Politikerdiskurs (am Beispiel Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen)

Du wirst regelmäßig auf subtile Art durchaus schnell persönlich.Für wie blöd hältst du mich?
DAs dann auch als Fakten zu bezeichnen, das kennen wir doch von irgendwo her?

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Gefühlte Sicherheit vs. tatsächliche: Hier heißt es:

„Senkt ein Tempolimit die Zahl der Unfälle?
Die Zahl der Unfälle nimmt mit dem Tempo tatsächlich ab. Doch 60 Prozent aller tödlichen Unfälle passieren auf Landstraße, auf denen bereits ein Tempolimit gilt. Dagegen rollen 31,6 Prozent des Verkehrs über die Autobahnen. Dort aber werden nur zwölf Prozent aller Verkehrstoten und 7,5 Prozent aller Verletzten gezählt. Zudem kommen in Deutschland auf eine Milliarde gefahrener Kilometer 3,1 Tote. In Österreich sind es 4,8 und in den USA 5,0. In beiden Ländern gelten auf der Autobahn Tempolimits bis zu 130 km/h.“

Mir persönlich ist es wurscht, ob ein Tempolimit eingeführt wird oder nicht - was u.a. daran liegt, dass ich äußerst selten auf Autobahnen unterwegs bin (und dabei NIE wesentlich über 120km/h Durchschnittsgeschwindigkeit komme) :wink:
Ich wünschte nur, Politiker würden mit derselben Leidenschaft wie sie es für solche Scheingefechte tun für relevantere Verbesserungen eintreten: Dieselnachrüstung auf Kosten derer, die die Misere verbockt haben, Investition in neue (Nah-)verkehrskonzepte statt in neue Straßen, mehr Anreize, das Auto - auch auf dem Land - stehen lassen zu können (und zu wollen), …

Gruß,

Kannitverstan

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Das ist ja nun wieder eine ganz andere Frage.

Du bist also Anhänger der Springerpresse. Aber auch da 6 Jahre hinterher. Dabei wurde das schon damals entsprechend kommentiert. Das ist nebenbei die gleiche Polemik, die gerade am Verkehrsminister kritisiert wird.

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Mermaids don’t lose sleep over the opinions of shrimp.

Das verwirrt die Krabbe. Erst wird sie gefragt und nachdem sie dazu keine Antwort abgibt, erklärt die Fragestellerin, daß sie Antwort gar nicht interessiert.

Moin,

diese Erfahrung mache ich auch jedes mal. Kaum ist man über die Grenze geht der Stress los. Ich denke, dieses fehlende Tempolimit macht was in den Köpfen der Leute.
Fährt man im Ausland 120 auf der linken Spur bei LKW-Kolonne rechts und vor einem fährt einer auch 120 ist alles in Ordnung, weil man und er ja eh nicht schneller fahren darf.
Fährt man Deutschland 120 auf der linken Spur und vor einem fährt einer auch 120 ist alles eine rieeesen Sauerei, die Bahn angeblich TOTAL frei und endlich könnte man mal fahren und dann blockiert dieser Vollididiot einen weil er zu blöd zum fahren ist und weil er mich frech belehren will.
Trotz völlig gleicher Umstände und völlig gleicher Geschwindigkeit wird die Situation dann vermutlich völlig anderes wahrgenommen und bewertet.

VG
J~

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Moin,

wie jeder weiß, sterben viele Leute im Haushalt an Unfällen mit Leitern. Ich finde es deswegen eine unverschämte Frechheit, dass die Berufsgenossenschaften SEIT JAHREN SCHON auf die Gefahren bei der Benutzung von Leitern hinweisen, Handlungsanweisungen herausgeben und sogar zu diesem Thema mehrtägige Lehrgänge anbieten! /Sarkasmus

So in etwa ist die (etwas überzogen dargestellte) Argumentation die aus deinem gezeigten Zitat folgt. Wenn es Maßnahmen gibt, die zu einer Verbesserung der Sicherheit auf Autobahnen führen, dann sind diese Verbesserungen ein Argument für eben diese Maßnahmen… Wenn es Maßnahmen gibt, die zu einer Verbesserung der Sicherheit auf Landstrassen führen, dann sind diese Verbesserungen ein Argument für eben diese Maßnahmen. Und nicht ein Argument GEGEN die anderen.

Im Übrigen gibt es auch „Verletzungen“ (Krankheiten) und Tote als Folge des Stresses auf Autobahnen, die nicht in direkten Zusammenhang mit einem Unfall stehen. Diese tauchen in der Statistik sicher gar nicht auf.

VG
J~

Offenbar hält er hier die meistem im Forum für ziemlich blöd, besonders wenn sie seine Meinung nicht teilen. Das unterscheidet ihn wahrscheinlich auch nicht so sehr vom Verkehrsminister.

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Das war eine rhetorische Frage und die Antwort hätte ich eigentlich auch gleich mit geben können.

Vor allem gibt es im Ausland meist auch weniger Staus. Es ist ja inzwischen ein Gemeinplatz der Verkehrsströmungslehre das diese auch durch Geschwindigkeitsunterschiede hervorgerufen werden. Da jetzt sicher niemand möchte, dass Laster auch mit 200 km/h fahren, wäre 120 ein guter Komromiss und man kommt auf längeren Strecken schneller vorwärts als wenn mann zwischen den Staus mit 250 km/h dahinbraust.

Sowas interessiert die Ideologen aber nicht, schon gar nicht im Zeitalter der alternativen Fakten. Da benehmen sie sich wie die bibeltreuen Christen, die fest überzeugt sind, das es erst seit 6000 Jahren Menschen gibt und wer was anderes behauptet ist eben weniger intelligent.

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Das Zitat vom Scheuer und auch die „Pläne“ zum Tempolimit sind schlicht von den Medien hochgekocht worden.

Fakt ist, dass es seit lediglich vier Monaten eine Regierungskommission gibt, die sich in sechs Arbeitsgruppen unterteilt. Weder sind deren noch gar nicht veröffentlichten Ergebnisse bindend noch politisch (unbedingt) durchsetzbar.

In einer AG wurde scheinbar nur Brainstorming betrieben und einige oder auch nur ein Mitglied hat Wunschvorstellungen niedergeschrieben, ggf. auch gleich durchgestochen. Über diese Wunschvorstellung wurde bislang nicht innerhalb der AG beraten oder Konsens hergestellt. Und wenn man sich die Mitglieder so anschaut, wird man schon darauf kommen, wer am ehesten diesen uralten Drops wieder auf die Tagesordnung gesetzt haben wollte https://www.plattform-zukunft-mobilitaet.de/schwerpunkte/ag-1/.

Wenn man genug Leute zu einem Thema zusammensetzt, finden sich immer aus rein ideologischen Gründen uralte Vorschläge wider.

Am Ende wird diese NPM irgendeinen halbgaren Bericht erstellen. Hoffentlich bedarf es nicht der Einstimmigkeit, sonst wird es sowas wie eine inhaltslose Gipfelerklärung der EU.

Der Bericht wird vor Fotografen übergeben und dann wird die Regierung etwas beschließen, bei dem es unter Garantie kein Tempolimit geben wird. Denn da sitzen Leute, die auch wiedergewählt werden möchten und kein Interesse am pol. Suizid haben.

Scheuer hat also keinesfalls die Kommission düpiert, sondern nur die ideologischen Ergüsse eines oder einiger Akteure, mit dener er sowieso nichts am Hut hat und die sicher aus einer anderen Richtung kommen.

Da Vorverurteilungen hier mittlerweile zum vermeintlich guten Ton gehören: Letztmals bin ich wohl vor sechs oder sieben Jahre weniger als 20km und kaum mehr als 20km/h über Richtgeschwindigkeit gefahren.

Aber es würde mich durchaus interessieren, wer tatsächlich aus der AG diese „bahnbrechende Idee“ hatte.

Gruß
vdmaster

Vielleicht liest der Postillon ja hier mit (irgendwo müssen die ihre Ideen zu Artikeln ja herholen)?
Oder 2 Dumme = 1 Gedanke?

Grüße
Siboniwe