von allen Seiten das Problem betrachtet?
Hallo Andreas,
das habe ich anders erlebt, und sehe es auch anders:
…dass es in Deutschland ein Einschulungsproblem gibt. Oder
besser gesagt, dass viele Eltern ein Problem damit haben, ihr
Kind einzuschulen. („Damit rauben wir ihm ja den schönsten
Teil der Kindheit.“)
Ich kenne einige Eltern, die gerne ihre Kinder schon mit 5 oder 5 1/2 Jahren eingeschult hätten, aber beim Vorgespräch davon durch beratende Lehrer abgehalten wurden.
Das Problem ist, dass das Konzept der Erstklässler nicht auf die Kinder paßt, die in ihrer Entwicklung mit einem Bein noch im Kindergarten sind, sprich Lehrer erwarten von den Kindern, dass sie „ausgespielt“ haben, Sitzfleisch zum Zuhören und Schreiben/Lesen mitbringen. Keine Zeit zum Laufen, Hopsen, etwas mit Gegenständen ausprobieren…
Wie schnell wird auf uns Eltern geschimpft, das nervt gewaltig!!! Wir sind doch auch nur ein Spielball der Geister, die an unserem Schulsystem mehr herummurksen und kaputtsparen, statt anständigen, angemessene, kindgerechten Unterricht zu schaffen. Wenn mir ein Lehrer gesagt hätte, meine Kinder sollen mit 5 in die Schule, hätte ich „Hurra“ geschriehen, denn momentan kommen die Kinder später als der europ.Durchschnitt in die Arbeitswelt - auch das ist unter den Eltern allgemein bekannt, die Medien haben es ja oft genug vermeldet. Und wer kennt das nicht, dass sich 5-jährige im Kiga zu Tode langweilen, weil sie dem Hosenmatzalter entwachsen sind. Sie stehen in den Startlöchern in Richtung Schule und platzen vor Neu- und Wißbegier, kämen aber mit dem täglichen 3-stündigen Moloch (große Klassen, keine Einzelbetreuung bei Schreib-Lese-Schwäche, keine Zeit für die Klasse das jährliche Schulpensum angemessen zu bewältigen, keine Auszeiten zwischendurch - wenn Klassenverband gestört ist…) in der Schule mehr schlecht als recht klar.
Das Ganze System um sinnvolle Kinderbetreuung und Schulausbildung muss von Grund auf neu gestaltet werden. Die Energie in Schuldweisungen zu verschießen ist überflüssig. Es bedarf der Überzeuung von uns und von denjenigen, die wir wählen, dass es Zeit ist, mehr Steuergelder in den Wissenserwerb unserer Kinder zu investieren, wobei ich davon überzeugt bin, dass wir Eltern uns geradezu über jede Reform ziemlich freuen würden.
viele Grüße
Claudia