Hallo.
Innerhalb des vergangenen Jahres habe ich die Durchführung der PISA-Studie an unserer Schule verfolgt. Ich habe an den Vorträgen der hess. Kultusministerin teilgenommen und die Ziele der PISA-Studie in unserem Elternbeirat vorgetragen. Mich würde interessieren, ob man die Ergebnisse der Studie irgendwo im Internet nachlesen kann. Das wäre als Fazit für die Elternbeiräte in unserer Schule sicher interessant und für mich sowieso.
Wenn jemand genaueres weiß, bitte ich um Information.
Danke und Gruß
Corinna
Ich habe bisher
das gefunden:
Gruß Fritz
Weltweite Studie gibt deutschen Schülern schlechte Noten
Berlin - Das Gesamtniveau deutscher Schüler ist niedriger als in den meisten westlichen Industriestaaten. Zu diesem Ergebnis kommt die so genannte PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die am Dienstag offiziell vorgestellt wurde.
Diskussion über Bildungssystem
Deutschland belegt darin nur Platz 21 bis 25 unter insgesamt 32 Teilnehmern. Ursache für das schlechte Abschneiden ist vor allem ein überdurchschnittlich hoher Anteil schwacher Schüler. Die Kultusminister der Länder haben als erste Reaktion beschlossen, durch eine Fülle von Reformen den schlechten Leistungsstand zu verbessern.
„Größte Bildungsstudie aller Zeiten“
Bei der Studie ginge es nicht um die Abfrage von Wissen, sondern darum, wie effektiv die Schüler erworbenes Wissen anwenden können, sagte PISA-Koordinator Andreas Schleicher. An der „größten Bildungsstudie aller Zeiten“ beteiligten sich nach seinen Angaben mehr als 250.000 Schüler im Alter von 15 Jahren. Untersucht wurden die Bereiche Lesekompetenz, mathematische Grundbildung und naturwissenschaftliche Grundbildung.
Große Kluft zwischen guten und schlechten Schülern
Eine mögliche Ursache für das schlechte Abschneiden deutscher Schüler nannte Schleicher die große Kluft zwischen guten und schlechten Schülern, die durch das gegliederte Schulsystem in Deutschland offenbar verstärkt werde. Besonders stark ausgeprägt sei auch die Abhängigkeit zwischen schulischen Leistungen und sozialer Herkunft. Dabei spielt laut Schleicher das an der jeweiligen Schule dominierende soziale Umfeld eine größere Rolle als die individuelle Herkunft. Die Leistungen von Kindern aus sozial schwachen Familien müssten also keineswegs zwangsläufig schlecht sein, das sei aber vor allem so, wenn die meisten Schüler einer Schule ebenfalls aus einem schwachen Umfeld kommen.
Gelder offenbar schlecht verteilt
Ungünstig sind die deutschen Werte auch bei den Investitionen in den Bildungsbereich, deren Höhe im internationalen Vergleich auf ähnlichem Niveau liegt wie die schulischen Leistungen. Allerdings zeigt PISA auch, dass es durchaus möglich ist, mit weniger Geld ein besseres Leistungsniveau zu erreichen wie in Irland und Korea oder mit sehr viel mehr Geld als in Deutschland ein ähnliches oder schlechteres Niveau wie in den USA und Italien.
Wichtiger als die absolute Summe sei möglicherweise die Verteilung des Geldes. Deutschland schneide hier besonders bei den Klassenstufen 1-10 schlecht ab. Gerade dort würden aber wichtige Weichen gestellt. „Deutschland erreicht ziemlich genau das, wofür es auch bezahlt“, sagte Schleicher. (ha/AFP)
Warum deutsche Schüler so schlecht abschneiden
Berlin - Bei der weltweit größten Schulleistungsuntersuchung PISA erhielten nicht nur die deutschen Schüler, sondern das gesamte Schulsystem der Bundesrepublik ein katastrophales Zeugnis. Die Studie, für die 265.000 Schüler in 32 Industrienationen getestet wurden, wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt. Hier die wichtigsten Ergebnisse.
Wo steht Deutschland?
Beim Lesen, der wichtigen Basiskompetenz für Lernen, Leben, Beruf und Weiterbildung, kamen deutsche Schüler je nach Sparte auf Rang 21 bis 25. In der Mathematik-Grundbildung erreichten sie Platz 20 bis 22. Nicht viel anders sieht es bei den Naturwissenschaften aus, wo sie auf Rang 19 bis 23 landeten. Hervorzuheben ist dabei: Deutsche Schüler tun sich besonders mit anspruchsvollen Aufgaben schwer, bei denen es um Reflektieren, Bewerten und Anwenden von bisherigem Wissen geht.
Die Guten:
Im OECD-Durchschnitt erreichten zehn Prozent der Schüler beim Lesen die höchste Kompetenzstufe V. In Australien, Kanada, Finnland, Neuseeland und Großbritannien waren es sogar 15 Prozent. Diese Schüler sind in der Lage, extrem schwierige Texte zu verstehen und daraus Folgerungen zu ziehen. Aus diesem Schülerkreis werden die Spitzenbegabungen eines Landes rekrutiert. Die deutschen Schüler landeten mit neun Prozent unter dem Durchschnitt der OECD-Länder.
Die Schlechten:
Bei den schwachen beziehungsweise ganz schlechten Schülern erreichen deutsche Schüler negative Spitzenwerte: 9,9 Prozent schaffen nicht mal Stufe I (OECD-Schnitt: sechs Prozent). Damit liegt Deutschland auf dem viertletzten Platz. Schlechter sind nur noch Luxemburg, Mexiko und Brasilien. Bei diesem extrem niedrigen Niveau gelten Probleme beim Übergang von der Schule in den Beruf als sicher. Weitere 12,7 Prozent in Deutschland erreichen gerade mal die unterste Niveaustufe eins und erfüllen damit die minimalsten Voraussetzungen. Diese deutsche Problemgruppe mit insgesamt 22,6 Prozent hat die Bildungsforscher besonders alarmiert.
Soziale Selektion:
In keinem anderen Industrieland ist die soziale Herkunft so entscheidend über den Schulerfolg wie in Deutschland. Das deutsche Schulsystem schafft es nicht, herkunftsbedingte Lernnachteile auszugleichen. Wer aus der Unterschicht kommt, hat in Deutschland ungleich kleinere Chancen auf ein Abitur oder einen mittleren Bildungsabschluss als in anderen Industrieländern. Eine mögliche Erklärung ist für die Forscher die frühe Aufteilung der Schüler auf Hauptschule, Realschule und Gymnasium (im zehnten Lebensjahr) - was kaum noch ein anderes Industrieland praktiziert. Fazit: Selbst gute Haupt- und Realschüler werden in ihrer Lerngruppe nicht ausreichend gefördert und zum „Aufstieg“ animiert. „Durchlässigkeit nach oben“ findet praktisch nicht statt. Die Leistungen deutscher Gymnasiasten bleiben trotz der frühen Auswahl nur unter Mittelmaß. In den Staaten mit Spitzenergebnissen gehen die Kinder dagegen mindestens acht bis neun Jahre gemeinsam in eine Klasse.
Ausländerkinder:
Auch andere Industrieländer haben eine hohe Zahl von Ausländerkindern in ihren Schulen, die zu Hause oft eine andere Sprache sprechen als mit PISA untersucht wurde. Gleichwohl gelingt Ländern wie Norwegen, Schweden, Österreich und Schweiz bei fast gleichen Problemen eine deutlich bessere Förderung. Mögliche Erklärungsansätze sind dabei: Mehr Förderung schon im Kindergarten, Ganztagsschulen, in denen die Kinder länger am Tag mit anderen Kindern die Sprache des Gastlandes sprechen, sowie spezieller Förderunterricht.
Streuung:
Deutschland hat die größte Spannweite zwischen guten und schlechten Schülern und auch ein extrem großes Qualitätsgefälle zwischen einzelnen Schulen. „Normales“ Ziel einer „guten“ Schule ist es, möglichst viele Spitzenschüler zu haben, gleichzeitig die anderen an ein hohes mittleres Maß heranzuführen. In Deutschland wird dieses Ziel gemessen an den OECD-Kriterien nicht erreicht.
Bildungsfinanzierung:
Deutschland investiert pro Schüler für die ersten zehn Schuljahre mit rund 42.000 Dollar (kaufkraftbereinigt) etwas weniger als der Schnitt der anderen Industriestaaten (44.000 Dollar). Krasser sind dagegen die Unterschiede im Primarbereich (Klasse eins bis vier) beziehungsweise bei der Vorschulerziehung, wo Deutschland wesentlich weniger als andere Industriestaaten ausgibt. (dpa)
Mensch, Fritz…
Du bist ja schneller als der Schall.
Vielen Dank! Woher stammt das? Ich denke, dass sich im Laufe der Zeit noch der eine oder andere Artikel zum Thema finden wird.
Danke und Gute Nacht!
Corinna
Kommentar: Pisa gegen Elitenbildung
Hallo allerseits,
wenn man sich die Zielrichtung der Pisa-Studie ansieht, fällt mir auf, dass hier nicht die Leistungsfähigkeit der Eliten unter den Schülern verglichen wurden, sondern der Querschnitt der Schülerschaft.
In Deutschland wurde immer wieder, besonders von konservativer Seite, die Föderung von Eliten propagiert. Im extrem gab es sogar Ansichten, auf die „sinnlose“ Förderung der Leistungsschwachen zu verzichten und sich auf die Eliten zu konzentrieren.
Nun kann man die Frage stellen, ob die Pisa-Studie den falschen Ansatz gewählt hat, und man nur Fragen sollte, wo die besten Schüler, z.B. Gewinner von Wettbewerben, herkommen.
Ist es für eine Gesellschaft besser eine besonders leistungsfähige Elite und einen mittelmäßige Rest zu haben, oder sollte der Gesamte Querschnitt und insbesondere die Leistungsschwachen gefördert werden?
Gruß
Carlos
P.S. Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht. Ich bevorzuge Letzteres und sehe das Ergebnis der Studie mit Häme als einen Seitenhieb gegen die Befürworter der Elitenbildung.
PISA… ein paar links
Moin Corinna,
das ist schön, daß Du PISA hier gepostet hast. Ich wußte nämlich nix davon, finde es aber verdammt spannend und habe mich gleich mal auf die Suche gemacht.
Hier die Ergebnisse:
PISA Deutschland
http://www.mpib-berlin.mpg.de/pisa/
PISA Schweiz
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber15/pisa/pis…
(die Aufmachung spricht mich etwas mehr an als die der dt. Seite), dort gibt es auch zwei am 4.12. eingestellte Dokumente:
Kurzfassung des nationalen Berichts mit Ergebnissen und Statistiken
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber15/pisa-pre…
und, etwas kürzer, die dazugehörige Pressemitteilung vom 4.12.
http://www.statistik.admin.ch/news/pm/0350-0111-00.pdf
So, schlafen kann ich morgen auch noch, jetzt werde ich erstmal lesen!
Gruß
Oskar van de Kaalstraat
Hallo Carlos,
Ist es für eine Gesellschaft besser eine besonders
leistungsfähige Elite und einen mittelmäßige Rest zu haben,
oder sollte der Gesamte Querschnitt und insbesondere die
Leistungsschwachen gefördert werden?
Also… wenn ich dich jetzt richtig verstehe, bist du dafür, dass Lehrnschwache und Lehrnbehinderte Schüler auf Teufel komm raus gefördert werden sollen (Überforderung scheint in dem Bereich ja kein Problem zu sein, mann kann sie ja dann anschließend Therapieren). Während die intelligenten Schüler (ich spreche jetzt nich von hochbegabten sondern ab einem IQ von 110) sich zu Tode glangweilt dem Niveau der schwachen anpassen…
Äh… bist du sicher, das das Deutschland in der Studie nach oben bringt?
Gruß
Gerlinde
Hi Carlos,
es gibt fast in jedem LKR eine Förderschule für lernschwache Kinder. Gibt es sie nicht, werden die Kinder kostenlos zur nächsten Schule gefahren.
Bitte zeige mir flächendeckende Schulen für besonders bzw. hochbegabte Kinder, die immerhin ca. 3-5% eines jeden JAhrgangs ausmachen. In den alten BuLä geht die Förderung gen 0 - in den neuen BuLä geht es langsam dahin, daß der Geldbeutel der Eltern über eine Aufnahme entscheidet.
Der Schulweg meiner Tochter beträgt 506 km quer durch Deutschland.
MfG
Undine
Ganz richtig!
Etwas in der Art wollte ich auch posten!
Besonders schlimm finde ich auch:
(Grundschul-)Lehrer wissen, woran sie ein lernschwaches Kind erkennen.
Aber woran erkennt man bitte ein überdurchschnittlich intelligentes Kind? „Ja, das schreibt immer gute Noten, ist brav…“ -> pech gehabt, stimmt nicht! Viele (hoch-)begabte sind verhaltensauffällig, weil sie massiv unterfordert sind -> und haben dann nicht mal die Chance, aufs Gymnasium zu kommen (meine Grundschullehrerin hat mir so den Übertritt auf’s Gymni vermasselt; wer in meine Visitenkarte schaut [soll bitte keine Angeberei sein!!!] wird sehen, dass ich dafür wohl kaum zu dumm wäre…)
Und ich kenne einige derartige Fälle…
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo!
Ist es für eine Gesellschaft besser eine besonders
leistungsfähige Elite und einen mittelmäßige Rest zu haben,
Auf jeden Fall ist es schlecht, unter ‚leistungsfähig‘ nur die kognitive (gefressene) ‚Bildung‘ zu verstehen.
oder sollte der Gesamte Querschnitt und insbesondere die
Leistungsschwachen gefördert werden?
So lange wir ‚leistungsschwach‘ nur auf den (mehr als fragwürdigen) Fächerkanon der Schule beziehen, bleibt der Turm sowieso schief.
Aber es ist natürlich leichter, sich auf (weit weg gemachte) Richtlinien zurückzuziehen, als die Schüler mal da abzuholen, wo sie wirklich stehen. Ganz egal, ob sie unter- oder überfordert sind. Hier ist viel mehr Spielraum für die einzelne Schule und den einzelnen Lehrer nötig. (Plus entsprechendes Engagement, da bin ich angesichts eines Beamten-Apparates wenig optimistisch.)
Ciao!
Martin
Hi Nina,
Du beschreibst das zusätzliche große Elend in D, daß hb Kinder meistens als Schulversager enden, weil kein Lehrer in der Lage ist, eine HB zu erkennen und die meisten Lehrer noch nichteinmal einem psychologischen Gutachten glauben.
In den Köpfen der Menschen sitzt fest, daß Hochbegabte kleine Alleskönner sein müssen *grusel*.
Daß diese Kinder „anders“ denken, „anders“ handeln begreift ein "Normalschul"Lehrer sowieso nicht.
Aber „anderssein“ ist ja in D nicht gut
Mfg
Undine
Hi,
jetzt muss ich schon mal fragen:
Du beschreibst das zusätzliche große Elend in D, daß hb Kinder
meistens als Schulversager enden,
dieses „meistens“ wage ich doch zu bezweifeln. Es gibt genügend Gegenbeispiele. Die „Schulversager“ aus meiner Schulzeit sind in erster Linie an häuslichen Problemen (Drogen/Alkoholismus/häusliche Gewalt) gescheitert.
Ausserdem kann ich deine Liste von Vorurteilen zum Thema „hb und unfähige Lehrer“ so nicht unterschreiben.
Grüsse Rossi
träume nicht,
sondern tu es.
Hallo Nina,
kommen (meine Grundschullehrerin hat mir so den Übertritt
auf’s Gymni vermasselt; wer in meine Visitenkarte schaut [soll
bitte keine Angeberei sein!!!]
wenn Physik dein Traum ist, setze ihn um.
Einem Freund von mir ging es ähnlich. Seine Eltern erlaubten ihm nur den Hauptschulabschluss, es folgte eine Maurerlehre.
Nach mühsamen Abschluss des Abendgymnasiums konnte er dann studieren. Inzwischen hat er studiert und promoviert. Auch die Habilitation hat er inzwischen in Angriff genommen.
Du siehst: es geht. Auch in Deutschland.
Beste Grüsse Rossi
Das mit den Hochbegabten nervt.
Hallo Gerlinde,
Also… wenn ich dich jetzt richtig verstehe, bist du dafür,
dass Lehrnschwache und Lehrnbehinderte Schüler auf Teufel komm
raus gefördert werden sollen (Überforderung scheint in dem
Bereich ja kein Problem zu sein, mann kann sie ja dann
anschließend Therapieren). Während die intelligenten Schüler
(ich spreche jetzt nich von hochbegabten sondern ab einem IQ
von 110) sich zu Tode glangweilt dem Niveau der schwachen
anpassen…
Entweder verstehst du mich falsch oder es dein persönlicher Stil meine Aussage eine bizarre Übertreibung ins lächerliche zu ziehen.
Eine Aussage, die man konservativen Politikern hört, die aber die auch von Hochschuldozenten vernommen habe ist die, dass zu viele Schüler an Gymnasien und Studenten an Hochschulen sind, die das gewünschte Leistungsniveau nicht bringen.
Als Forderung ergibt sich daraus Filter einzusetzen, so dass die Zahl von Gymnasiasten und Studenten geringer wird.
Stattdessen sollen die jungen Menschen vermehrt die mittlere Reife und eine Lehre machen.
Dann hat man im Schnitt leistungsfähigere Abiturienten und Studenten, also eine effektivere Elitenbildung.
Ich behaupte, dass ein solches Vorgehen zwar irgendwie Prestigeträchtig ist (unsere Absolventen sind die Besten), aber Gesellschafts- und Wirtsschaftspolitisch ineffektiv ist.
Heute wird keine Elite mehr benötigt, die eine folgsame Arbeiterschaft führt, wie vor 100 Jahren, sondern eine Bevölkerung, die über die gesamte Breite einen hohen Bildungsgrad mit sich bringt.
Der Knackpunkt ist, dass die Ressourcen für Bildung beschränkt sind. In Deutschland ist die Tendenz da, dass Höhere Schulen besser versorgt werden als Grundschulen und Gymnasien besser als Hauptschulen. Es darf die Frage gestellt werden, ob dies so sein muss.
Was die Sache mit den Hochbegabten betrifft. Es handelt sich um ein Modethema bei dem viel Übertreibung und Legendenbildung an der Tagesordnung ist.
1.) Ein IQ von 111 ist kein keine Hochbegabung sondern nahezu Durchschnitt.
2.) Wenn du einen Schüler mit einem IQ von 130 hast, und dieser Schüler schreibt in einem Fach 5er, heisst das normalerweise nicht, dass dieser Schüler nicht mit dem Schulsystem zurechtkommt.
Im Normalfall ist er in diesem Fach einfach unbegabter als seine Klassenkameraden oder er ist einfach zu faul!!
3.) Viele der von ihren Eltern als hochbegabt gepriesenen Kinder wurden nicht mit einem relativ objektiven IQ-Test getestet (bzw. werden die Ergebnisse nicht mit gepriesen). Es handelt sich dann gelegentlich nur um Selbstbetrug um das Schulversagen ihres Kindes zu erklären.
Es tut jedem Kind, ob dumm oder klug, gut, gefördert zu werden.
Für die Hochbegabten haben wir nicht nur die seltenen Hochbegabtenschulen. Wir haben Gymnasien und Hochschulen. Die gibt es überall und sind kosten nichts oder wenig.
Gruß
Carlos
Hallo Rossi,
jetzt muss ich schon mal fragen:
Du beschreibst das zusätzliche große Elend in D, daß hb Kinder
meistens als Schulversager enden,dieses „meistens“ wage ich doch zu bezweifeln. Es gibt
genügend Gegenbeispiele. Die „Schulversager“ aus meiner
Schulzeit sind in erster Linie an häuslichen Problemen
(Drogen/Alkoholismus/häusliche Gewalt) gescheitert.
Ausserdem kann ich deine Liste von Vorurteilen zum Thema „hb
und unfähige Lehrer“ so nicht unterschreiben.
meines Wissens landet ein kleiner Teil der Hochbegabten auf Sonderschulen, keinesfalls die meisten. Einige, die ich kenne, haben nicht die schulische/berufliche Entwicklung hinter sich gebracht, die man von ihnen erwarten könnte. Ich kenne aber eine ganze Reihe, die sich genauso entwickeln, wie man sich das wünscht. Wie ich auch schon weiter unten zu Undine gepostet habe, sind auch hier meiner Meinung nach die Eltern die wichtigsten Förderer oder Hemmer! Und damit gebe ich Dir völlig recht: Diejenigen, die außer dem „Problem“ ihrer Hochbegabung noch Probleme im Elternhaus haben, sacken ab. Die anderen werden nämlich von ihren Eltern angehört und aufgefangen. Ich stimme Undine in keinster Weise zu, dass man als alleinerziehende Mutter 2 Kinder nicht erziehen kann; man muß allerdings sicher einen wesentlichen Teil seiner Freizeit opfern(?)!
Schöne Grüße
Sabine
Naja, Undine
hb Kinder meistens als Schulversager enden, weil kein
Lehrer in der Lage ist, eine HB zu erkennen
Daß diese Kinder „anders“ denken, „anders“ handeln begreift
ein "Normalschul"Lehrer sowieso nicht.
Ich kann Deinen Frust nachfühlen, aber bitte versetze Dich in die Lage einer Grundschullehrerin:
Zu enger Klassenraum um die knapp 30 Kinder zu fassen. Von den 27 Kindern sind etwa 1/3 Ausländer z.T. ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Ein weiteres Drittel sind Kinder aus Problemfamilien. Ein Großteil der Kinder verbringt mehr Zeit vor dem Fernseher als im Gespräch mit den Eltern. Ein Großteil der Kinder ist verhaltensauffällig in unterschiedlichen Graden.
Und nun hast Du einen Lehrplan, der durchzuziehen ist. Du verbringst viel Zeit (und Nerven) dafür, Dich den Störern und den Auffälligen, den Kindern mit Defiziten aller Art zu widmen. Du bringst viel Zeit damit zu, wenigstens rudimentär die Versäumnisse der Elternhäuser in Sachen Gemeinschaftsgeist, Zusammenleben und Minimaldisziplin auszugleichen. Und nun sollst Du sicher unterscheiden, ob ein Kind stört, weil es einfach unge/erzogen ist oder weil es vielleicht unterfordert ist?
Hast Du eine Ahnung, was seit Deiner Schulzeit an zusätzlichem Lernstoff und anderem Tralala in den Grundschulen los ist? Die Kinder müssen unbedingt Englisch lernen, na klar, bin ich auch dafür, nur - auf Kosten welcher anderer Lehrinhalte? Lesen, Schreiben, Rechnen? Aufsatz? Musische Fächer? Sport? Ach so, mit dem PC sollten sie auch noch umgehen lernen. Aber auch Dinge wie alterstufenübergreifender Projektunterricht (sehr zeitraubend), Einbürsten von Fluorid, Hygieneunterricht durch den Schularzt, Fahrradprüfung, Schulwegbegehung, Schulveranstaltungen (Martinszug, Weihnachtsbazar, Sommerfest), wollen alle - natürlich in der Unterrichtszeit - erledigt werden. Ach ja, Klassenfahrt - mindestens eine Woche im 3. und 4. Schj muß ja auch sein - natürlich mit zwei Lehrkräften zur Betreuung. Krankwerden darf sowieso keiner. Und dann kommen natürlich auch noch Eltern, die sich über „ungerechte Behandlung“ beschweren und ihr verzogenes, strohdummes und stinkfaules Gör unbedingt ins Gymnasium schicken wollen, weil der Vater ja schließlich „wer ist im Dorf“.
Und wie gesagt - da ist ja ganz am Rande noch ein Lehrplan, denn die weiterführenden Schulen wollen ja Schüler haben, die wenigstens ihren Namen schreiben können.
Und jetzt kommst Du, weil ausgerechnet Deinem Kind - einem unter dreißig - nicht die ihm gebührende Einzelbehandlung angedeiht?
Bitte aufwachen - und willkommen in Deutschland!
Gruß Eckard.
(Dieser Beitrag enthält stellenweise Sarkasmus und Ironie)
Hallo Carlos,
Also… wenn ich dich jetzt richtig verstehe, bist du dafür,
dass Lehrnschwache und Lehrnbehinderte Schüler auf Teufel komm
raus gefördert werden sollen (Überforderung scheint in dem
Bereich ja kein Problem zu sein, mann kann sie ja dann
anschließend Therapieren). Während die intelligenten Schüler
(ich spreche jetzt nich von hochbegabten sondern ab einem IQ
von 110) sich zu Tode glangweilt dem Niveau der schwachen
anpassen…Entweder verstehst du mich falsch oder es dein persönlicher
Stil meine Aussage eine bizarre Übertreibung ins lächerliche
zu ziehen.
Das versteh ich jetzt nicht…
Eine Aussage, die man konservativen Politikern hört, die aber
die auch von Hochschuldozenten vernommen habe ist die, dass zu
viele Schüler an Gymnasien und Studenten an Hochschulen sind,
die das gewünschte Leistungsniveau nicht bringen.
Als Forderung ergibt sich daraus Filter einzusetzen, so dass
die Zahl von Gymnasiasten und Studenten geringer wird.
Stattdessen sollen die jungen Menschen vermehrt die mittlere
Reife und eine Lehre machen.
Dann hat man im Schnitt leistungsfähigere Abiturienten und
Studenten, also eine effektivere Elitenbildung.
Aber erst dann, wenn man die Grundschule und hier in Niedersachsen auch noch die Orientierungsstufe hinter sich gebracht hat…
Außderdem soll gar keine Elitenbildung entstehen… ist nämlich nicht erwünscht in unserem Land…
Ich behaupte, dass ein solches Vorgehen zwar irgendwie
Prestigeträchtig ist (unsere Absolventen sind die Besten),
aber Gesellschafts- und Wirtsschaftspolitisch ineffektiv ist.
Heute wird keine Elite mehr benötigt, die eine folgsame
Arbeiterschaft führt, wie vor 100 Jahren, sondern eine
Bevölkerung, die über die gesamte Breite einen hohen
Bildungsgrad mit sich bringt.
Tja… wir stehen in der Welt da und erklären, dass wir das Land der Dichter und Denker sind, und wie viele Deutsche doch schon den Nobelpreis erhalten ahben usw…
Aber wenn man mal hinter die Kullissen schaut… wieviele der Nobelpreisträger haben denn wirklich ausschließlich in Deutschland studiert? Nicht mal der hochgelobte Albert Einstein hat einen Deutschen Schulabschluss - zum Glück konnten es sich seine Elten leisten, in die Schweiz umzusiedeln, damit das Kind studieren kann…
Der Knackpunkt ist, dass die Ressourcen für Bildung beschränkt
sind. In Deutschland ist die Tendenz da, dass Höhere Schulen
besser versorgt werden als Grundschulen und Gymnasien besser
als Hauptschulen. Es darf die Frage gestellt werden, ob dies
so sein muss.
Darf ich mal fragen, wie viel Grundschulerfahrung du hier in Deutschland hast? Und wie viel eigene Erfahrungen mit einem chronisch unterfordertem Kind?
Was die Sache mit den Hochbegabten betrifft. Es handelt sich
um ein Modethema bei dem viel Übertreibung und Legendenbildung
an der Tagesordnung ist.1.) Ein IQ von 111 ist kein keine Hochbegabung sondern nahezu
Durchschnitt.
Das schrieb ich auch explizit… zitat: " ich sprechen nicht von hochbegabten, sondern von…"
2.) Wenn du einen Schüler mit einem IQ von 130 hast, und
dieser Schüler schreibt in einem Fach 5er, heisst das
normalerweise nicht, dass dieser Schüler nicht mit dem
Schulsystem zurechtkommt.
Im Normalfall ist er in diesem Fach einfach unbegabter als
seine Klassenkameraden oder er ist einfach zu faul!!
Ach so einfach ist das… gut, dass du mir das sagst.
Dann brauch ich ja nur mit der Peitsche hinter meinem Kind zu stehen… und ich dumme Mutter habe gedacht, dass es an ständigem Unterrichtsausfall wegen Lehrermangel und einem unflexiblem Lehrplan liegen könnte
3.) Viele der von ihren Eltern als hochbegabt gepriesenen
Kinder wurden nicht mit einem relativ objektiven IQ-Test
getestet (bzw. werden die Ergebnisse nicht mit gepriesen). Es
handelt sich dann gelegentlich nur um Selbstbetrug um das
Schulversagen ihres Kindes zu erklären.
hmm… also mein Kind wurde 4 Std von einem qualifiziertem Schulpsychologen getestet… mit neutralen Test usw… und hat trotzdem mit 8 Jahren einen IQ von 150 gehabt… sollte ich jetzt den Psychologen wegen Betrug verklagen? *grübel*
Es tut jedem Kind, ob dumm oder klug, gut, gefördert zu
werden.
Für die Hochbegabten haben wir nicht nur die seltenen
Hochbegabtenschulen. Wir haben Gymnasien und Hochschulen. Die
gibt es überall und sind kosten nichts oder wenig.
Tja… aber die schlauen werden nicht gefördert… von denen erwartet man, dass sie sich selber durchbeißen, wenn es sich die Eltern leisten können 1400 DM Schulgeld im Monat zu zahlen, bekommen sie ja auch ihre individuelle Förderung…
Außerdem hinkt Dein Vergleich… mein Kind ist jetzt 10 und befindet sich auf der Orientierungsstufe… also 5. Klasse. Noch ein langer Weg zum Gymnasium, oder Hochschule…
Gruß
Gerlinde
Hallo,
meines Wissens landet ein kleiner Teil der Hochbegabten auf
Sonderschulen, keinesfalls die meisten. Einige, die ich kenne,
haben nicht die schulische/berufliche Entwicklung hinter sich
gebracht, die man von ihnen erwarten könnte. Ich kenne aber
eine ganze Reihe, die sich genauso entwickeln, wie man sich
das wünscht.
Also nach meinen Erfahrungen mit diesem Thema sind 90% der Grundschullehrer nicht in der Lage ein hochbegabtes Kind zu erkennen, geschweige denn, es zu fördern. Das liegt zum Teil an den Lehrern und zu einem großen Teil an der Klassengröße und Zusammensetzung.
Wie ich auch schon weiter unten zu Undine
gepostet habe, sind auch hier meiner Meinung nach die Eltern
die wichtigsten Förderer oder Hemmer! Und damit gebe ich Dir
völlig recht: Diejenigen, die außer dem „Problem“ ihrer
Hochbegabung noch Probleme im Elternhaus haben, sacken ab. Die
anderen werden nämlich von ihren Eltern angehört und
aufgefangen.
Hmmm… als ich dem Direktor meines Sohnes das Gutachten über seine Hochbegabung vorgelegt habe, bekam ich zur Antwort: " So was gibts an meiner Schule nicht!!! Wenn sie das Kind mit der Peitsche zu unnormalen Höchstleistungen treiben müssen, zahlen sie gefälligst auch die Privatschule" .
Jetzt frage ich dich… wo habe ICH da versagt?
Ich stimme Undine in keinster Weise zu, dass man
als alleinerziehende Mutter 2 Kinder nicht erziehen kann; man
muß allerdings sicher einen wesentlichen Teil seiner Freizeit
opfern(?)!
- ist das jetzt Deine Interpretaion ihrer Worte, das hat sie so nicht geschrieben…
- kenne ich Undine schon lange und kann dir garantieren, dass sie auf mehr, als nur eigene Freizeit verzichtet…
Gruß
Gerlinde
meines Wissens landet ein kleiner Teil der Hochbegabten auf
Sonderschulen, keinesfalls die meisten.
Von Sonderschulen sprach ich nicht - ein schulversagen liegt für mcih schon vor, wenn das Kind in einem Fach seiner Begabung mit 2 abschließt bzw. in leicht begabten Fächern Dreier bringt.
Diejenigen, die außer dem „Problem“ ihrer
Hochbegabung noch Probleme im Elternhaus haben, sacken ab. Die
anderen werden nämlich von ihren Eltern angehört und
aufgefangen.
Du kennst hochbegabte Kinder?
Du hast keine Ahnung, was es bedeutet hb zu sein.
Ich stimme Undine in keinster Weise zu, dass man
als alleinerziehende Mutter 2 Kinder nicht erziehen kann; man
muß allerdings sicher einen wesentlichen Teil seiner Freizeit
opfern(?)!
Sag mal, Du *zensiert*, wo hab ich das geschrieben?
DU hast Eltern vorgeworfen, sie sollen keine Kinder in die Welt setzen, wenn sie arbeiten gehen müssen. Dagegen habe ich mich verwehrt!
Übrigens meine Kinder sind erzogen und das Kind, welches nunmehr unter großem finanziellen Aufwand meinerseits eine (staatliche) Schule für hbKinder besucht, ist seitdem ein völlig ausgeglichenes Kind. Diese Kinder sind nun mal anders und kommen mit „normalen“ kindern nicht zurecht.
Hi Eckard,
Du hast ja das Problem erkannt.
Nicht der einzelne Lehrer ist Schuld, sondern die gesamten Umstände an den Schulen.
(Von einzelnen Lehrern mal abgesehen - Pädagogik kann man nicht studieren; entweder man hats oder man hats nicht)
Zeit, was zu ändern.
MfG
Undine
P.S. Die Lehrer der Grundschule haben mich mit Kind(ern) zum Psychologen geschickt, weil sie auffällig waren. Es ist traurig, daß in D die Kids über „Verhaltensauffälligkeiten“ erkannt werden.