Profit ist geil

Außenwirkung

Und nun?

Gute Frage. Ich fange mal mit einem Beispiel an: Hier hat man ungefähr 90 Jahre (keine Übertreibung) über die Rheinquerung Angerland/A 44 diskutiert. 1979 wurde die Umweltverträglichkeitsstudie ausgeschrieben und schon 2002 war die Brücke fertig.

Das Problem: Auf beiden Rheinseiten wohnen seltene Pflanzen und wachsen seltene Tiere (darunter Kreuzkröte, Ameisenbläuling usw.). Nun hat man sich nach ausführlichster Beratung mehrerer Politikergenerationen (die Grünen haben die Diskussion Ende der 80er dann noch mal richtig angefacht) darauf verständigt, die Verbindung zwischen Strümp und DDorf Messe teilweise unterirdisch verlaufen zu lassen. Also hat man für gepflegte 220 Mio. Mark Zusatzkosten Ausgleichsflächen geschaffen, den Tunnel gebaut und jede Menge anderen Zirkus betrieben.

Das Ende vom Lied: Die linksrheinische Landschaft, die wohl kritischer war als die rechtsrheinische befindet sich inzwischen mehr oder minder im Urzustand, während auf der rechten Seite… Tja, interessante Sache: Die Brücke bzw. der Verkehr ist ungefähr fünf Kilometer weit zu hören, von gemütlichem Spaziergang am Rhein von Messe nach Kaiserswerth kann keine Rede mehr sein und ich bin mir relativ sicher, daß das ganze Viehzeug dort auch nicht wirklich glücklich ist.

Dafür allerdings hat Düsseldorf jetzt einen Autobahnring, zwei Bundesstraßen, die teilweise innerstädtisch verliefen, wurden massiv entlastet und man kann heute sogar von Norden/Nordosten nach Düsseldorf fahren, ohne daß man schon um 3 Uhr in Essen oder Krefeld losfahren muß.

Worauf ich hinauswill: Alaska ist unbestritten riesig, man kann umweltfreundlich bauen und arbeiten und alle werden mit Argusaugen darüber wachen, ob nicht jemand Speiseölreste illegal hinter einem Busch verklappt. Dennoch wird es zu Umweltschäden kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es wird Lärm geben, es wird Dreck geben, es wird Straßenverkehr geben (nachdem die Verkehrswege durch die unberührte Natur geschlagen worden sind) usw. Irgendwann wird auch mal ein Rohr reißen, ein Tanker-Fahrer besoffen vor eine Klippe oder einen Baum fahren. Das ist unvermeidbar und nur eine Frage der Zeit.

Die Frage lautet also im Endeffekt: Steht das in einem angemessenen Verhältnis zum (monetären und moralischen) Ertrag? Und einen Schritt weiter gedacht: Welche Außenwirkung geht von diesem Projekt aus - national wie international?

Ist das ein Zeichen für Entwicklungsländer, Naturschutzgebiete zu schaffen und die auch noch zu schützen? Oder ist es eher ein Signal dafür, daß man alles machen kann, solange es sich wirtschaftlich rechnet? Und wenn das so ankommen sollte, wird dann in Afrika, Südamerika und Asien genauso aufgepaßt wie in Alaska?

Gruß,
Christian

Hi,

Sie schrieb mir:
Drilling in ANWR will not „destroy“ the refuge. Have you ever
seen the
northern region of Alaska?? First,it’s enormous. Second, it’s
basically
tundra. Third, the drilling will affect only a very tiny part
of the area.Fourth, there will be so many eco-friendly, animal
activists that the drilling companies will have to have a
bunch of environmental protections. Also, Prudhoe Bay (the
very top of Alaska) is already being drilled for oil and there
are very few environmental problems.
Und nun?

dann informier sie mal in Affront zu ihrem Optimismus, wie das in Nicaragua abgelaufen ist.
Die Amis haben die leergeplünderten Ölfelder im wahrsten Sinne des Wortes wie die Sau vom Trog verlassen. Die Region ist ökologisch tot.

Gruß
Frank

Hallo Karin,

Sind Deine USA-Kenntnisse eventuell auch so neben der
politischen Realität? Dann ist ja alles klar.

als Faustformel gilt hier: einfache Negation von stevens Aussagen = Realität. Passste bislang immer.

Gruß
Frank

„Die costa-ricanische Regierung hat jedoch kürzlich die Konzession gekündigt aufgrund äußerst negativer Umwelt-Gutachten. Darin war festgestellt worden, dass schon die Probebohrungen katastrophale Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in der Region haben würden.“

http://www.nicaragua-forum.de/03/nns1210.htm

Es war das Nachbarland :o)

Gruß
Frank

Es war das Nachbarland :o)

Du solltest mal auf in einen Atlas schauen. Von welcher Seite grenzt denn Alaska an Nikaragua?

Hallo,

Ist das ein Zeichen für Entwicklungsländer, Naturschutzgebiete
zu schaffen und die auch noch zu schützen? Oder ist es eher
ein Signal dafür, daß man alles machen kann, solange es sich
wirtschaftlich rechnet? Und wenn das so ankommen sollte, wird
dann in Afrika, Südamerika und Asien genauso aufgepaßt wie in
Alaska?

Interessanter finde ich, wie da die in Deutschland die antiamerikanischen Emotionen hochkochen (ähnlich, wie vor 50 Jahren bei einem anderen Volk).

Einerseits wird im Vorfeld kritisiert, dass ein Naturschutzgebiet zerstört werden würde, auf der anderen Seite ist der Mob aber durch Blödzeitungen schon so abgestumpft, dass es ihn nicht die Bohne interssiert, dass jährlich fußballfeldweise Regenwald vernichtet wird.

Man kann sich ruhig fragen, was schlimmere Auswirkungen haben wird.

Edmund Stoiber und weitere CSU-Politiker (auch auf
Stadt-Ebene) sind da strikt dagegen und schüren den von Dir
zitiertern Aufschrei.

Dagegen sind die CDU, SPD, ADAC, AvD, HDE (gut, die sind gegen alles) und IHK. M.W. nach hatte man sich schon 2003 dafür ausgesprochen. Erst 2004 haben es die Grünen aufgeschanppt. Beckstein (CSU) hat sich nicht dagegen ausgesprochen. Die CSU waren da eins mit den Grünen. Aber…

wie am Donnerstag bekannt wurde, lehnt die CSU den Vorschlag der Grünen zur City-Maut ab, die SPD (die ja zuvor dagegen war) und Grünen kritisierten aufgrund dessen die CSU.

Wenn man jedoch realistisch denkt, kommt die City-Maut (oder Fahrverbote) und das mit der Stimme der CSU. Die Signale stehen auf Grün

Du solltest mal auf in einen Atlas schauen. Von welcher Seite
grenzt denn Alaska an Nikaragua?

Seit wann ist Alaska ein Land?

Guten morgen,

dass es ihn nicht die Bohne interssiert, dass jährlich
fußballfeldweise Regenwald vernichtet wird.

ich stehe seit langer Zeit auf dem Standpunkt, daß man durchaus Dinge kritisieren kann, ohne daß man im Nebensatz alles andere Unglück dieser Welt erwähnen muß. Nur weil dagegen bin, daß man für ein paar Tropfen Öl eine einzigartige Landschaft zerstört, heißt das noch lange nicht, daß ich für Folter, Regenwaldvernichtung oder Massenmord bin. Einer derartigen Verquickung von Sachverhalten kann ich weder etwas zielführendes noch etwas allgemein sinnvolles abgewinnen.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

ich stehe seit langer Zeit auf dem Standpunkt, daß man
durchaus Dinge kritisieren kann, ohne daß man im Nebensatz
alles andere Unglück dieser Welt erwähnen muß. Nur weil
dagegen bin, daß man für ein paar Tropfen Öl eine einzigartige
Landschaft zerstört, heißt das noch lange nicht, daß ich für
Folter, Regenwaldvernichtung oder Massenmord bin. Einer
derartigen Verquickung von Sachverhalten kann ich weder etwas
zielführendes noch etwas allgemein sinnvolles abgewinnen.

Zur Zeit ist ja sehr beliebt, gegen alles zu sein, was Amerika macht. Dazu muss man nicht einmal nennenswerte Gründe haben, es heißt einfach nur „Die Amis mal wieder…“. Deshalb auch der Vergleich mit vor 50 Jahren. Da war auch etwas ähnliches populär.

Ich bin auch nicht für diese Ölbohrungen, jedoch sollte man erst einmal vor der eigenen Haustür kehren. Ich kann nicht einersetits versuchen, einzigartige Landschaften schützen zu wollen, andererseits aber weitaus wichtigere Biotope, und dazu gehört zweifelsohne die Lunge der Kugel, zu vernachlässigen.

Wie sieht es desweiteren mit den Bohrungen in der Nordsee aus? Kümmert doch eh keinen Deutschen. Warum interessiert sich kaum ein Deutscher für die veieln Öltanker? Was ist mit den Tankerunglücken und den dabei verbundenen Zerstörungen der Umwelt? Nur ein Ereignis in den Spätnachrichten. Was ist mit den vielen kaputten Pipelines in Russland? Deutschlands wichtigeste Ölquelle.Wenn es in der Blödpresse nicht erwähnt wird, weiß es keiner. Aber es wird brav über noch nicht existierende Bohranalgen gemeckert, man malt sich die schrecklichsten Katastrophen aus, aber die realität wird ignoriert. Dazu ein Artikel von Greenpeace:

„Deutschland importierte 1998 rund 108 Millionen Tonnen Rohöl, etwa ein Viertel davon aus Russland, das damit größter Einzellieferant ist. Das Hauptkontingent des russischen Öls läuft durch die sogenannte „Druschba“ („Freundschaft“)-Pipeline. Sie wurde Anfang der 60er Jahre gebaut, um die Satellitenstaaten der Sowjetunion mit Öl zu versorgen. Die Druschba wird über ein weitverzweigtes Netz aus verschiedenen russischen Fördergebieten gespeist. Das größte von ihnen ist die Region Tjumen in Westsibirien. Exportöl für Mittel- und Westeuropa kommt unter anderem auch aus der nordrussischen Republik Komi. Russland exportiert rund zwei Drittel seines Rohöls. Die Ölwirtschaft verursacht katastrophale Umweltschäden, vor allem, weil das Pipelinenetz weitgehend veraltet und marode ist. Die norwegische Umweltorganisation Bellona schätzt, dass bei einer Gesamtfördermenge von 300 Millionen Tonnen jährlich durch Zehntausende Leckagen rund 20 bis 50 Millionen Tonnen Öl verlorengehen. Das Öl verseucht Bäche, Flüsse und Seen, tötet Vieh-, Wild- und Fischbestände, dringt in Böden und Grundwasser ein und gefährdet die Trinkwasserversorgung ganzer Regionen. Greenpeace Russland fordert vom Staat und den russischen Ölkonzernen, die teilweise mit ausländischer Beteilung arbeiten, die umfassende Sanierung von Pipelines und Pumpstationen.“

Also, erst einmal den eigenen Dreck wegkehren aber es war für einen Deutschen schon immer sehr beliebt, mit dem Finger auf andere zu zeiegn.

Du solltest mal auf in einen Atlas schauen. Von welcher Seite
grenzt denn Alaska an Nikaragua?

Seit wann ist Alaska ein Land?

Du bist also auch der Meinung, dass China ein Nachbarland von England war? Naja, wenn es mit den Geografiekenntnissen so aussieht, dann wundert mich gar nichts mher.

Was soll denn der Quatsch?! Wir sprechen hier von Alaska, USA, solltest du langsam auch gerallt haben. Was soll also immer der Verweis auf Nicaragua??? Also bitte mal beim aktuellen Thema und vor allem der aktuellen, geographischen Region bleiben.
Deine Nicaragua-News kannst du ja selbst in einem posting veröffentlichen, warst du übrigens schon einmal dort?

Roland

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hab ich das gesagt? Nein, ich fragte, seit wann Alaska ein Land ist. Darauf hast Du übrigens noch nicht geantwortet.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

dann lieber Reformstau. was soll das für eine großartige reform sein, die nur dazu beiträgt den rohölbedarf zu decken, so dass die amis noch dickere autos fahren können.

Hallöchen,

Du bist also auch der Meinung, dass China ein Nachbarland von
England war? Naja, wenn es mit den Geografiekenntnissen so
aussieht, dann wundert mich gar nichts mher.

Hab ich das gesagt? Nein, ich fragte, seit wann Alaska ein
Land ist. Darauf hast Du übrigens noch nicht geantwortet.

das spiele ich doch mal mit: Warum muß denn eine geographische Region ein Land (ich nehme an, man meint hier Land=Staat) sein, um an ein anderes Land zu grenzen? Nordrhein-Westfalen grenzt bspw. an die Niederlande und da bin ich mir wirklich absolut sicher.

Gruß,
Christian

Hallöchen,

Also, erst einmal den eigenen Dreck wegkehren aber es war für
einen Deutschen schon immer sehr beliebt, mit dem Finger auf
andere zu zeiegn.

ich bleibe dabei: Ich kann gegen Umstand 1 sein, ohne permanent über Umstände 1-99 zu jammern. Es mag durchaus sein, daß dem ein oder anderen das ein oder andere Umweltproblemchen in unserem Lande unbekannt ist. Dennoch heißt das nicht, daß man dann über die Umweltproblemchen anderer Länder schweigen muß.

Jemand, der über Umweltverschmutzungen in den USA meckert und anschließend sein Altöl im Wald ablöäßt, ist mir immer noch lieber, als jemand, der sein Altöl im Park abläßt und dann applaudierend vor dem TV steht, wenn Bush seine wegweisenden Entscheidungen verkündet.

Noch lieber wäre mir natürlich, er würde meckern und das Altöl sach- und fachgerecht entsorgen, aber man kann neben nicht alles haben.

Gruß,
Christian

Du bist also auch der Meinung, dass China ein Nachbarland von
England war?

Wenn man das Britische Imperium gleich mit England setzt dann schon, sogar bis 1997 mit Hongkong.

Naja, wenn es mit den Geografiekenntnissen so
aussieht, dann wundert mich gar nichts mher.

Wäre dann aber schon Geschichtskenntnisse. ;o)

So jetzt dürft ihr euch weiter zanken…

Spielregeln…
Hallo Christian,

das spiele ich doch mal mit: Warum muß denn eine geographische
Region ein Land (ich nehme an, man meint hier Land=Staat)
sein, um an ein anderes Land zu grenzen? Nordrhein-Westfalen
grenzt bspw. an die Niederlande und da bin ich mir wirklich
absolut sicher.

Ja, das stimmt auch. Stein des Anstoßes war aber hier, dass Frank sagte, Nicargua sein ein Nachbarland von irgendeinem Land. Daraufhin konterte Steven, dass Alaska jawohl nicht an Nicaragua grenze. Ich erwiderte, dass Alaska wohl nicht mit dem Kommentar gemeint sein könne, da Alaska ja kein Land ist, sondern meinetwegen ein Bundesstaat, eine Region oder was auch immer.
Ich denke dass beim Begriff „Nachbarland“ wohl immer von zwei Staaten die Rede ist. Zwar grenzt Nicaragua an den Pazifik (glaube ich), man würde aber wohl kaum sagen, es sei ein „Nachbarland“ des Pazifik.
Oder wie jetzt?

Grüße,

Anwar

Moin Anwar,

Ja, das stimmt auch. Stein des Anstoßes war aber hier, dass
Frank sagte, Nicargua sein ein Nachbarland von irgendeinem
Land.

nein, er sagte nur „es war das Nachbarland“. Das „es“ bezog sich auf Nicaragua oder Costa Rica und nicht auf Alaska und damit… :wink:

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

das spiele ich doch mal mit: Warum muß denn eine geographische
Region ein Land (ich nehme an, man meint hier Land=Staat)
sein, um an ein anderes Land zu grenzen? Nordrhein-Westfalen
grenzt bspw. an die Niederlande und da bin ich mir wirklich
absolut sicher.

Ja, das stimmt auch. Stein des Anstoßes war aber hier, dass
Frank sagte, Nicargua sein ein Nachbarland von irgendeinem
Land.

Das Nachbarland bezog sich von Nicaragua aus auf Costa Rica. Dabei bestehe ich noch nichtmal darauf, dass sie direkt aneinanderstossen. Es reicht, wenn es in der Nähe liegt.
Aber ich bezweifle, dass das Steven kapiert.

Interessant sind nur die Auswirkungen von Ölbohrungen, da dadurch vielfach weitflächig die Umwelt zerstört wird.

Gruß
Frank