PKW 120g Co2

Hallo,

Dann argumentiert doch mal richtig. Durch verdrehen von Fakten
zu argumentieren kanns ja wohl nicht sein.

Verdrehen von Fakten und sich etwas NICHT aufschwatzen lassen wollen sind 2erlei.
Versuche mal anzuerkennen, dass es Leute (auch mit Ahnung) gibt, auf die gewisse „Fortschritte“ einfach keinen Eindruck machen, den Zeitgeist namens NCAP inbegriffen.

Um an deinem Beispiel einzuhaken.

(…) wieso dann z.B. heute ein Auto mit 3-4 Liter
Verbrauch kaufbar ist und damals nicht und wieso das keine
Verbesserung ist.

Vor 24 Jahren gab es schon den Golf I Diesel, einigermassen geräumig und realistischerweise und praktisch sinnvoll fahrbar mit knapp unter 5 Litern/100 km.
Die „nur“ 55PS sowie andere Kriterien, die es damals noch nicht gab, sind für mich vollkommen irrelevant, weil ein heutiges vergleichbares Auto kaum etwas zusätzlich bietet, was ich für wichtig halte.
Das ist ein Kundenstatement und sollte einfach mal akzeptiert werden.

Bleibt also nur noch etwa 1 Liter, den man heute weniger braucht.
Dieser eine Liter wird sündhaft teuer erkauft durch deutlich höheren Neupreis, vielfach höheren Wartungs- und Reparaturaufwand (Zeit und Geld) und durch eine insgesamt gestiegene Nicht-Zuverlässigkeit, sowohl durch Überzüchtung mit allerhand „unnötigem Kram“ als auch durch die astronomisch gestiegene Anzahl Fehlerquellen.
Dieser Ungleich höhere (Werkstatt-)Aufwand in buchstäblich jedem Aspekt könnte man sicherlich durch eine CO2 Angabe messen wenn man wollte.

Bei meinem 22 Jahre alten Mercedes ist es sogar so, dass der unter gleichen Bedingungen bei gleichem Platzangebot sogar weniger Sprit braucht als der heutige Nach-nach-nach-Nachfolger (das wäre der 320 CDI).
Auf das meiste was der 320 CDI zusätzlich alles hat und kann, darauf kann ich gut verzichten. Ich brauche es einfach nicht.

Gruss,
TR

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Bleibt also nur noch etwa 1 Liter, den man heute weniger braucht.

Naja, Wunder kann man auch nicht erwarten. 20% weniger Sprit ist aber durchaus viel.

Dieser eine Liter wird sündhaft teuer erkauft durch deutlich
höheren Neupreis,

Gut, ein Auto ist heute sicherlich etwa 40-50% teurer als damals. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Rohstoffe und auch Energie heute deutlich teurer ist als damals. Von daher relativiert sich dadurch der höhere Preis wieder.

Auf das meiste was der 320 CDI zusätzlich alles hat und kann,
darauf kann ich gut verzichten. Ich brauche es einfach nicht.

Nunja, es ist halt die Frage ob damit nicht zu einer kleinen Minderheit gehört. Gerade das Klientel von Mercedes möchte IMMO doch einen gewissen Komfort im Auto.

Wie gesagt: IMO gibt es durchaus Fortschritte in der Motortechnik. Das meiste dieser Fortschritte wurde aber eben durch das höhere Gewicht bedingt durch mehr Komfort und Sicherheit sowie die stärkere Motorisierung wieder aufgefressen. Und man darf aber nicht vergessen, dass Spritsparen erst seit einigen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Vor 10 Jahren war das kein großes Thema und dementsprechend gering waren die Bestrebungen in diese Richtung. Auch nicht unterstützend dafür war die geringe Nachfrage die z.B. zur Einstellung von diversen Dingen wie dem Audi A2 3L oder dem VW Lupo führten. Das hat die Autohersteller auch nicht gerade ermutigt, in dieser Richtung weiter zu gehen.

… und dass offenbar sich die
letzten Jahrzehnte nichts merklich verbessert hat…

Wenn du das noch tausend mal sagst, wirds auch nicht
richtiger. Ein heutiger Motor ist bei gleicher Leistung und
gleichem Hubraum um einiges besser als ein Motor von vor 20
Jahren.

Das trifft aber NUR auf Dich zu.

Beispiel:
Mein alter B Corsa z.B. brauchte etwa 6,3 Liter wenn ich ihn
defensiv gefahren hab und das bei 45 PS (kleinstes Modell).
Bei ähnlicher Motorisierung und Größe braucht ein Auto heute
für sowas weniger als 5 Liter Benzin. Also rund 20-25%
weniger.

Da ich sozusagen zum Ausgleich ab und zu Mietwagen überführe, kann ich Dir sagen, dass ich mit einem kleinen Auto heutzutage etwa 9 Liter brauche. Das habe ich mit den viel leichteren 20 Jahre alten Autos ohne kraftstofffressende Partikel- und sonstige Filter auch geschafft. Geändert hat sich für mich also im Verbrauch nichts.

Ein Daihatsu Cuore z.B. braucht mit 70PS (also deutlich mehr
Leistung) und ähnlicher Größe heute z.B. nur noch 4,4 Liter.
Wenn du also ein verbrauchsarmes Auto haben willst, dann gibt
es auch welche.

Es hat mal ein Experte im Spritsparen von Moskau nach Berlin mit einem 0815 A4-TDI einen Verbrauch von nur 1,7L/100km geschafft. Ich brauche damit trotzdem knapp 8L/100km. Mit einem 20 Jahre alten Diesel habe ich da weniger verbraucht.
Sehe ich das Auto als Gesamtprodukt, dann sind die Autos in meinen Händen nicht sparsamer geworden, im Gegenteil, sie verbrauchen eher mehr. Schließlich muß ich 400kg zusätzlichen „Sicherheitsballast“ mit mir rumschleppen, den ich gar nicht haben will, weil der evtl Unfall mir das einfach nicht wert ist. Ich laufe auch nicht mit einem Blitzableiter im Garten herum. Ich will keinem vorschreiben, wie schwer SEIN Auto sein soll. Ich habe für MICH aber lieber ein leichtes unsicheres Auto mit geringerem Verbrauch und gleichzeitig mehr Fahrspaß.

Gruß
schubtil