die Anwendung eines rationalen Kritizismus mit
konsequentem Fallibilismus. Insofern ist dieser Lösungsansatz
postmodern.
Das ist Wissenschaftstheorie. Und ist damit nur ein kleiner Teil sowohl der gesamten Wissenschaft als auch nur ein kleiner Teil der gesamten Philosophie. Rationalität aber weiter, offener, realistischer gedacht, zum Beispiel darauf bezogen, wie Hegel die Aufgabe der Philosophie definiert, nämlich dass sie ihre Zeit in Gedanken zu fassen hätte, ist die Tatsache einer real existierenden Mediengesellschaft. Postmodern in diesem Sinne hieße dann, was „nach“ der klassischen Industriegesellschaft an technischer und sozialer Rationalität entstanden ist, im Sinne einer praktisch verwirklichten Rationalität nach Weber Max.
Und da jeder ernst zunehmende Wissenschaftler auf Kommunikation angewiesen ist (ich bin eigentlich kein Kantianer, aber was Kant in seinem Aufsatz in einer Publikumszeitschrift seiner Zeit publizierte, mit dem Titel „Was ist Aufklärung?“ zeigt ihn als in meinen Augen absoluten Medienstar, denn im Gegensatz zu seinen drei „Kritiken“ benützt Kant hier eine Sprache, die so modern und postmodern bleiben wird für alle Zeit, das ist einfach eine ganz klare Sprache, von der jeder Mensch bis heute und in alle Zukunft lernen kann, worum es Kant ging) sonst würde er ja in der Öffentlichkeit niemals von anderen Menschen wahr-genommen. Dies gilt von Thales über Platon bis hin zu heutigen Philosophen, als moderne Medienprofis.
Das Primat der Postmoderne ist nach meiner Auffassung aber längst nicht mehr der „linguistc turn“, sondern vielmehr der „medial turn“, der sehr viel umfassender ist in einer global vernetzen Medienwelt als die einst solange vorherrschende Schriftkultur, nach Gutenberg, der mit seiner Erfindung der beweglichen Lettern den Anfang schuf zu einer globalen Mediengesellschaft. Der Buchdruck wurde zum ersten globalen Massenmedium überhaupt.
In der global vernetzten Mediengesellschaft dominieren immer mehr „Grafik“, Ich meine damit, dass immer mehr Technik mit Emotionen verkauft wird. Man schaue sich nur mal genau im TV die Werbung von Autos an, wo schöne Frauen viel mehr Gewicht erhalten als nur ausschließlich technische Daten. Oder die Werbung für andere technische Produkte, wie Handys, Computer, Digitalkameras etc. Hierbei geht es um ein Phänomen als „Rationalität der Gefühle“ - vgl. hierzu das Buch des Philosophen Ronald de Sousa, emeritierter Professor der Universität Toronto oder das Buch der Philosophin Sabine Döhring, Professor an der Universität Tübingen, als Beispiele.
Immer mehr Bilder und immer mehr Videos und immer mehr Filme überschwemmen den Globus. Allein auf YouTube werden täglich unzählige Videos kommuniziert, auch über Philosophie. Aber das ist nur ein winzig kleiner Teil aller Medieninhalte, die sich explosionsartig ausbreiten und in jeder Sekunde praktisch die ganze Welt verändern. Wissenschaft - und noch dazu nur Philosophie - und innerhalb dieser wiederum nur die Wissenschaftstheorie (z. B. nach Albert), ist da ein nur winzig kleiner Teil in den globalen Medien.
Nicht umsonst haben fortschrittlich denkende Philosophen ein großes Interesse für den Film (Sartre, Deleuze, Foucault etc.), weil der Film „das“ moderne Medium des 21. Jahrhunderts ist. Deshalb gehen die Menschen heute weniger als früher in die Kirche und schauen statt dessen lieber Fernsehen. So gut wie alle Menschen, bis in den finstersten Busch hinein, sind von bewegten Bildern fasziniert. Und Hollywood verbreitet amerikanische Kulturpolitik weltweit. Während im alten Europa die kollektiven Werte a´la Habermas & Co. zelebriert werden, kann man jeden Tag dagegen im TV den Einzelkämpfer als amerikanischen Helden dem Volk in die Birne pressen. Und dagegen verteidigen Habermas & Co. den Konsens als Ideal. Wie unrealistisch ist das denn??? Hat denn Herr Professor Hasenscharte je wirklich in die Welt geblickt, WAS??? Trotzdem ist es ein bleibendes Verdienst von Habermas, dass er die Kommunikation als Grundlage jeder höher entwickelten Gesellschaft erkannte, was auch den Erkenntnissen von Luhmann entspricht. Auch in Luhmanns Systemtheorie geht es um Kommunikation.
Noch was zur Frage des UP, ob es in der Postmodernen keine Hierarchie des Wissens mehr gäbe. Meiner Ansicht hat es eine Hierarchie des Wissens immer gegeben und es wird sie immer geben, solange es Menschen auf diesem sonderbaren Planeten gibt, das ist die Lebenswirklichkeit.
Penso