Aber ein langjähriger Aquarianer beschäftigt sich auch nicht
mehr unbedingt mit Platys.
Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich beschäftige mich immer noch gern mit Lebendgebärenden.
Guppys, Platys, Mollis. Für Schwertträger, meine eigentlichen Favoriten fehlt mir das erforderliche mindestens 1 Meter lange Becken.
Leider musste ich feststellen, dass sogar Guppys schwer zu halten sind, wenn man keine geeigneten Tiere bekommt.
Für meine weiteren Favoriten, die Zahl ist groß, vor allem Labyrinther und Buntbarsche, fehlt es halt ebenfalls an Platz.
Wellensittiche kann man das ganze Jahr im Garten halten, Warmwasserfische höchstens im Sommer.
Das Platzproblem ist momentan besonders akut, weil die Männchen aus meiner Kampffischnachzucht allmählich geschlechtsreif und somit aggressiv werden. Kaum habe ich einen von den Angebern heraus gefangen und im Einmachglas separiert, kommt schon der nächste Trottel und versucht ein Revier zu verteidigen. Und Kampffische bringen einander um, unbarmherzig, auch im großen Aquarium, im Gegensatz z.B. zu den so verpönten Makropoden.
Was wollt ich eigentlich schreiben?
Ach ja. Die gelungene Nachzucht einer schwierigen Art ist natürlich immer ein Erfolgserlebnis.
Mehr Spaß hat man, meiner Meinung nach, mit Fischen, die sich einigermaßen zuverlässig vermehren.
Und wenn man sich bemüht, aus diesen „gequälten“ Arten wieder vitale, schöne Tiere heraus zu züchten, hat man sogar eine Aufgabe.
Man kauft, was gefällt. Ansonsten muss man sich auf das Urteil
des Händlers verlassen, der wohl eher nicht sagen wird, der
Fisch sehe krank aus, man solle den lieber nicht nehmen.
Nun, so schlimm sind die Händler bzw. Verkäufer auch wieder nicht. Ein kranker Fisch, der nicht verkauft werden kann, ist für den Händler kein gar so großer Verlust. Lange nicht so groß, wie ein verärgerter Kunde.
Es fehlt wohl ganz einfach an Zeit.
Ich muss mir ein fremdes Aquarium ca. 1/2 Stunde lang anschauen, bevor ich zuverlässig sagen kann, ob alles in Ordnung oder was faul daran ist. Daran kannst du dir ausrechnen, wieviel Zeit man für 50 oder mehr Aquarien brauchte. Und die betreut heute gewöhnlich ein einzelner Mensch, der noch jede Menge andere Aufgaben hat.
Gruß, Nemo.