Priesterweihe für homosexuelle Katholiken?

Hallo,

in der römisch-katholischen Kirche wäre es nicht zur Weihe von Mary Glasspool zur Bischöfin gekommen wie nun jüngst in der anglikanischen Episkopalkirche in den USA:

http://spedr.com/h8bt

Mary Glasspool ist a) eine Frau, b) unkeusch und c) homosexuell. Aber wäre Letzteres in der römisch-katholischen Kirche überhaupt ein Ausschlusskriterium für die Priester- und Bischofsweihe? Nicht das Homosexuelsein, sondern allein das Ausleben der Homosexualität kann, soweit ich die römisch-katholische Lehre kenne, Sünde sein. Schließt es aber vom Sakrament der Priesterweihe aus?

Dass es das faktisch nicht tut, ist mir bekannt. Die Frage zielt mehr dahin, wie offiziell man sich als Priesteranwärter zu seiner Homosexualität bekennen darf. Ist das nur schlecht vor dem Hintergrund, dass die Entscheidungsträger in der Kirche niemanden zum Priester machen müssen, oder verbietet das kanonische Recht sogar die Priesterweihe für Homosexuelle? Gibt es vielleicht offizielle oder eher inoffizielle Richtlinien?

Mevius

Gemäss gegenwärtiger Kirchenpolitik total Ausnahme
Hallo Mevius,

Benedikt XVI. hat Richtlinien erlassen, die dagegen sind, dass Homosexuelle Priester werden; die Umsetzung dieser Richtlinien ist zwar nicht in allen Priesterseminarien gleich, aber Grundsatz.

Rein rechtlich sind Homosexuelle nicht durchgehend vom Priesteramt ausgeschlossen, von den Ausnahmen wird erwartet, dass sie sich ebenso den Verzicht auf gelebte Sexualität zum Vorsatz nehmen wie heterosexuelle.

Gruss
Mike

Interessensfrage (leicht ot)
Lieber Dahinden!

Rein rechtlich sind Homosexuelle nicht durchgehend vom
Priesteramt ausgeschlossen, von den Ausnahmen wird erwartet,
dass sie sich ebenso den Verzicht auf gelebte Sexualität zum
Vorsatz nehmen wie heterosexuelle.

Mich würde da mal der Wortlaut eines offiziellen Schreibens interessieren, dass dieses „ebenso“ ausdrückt.

Gedankengang hinter dem Interesse: Wenn für die KK gelebte Sexualität nur im Dienste der Fortplanzung oder im Dienst der Sicherung der (heterosexuellen) Ehe legitim ist, und wenn die Homosexualität in beider Dienst gar nicht erst stehen kann, dann muss rein logisch (deshalb die Hervorhebung der Junktoren) der Verzicht auf gelebte Homosexualität aus der Sicht der KK ein anderer sein als der Verzicht auf Heterosexualit, also gerade kein ebenso …

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ebenso
Hallo Candide,

„ebenso“

steht so nicht im offiziellen Schreiben, da dieses wörtlich eine „tiefsitzende“ Homosexualität eines Priesteramtskandidaten in erster Linie als generelles Hindernis auf dem Weg zum Amt betrachtet und somit gar nicht mit dem Priestertum der betreffenden Kandidaten rechnet. Immerhin heisst es, dass es bei Tendenzen, die nicht so sehr lebens- und identitätsbestimmend sind, auch zu Änderungen kommen kann. Mein Grund für das „ebenso“ ist der Blick auf diese Fälle im Zusammenhang mit der Unterscheidung „Tendenzen“ und „Handlungen“.

Eine Tendenz zum Leben gegen die kirchliche Moral im Bereiche des VI. Gebotes hat auch derjenige, der heterosexuell, monogam und völlig sündlos lebt, denn der natürliche Trieb ist jedem gegeben. Also ist die homosexuelle Tendenz moralisch gesehen nichts anderes als die Tendenz zur Geschlechtlichkeit ausserhalb der (kirchlichen) Ehe, diese Tendenz hat jeder Mensch und nicht nur der Homosexuelle.

Da Tendenzen von Handlungen („gelebter“/ausgelebter Sexualität) unterschieden werden, ist die Problematik der Sünde davon theoretisch grundsätzlich unberührt, praktisch zwar mehr oder weniger damit verbunden, jedoch klar unterscheidbar.

Gruss
Mike

Candide, das ist nun mal ein nahrhafter Beitrag zum Thema. Das einzig schlechte an deinem Gedankengang ist, daß er nicht MIR eingefallen ist.
Genial. Und nun bleibt natürlich die Frage - warum hält sich ein Widerspruch, den du - klug genug - in wenigen Sätzen offen legst, so hartnäckig?
Du sagst es nicht offen, aber Deine Überlegung läßt eigentlich nur einen Schluß zu: Wenn das so ist, dann kommt als Grundlage für die k Sexualmoral nur das Machtmotiv in Frage.
Den Verdacht hatte ich schon lange; jetzt haben wir auch den Beweis. Danke.

Bahnhofus Religiosus
Hallo Kalaf,

ich lerne gerne hinzu. Ich fühle mich in der Sache einigermassen kundig, kann jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, was Du meinst. Kannst Du den Gedankengang für einen gewöhnlichen Sterblichen auseinanderbuchstabieren? Werde bei Bedarf gerne Gleiches tun.

Gruss
Mike

Erklärung des Erklärungsbedarfes
um klarer zu fragen:

ein Widerspruch

ist für mich keiner auffindbar

Machtmotiv

kann durch die Spannung zwischen Heteros und Homos nicht erklärt werden

Beweis

wird für nichts erbracht. So wie ich Candide verstehe, setzt er sich mit der Frage auseinander, inwiefern zwischen Homos und Heteros nach kirchlicher Lesart zu unterscheiden ist. Widersprüche sind da keine.

Gruss
Mike

Hallo auch,

… ein anderer sein als der Verzicht auf Heterosexualität …

Geniales Argument, deswegen ein Stern von mir.

Ich denke, das ist doch trivial. Homosexuelles Handeln ist laut Bibel verboten, ich glaube sogar per Todesstrafe, obwohl das geforderte Aufhängen für Schwule nicht mehr staatlicherseits vollzogen wird, jedenfalls nicht in christlichen Staaten.

Die KK macht natürlich einen Spagat zwischen dieser vorsintflutlichen Moral und der Moderne, indem sie Schwulsein an sich nicht mehr verdammt. Das kommt dann wie: Rauchen erlaubt, ausatmen verboten.

Was mich an dem ganzen Thema noch mehr interessiert ist diese These:

Wenn in der KK Sex nur der Fortpflanzung dient und Fortpflanzung ein Gebot ist, dann müßte man doch genau jene geradezu zu Priestern bestimmen, die qua Veranlagung gar kein Interesse an forpflanzungsrelevantem Sex haben, nämlich weil sie schwul sind.

Das wäre ökonomisch doch sinnvoll!

Grüße Bellawa.

Hallo Bellawa,

mit Dir geht es mir genau wie mit Kalaf.

ein anderer sein als der Verzicht auf Heterosexualität

Der Umgang der Kirche mit Homos ist anders als mit Heteros, aber ihr Verständnis des Verzichts ist das gleiche. Ich kann Dir daher nicht folgen; wenn Du Dich verständlich ausdrücken würdest, wäre das nett.

Wenn in der KK Sex nur der Fortpflanzung dient

er dient auch der Beziehung

Das wäre ökonomisch doch sinnvoll

oder aber man hat eine Ahnung, was ein Priester ist.

Gruss
Mike

Hallo auch,

Der Umgang der Kirche mit Homos ist anders als mit Heteros,
aber ihr Verständnis des Verzichts ist das gleiche.

Ein Priester soll keine Familie haben, um sich voll und ganz der Gemeinde zu widmen. So ist mir das bekannt. (In Wirklichkeit ging es um die Erbschaft, aber das lassen wir mal beseite.) Ein Schwuler kann aber gar keine Familie haben, zumindest nicht mit dem Partner, also gilt dieser Grund doch gar nicht.

Wenn in der KK Sex nur der Fortpflanzung dient

er dient auch der Beziehung

Homosexuelle haben auch Beziehungen.

Das wäre ökonomisch doch sinnvoll

oder aber man hat eine Ahnung, was ein Priester ist.

Ein männlicher Mensch, der sein Leben der Kirche, dem Glauben und der Gemeinde widmet? Wenn das falsch ist, bitte korrigiere mich.

Grüße Bellawa.

Aha, der Aha-Effekt
Hallo Bellawa,

jetzt verstehe ich ein wenig.

Ein Priester soll keine Familie haben, um sich voll und ganz der
Gemeinde zu widmen.

Dies ist zwar einer der Gründe, jedoch nicht der einzige. Immerhin hat er sehr viel mit dem Vertrauen zu tun, das Gemeindemitglieder Priestern entgegenzubringen pflegen, sowie der Freude am Kleinen, die durch den Verzicht auf Grösseres grundgelegt werden sollte. Man könnte also von daher sagen, dass die priesterliche Lebenskultur gewisse konkrete Ausprägungen hat, und es ist zu untersuchen, in welchem Verhältnis solche zu Homosexualität stehen würden.

Ein Schwuler kann aber gar keine Familie haben, zumindest nicht mit
dem Partner, also gilt dieser Grund doch gar nicht.

Das mag sein, dass er nicht gilt.

Homosexuelle haben auch Beziehungen

Natürlich. Es ging um den Zweck der Sexualität. Da diese nach katholischer Lesart in die Ehe gehört, fehlt den Homosexuellen die Ehe, ganz unabhängig von der Beziehung. Dass Beziehung ein Zweck der Sexualität ist, heisst noch lange nicht, dass sie allein ausreicht, um Sexualität auszuleben.

Ein männlicher Mensch, der sein Leben der Kirche, dem Glauben und
der Gemeinde widmet

Das ist nur einer unter vielen Aspekten.

Wenn das falsch ist, bitte korrigiere mich

Das ist nicht falsch, jedoch hängt mit dem Priestertum manch anderes auch noch zusammen. Inwiefern dieses Andere mit Homosexualität inkompatibel ist oder zu ihr in schwierigem Verhältnis steht, muss abgeklärt werden. Es reicht doch nicht aus, dass unter einem Aspekt die Sache logisch wäre, wenn andere Aspekte dasind.

Gruss
Mike

Hallo auch,

langsam kommen wir zum Kern der Sache. Schön daß du noch dran bist und dich von meiner oft zynischen Art nicht ablenken läßt.

Natürlich. Es ging um den Zweck der Sexualität. Da diese nach
katholischer Lesart in die Ehe gehört, fehlt den Homosexuellen
die Ehe, ganz unabhängig von der Beziehung.

Dann halte ich mal fest: Sexualität gehört in die Beziehung, eine solche darf aber nur eine Ehe sein. Jetzt frage ich mich warum. Was zeichnet eine Ehe gegenüber einem Schwulenpaar (oder Lesbenpaar) denn aus? Wohl doch das Fakt, daß erstere zumindest prinzipiell in der Lage sind, gemeinsamen Nachwuchs zu erzeugen. (Ob sie es auch tun, steht auf einem anderen Blatt, ebenso, daß Homosexuelle nicht steril sind.)

Die Ehe wird also gefordert, weil sie Kinder hervorbringen kann.
Ein Priester soll aber sowieso keine Ehe haben.
Was spielt es also eine Rolle, ob er schwul ist oder nicht?

Abgesehen davon, daß das gesamte Zölibat einen eklatanten Widerspruch zum Kinderkrieggebot darstellt. Begründet wird es ja mit der besonderen Rolle des Priesters. Deswegen meine Frage: Wären Schwule dann nicht perfekt dafür geeignet? Wieviele würden gerne Kinder adoptieren und dürfen nicht. Als Priester hätten sie eine ganze Gemeinde. Und es gäbe weder Probleme mit verheimlichten Kindern noch Kindesmißbrauch oder ähnliches. Außerdemn würde man weniger heterosexuelle Männer verschwenden, die sich dann dem Gebot des Kindermachens zuwenden würden!

Grüße Bellawa.

Kleiner Einwurf
Wenns um Homosexualität geht, hat das Zölibat übrigens manchmal einen ganz praktischen Nutzen:
Ehe sich ein Bekannter von mir geoutet hat, war die Option für ihn Priester zu werden lange Zeit an erster Stelle, da er aus einer konservativen Familie kam. Priester wäre die einzige gesellschaftlich Anerkannte Alternative, seinen Tanten, Onkeln, und Verwandten zu erklären, wieso er keine Frau und Enkelchen nach Hause bringt.
Ich kann mir denken, dass er über die Jahrhunderte sicher kein Einzelfall gewesen sein mag.

Klar das das nicht unbedingt der Schwulenrechtehimmel ist, aber besser als protestantische Umerziehungslager oder Scheinfamilien ( falls es klappt :wink: ) unter denen alle leiden. Das Zölibat ist in sehr homophoben Gesellschaften einer der pragmatischsten Schutzschirme, die man sich denken kann. Egal ob Schwule Priester werden dürften oder nicht, der Witz ist ja, dass so oder so kein Test gemacht wird.

Grüße sober

aber besser als protestantische Umerziehungslager oder
Scheinfamilien ( falls es klappt :wink: )

Was bitte ist denn an Umerziehungslagern und Scheinfamilien protestantisch?

Martinus

Die Ehe wird also gefordert, weil sie Kinder hervorbringen
kann.
Ein Priester soll aber sowieso keine Ehe haben.
Was spielt es also eine Rolle, ob er schwul ist oder nicht?

Diese Schlußfolgerung ist ähnlich logisch wie die Annahme, daß ein Mönch nach Belieben klauen dürfe, weil er ohnehin keinen eigenen Besitz haben könne. Sie wirft zwei völlig unterschiedliche Punkte in einen Topf.

Das Problem an der Homosexualität ist aus biblischer Sicht, daß sie an sich (und nicht wegen der Folge „Kinderlosigkeit“) widernatürlich und gegen Gottes Willen ist. Deshalb ist sie verboten.

Abgesehen davon, daß das gesamte Zölibat einen eklatanten
Widerspruch zum Kinderkrieggebot darstellt.

Ob man die Aufforderung „seid fruchtbar und mehret euch“ auf die Ebene eines für alle gültigen Gebotes heben kann, mag man diskutieren. Wenn der Zölibat gegen ein Bibelwort verstößt, dann zumindest für Bischöfe gegen 1. Timotheus 3,2, was in der katholischen Kirche gerne übergangen wird :wink:.

Gruß, Martinus

Interpretationssache
Hallo Martinus,

1 Tim 3,2 wird nicht übergangen, sondern anders ausgelegt, der Bischof solle (wörtlich: „nur“) nach katholischer Lesart einen untadeligen Lebenswandel haben, d. h. keinesfalls mehr als einmal verheiratet sein; der Satz besagt zwar, dass es in urchristlicher Zeit keine Zölibatsverpflichtung für Bischöfe gab, das ist aber auch alles. Der Zölibat verstösst somit nicht gegen dieses Wort.

Gruss
Mike

1 Tim 3,2 wird nicht übergangen, sondern anders ausgelegt, der
Bischof solle (wörtlich: „nur“) nach katholischer Lesart …

Die Kunst ist immer, die Worte der Bibel so lange zu drehen und zu wenden, bis sie in die eigene Weltsicht passen :wink:.

Gruß, Martinus

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Hallo Martinus,

1 Tim 3,2 wird nicht übergangen, sondern anders ausgelegt, der
Bischof solle (wörtlich: „nur“) nach katholischer Lesart …

Die Kunst ist immer, die Worte der Bibel so lange zu drehen
und zu wenden, bis sie in die eigene Weltsicht passen :wink:.

wer sich an selektierten Worten aus den Schriften aufhängt, um etwas
zu belegen, liegt meist daneben.
Die Botschaft von Jesus wird dabei oft ignoriert.
Es ist doch offensichtlich daß hier diese Botschaft nicht berührt
wird bei Aussagen über Ehe von Priestern.
Paulus hat verschiedene Bewertungen der Ehe oder bzw. Ehelosigkeit
ausgesprochen unter eben versch.Gegebenheiten oder Sichtweisen.
Es geht letztendlich darum, ob sie der Botschaft Jesu entgegen steht
(Priesterehe)oder nicht - mit oder ohne Paulus.
Deine Interpretation 1.Tim.3.2 gar als „Gebot“ solltest Du deshalb
besser nirgends wiederholen, wenn Du ernst genommen werden willst.
Genau so daneben sind Interpretationen des AT"wachset und mehret euch"
als „Gebot“ zur Ehe oder zur Zeugung von Nachwuchs.
(richtig - wird von der kath. Kirche teils so interpretiert)
Gruß VIKTOR

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Hallo!

wird für nichts erbracht. So wie ich Candide verstehe, setzt
er sich mit der Frage auseinander, inwiefern zwischen Homos
und Heteros nach kirchlicher Lesart zu unterscheiden ist.

Mir ging es darum, ob man mit Recht den zölibatären Verzicht auf die Heterosexualität als identisch („ebenso“) denken kann mit dem zölibatären Verzicht auf die Homosexualität. Ich denke, Nein:

Im Grunde haben das Bellawa und Martinus weiter oben bereits herausgearbeitet:

_> > Die Ehe wird also gefordert, weil sie Kinder hervorbringen

kann.
Ein Priester soll aber sowieso keine Ehe haben.
Was spielt es also eine Rolle, ob er schwul ist oder nicht?

Diese Schlußfolgerung ist ähnlich logisch wie die Annahme, daß
ein Mönch nach Belieben klauen dürfe, weil er ohnehin keinen
eigenen Besitz haben könne. Sie wirft zwei völlig
unterschiedliche Punkte in einen Topf._

Um der Analogie zu folgen: der zölibatäre Verzicht auf die (legitimen Formen der) Heterosexualität wäre der Verzicht auf die (ansonsten legitime) Anhäufung von Reichtümern, während der Verzicht auf Homosexualität der Verzicht auf den (durchwegs illegitimen) Diebstahl wäre. Das sind in der Tat zwei unterschiedliche Punkte, wobei deine Unterscheidung in „Tendenzen“ und „Handlungen“ das ganze richtigerweise komplexer macht.

Was der User „Kalaf“ mit seinem Post ausdrücken wollte, verstehe ich auch nicht. Ich denke, er wollte mich damit einfach nur verarschen :wink:

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

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wer sich an selektierten Worten aus den Schriften aufhängt, um
etwas
zu belegen, liegt meist daneben.

Meine Rede :wink:.

Die Botschaft von Jesus wird dabei oft ignoriert.
Es ist doch offensichtlich daß hier diese Botschaft nicht
berührt
wird bei Aussagen über Ehe von Priestern.

Mit dem nächsten Schritt sind wir aber mitten im Problemfeld, daß Jesus zu vielem nichts gesagt hat, was für uns heute von Bedeutung wäre. Und zugleich stehen wir vor der Frage, wie wir mit „nicht-jesuanischen“ Aussagen in der Bibel umgehen sollen. Sie völlig an den Rand zu stellen, wäre sicher ebenso wenig sinnvoll wie sie auf dieselbe Ebene zu heben.

Wenn sich nun Menschen - ganz gleich in welcher Form - im Glauben zusammenschließen, dann brauchen sie früher oder später auch Regeln dafür. Und genau hier kommt das Problem, daß man in der Bibel nach solchen Regeln sucht. Unter den Jesusworten findet sich kaum etwas dazu, weil das für ihn kein Thema war. Bleiben Paulus und die Briefeschreiber - und die o.g. Frage, auf welche Ebene man ihre Aussagen hebt.

Deine Interpretation 1.Tim.3.2 gar als „Gebot“ solltest Du …

Wer hat 1. Tim 3,2 als „Gebot“ bezeichnet oder interpretiert? Vor Ihnen in diesem Thema meines Wissens niemand.

Gruß, Martinus