Planet mit Wind - Voraussetzungen?

Hi!

Für eine Story brauche ich etwas handfeste, stichhaltige Hintergrundinfos:

Es wird in der Story ein Planet beschrieben, der erdähnlich ist (also Menschen drauf leben können) inclusice

  • richtiger Abstand von der Sonne (wegen Klima, Wetter u.ä.)
  • Größe/Masse (wegen Gravitation)
  • Atmosphäre (Sauerstoff, weil Menschen dort leben sollen/können…)
    usw.

Wichtige Eigenschaft des Planeten für die Story soll jedoch sein, daß da dauernd/überwiegend heftige Winde herrschen. Damit ist in etwa das gemeint, was derzeit der Orkan in Deutschland anrichtet: etwa Windgeschwindigkeiten von ca. 100-200 kmh. Es ist auch nicht Voraussetzung, daß diese Winde dauernd herrschen, sondern eventuell in Böen oder Jahreszeitenabhängig.

Die Frage nun:
Welche Eigenschaften muß der Planet erfüllen, daß es zu solchen Winden annähernd dauerhaft/öfters kommt?
Die Story bzw. der Hintergrund soll ja einigermaßen authentisch sein :wink:

Da ich keine Ahnung hab, frag ich hier.
Ich dachte da mit meinem Laienwissen an geologische Eigenschaften (Berge und Täler beeinflussen sicher das Windverhalten) oder bestimmte Eigenschaften der Sonne (haben Sonnenwinde/Eruptionen solche Auswirkungen?).
Welche Eigenschaften sollte also der Planet haben, daß es zu solchen Winden kommt?

Gruß und danke,
Sharon

Hi!

Für eine Story brauche ich etwas handfeste, stichhaltige
Hintergrundinfos:

Es wird in der Story ein Planet beschrieben, der erdähnlich
ist (also Menschen drauf leben können) inclusice

  • richtiger Abstand von der Sonne (wegen Klima, Wetter u.ä.)
  • Größe/Masse (wegen Gravitation)
  • Atmosphäre (Sauerstoff, weil Menschen dort leben
    sollen/können…)
    usw.

Wichtige Eigenschaft des Planeten für die Story soll jedoch
sein, daß da dauernd/überwiegend heftige Winde herrschen.

Hallo Sharon,

Antrieb für Winde ist ein Temperatur-Unterschied - den gibt es immer, weil ein Planet am Äquator heisser wird als an den Polen, daher steigt warme (und daher leichte) Luft am Äquator auf und strömt Richtung Pol (wohin sonst), wird aber durch die Drehung des Planeten abgelenkt und bildet daher Wirbel und Walzensysteme aus. Das ist im groben die Struktur einer Atmosphäre, dabei wird immer Wärmeenergie vom Äquator Richtung Pole transportiert.

Bleibt die Frage, wann gibt es mehr Wind - mein Vorschlag wäre ein langsam rotierender Planet, dann sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht grösser, und was bei uns die Abendwinde sind, könnte dort eine Sturmfront am Terminator sein. (Es gibt glaube ich eine bekannte Story über eine Welt, die deshalb nur am Terminator bewohnbar ist, und die ganze Ökozone wandert langsam mit diesem rundherum).

Ich bin allerdings im Planetendesign nicht mehr so firm, besser fragst du Slartibartfast aus Hitchhiker’s Guide, der hat ja immerhin einen Preis für die norwegischen Fjorde bekommen, soweit ich mich erinnern kann.

Gruss Reinhard

Bleibt die Frage, wann gibt es mehr Wind - mein Vorschlag wäre
ein langsam rotierender Planet, dann sind die Unterschiede
zwischen Tag und Nacht grösser, und was bei uns die Abendwinde
sind, könnte dort eine Sturmfront am Terminator sein.

Bei langsamer Rotation hätte die Luft aber auch mehr Zeit für den Temperaturausgleich. Außerdem dürfen die Temperaturunterschiede ohnehin nicht so groß werden, daß die Luft auf der tagseite ins All entweicht und auf der Nachseite kondensiert. Dann wäre es mit der geforderten Erdähnlichkeit vorbei. Es gibt also eine obere Grenze für den Temperaturgradienten und wenn die erreicht ist, kann man die Windgeschwindigkeit nur durch eine Beschleunigung der Rotation steigern.

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Hallo!

Interessante Fragestellung! Die folgenden Vorschläge sollten bitte als „Arbeitshypothesen“ verstanden werden. Vielleicht irre ich mich bei dem einen oder anderen. Dann würde ich die Experten einfach bitten, das zu verbessern.

  1. Geringer Anteil von Treibhausgasen in der Atmosphäre: Dadurch vermute ich einen größeren Temperaturunterschied zwischen hohen und niedrigen Breiten und infolgedessen stärkere Ausgleichsströmungen.

  2. Dichtere Atmosphäre mit höherem Sauerstoff-Partialdruck: Dadurch sollte sich die Ozonschicht in einer größeren Höhe ausbilden. Somit findet die UV-Absorption ebenfalls in einer größeren Höhe statt, was dazu führen würde, dass die Tropopause ebenfalls höher liegt. Darunter bliebe dann in der Troposphäre mehr Platz für Wettergeschehen.

  3. Heterogene Verteilung von Landmassen und Ozeanen. Eigentlich ist unsere Erde ein Musterbeispiel dafür. Ein Planet mit einem Riesenozean und wenigen Inseln als Landmassen erscheint mir ebensowenig „windfördernd“ wie ein vollkommen trockener Planet. Vielleicht könnte man Land und Meer noch assymmetrischer verteilen. Das richtige Mix aus Land und Wasser ist wichtig, weil Kontinente anders auf Strahlung reagieren als Meere. Zum anderen ist Wasser in der Atmosphäre eine Grundvoraussetzung für heftiges Wettergeschehen(Wolkenbildung, Niederschlag, Schneedecke, … all das hängt mit dem Wasser zusammen).

  4. Durchmesser (?): Da bin ich mir nicht sicher, ob ein geringer Durchmesser den Wind fördert (geringe Entfernungen -> hohe Druckgradienten), oder mildert (geringe Entfernungen -> geringe Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Breiten).

  5. Große Neigung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene: Große Unterschiede zwischen Sommer und Winter. Einen ähnlichen Effekt könnte man durch eine große Bahnexzentrizität erreichen.

Wie gesagt: Daran kann man noch durchaus arbeiten.

Michael

P.S.: Vielleicht wäre das Brett „Meteorologie“ günstiger gewesen.

Hallo Sharon,

auch auf d. Gefahr hin das ich Kritik ernten werde, zitiere ich mal die Bildzeitung von heute.

Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie senkrecht auf die Erde trifft(am Äquator), wärmt sie stärker als da, wo sie schräg auftrifft(die Pole). Und über Land wärmt sie stärker als über dem Meer.
Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diese Stellen höher(Hoch). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck niedrig(Tief).
Der Luftdruck versucht, diese Druckunterschiede wieder auszugleichen: Sie strömen von Gebieten mit hohem Luftdruck in Gebiete mit niedrigem Luftdruck - je größer die Druckunterschiede sind, um so schneller.

So ist es bei uns. Und weil es irgendwie zu der Frage passt, dachte ich mir das es irgendwie helfen kann.
Gruß Holger!

Hallo!

Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie
senkrecht auf die Erde trifft(am Äquator), wärmt sie stärker
als da, wo sie schräg auftrifft(die Pole). Und über Land wärmt
sie stärker als über dem Meer.

Ich glaube, ich muss meine Meinung über die Bildzeitung ändern. Da stehen ja sogar richtige Sachen drin…

Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diese
Stellen höher(Hoch). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck
niedrig(Tief).
Der Luftdruck versucht, diese Druckunterschiede wieder
auszugleichen: Sie strömen von Gebieten mit hohem Luftdruck in
Gebiete mit niedrigem Luftdruck - je größer die
Druckunterschiede sind, um so schneller.

Autsch! (Okay, es stimmt doch nicht, was in der Bildzeitung steht. Da bin ich aber beruhigt…)

Hätte Bild recht, dann würde über dem warmen Land ein Hoch liegen und über dem kalten Meer ein Tief. Was - immer noch dieser Erklärung folgend - dazu führen müsste, dass tagsüber der Wind vom Land aufs Meer hinaus bläst.

Das Gegenteil ist der Fall!

Richtig wäre: Wo sich Luft erwärmt, steigt sie auf. Es bildet sich am Boden ein Tiefdruckgebiet, das aus den kälteren Gebieten Luft nachzieht. In großer Höhe sind die Druckverhältnisse genau umgekehrt, was zu Ausgleichsströmungen führt, von denen man am Boden aber nichts mitkriegt. (s. z. B. auch „äquatoriale Tiefdruckrinne“)

Wir assoziieren „Hochdruck“ nur deswegen gerne mit „warm“, weil im Zentrum des Hochs der Himmel oft wolkenfrei ist. Im Sommer führt das zu heißen Tagen. Im Winter (zur Erinnerung: Das war früher die Jahreszeit, in der es kalt war und Schnee lag) ist es im Zentrum des Hochs oft klirrend kalt (weil der Boden nachts viel Wärme ins Weltall loswerden kann).

Michael

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Hallo!

Ich glaube, dass eine schnelle Rotation auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielt. Die Venus rotiert sehr langsam (1 Venustag dauert über 100 Erdtage), das ist unter anderem ein Grund weshalb die bodennahe Windgeschwindigkeit nur wenige Meter pro Sekunde beträgt.
Je schneller ein Planet rotiert umso größer das Maximum der Zentrifugalkraft, welche zur Abplattung der Pole führt. Dreht sich die Atmosphäre des Planeten mit, nimmt sie die gleiche Form an. Das ist einer der Gründe warum die Atmosphäre über den kalten Polen (weitere Voraussetzung) um mehrere Kilometer niedriger ist als über dem Äquator. Zusätzlich herrscht am Äquator die größte Sonneneinstrahlung (kürzester Weg Sonne-Erde), weshalb sich die Luft dort mehr erwärmt. Da sie leichter ist steigt sie weiter auf und dehnt dort die Atmosphäre nach oben weiter aus. Also lastet über dem Äquator eine höhere Luftsäule, trotz der warmen und leichteren Luft hat sie mehr Gewicht, deshalb mehr Druck als an den Polen und somit ist nicht nur der Temperaturgradient sondern noch mehr der Druckgradient dafür verantwortlich, dass die Luft einen Ausgleich anstrebt und in Richtung der Pole saust. Über Wasser ist der Wind natürlich schneller da er kaum Bodenreibung erfährt, trotzdem benötigt der Planet entsprechende Landmassen in jenen Breitengraden wo die Sonneneinstrahlung am direktesten ist (Äquator) damit entsprechende Temperatur- und Druckunterschiede entstehen.
Natürlich sind auch die Bestandteile der Atmosphäre für einen gewissen Temperaturgegensatz auf den Planeten entscheidend. Das wär dann das Kapitel Strahlung (Absorption, Emission, Transmission, Reflexion).
Die wichtigste Voraussetzung für deinen Planeten ist aber, dass er rasch rotiert und sich die Atmosphäre mitdreht um durch die Zentrifugalkraft Druckunterschiede zu erhalten. Würde sich die Atmosphäre nicht mitdrehen hättest du wahrscheinlich auch Wind, aber wohl zu sarken. Das wäre dann dasselbe wie auf der Autobahn deine Hand aus dem Fenster zu halten…

mfg Klaus

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Hi!

Ich glaube, dass eine schnelle Rotation auf jeden Fall eine
wichtige Rolle spielt.

Ok, also müßte der Planet praktisch gesehen kurze Tage haben *notier*

Je schneller ein Planet rotiert umso größer das Maximum der
Zentrifugalkraft, welche zur Abplattung der Pole führt.

Ok, damit müßte der Planet am Äquator „dicker“ sein *notier*

Über Wasser
ist der Wind natürlich schneller da er kaum Bodenreibung
erfährt, trotzdem benötigt der Planet entsprechende Landmassen
in jenen Breitengraden wo die Sonneneinstrahlung am
direktesten ist (Äquator) damit entsprechende Temperatur- und
Druckunterschiede entstehen.

Ok, also viel Wassermassen und am Äquator viele Landmassen, wenn ich dich richtig verstehe.

Gruß und danke,
Sharon

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Hi!

Interessante Fragestellung! Die folgenden Vorschläge sollten
bitte als „Arbeitshypothesen“ verstanden werden.

Na klar :wink:

  1. Geringer Anteil von Treibhausgasen in der Atmosphäre:
    Dadurch vermute ich einen größeren Temperaturunterschied
    zwischen hohen und niedrigen Breiten und infolgedessen
    stärkere Ausgleichsströmungen.

Da der Planet erst vor wenigen Jahren von Menschen besiedelt wurde, kann es da auch noch nicht soviel Treibhausgase geben - außer auf natürlichem Wege entstandene :wink:

  1. Dichtere Atmosphäre mit höherem Sauerstoff-Partialdruck:
    Dadurch sollte sich die Ozonschicht in einer größeren Höhe
    ausbilden. Somit findet die UV-Absorption ebenfalls in einer
    größeren Höhe statt, was dazu führen würde, dass die
    Tropopause ebenfalls höher liegt. Darunter bliebe dann in der
    Troposphäre mehr Platz für Wettergeschehen.

Aha, ok *notier*
Hätte denn die dichtere Atmosphäre auch irgendwelche anderen Auswirkungen? Insbesondere bezüglich Wetter - z.b. mehr/weniger Wolken, Sonneneinstrahlung etc.

  1. Heterogene Verteilung von Landmassen und Ozeanen.
    Vielleicht könnte man Land und Meer noch
    assymmetrischer verteilen.

Weiter unten im Thread hieß es schon, daß eine große Landmasse am Äquator bestehen müßte. Den Rest kann man dann aber wohl beliebig verteilen *notier*

Zum anderen ist Wasser in der Atmosphäre
eine Grundvoraussetzung für heftiges
Wettergeschehen(Wolkenbildung, Niederschlag, Schneedecke, …
all das hängt mit dem Wasser zusammen).

Ok, der Planet müßte also grob gesehen soviel Wassermassen haben wie die Erde *notier*

  1. Durchmesser (?): Da bin ich mir nicht sicher, ob ein
    geringer Durchmesser den Wind fördert (geringe Entfernungen
    -> hohe Druckgradienten), oder mildert (geringe
    Entfernungen -> geringe Unterschiede zwischen hohen und
    niedrigen Breiten).

Meinst du mit Durchmesser die „Planetendicke“ am Äquator?

  1. Große Neigung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene:
    Große Unterschiede zwischen Sommer und Winter. Einen ähnlichen
    Effekt könnte man durch eine große Bahnexzentrizität
    erreichen.

Ah, das ist auch ein guter Punkt! Wenn ein Planet bereits heftige Wetterphänomene wie orkanartige Winde hat, so erwartet man (oder zumindest ich *g*), daß da auch andere Extreme herrschen. Große Unterschiede zwischen Sommer und Winter paßt da hervorragend dazu!
*notier*

P.S.: Vielleicht wäre das Brett „Meteorologie“ günstiger
gewesen.

Da hab ich einen Verweis auf diesen Thread gesetzt :wink:
War mir nicht sicher, wo die Frage besser passen würde :wink:

Gruß und danke,
Sharon

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Genau!

Ich würde mir vielleicht noch notieren, dass sich die Atmosphäre mitdrehen muss.

Denn nur dann wird sie durch die Zentrifugalkraft so wie der Äquator „dicker“! (Erde ist eine normale Kugel und wird nur wegen dieser Kraft verformt). Und genau das ist das wichtige, weil dann über dem „dicken“ Äquator mehr Masse von der Atmosphäre ist als über den Polen, das bedeutet mehr/höherer Druck. Wind entsteht durch Druckunterschiede und die sind somit zwischen Äquator und Polen gegeben.
Während am Nordpol zum Beispiel der Druck von 500 hPa in ca. 4800 Meter Seehöhe zu finden ist, herrscht der gleiche Druck am Äquator aber in ca. 5800 Meter Seehöhe.
Umgekehrt findest du also in gleichen Höhen am Äquator einen höheren Druck als an den Polen. Auf die Luft in zb. 5000 Metern Höhe am Äquator lastet noch mehr (Luft)gewicht als in 5000 Meter am Pol, deshalb wird die Luft vom Äquator in Richtung Pol „gedrückt“. (Dass in dieser Höhe am Pol zb. -40 Grad herrschen und am Äquator +10 Grad ist dann der nächste Aspekt.)

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Autsch! (Okay, es stimmt doch nicht, was in der Bildzeitung
steht. Da bin ich aber beruhigt…)

Hallo Michael,
das habe ich mir auch irgendwie schon gedacht aber für einen Laien hat sich das logisch angehört.
Gruß Holger!

Hallo!

Ich würde mir vielleicht noch notieren, dass sich die
Atmosphäre mitdrehen muss.

Natürlich tut sie das.

Denn nur dann wird sie durch die Zentrifugalkraft so wie der
Äquator „dicker“! (Erde ist eine normale Kugel und wird nur
wegen dieser Kraft verformt). Und genau das ist das wichtige,
weil dann über dem „dicken“ Äquator mehr Masse von der
Atmosphäre ist als über den Polen, das bedeutet mehr/höherer
Druck. Wind entsteht durch Druckunterschiede und die sind
somit zwischen Äquator und Polen gegeben.
Während am Nordpol zum Beispiel der Druck von 500 hPa in ca.
4800 Meter Seehöhe zu finden ist, herrscht der gleiche Druck
am Äquator aber in ca. 5800 Meter Seehöhe.
Umgekehrt findest du also in gleichen Höhen am Äquator einen
höheren Druck als an den Polen. Auf die Luft in zb. 5000
Metern Höhe am Äquator lastet noch mehr (Luft)gewicht als in
5000 Meter am Pol, deshalb wird die Luft vom Äquator in
Richtung Pol „gedrückt“. (Dass in dieser Höhe am Pol zb. -40
Grad herrschen und am Äquator +10 Grad ist dann der nächste
Aspekt.)

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, aber in dieser Erklärung sind meiner bescheidenen Ansicht nach mehrere Fehler. Insbesondere erklärst Du nicht, warum es in den Rossbreiten dauerhaft ein Höhentief/Bodenhoch gibt, bzw. wie die subpolaren Zyklone entstehen. An den Polen. Es hört sich bei Dir so an, als wäre die Erdrotation der Motor des Weltklimas. Ich meine jedoch, dass sie gegenüber dem Strahlungshaushalt der Erde eine untergeordnete Rolle spielt (z. B. durch die Windablenkung infolge der Coriolis-Kraft).

Michael

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Hallo Michael!

Es hört sich bei

Dir so an, als wäre die Erdrotation der Motor des Weltklimas.
Ich meine jedoch, dass sie gegenüber dem Strahlungshaushalt
der Erde eine untergeordnete Rolle spielt

Ich wollte ja nicht das Weltklima begründen, sondern die Voraussetzungen fest stellen, die ein Planet benötigt damit Winde zw. 100 und 200 km/h wehen können. Der Jetstream ist maßgeblich für die Luftdruckverteilung und somit für die Ausbildung von Wind- und Luftdruckgürtel verantwortlich. OK-die Strahlungsverteilung ist natürlich auch neben der Zentrifugalkraft die Begründung der unterschiedlichen Skalenhöhe der Atmosphäre, was daraus resultierend auch die barometrische Höhenformel zeigt. Aber auch den Strahlungshaushalt der Erde so wie er ist, haben wir der Rotation zu verdanken.

Vielleicht kann man auch sagen, um auf einem Planeten starken Wind wehen zu lassen benötigt man entweder ein Druckgefälle oder ein Temperaturgefälle auf gleicher Höhe, da beide zusammenhängen benötigt man also beide. Wie bekommt man sie? -Man benötigt ein globales Strahlungsgleichgewicht.
-Wie bekommt man das?
-Man lässt den Planeten rotieren

(z. B. durch die

Windablenkung infolge der Coriolis-Kraft).

Die Corioliskraft wird natürlich auch von der Rotation ausgelöst, ist aber nur im Zusammenhang mit der Windrichtung von Bedeutung und somit für Sharon nicht relevant.

liebe Grüße Klaus

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Da der Planet erst vor wenigen Jahren von Menschen besiedelt
wurde, kann es da auch noch nicht soviel Treibhausgase geben -
außer auf natürlichem Wege entstandene :wink:

Der überwiegende Teil der Treibhausgase ist natürlichen Ursprungs und es gab auch lange vor Existenz der Menscheit Zeiten, in denen es mehr Kohlendioxid gab als heute.

Hätte denn die dichtere Atmosphäre auch irgendwelche anderen
Auswirkungen? Insbesondere bezüglich Wetter - z.b.
mehr/weniger Wolken, Sonneneinstrahlung etc.

Eine dichtere Atmosphäre könnte beispielsweise mehr Wasser aufnehmen. Das ermöglicht auch stärkere Niederschläge. Darüber hinaus wären Stürme bei gleicher Windgeschwindigkeit viel verheerender.

Zum anderen ist Wasser in der Atmosphäre
eine Grundvoraussetzung für heftiges
Wettergeschehen(Wolkenbildung, Niederschlag, Schneedecke, …
all das hängt mit dem Wasser zusammen).

Ok, der Planet müßte also grob gesehen soviel Wassermassen
haben wie die Erde *notier*

Wasser kann ein wesentlicher Faktor für das Auftreten großer Windgeschwindigkeiten sein (beispielsweise entstehen tropische Wirbelstürme über warmen Wasser), aber es geht auch anders. Auf dem Mars gibt es beispielsweise kein flüssiges Wasser und trotzdem heftige Stürme. Dort ist der Staub die treibende Kraft. Wenn der Wind genügend Staub aufwirbelt, dann wird so viel Sonnenlicht in der staubigen Atmosphäre absorbiert, dass diese aufgeheizt wird und die Windgeschwindigkeiten sich vergrößern. Das wiederum führt zur Aufwirbelung von noch mehr Staub. Durch diese positive Rückkopplung kann sich ein Strum zu planetenumspannenden Orkan aufblähen. Erst wenn die Atmosphäre gleichmäßig mit Staub angereichert ist und deshalb nicht mehr so ungleichmäßig aufgeheizt wird, legen sich solche Stürme wieder. Natürlich ist der Mars wegen seiner dünnen Atmosphäre nicht mit der Erde vergleichbar, aber ich würde nicht ausschließen wollen, dass sowas auch bei hohen Drücken möglich ist.

PS: Vielleicht hilft auch ein Blick auf die Gasriesen. Auf Neptun sollen beispielsweise Windgeschwindigkeiten von über 2100 km/h herrschen. Da alle Gasriesen für ihre starken Stürme bekannt sind, sollten ihre Eigenschfaten hohe Windgeschwindigkeiten fürdern. Dazu gehören im wesentlichen hohe Masse, dichte Atmosphäre mit geringer mittlerer Molmasse und hohe Rotationsgeschwindigkeit. Insbesondere bei Neptun kommen dann noch seht tiefe Temperaturen (72 K bei 1 bar) dazu. Welche dieser Eigenschaften den größten Einfluß haben und ob die Mechanismen auf erdähnliche Planeten übetragbar sind, weiß ich allerdings nicht.

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Hi,

ich schreibs mal hier hin. Ich denke, es gibt noch Varianten. Zum einen wie schon gesagt eine starke Neigung der Rotationsachse, eine relativ schnelle Rotation, eine eventuell recht elliptische Bahn des Planeten.

Die beschriebenen vielen Wassermassen könnten auch mittels Riesenozean und einem großen Kontinent für recht wildes Wetter sorgen. Noch ein Gedanke wäre dabei ein Mond, oder gar zwei Monde, der/die ziemlich nahe um den Planeten rotieren. Das hätte hohe Gezeitenkräfte zur Folge, diese wiederum auch (bei wirklicher Nähe) einen recht aktiven Vulkanismus, dadurch viele Treibhausgase. Man könnte weiterspinnen…

Wie wäre es, wenn häufiger Kometen einschlagen, weil eben in diesem Sonnensystem genügend „Dreck“ noch rumfliegt?

Grüße
André

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Hi!

Die beschriebenen vielen Wassermassen könnten auch mittels
Riesenozean und einem großen Kontinent für recht wildes Wetter
sorgen.

Das klingt ja auch interessant *notier*

Noch ein Gedanke wäre dabei ein Mond, oder gar zwei
Monde, der/die ziemlich nahe um den Planeten rotieren.

Au ja! Man kennt das ja auch diversen Sci-Fi-Filmen/Serien mit dem/den riesigen Monden am Himmel. Zwar taucht das dementsprechend in fast allen Filmen auf, aber mir gefällt der Gedanke :wink:

Das hätte hohe Gezeitenkräfte zur Folge, diese wiederum auch (bei
wirklicher Nähe) einen recht aktiven Vulkanismus, dadurch
viele Treibhausgase. Man könnte weiterspinnen…

Ach, ihr seid Spitze :wink:
Das Szenario mit Vulkanismus etc. paßt ja hervorragend zu eienm wilden Planeten mit extremen Wetter! *notier*

Wie wäre es, wenn häufiger Kometen einschlagen, weil eben in
diesem Sonnensystem genügend „Dreck“ noch rumfliegt?

DAS wiederrum wäre nicht so gut - sonst würden dort die Menschen keine Kolonie gründen :wink:

Gruß und danke!
Sharon

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Hi!

Der überwiegende Teil der Treibhausgase ist natürlichen
Ursprungs und es gab auch lange vor Existenz der Menscheit
Zeiten, in denen es mehr Kohlendioxid gab als heute.

Ach, dachte es wäre umgekehrt *g*

Eine dichtere Atmosphäre könnte beispielsweise mehr Wasser
aufnehmen. Das ermöglicht auch stärkere Niederschläge. Darüber
hinaus wären Stürme bei gleicher Windgeschwindigkeit viel
verheerender.

Prima! :wink:
Dann kriegt der Planet also eine dichte Atmosphäre *notier*

Wasser kann ein wesentlicher Faktor für das Auftreten großer
Windgeschwindigkeiten sein (beispielsweise entstehen tropische
Wirbelstürme über warmen Wasser), aber es geht auch anders.
Auf dem Mars gibt es beispielsweise kein flüssiges Wasser und
trotzdem heftige Stürme. Dort ist der Staub die treibende
Kraft. Wenn der Wind genügend Staub aufwirbelt, dann wird so
viel Sonnenlicht in der staubigen Atmosphäre absorbiert, dass
diese aufgeheizt wird und die Windgeschwindigkeiten sich
vergrößern.

Okay…*grübel*
Wie wäre es dann also, wenn es einen Riesenozean gibt und eine große Landmasse in Äquatornähe (und eventuell kleinere Landmassen woanders). Diese Landmasse hätte aber kaum oder nur wenige Berge bzw. Gebirge, es wären dann also mehr oder weniger große Ebenen. Und diese wären nur spärlich bzw. nur an einigen Stellen (z.b. in Nähe von Flüssen - siehe Ägypten) mit Vegetation besiedelt. Ich denke dabei nicht gerade an große Sandwüsten wie die Sahara - aber vielleicht Geröllwüsten oder ähnliches mit nur wenig Sand und viele Steppenlandschaften?
Dies müßte doch den Orkan-Effekt verstärken oder? Zum einen Stürme, die überm Ozean entstehen und dann noch die Stürme über dem Festland?
Oder hab ich hier einen Denkfehler? :wink:

PS: Vielleicht hilft auch ein Blick auf die Gasriesen.

Das hab ich gemacht, aber…

Welche dieser Eigenschaften den größten Einfluß haben
und ob die Mechanismen auf erdähnliche Planeten übetragbar
sind, weiß ich allerdings nicht.

… genau das war mein Problem :wink:

Gruß und vielen Dank!
Sharon

2 Like

Okay…*grübel*
Wie wäre es dann also, wenn es einen Riesenozean gibt und eine
große Landmasse in Äquatornähe (und eventuell kleinere
Landmassen woanders).

Vielleicht ließe sich der Effekt verstärken, wenn ozeanische Strömungen vom Äquator zu den Polen behindern (z.B. durch entsprechend verteilt Landmassen oder sogar isolierte Ozeane, von denen mindestens einer in Äquatornähe liegt). Dann müßte erstens der komplette Wärmetransport durch die Atmosphäre erfolgen und zweitens würde sich der Ozean in Äquatornähe stärker aufzeizen, was die Häufigkeit und Stärke tropischer Wirbelstürme verstärkt.

Diese Landmasse hätte aber kaum oder nur
wenige Berge bzw. Gebirge, es wären dann also mehr oder
weniger große Ebenen. Und diese wären nur spärlich bzw. nur an
einigen Stellen (z.b. in Nähe von Flüssen - siehe Ägypten) mit
Vegetation besiedelt. Ich denke dabei nicht gerade an große
Sandwüsten wie die Sahara - aber vielleicht Geröllwüsten oder
ähnliches mit nur wenig Sand und viele Steppenlandschaften?
Dies müßte doch den Orkan-Effekt verstärken oder?

Tropischen Wirbelstürmen ist die Vegetation weitgehend egal. Dafür sind sie in Küstennähe am verheerendsten und laufen sich im Inland tot, weil sie warmes Wasser benötigen, um Energie zu tanken. Ein Äaquatorialer Ozean mit vielen Inseln (bis zur Größe kleiner Kontinente) würde von solchen Stürmen wohl am stärksten gebeutelt werden. Starke Winde innerhalb großer Kontinente müßte man anders konstruieren. Da solltest Du mal einen richtigen Klimatologen fragen.

Es könnte sich auch lohnen, sich über den Mechanismus der Tornadobildung der sogenannten „Tornado Alley“ (zwischen den Rocky Mountains und den Appalachen) zu informieren. Dort sind die Bedingungen für die Bildung starker Tornados besonders günstig. Wenn man einen Planeten mit starken Winden konstruieren will, sollte man sich das nicht entgehen lassen.

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(z. B. durch die

Windablenkung infolge der Coriolis-Kraft).

Die Corioliskraft wird natürlich auch von der Rotation
ausgelöst, ist aber nur im Zusammenhang mit der Windrichtung
von Bedeutung und somit für Sharon nicht relevant.

liebe Grüße Klaus

nicht so ganz die Coriolis-Kraft ermöglicht erst solche Gebilde wie tropische Wirbelstürme, da sie die Luftmassen auf Bahnen zwingt, die der Druckdifferenz parallel liegen, was ein Druckausgleich erschwert und damit zu einer höheren Windgeschwindikeit führt.

Noch ein Gedanke wäre dabei ein Mond, oder gar zwei
Monde, der/die ziemlich nahe um den Planeten rotieren.

Au ja! Man kennt das ja auch diversen Sci-Fi-Filmen/Serien mit
dem/den riesigen Monden am Himmel. Zwar taucht das
dementsprechend in fast allen Filmen auf, aber mir gefällt der
Gedanke :wink:

Dann solltest Du aber den Tidenhub nicht vergessen. Da die von Dir angestrebten hohen Windgeschwindigkeiten bei tropischen Wirbelstürmen gerade in Küstengebieten auftreten, wenn der Strum vom Wasser auf das Land trifft, betrifft das dieselbe Region, die auch von möglicherweise extremen Gezeiten bei großen und nahen Monden betroffen ist. Das könnte einen wesentlichen Aspekt solcher Stürme - nämlich die Flutwelle - relativieren. Wenn die Gezeiten ohnehin extrem sind, dann kommt es auf ein paar Meter mehr oder weniger Wasser ja nicht mehr an. Auch die Himmelsmechanik sollte man dabei nicht vergessen. Gerade wenn man zwei Monde hat, sind nicht alle Bahnen möglich. Allerdings sind zwei Monde sehr verlockend, weil sie zu ziemlich seltsamen Gezeiten mit sehr hohen Sprungfluten führen würden.

Das hätte hohe Gezeitenkräfte zur Folge, diese wiederum auch (bei
wirklicher Nähe) einen recht aktiven Vulkanismus, dadurch
viele Treibhausgase. Man könnte weiterspinnen…

Ach, ihr seid Spitze :wink:
Das Szenario mit Vulkanismus etc. paßt ja hervorragend zu
eienm wilden Planeten mit extremen Wetter! *notier*

Dann bietet die Einbeziehung von Gezeiten bietet vielleicht noch eine nette Zugabe für Deinen Planeten, die mir vor langer Zeit in den Sinn gekommen ist: Flüssigkeiten in Gefäßen haben eine bestimmte Schwappfrequenz, die unter anderem von der Größe des Gefäßes abhängt. Ähnliches gilt meines Wissens auch für Gewässer. Meine Idee war ein See, Meer oder Ozean, dessen Resonanzfrequenz mit der Umlaufzeit eines Mondes zusammen fällt. Dann müßten sich die Gezeiten zu extremen Höhen aufschaukeln. Ich weiß allerdings nicht, wie man das ausrechnet.

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