Pro-israel - links oder rechts?

Hi,

der Vergleich hinkt überhaupt nicht.
Wenn hättest Du ja mal begründen können wieso, z.B. wie die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die Vetreibung aus dem Sudetenland die Zerschlagung des dritten Reiches beeinflußt hat.

Da Du das nicht kannst kommst Du mit der braunen Masche.

cu

Der Vergleich hinkt mächtig. Natürlich war die Politik der
arabischen Welt ggü. Israel lange Zeit dumm-aggressiv bis hin
zum verbrecherischen Angriffskrieg. Allerdings ist hier doch
bei vielen Nachbarn ein Umdenkungsprozeß in den letzten Jahren
in Gang gekommen, der sich auch in bilateralen Abkommen und
weiteren Angeboten zur Stabilisierung ausgedrückt hat.

Welche denn? Ich meine ganz ohne absurde Forderungen?
Und warum sollte Isreal darauf eingehen? Hätte Polen auch über die deutschen Ostgebebiete verhandelt wenn Deutschland mit dummdreisten Forderungen um die Ecke gekommen wäre?
Warum hätten die das tun sollten?

Im Übrigen haben sowohl die DDR als auch die BRD die Grenzen
im Osten verpflichtend anerkannt. Das wiedervereinigte
Deutschland hat die Rechtsnachfolge auch bei diesen Verträgen
akzeptiert.

Ja, weil das der Preis für die Wiedervereinigung war. Da würden die Araber bis heute flennen sie seien erpresst worden…

Diese Formulierung ist selbst als Provokation zu geschmacklos.
Das ist braunes Denken und Formulieren.

Was soll denn daran brauen sein du Freak? Ist es jetzt seit neuestem „braun“ wenn man schreibt dass Deutschland das bekommen hat was es verdient hat?

Mit dieser Sandkastenlogik kommt man in internationalen
Beziehungen nicht weiter

So ist aber fast jede Grenze gezogen worden.

gerade dann nicht, wenn man in

Frieden mit den Nachbarn leben will. Frieden schließt man
schließlich mit(bisherigen) Feinden, nicht mit Freunden.

Na dann sollten sich die Araber mal ein Beispiel an Ägypten nehmen. Der Friedesschluss wäre heute, im demokratischen Ägypten aber undenkbar, weil er nicht dem Wusch der Bevölkerung entspricht.

Ist doch nicht so schwer: Der Angreifer hat den Preis dafür zu
bezahlen was er angerichtet hat.

Hmm… ja, nur, wer ist der Angreifer? Wahrscheinlich wohl die Seite, die sich unilateral zu einem Staat erklärt hat, oder?

Gruß

Anwar

MOD: Brettthema?
„MOD Hut aufsetz“

Ich habe die Frage, was sozusagen „links oder rechts“ bedeutet, hier laufen lassen, da es ein „Politik allgemein“ Brett nicht gibt.
Eine dezidierte Behandlung des Nahostkonfliktes sollte aber im extra dafür eingerichteten Brett „Nahostpolitik“ weitergeführt werden.

Die Frage der Neuordnung Europas unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist auch schon ein bissle her, dazu würde sich dann das Geschichtsbrett anbieten.

mfg
Mike
„MOD Hut absetz“

Hallo Mike im Mike :wink:,

die Bauchredner-bemerkung hättest Du Dir einsparen können.

Inhaltlich sind Deine Einwendungen berechtigt. Aber hier nur den Überbauansatz eines Theorektikers zu betrachten führt dazu, dass Du dann außer acht läßt, dass bis dato die Kommunismustheorie(unter Totalitarismus mit anderen subsumiert)/Faschismustheorie immer noch keine eindeutige Differenzierung bietet. Vgl. bitte Faschismustheorie und Totalitarismus in Wiki. Beide „Ismen“ haben eben zahlreiche identische Merkmale. Oder willst Du bestreiten, dass Stalin und Hitler in Ihrer Politik nahezu deckungsgleich waren ?

Der „Internationalismus“ des Kommunismus ist m.E. ein Werbeetikett. Hört sich gut an, hört aber auch sofort auf, wenn ein Satellitenstaat vom vorgegebenden Kurs des hegemonialen "Bruder"staates abweicht (vgl. Ungarn oder CSSR).

Insoweit bleibe ich dabei, dass es links Faschisten geben kann. Auch wenn dies wissenschaftlich ungenau sein sollte.

Wie bei den Ärzten: zwei Theoretiker - drei Meinungen.

Grüße
vdmaster

Hallo mki,

im Wesentlichen sind wir uns ja einig. Der Fragesteller hatte aber von „eine Musik-Band, die eine israelfreundliche Meinung vertritt“ geschrieben, also keine israelische Kulturgruppe.

Diese wegen mieser Musik auszubuhen ( was hier ja wohl nicht der Fall war ), wäre ja noch akzeptabel - Israelis oder nicht.

Grüße vdmaster

Ergänzend möchte ich anfügen, dass eine „Anti-Israel-Haltung“ zu einem oder vielen Israel betreffenden Themen nicht antiisraelisch sein muss. Ist die „Anti-Israel-Haltung“ eine fundamentale Grundhaltung, dann ist sie antizionistisch und richtet sich gegen den jüdischen Staat als solchen. Im übrigen ist sie damit nicht automatisch antisemitisch. Der Antisemitismus könnte, muss aber nicht, die treibende Kraft einer antizionistischen Grundhaltung sein.

Antizionismus bestreitet das Recht auf die Gründung und fortgesetzte Existenz des Staates Israel. Damit allerdings nicht das Existenzrecht der Juden als religiöse Gemeinschaft; oder deren Lebensrecht.

Wer gegen die faktische Okkupation „besetzter Gebiete“ ist, ist keinesfalls antizionistisch.

vdmaster

Hi
Das Problem liegt darin, dass anscheinend „Rechts“ gerne mit „reaktionär“ gleichgesetzt wird.
Nachdem aber die Faschistischen Ideologien auch einen sozialrevolutionären und gesellschaftlich modernisierenden Anteil haben, sind diese Ideologien naturgemäß aus der reaktionären Sichtweise heraus „Links“ einzuordnen.
Allerdings wäre dann der gesamte Faschismus „links“ Das ist jetzt auch nicht Sinn der Sache, oder?

Wenn man nun die sozialrevolutionären tendenzen im Faschismus ansieht, so führen diese nicht (wie bei „linken“ Ideologien) zur „klassenlosen Gesellschaft“, sondern zur Ablösung der alten Eliten durch neue, dem Faschistischen ideal genehme Eliten.

daneben zeichnet sich Faschismus durch klar „rechtes“ gedankengut aus wie:

  • Nationalchauvinismus.
  • Ständische Staatsorganisationsformen.

Faschismus kann man also als eine
Totalitäre,Imperialistische, Rassistische, Nationalchauvinistische, Ständische Ideologie mit einem Charismatischen Führer definieren, welche eine gesellschaftliche Modernisierung erstrebt, bei der die „alten Eliten“ durch ideologisch genehme Eliten abgelöst werden.

Linken Ideologien ist der Nationalchauvinismus vollkommen fremd.
Ach haben Linke Regime ihre Imperialistischen Ansprüche immer versucht zu tarnen (Hilferuf der bedrohten Revolution, Sozialistische Bruderstaaten usw usfort.) weil Imperialismus im Sinne der Ideologie ja eigentlich ein Zeichen des Klassenfeindes ist. usw usw.

Insgesamt halte ich die Zuordnung, dass es Links Faschismus geben kann, im Sinne der Historie für eine fehlerhafte Gleichsetzung von Totalitarismus mit Faschismus.

Thema Chavez:
Chavez sehe ich weniger in der Tradition des Faschismus, sondern eher in der des Bonapartismus, insbesondere in Beziehung auf die charismatische Führung. Es fehlt auch der Totalitäre Anspruch bzw der Versuch der Durchsetzung desselben.

Es ist für die Ausgangsfrage immens wichtig zu erkennen, dass Antisemitismus kein Privileg oder Alleinstellungsmerkmal Faschistischer Ideologien ist. So etwas dehnt dann den Begriff des faschismusses so weit aus, dass er quasi Bedeutungslos wird.

LG
Mike

Hi

die Bauchredner-bemerkung hättest Du Dir einsparen können.

Ich finds nur intressant, dass mir immer andere erklären, was ein Ausgangsposter gemeint hat…

Inhaltlich sind Deine Einwendungen berechtigt.

Danke sehr.

Insoweit bleibe ich dabei, dass es links Faschisten geben
kann. Auch wenn dies wissenschaftlich ungenau sein sollte.

Damit reduzierst du den Faschismusbegriff auf einen Reinen Kampfbegriff in der politischen Polemik.

ansonsten verweise ich auf meine Unten stehenden Ausführungen

LG
Mike

Insoweit bleibe ich dabei, dass es links Faschisten geben
kann. Auch wenn dies wissenschaftlich ungenau sein sollte.

Da gab es mal ein Zitat von Kurt Schumacher.
„Kommunisten sind rot lackierte Faschisten.“

Hallo!

Das Problem liegt darin, dass anscheinend „Rechts“ gerne mit
„reaktionär“ gleichgesetzt wird.
Nachdem aber die Faschistischen Ideologien auch einen
sozialrevolutionären und gesellschaftlich modernisierenden
Anteil haben, sind diese Ideologien naturgemäß aus der
reaktionären Sichtweise heraus „Links“ einzuordnen.

Aber so simpel funktioniert dies doch gar nicht, zumindest nicht jenseits des rechten Stammtisches.
Ich denke, was der dezidierte Rechtaußen Klein-Hartlage in dieser dezidierten Rechtsaußen-Postille hier zum NS (wobei NS klarerweise nicht = Faschismus ist) schreibt, ist durchaus differenziert, was diese Einordnung betrifft (das ganze unvermeidliche polemische Blabla bei ihm ist überlesbar).

http://www.sezession.de/30039/war-der-nationalsozial…

Allerdings wäre dann der gesamte Faschismus „links“ Das ist
jetzt auch nicht Sinn der Sache, oder?

Natürlich nicht.
Meine These war die eines „breiten Übergangsgebiets“.
Ich würde den Faschismus weder klar rechts noch klar links positionieren, sondern als ein Phänomen, das von beiden Seiten Anstöße erhielt/erhält.

Bezüglich der angeführten Punkte „Klassenlosigkeit“ und „Nationalchauvinismus“, auf die ich nicht auch noch eingehen will, müsste erst einmal geklärt werden, ob man Ideologien oder historische Realitäten vergleichen möchte.
Dann kommt dazu, dass der Faschismus (und das scheint mir die eklatanteste Differenz zu „links“ zu sein) dezidiert mehr auf die Tat statt auf das Wort gesetzt hat. Dieses andersartige Theorie/Praxis-Verhältnis findet sich aber z.B. im (linken) Syndikalismus bereits angelegt. Also auch hier aus meiner Sicht eher Übergang statt klarer Unterschied.

Thema Chavez:
Chavez sehe ich weniger in der Tradition des Faschismus,
sondern eher in der des Bonapartismus

Ich nehme meine Aussage zurück.
Es ist schwierig, den Chavismus/Bolivarismus zu analysieren, ohne dies unangebrachterweise eurozentrisch zu tun.

Es ist für die Ausgangsfrage immens wichtig zu erkennen, dass
Antisemitismus kein Privileg oder Alleinstellungsmerkmal
Faschistischer Ideologien ist.

ok

So etwas dehnt dann den Begriff
des faschismusses so weit aus, dass er quasi Bedeutungslos
wird.

Aber wird er nicht im Gegenteil dadurch bedeutungslos gemacht als er durch Engführung überwiegend ins Gebiet des Historischen zurückverwiesen wird?

Gruß
Tyll

Hallo,

für viele ist Israel der „kleine Bruder“ der USA im nahen
Osten.
Das hat u.a. historische Gründe (Gründung Israels ist ein
Stichwort).

Nee, auch wenn die USA Israel schnell anerkannt haben, heisst das nicht, dass sie Israel besonders unterstützten.
Im Laufe der Zeit hat sich dann allerdings eine „geostrategische Nützlichkeit“ von Israel für die USA heraus gestellt.
Dass die USA Israel unterstützen, … viele sagen, dass das am Einfluss der Juden in den USA liegt. Dazu aber ist der Anteil der Juden (die noch nicht einmal alle israel-freundlich sind) in der Bevölkerung zu gering, als dass er eine wesentliche Rolle bei Wahlen spielen könnte. Die Unterstützung hat einen allgemein nicht so bekannten Grund: Die Evangelikalen sind in den USA ziemlich stark. Ihre Stimmen zu gewinnen, hat schon Bush (Senior und Junior!) als nützlich gesehen. Warum sind diese für Israel? Sie glauben fest daran, dass, wenn der Tempel in Jerusalem wieder errichtet wird, kommt der Erlöser wieder. Voraussetzung dafür ist die Errichtung eines Judenstaates dort. Eine bizarre Einstellung!
Israel täte gut daran, den Tempel nicht zu errichten. Denn, wenn der Erlöser dann wieder nicht anerkannt wird … nicht auszudenken.

Da die USA ein sehr kapitalistisches Land ist und Israel
diesen Gedanken befürwortet, finden einige Linke dieses Land
nicht ganz in Ordnung.

Das ist wohl ziemlich vorbei gedacht. Viele Juden in Europa waren eher „links“, sozialistisch: Marx, viele russische Juden haben die Oktoberrevolution unterstützt. Die Kibbutze waren ausgesprochen sozialistische Einrichtungen.

Laika

Hi

Insoweit bleibe ich dabei, dass es links Faschisten geben
kann. Auch wenn dies wissenschaftlich ungenau sein sollte.

Damit reduzierst du den Faschismusbegriff auf einen Reinen
Kampfbegriff in der politischen Polemik.

Das ist eine bloße Behauptung, die ja gerade deswegen nicht belegt werden kann, weil die wissenschaftl. Seite gar keine klar abgrenzbaren Parameter bietet und noch im Versuch der Definition verharrt. Es ist halt „Deine“ Sicht der Dinge (und natürlich auch die vieler anderer) und ich nehme mir die Freiheit zu behaupten, dass die Grenzen des Faschismus/Kommunismus de facto verschwommen sind und beide Systeme viele Deckungsgleichheiten aufweisen. Stichwort Führerkult (vgl. Kuba). Dies nur exemplarisch, nicht kategorisch.

ansonsten verweise ich auf meine Unten stehenden Ausführungen

und ich auf die weiter oben :smile: .

Aber wir beide kommen hier nur schwerlich auf einen umfassenden Nenner. Deswegen von Demokrat zu Demokrat und im Rahmen der uns garantierten Meinungsfreiheit: Chapeau !

Grüße
vdmaster

wegen der phänomenologischen Ähnlichkeiten kommunistischer und Faschistischer Systeme bei verschiedenem Ideologischem Überbau wurde ja auch der Totalitarismusbegriff eingeführt…

Der dann leider dazu verwendet wurde, Kommunismus und Faschismus ideologisch gleichzusetzen.

aber bitte, jedem sein Plaisierchen.

Mike