Prostitution--Sexualbegleitung, moral. Abgrenzung?

Hallo und Guten Tag,

ich möchte hier an meinen Strang in „Gender Studies“ anknüpfen: „Prostitution - welche Studien gibt es über Freier?“:

/t/prostitution-welche-studien-gibt-es-ueber-freier/…

Ich habe mir inzwischen den Film „The Sessions - Wenn Worte berühren“ angeschaut, der auf der wahren Geschichte von Mark O’Brien (1949-1999) beruht, eines Mannes, der auf Grund einer schweren Erkrankung an Kinderlähmung als Kind vollständig gelähmt war, seitdem meistens in der eisernen Lunge lag, mit 38 noch „Jungfrau“ war und sich - nach Absprache sogar mit seinem Beichtvater in der Kirche - entschloß, die Dienste einer bezahlten, sogenannten „Sexualbegleitern“ (englisch: „sexual surrogate“) in Anspruch zu nehmen.

Trailer zum Film „The Sessions“:

http://www.youtube.com/watch?v=xo2fMyMUatM

(Der Film „The Sessions“ ist m.E. übrigens wirklich sehenswert, mindestens ebenso gut wie „Ziemlich beste Freunde“.)

Im Film „The Sessions“ sagt die Sexualbegleiterin zwar sinngemäß: „Der Unterschied zwischen einer Prostituierten und mir ist: Die Prostituierte möchte, dass du sie immer wieder buchst, ich möchte dich mit meiner Sex-Therapie in die Lage versetzen, dass du Sex in einer Partnerschaft leben kannst. Deshalb ist die Anzahl der Therapiesitzungen auch auf sechsmal begrenzt.“
Und im Film lernt Mark O’Brien dann fast am Schluss - kurz vor seinem Tod - tatsächlich eine hübsche Frau kennen, als er als Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert wird. (Und nachdem er sich in seine verheiratete Sexualbegleiterin verliebt und ihr rührende Gedichte geschrieben hat).

Nur ändert das aber nichts an der Tatsache: Da ist ein Mann, in diesem Falle ein behinderter Mann, der einer Frau Geld dafür gibt, dass sie mit ihm Sex hat. Außerdem ist die Sache mit der „Sextherapie“ eigentlich auch Augenwischerei, denn natürlich haben Schwerstbehinderte oft, wenn überhaupt, nur mit der „Sexualbegleiterin“ Sex, siehe den Dokumentarfilm „Rachels Weg“, von dem ich bisher leider auch nur diesen - wenn auch längeren - Trailer kenne:

http://www.youtube.com/watch?v=JSXNOTPMzDY

Nun betrachten wir demgegenüber noch einmal das „schwedische Modell“ der Prostitution, das die Bestrafung nur der Freier vorsieht. Die Universität Stockholm hat, offenbar nicht ohne Stolz, einen Bericht der Schweizer Zeitschrift „Das Magazin“ über jenen berüchtigten Umgang der Schweden mit Freiern eingescannt. Daraus möchte ich mal ausführlich zitieren (alle Hervorhebungen von mir):

_(…)

Schwieriger ist die Kontrolle im Internet, das dem Sexmarkt ab Ende der Neunzigerjahre neue Möglichkeiten eröffnete, zeitgleich mit Schwedens Sexkaufverbot. Das Überwachungsteam durchforstet Anzeigen nach schwedischen Telefonnummern. So kann man die Leute lokalisieren, selbst wenn die Seiten von Servern im Ausland betrieben werden. Und haben die Ermittler Glück, führt die Spur in eine Wohnung, die als Bordell genutzt wird, oder in ein Hotel. Bordelle, von denen es in den Siebzigerjahren Hunderte gab, sind verboten, ebenso in Zeitungen Sexinserate zu inserieren, deren Verleger würden sich der Zuhälterei strafbar machen. Bereits vor Einführung des Gesetzes arbeiteten zwei Drittel der Prostituierten versteckt hinter verschlossenen Türen, deren Zahl ist nicht gewachsen, sagt Wahlberg. «Unsere Arbeit ist nicht schwieriger geworden. Die Prostituierten müssen ja weiterhin die Kunden draussen erreichen. Und so hat auch die Polizei Zugriff. Ich sage immer, wenn die Polizei zu dumm ist, diese Verbrecher aufzuspüren, muss man die Polizei feuern.»

(…)

Detective Simon Häggström, 30, von der Prostitution Unit der Stockholm County Police, geht nachts auf die Strasse, um Männer zu beobachten, die sich verdächtig verhalten.

(…)

«Ich finde es faszinierend, dass manche Männer noch immer auf der Strasse Sex kaufen», sagt er. «Der sexuelle Drang muss so stark sein, dass er sie jede Vorsicht vergessen lässt. Erst wenn sie verhaftet werden, zerschellt ihr Leben in tausend Stücke.» Sieht er sie gar nie als Opfer eines natürlichen menschlichen Bedürfnisses? «Nein. Diese Männer finanzieren den Menschenhandel.» «Unmännlich» nennt er ihr Verhalten. «Wenn ich mit meiner Clique ausgehe und einer meiner Freunde würde gestehen, er sei bei einer Prostituierten gewesen: Wir würden ihn auslachen.» Am meisten freut sich der Polizist, wenn ein Mann mit bekanntem Namen ins Netz geht. Ein ehemaliger Fussballgoalie, ein ausländischer Tennisspieler, der ein Turnier in Stockholm spielte. Denn das gibt Publicity. «Nichts wirkt abschreckender.»Neu können die Prostituierten auch gegen ihre Kunden klagen und Schadenersatz verlangen, für «das Leid, zu dem die Freier beigetragen haben, und für die Verletzung der Gleichheit und Würde der Betroffenen», erläutert der Politologe Max Waltman von der Universität Stockholm. So könnte die Prostituierte nicht nur Sozialleistungen beanspruchen, es falle ihr womöglich auch leichter, aus dem Sexgewerbe auszusteigen. Der 38-Jährige hat die schwedische Sicht jüngst in einer Gastkolumne in der «New York Times» vorgestellt: Man müsse die Möglichkeit, vor Gericht zu gehen, zur Pflicht erheben, denn selten klage eine ausgebeutete Person ihre Peiniger von sich aus an. «Das schwedische Gesetz ist gut, aber es könnte besser sein», sagt er und beisst in der Unikantine in ein Riesensandwich. «Man betrachtet die Prostituierte noch zu wenig als Opfer eines Verbrechens. Immerhin ist es das einzige Gesetz der Welt, das die Prostitution reduziert hat.»

(…)_

http://www.statsvet.su.se/homepages/archive/max_walt…

Jetzt meine Frage:

Ist es wirklich fair und gerechtfertigt, einen nichtbehinderten Freier automatisch als „Verbrecher“ abzustempeln, die Prostituierte, die er für Sex bezahlt hat, zum „bedauernswerten Opfer“, einem Behinderten, der die - ebenfalls bezahlten - Dienste einer „Sexualbegleiterin“ in Anspruch nimmt, dies aber nicht nur zu erlauben, sondern sogar mit einem gewissen Wohlwollen zu betrachten?

Oder anders gefragt: Ist es nicht absurd, dass wenn Mark O’Brien oder andere Behinderte eben, wenn diese für Sex mit einer Frau bezahlen, etwas gesellschaftlich Akzeptiertes tun, was vielleicht, wie gesagt, sogar mit einem gewissen „augenzwinkernden Wohlwollen“ betrachtet wird, aber wenn sie genau das Gleiche(!) als Nichtbehinderte tun würden, nämlich genau dieselbe Frau für Sex zu bezahlen, sie zumindest nach schwedischen, norwegischen und isländischen (und Alice Schwarzers usw.) Maßstäben automatisch und immer(!) „Verbrecher“ wären?

Oder noch anders gefragt: Warum ist ein- und dieselbe Frau, die sich von einem Behinderten für Sex bezahlen lässt, kein „Opfer“, sondern eine „Sexualbegleiterin“, aber wenn der Mann, der genau dieselbe Frau für Sex bezahlt, nicht behindert ist, dann plötzlich dieselbe Frau zum (angeblichen) „Opfer“ wird, die den Mann sogar vor Gericht bringen soll - wenn der Vorgang doch eigentlich exakt der Gleiche ist: Ein- und dieselbe Frau lässt sich für Sex mit dem Mann bezahlen?

Hängt, so gesehen, der „Opferstatus“ ein- und derselben Frau, die sich für Sex bezahlen lässt, also jeweils davon ab, ob der zahlende Mann behindert ist oder nicht?
Und hängt also auch der „Verbrecherstatus“ des Mannes, der ein- und dieselbe Frau für Sex bezahlt, also jeweils davon ab, ob er behindert ist oder nichtbehindert?

Kann mir das jemand erklären?

Vielen Dank für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper

Hallo Jasper :wink:,

erstmal vielen Dank für deine hochinteressanten Links :wink:)

Ist es wirklich fair und gerechtfertigt, einen
nichtbehinderten Freier automatisch als „Verbrecher“
abzustempeln, die Prostituierte, die er für Sex bezahlt hat,

Natürlich nicht. Der schwedische Staat befindet sich hier auf einem Holzweg. Die Schweden „kehren“ zwar vor Ihrer Haustür alles OBERFLÄCHLICH sauber, aber die dreckigen Wurzeln bleiben.
Ich kann mich da noch amüsiert an die Kampagne von Innenminister Kanther damals gegen Rechtsradikalismus erinnern wo es in einer Satire hieß „Der Innenminister schärft“ und wo man ihn die Köpfe von den Pilzen abschlagen sah :wink:Genauso wie damals die Alkoholprohibition in den USA scheiterte wo die christlichen Damen sich gegen das Teufelszeug wendeten genauso wird die schwedische Regierung das Gesetz NOCHMALS ratifizieren müssen. Anfangs sollten ja Prostituierte und Freier bestraft werden, jetzt nur noch die Freier. Die Prostituierten braucht man ja auch nicht mehr zu bestrafen wenn die Freier wegbleiben. Die sind dann schon genug bestraft wenn sie entweder ins nächste Land geschleppt werden oder mit richtig fiesen Typen in die Kiste hopsen müssen die sich einen Dreck um die schwedischen Gesetzte scheren.

Denn merke: Schweden mag oberflächlich sauberer werden, aber im Untergrund und in den Nachbarstaaten wird dafür die Prostitution zunehmen.

Faktisch irrt auch unsere gute Alice hier auf dem Holzweg.
Was ich von ihren Vorschlägen bejahen kann (was wohl auch das Credo der Feministinnen zu sein scheint die ja eigentlich in Schweden herrschen): Prostitution zu ächten und schon in der Schule Kinder dahingegend aufzuklären was Prostitution bedeutet und daß es definitiv nichts Gutes ist.

Selbst wenn Prostitution auf der ganzen Welt verboten würde wäre sie im Untergrund dafür nur noch aktiver.

Denn mit Gesetzten KANN man Prostitution nicht bekämpfen sondern nur mit Maßnahmen. Als jahrelanger Freier auch in Gesprächen mit Prostituierten, Hilfswerken wie Hydra oder Donna Carmen weiß ich auch die Antworten. Die Problematik ist mehr die Umsetzung:

  1. In Ländern wie z.B. Bulgarien, Rumänien etc. die Wirtschaft schnell aufbauen. Dann können die Frauen dort normale Arbeit finden und brauchen sich nicht hier für ihre Familien zu prostituieren
    (Faktisch auf Dauer Auflösung der Gruppe der Prostituierten aus wirtschaftlicher Not. Für Alice und Co. gelten diese Frauen als Zwangsprostituierte, allerdings sind hier nicht Personen der Grund sondern die wirtschaftliche Ohnmacht der Staaten.)

Vorteil ist auch: Männer müssen dann nicht als Menschenhändler arbeiten sondern könnten auch mal Bankangestellte werden :wink:
Und schon „wirkt“ die Gesellschaft viel sauberer :wink:))

  1. Zwangsprostitution ist eh schon verboten. Die Polizei braucht hier mehr Befugnisse (auch in anderen Staaten)um Menschenhändlerringe aufzuspüren und Frauen zu befreien. Außerdem entsprechende Ausstiegsprogramme für die Frauen.

Für die drogensüchtigen Frauen müssen mehr Maßnahmen ergriffen werden daß sie von ihrer Sucht loskommen (mich würde mal interessieren was da in Schweden getan wird).

  1. Die dritte Gruppe der Prostituierten kann man weder mit Maßnahmen noch mit Gesetzten abschaffen genausowenig wie die Freier.
    Es sind freiwillige Prostituierte die keine Not leiden müssen, aber etwas vom Glanz unserer kapitalistischen Gesellschaft abhaben wollen
    oder einfach Lust bei ihrer Tätigkeit empfinden, auch weil sie sich ihre Freier aussuchen können.

Dies ist im Gegensatz zu Alice’ Meinung überhaupt kein Mythos sondern Realität.

Um Freier und solche Prostituierten verschwinden zu lassen bräuchten wir eine antikapitalistische Gesellschaft, wo auch die Optik der Menschen (oft durch Medien beeinflußt) nicht mehr wichtig wäre sondern faktisch nur noch innere Werte zählen würden.
DANN gäbe es keine Prostitution mehr und jeder hätte faktisch Sex mit jedem (also Ringelpietz mit Anfassen für alle)
Also EDEN. Einige Kommunen versuchen dies ja nach wie vor zu erreichen. Ich hatte auch schon so eine besucht. Als ich dann aber mit einem Mann Sex haben sollte hörte meine „geistige Weitsicht“ dann doch auf :wink:))

zum „bedauernswerten Opfer“, einem Behinderten, der die -
ebenfalls bezahlten - Dienste einer „Sexualbegleiterin“ in
Anspruch nimmt, dies aber nicht nur zu erlauben, sondern sogar
mit einem gewissen Wohlwollen zu betrachten?

Eine Sexualbegleiterin ist für mich etwas völlig anderes als eine Prostituierte. Bei einer Sexualbegleiterin ist Altruismus erforderlich. Praktisch ist sie eine Art „Liebesdienerin“.
Wenn Prostituierte das wären hätten wir eine vollkommen andere Gesellschaft, nämlich die der freien Liebe (das was die 68er anstrebten) :wink:

Hängt, so gesehen, der „Opferstatus“ ein- und derselben Frau,
die sich für Sex bezahlen lässt, also jeweils davon ab, ob der
zahlende Mann behindert ist oder nicht?

Nein, der „Opferstatus“ der Frau hängt davon ab ob sie es freiwillig UND gerne tut oder nicht.

Der Behinderte ist insofern kein Verbrecher weil teilweise sogar der Staat die Zahlungen für solche Dienste übernimmt da sie NOTWENDIG sind da der Behinderte meist KEINE anderen Optionen auf Sex hat UND die Frau die Leistung freiwillig UND gerne anbietet.

Und hängt also auch der „Verbrecherstatus“ des Mannes, der
ein- und dieselbe Frau für Sex bezahlt, also jeweils davon ab,
ob er behindert ist oder nichtbehindert?

Nein, er hängt davon ab ob er den Sex mit einer freiwilligen Prostituierten oder einer Prostituierten aus wirtschaftlicher Not, aber dennoch aus freiwilliger Entscheidung heraus tut.
Dann ist er kein Verbrecher.
Bei der Prostituierten aus wirtschaftlicher Not könnte man es grenzwertig sehen, allerdings tragen hier die Staaten die Schuld an der wirtschaftlichen Misere und der Freier hilft in diesem Fall der Frau sogar direkt mit seinem Geld (manchmal rettet er somit z. B. in Entwicklungsländern ganze Familien vor dem Verhungern).

Anders wäre es wiederum wenn die Frau von der eigenen Familie gezwungen würde oder ein Zuhälter oder sogar ein ganzer Bandenring
die Frau zwingen würde. Hier würde der Freier eine Notsituation ausnutzen. Moralisch wäre er somit ein Verbrecher (Theoretisch richtig von Schwarzer postuliert).
Allerdings: Dem Freier abzuverlangen dies zu erkennen ist schier unmöglich. Hier sind die Polizei und Unterstützungskräfte
gefordert faktisch zu verhindern daß solche Frauen überhaupt in den „Markt“ gelangen!

Man kann hier schon etwas einen Vergleich zur Drogenszene herstellen.
Der Endverbraucher (Junkie) ist ja auch nicht der Verbrecher sondern diejenigen die den Stoff (statt Stoff würde man nun Prostituierte sagen) an ihn dealen.

Nun mag man sagen ein Freier ist ja kein Junkie. Dies stimmt aber auch wiederum nur begrenzt. Aus EIGENER ERFAHRUNG kann ich sagen
daß man im Rotlicht schnell sexsüchtig und liebeshungrig ohne Ende werden kann. Liebeshungrig bedeutet hier nicht nur nach Sex sondern gerade nach LIEBE die man dann dort immer wieder vergeblich sucht.

Faktisch ist oft auch der Freier ein OPFER das Hilfe braucht.
Daran siehst du wie umfassen gedacht werden muss und daß Prostitution tatsächlich nichts Gutes ist (Hier stimme ich mit Feministinnen überein).

Aber den Freiern wird man nur entweder mit psychologischen Hilfsprogrammen, Eigenerkenntnis und Umsetzung alternativen Lebensstils (wie bei mir) oder aber jener anderen Gesellschaft helfen können :wink:

Kann mir das jemand erklären?

Hab ich hiermit getan :wink:)
Und wie du siehst ist die Erklärung auch gar nicht so einfach :smile:

Grüßle,

Ralf

Versuch…
Hi Jasper,

ich denke mal ds moralische Dorn im Auge ist, dass eine Frau am Tag gegen Geld mit vielen Sex hat.
Dass Mann sich Frauen kaufen kann ist unbestritten.
Dass Frauen sich auf Sex mit fremden als Einnahmequelle einlässt, auch.
Die Abgrenzung geht hier aber über die „professionalität“: Anzeigen, Einrichtung, Absichten…
Ich denke ja auch, dass die sogenannten „Hobby-Huren“ (noch) nicht im Fokus stehen. Diese werden allerdings über kurz oder lang in Schweden weiter wachsen … (bei poppn.dts gibts ‚finanz.Interssen‘, die dann wohl noch unter dem Mäntelchen ‚privates Vergnügen‘ fällt)

Und dass ein (multi-)Millionär wohl seinen Harem halten kann, wird auch die schwedische Initiative nicht lösen können

LG
Ce

Hallo.

Das sind ein wenig viele Fragen auf einmal.

Klar sollte vor allem eines sein:

In der Prostitution wird lediglich ein Grundmuster menschlichen Verhaltens, nämlich Sex gegen Wohlverhalten, auf den (fast) rein finanziellen Aspekt reduziert.

Wer sich das vor Augen führt, dem wird klar sein, dass man diesem Verhalten auch durch strengste Gesetze nicht beikommen kann.
Im Klartext, es wird immer Frauen geben, die für das schnelle Geld, mal eben ihre Vagina zur Verfügung stellen, so wie es immer Männer geben wird, die dafür teilweise recht große Summen zu zahlen bereit sind.

Die Erfahrung mit der Prohibition vor allem in den USA, aber auch in Schweden hat gezeigt, dass man den Bedürfnissen eines großen Teils der Bevölkerung mit Gesetzen nicht beikommen kann. Man muss versuchen, das Ganze durch entsprechende Rahmengesetze in vernünftige Bahnen zu lenken. Ansonsten fördert man gerade das, was man eigentlich verhindern möchte. Unterdrückung, Erpressung, Bandenbildung, Menschenhandel usw.

Die Prostituierten in Schweden können einem momentan eigentlich nur leid tun.

Auch den Menschenhandel wird man nur dann einschränken können, wenn Kontrollen jederzeit möglich sind. Solange aber für Frauen die Wahl zwischen „Nichts zu Essen“ in einem armen Land und „Luxusleben“ als Prostituierte in einem reichen Land besteht, wird sich da nichts ändern.

Ob sich eine Frau, die sich aus „medizinischen“ Gründen, also zum Wohle der Menschheit prostituiert, besser fühlt, als eine „normale Hure“ kann ich nicht sagen, wahrscheinlich ja.

Auch Arschabputzer wäre wohl ein ziemlich verrufener Beruf für den man Leute hoch bezahlen müsste, stört aber nur wenige, wenn er im Rahmen des Berufsbildes „Altenpfleger/in“ oder Ähnlichem für viel zu wenig Geld ausgeübt wird.

Bei Filmen, Romanen usw. wäre ich vorsichtig, die sind je nach Einstellung des Urhebers, oft sehr tendenziös. Auch „Irma la Douce“ oder „Pretty Woman“ waren „nur“ Nutten.

Gruß Nemo.

Hallo Ralf,

erst einmal vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche und aufschlussreiche Antwort. Ich habe Dir natürlich auch ein „Sternchen“ gegeben.

Eine Sexualbegleiterin ist für mich etwas völlig anderes als
eine Prostituierte. Bei einer Sexualbegleiterin ist Altruismus
erforderlich.

Sei mir nicht böse, aber hier muss ich Dir heftig widersprechen. Wer etwas aus „Altruismus“ tut, wie etwa der Arzt Uwe Denker, der kostenlos Bedürftige behandelt oder wer ehrenamtlich eine „Tafel“ organisiert, lässt sich dafür ja eben gerade nicht bezahlen. Sonst wäre es per Definitionem ja kein „Altruismus“. Aber „Sex gegen Geld“ ist nun einmal „Sex gegen Geld“, egal ob der zahlende Mann nun behindert ist oder nicht. (Aber die Idee, dass eine Frau aus „Mitleid“ und „Nächstenliebe“ mit einem Mann schläft, sich der sexuellen Frustration des Mannes sozusagen „erbarmt“, die hat schon was. Oder Prostituierte organisieren aus „Mitleid“ eine „Sex-Tafel“ für verarmte Männer, die es sich sonst nicht leisten könnten. :wink: ).
Wie auch immer: Grundsätzlich haben wir - bzw. hatten wir eigentlich mal ursprünglich - in westlichen Gesellschaften, also auch in Schweden, die Idee, dass es bei der gesetzlichen Legitimität von Sexualität Vereinbarungsfreiheit für Erwachsene gibt - d.h. egal ob homo- oder heterosexuell, SM oder sonstwas, Sex gilt immer dann und genau dann als legitim, wenn beide (bzw. alle) Beteiligten erwachsen sind und beide einverstanden mit dem Sex sind. Selbst Ehebruch wird ja in westlichen Gesellschaften nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Der Konsens zwischen Erwachsenen war in westlichen Gesellschaften bisher die einzige Bedingung für die Straffreiheit von Sex, d.h., wie gesagt: Alle Beteiligten müssen erwachsen und einverstanden sein. Waren diese Bedingungen erfüllt, ging der Sex Polizei und Staatsanwaltschaft nichts mehr an.
Wenn nun ein nichtbehinderter Mann sich unter diesen Voraussetzungen für bezahlten Sex entscheidet, dann müsste er doch eigentlich unter dem Aspekt der „sexuellen Vereinbarungsfreiheit“ das gleiche Recht dazu haben, wie ein behinderter Mann. Das Argument: „Ja der behinderte Mann hätte sonst doch gar keine Gelegenheit zum Sex.“ oder Ähnliches kann doch kein „Argument“ sein, wenn es darum geht, dass - angeblich - eine Frau, die sich für Sex bezahlen lässt, immer ein „Opfer“ ist - aber alles plötzlich „ganz anders“ sein soll, wenn der zahlende Mann behindert ist. Warum ist denn ein behinderter Mann, der ein Frau für Sex bezahlt, weniger ein „Täter“, warum ist eine Frau, die sich von einem behinderten Mann für Sex bezahlen lässt, weniger ein „Opfer“? Die Logik ist doch überhaupt nicht nachvollziehbar! Außerdem ist es ja für nichtbehinderte Männer auch nicht immer so einfach, zu Sex zu kommen, sonst gäbe es die Prostitution ja von vorneherein überhaupt nicht.

Praktisch ist sie eine Art „Liebesdienerin“.

„Liebesdienerin“ ist auch nur eine Umschreibung für „Prostituierte“. Und im Grunde gar keine so charmante. Warum wohl heißt es Liebesdienerin? Liebesdienstleisterin fände ich, wenn schon, persönlich etwas netter.

Wenn Prostituierte das wären hätten wir eine vollkommen andere
Gesellschaft, nämlich die der freien Liebe (das was die 68er
anstrebten) :wink:

´
Die in sexueller Hinsicht „ideale“ Gesellschaft wäre vermutlich eine, wo entweder der sexuelle Drang der Frauen genauso groß wäre wie der der der Männer, oder der sexuelle Drang der Männer genauso gering wäre wie der der Frauen. Dann wäre „alles Paletti“ und es hätte nie ein Mensch von Prostitution jemals auch nur gehört, denn sie wäre ja von vorneherein überflüssig - und Männer und Frauen würden sich in ihren sexuellen Bedürfnissen perfekt ergänzen. Jedoch in der Realität gibt es bei der Heterosexualität immer nur Kompromisse, auch bei jenen - nicht nur schwedischen - Männern, die aus Frauensicht „brav“ und „zahm“ sind, sich ihre sexuellen Wünsche, die über diejenigen sexuellen Wünsche ihrer Partnerin - welche im Übrigen ja auch nicht immer vorhanden sein muss - hinausgehen, „verkneifen“ und „wegquetschen“ und maximal zusätzlich noch masturbieren - und ansonsten, ganz „männlich“ und „mannhaft“, wie dieser schwedische Polizist es mehr oder weniger unverblümt fordert, die Qualen der sexuellen Frustration ertragen.

Nein, der „Opferstatus“ der Frau hängt davon ab ob sie es
freiwillig UND gerne tut oder nicht.

Nein! Nach den Maßstäben der schwedischen, norwegischen und isländischen Justiz und der Weltanschauung von Alice Schwarzer bzw. „Emma“ und Schwester Lea Ackermann hängt der „Opferstatus“ einer Frau davon eben nicht ab. Weil ja der (nichtbehinderte) Freier nach diesen skandinavischen und Alice-Schwarzer’schen bzw. Lea-Ackermann’schen Maßstäben immer ein „Verbrecher“ ist und die Frau immer ein „Opfer“.

Der Behinderte ist insofern kein Verbrecher weil teilweise
sogar der Staat die Zahlungen für solche Dienste übernimmt da
sie NOTWENDIG sind

…und für Nichtbehinderte ist Sex nicht „notwendig“?

…da der Behinderte meist KEINE anderen
Optionen auf Sex hat UND die Frau die Leistung freiwillig UND
gerne anbietet.

Das die Kosten für „Sexualbegleitung“ z.T. sogar vom Staat oder von der Krankenkasse übernommen werden, macht das Ganze doch nur noch absurder, denn, wie gesagt, es ist doch ganz egal, ob der Behinderte „keine andere Option auf Sex“ hat und der Nichtbehinderte vielleicht(!) doch. Denn entweder ist käuflicher Sex immer(!) ein Verbrechen, der Mann, der für Sex bezahlt, immer ein Täter, die Frau, die sich für Sex bezahlen lässt, immer ein Opfer, egal(!), ob’s die Frau freiwillig macht, - oder eben nicht.
Entweder eine Frau die sich für Sex bezahlen lässt - egal, ob von einem Behinderten oder einem Nichtbehinderten - ist immer „Opfer“ - so, wie das, wie gesagt, Schweden, Alice Schwarzer, Lea Ackermann und andere sehen - oder eben nicht.
Da macht es doch keinen Sinn zu unterscheiden, ob der für Sex zahlende Mann (oder „durch die Krankenkasse zahlen lassende“) behindert ist oder nicht, wenn doch der Vorgang derselbe ist: Sex gegen Geld!

Was ein Behinderter bezüglich Sex darf muss doch ein Nichtbehinderter genauso dürfen - im Rahmen der oben beschriebenen Vereinbarungsfreiheit bezüglich Sex zwischen Erwachsenen, die, egal ob homo, hetero oder SM, frei sein müssen, als Erwachsene ihre sexuellen Kontakte unter sich so zu gestalten, wie sie das für richtig halten.

Aber es kann doch nicht sein, dass ein- und dieselbe Handlung mit ein- und derselben Frau - nämlich Sex gegen Geld - einmal ein „Verbrechen“ ist, für das der Mann vor Gericht angeklagt werden und sogar ins Gefängnis kommen kann und einmal genau dieselbe Handlung, nämlich, dass ein Mann für Geld Sex mit genau derselben Frau hat, vielleicht sogar von der Krankenkasse oder vom Staat bezahlt bekommt - wenn der Vorgang doch, wie gesagt, genau derselbe ist, nur weil einmal der zahlende Mann behindert ist und einmal der zahlende Mann nichtbehindert.
So eine „Quod-licet-Iovi-non-licet-bovi“-Haltung, so eine Doppelmoral, bezüglich bezahltem Sex von Behinderten und Nichtbehinderten macht doch überhaupt keinen Sinn, oder?
Was ist denn, wenn ein Mann ohne Partnerin vorübergehend behindert ist, etwa, weil er sich beide Beine gebrochen hat oder ähnliches. Ist dann eine Frau, die er für Sex bezahlt, solange eine „Sexualbegleiterin“, wie sein der Bruch seiner Beine anhält, aber wenn er dann nach Ausheilung der Beinbrüche genau dasselbe mit genau derselben Frau macht, nämlich sie für Sex zu bezahlen, dann plötzlich derselbe Mann ein „Verbrecher“ ist und die Frau ein „Opfer“? Das ist doch absurd, dass der „Verbrecherstatus“ eines für Sex zahlenden Mannes und der „Opferstatus“ einer für Sex sich bezahlen lassenden Frau davon abhängt, ob der für Sex zahlende Mann behindert ist oder nichtbehindert.

Verstehst Du, was ich meine?

Gruß Jasper

Hallo Jasper,

darf ich fragen in welcher Stadt du den Film gesehen hast?
Ich habe den Trailer vor einiger zeit gesehen, leider läuft der Film bei uns nicht.

danke schon einmal,
Noris

darf ich fragen in welcher Stadt du den Film gesehen hast?
Ich habe den Trailer vor einiger zeit gesehen, leider läuft
der Film bei uns nicht.

Hallo Noris45,

den Film „The Sessions“ habe ich bei uns in Köln gesehen, er lief auch hier wohl leider nur 2-3 Wochen. Er lief im „Cinenova“ in der Herbrandstraße in Ehrenfeld und, OmU, also „Original mit Untertiteln“, im Metropolis am Ebertplatz. D.h. eigentlich auch nur in zwei sogenannten „Programmkinos“ - während der Film „Ziemlich beste Freunde“, wo es ja auch um die wahre Geschichte eines gelähmten Mannes geht, bekanntlich der „Blockbuster“ des Jahres 2012 war, in Deutschland sogar eine Goldene Leinwand mit Stern für mehr als sechs Millionen Zuschauer bekam. Aber man muss fairerweise auch dazusagen, dass einige wenige (wirklich nur einige, wenige!) Szenen von „The Sessions“ vielleicht eine Spur zu deutlich sexuelle Handlungen zeigen, um „mainstreamtauglich“ zu sein - auch wenn diese gezeigten sexuellen Handlungen niemals auch nur in die Nähe von Obszönität oder Pornographie geraten, sondern immer sehr menschlich-berührend sind!

Gruß Jasper.

Hallo:wink: Ups, jetzt werd ich ja mal richtig von einem „Tiefdenker“ gefordert":wink::

lässt sich dafür ja

eben gerade nicht bezahlen. Sonst wäre es per Definitionem ja
kein „Altruismus“.

Ich sah hier Altruismus als eine Wesenseinstellung an EGAL ob bezahlt wird oder nicht. Also daß die Frau die Tätigkeit auch dann tun würde
wenn sie NICHT bezahlt wird. Hier hast du natürlich recht daß in der Realität evt. die Frauen das NICHT tun würden wenn der Staat oder der Behinderte sie nicht bezahlt. Dann handeln sie aber nicht „altruistisch“.

Es gibt ja auch Prostituierte die Sex aus Spaß mit manchen Freiern machen UND sich bezahlen lassen (sozusagen als „Bonus“).
Aber selbst hier dürfte der Frau der Freier emotional evt. nicht soviel bedeuten.

Ich denke daß einen wesentlichen Unterschied zwischen einer Prostituierten und einer Liebesbegleiterin (oder Liebesdienerin (lt. meiner Definition etwas anderes als eine Prostituierte denn Liebe ist in diesem Fall nicht gleich Sex, sondern Sex ist ein Bonus den die Liebesdienerin freiwillig gibt)ist daß eine Liebesbegleiterin dem Behinderten auch Gefühle (oder nenn es Einfühlungsvermögen mit eigener emotionaler Beteiligung)gegenüber erbringen muß. Dies ist NUR möglich wenn sie „gerne hilft“. Das heißt selbst etwas davon hat wenn sie dem Behinderten sexuell und emotional hilft OHNE daß das Geld miteingerechnet wird. In diesem Sinne meinte ich den „Altruismus“.

„Sex gegen Geld“ ist nun einmal "Sex

gegen Geld", egal ob der zahlende Mann nun behindert ist oder
nicht.

Bei einer Prostituierten ja da hier die „Liebe“ bzw. Emotion wegfällt.

(Aber die Idee, dass eine Frau aus „Mitleid“ und

„Nächstenliebe“ mit einem Mann schläft, sich der sexuellen
Frustration des Mannes sozusagen „erbarmt“, die hat schon was.
Oder Prostituierte organisieren aus „Mitleid“ eine „Sex-Tafel“
für verarmte Männer, die es sich sonst nicht leisten könnten.
:wink: ).

Wie gesagt: Ich sehe das als eine Grundvorraussetzung für eine Liebesbegleiterin. Gegen eine solche dürfte selbst Alice nichts einzuwenden haben.

Wenn nun ein nichtbehinderter Mann sich unter diesen

Voraussetzungen für bezahlten Sex entscheidet, dann müsste er
doch eigentlich unter dem Aspekt der „sexuellen
Vereinbarungsfreiheit“ das gleiche Recht dazu haben, wie ein
behinderter Mann.

Bei Prostituierten: Ja.

Das Argument: _"Ja der behinderte Mann hätte

sonst doch gar keine Gelegenheit zum Sex."_

oder Ähnliches kann
doch kein „Argument“ sein, wenn es darum geht, dass -
angeblich - eine Frau, die sich für Sex bezahlen lässt, immer
ein „Opfer“ ist - aber alles plötzlich „ganz anders“ sein
soll, wenn der zahlende Mann behindert ist. Warum ist denn ein
behinderter Mann, der ein Frau für Sex bezahlt, weniger ein
„Täter“, warum ist eine Frau, die sich von einem behinderten
Mann für Sex bezahlen lässt, weniger ein „Opfer“? Die Logik
ist doch überhaupt nicht nachvollziehbar!

Doch! Es geht nicht darum welche Art von Mann es ist sondern zu welcher Art von „Frau“ er geht. Ob zu einer Liebesbegleiterin oder einer Prostituierten. DAS ist der Unterschied.

Außerdem ist es ja

für nichtbehinderte Männer auch nicht immer so einfach, zu Sex
zu kommen, sonst gäbe es die Prostitution ja von vorneherein
überhaupt nicht.

Klar.

„Liebesdienerin“ ist auch nur eine Umschreibung für
„Prostituierte“.

Eben nicht. Oder sollte es nicht sein:wink:
Die Liebesdienerin gibt Liebe und Sex, die Prostituierte nur Sex:wink:

Die in sexueller Hinsicht „ideale“ Gesellschaft wäre

vermutlich eine, wo entweder der sexuelle Drang der Frauen
genauso groß wäre wie der der der Männer, oder der sexuelle
Drang der Männer genauso gering wäre wie der der Frauen. Dann
wäre „alles Paletti“ und es hätte nie ein Mensch von
Prostitution jemals auch nur gehört, denn sie wäre ja von
vorneherein überflüssig - und Männer und Frauen würden sich in
ihren sexuellen Bedürfnissen perfekt ergänzen.

Das wäre immer noch nicht ideal weil dann immer noch nur die jungen und Hübschen zum Zug kommen würden:wink:

:

Nein, der „Opferstatus“ der Frau hängt davon ab ob sie es
freiwillig UND gerne tut oder nicht.

Nein! Nach den Maßstäben der schwedischen, norwegischen und
isländischen Justiz …

Laß doch den Schwachsinn von denen weg. Deren Definition ist falsch, MEINE ist richtig. Wenn die Frauen freiwillig und gerne Prostituierte wären würden die Emanzen das nicht nur akzeptieren sondern wahrscheinlich auch mitmachen:wink: Außer ihr Stolz kommt ihnen in die Quere. Dann würden sie aber spätestens dann anfangen mitzumachen wenn alle Liebesdienerinnen sind und keine Kohle mehr wollen :wink:)

Der Behinderte ist insofern kein Verbrecher weil teilweise
sogar der Staat die Zahlungen für solche Dienste übernimmt da
sie NOTWENDIG sind

…und für Nichtbehinderte ist Sex nicht „notwendig“?

Doch, aber

  1. Wird davon ausgegangen daß ein gesunder Mann genug Möglichkeiten hat auf „normalem“ Wege eine Frau für Sex kennenzulernen.

2.Der Behinderte hat diese Option nicht. Deshalb gibt es für ihn Liebesbegleiterinnen. Wenn nun der Behinderte allerdings auf die Idee käme zu einer Prosti zu gehen dann ist der Status der Frau entscheidend! Die Alice geht doch davon aus daß alle Prostis Zwangsprostis sind während Liebesbegleiterinnen das freiwillig und rein aus Nächstenliebe tun :wink:. Geht der Behinderte nun zur Prosti so wird er laut deren Logik auch zum Täter, geht er allerdings zu einer Liebesbegleiterin so ist das ok:wink:)

siehe auch:

„…da der Behinderte meist KEINE anderen
Optionen auf Sex hat UND die Frau die Leistung freiwillig UND
gerne anbietet.“

Denn entweder ist

käuflicher Sex immer(!) ein Verbrechen, der Mann, der für Sex
bezahlt, immer ein Täter, die Frau, die sich für Sex bezahlen
lässt, immer ein Opfer, egal(!), ob’s die Frau freiwillig
macht, - oder eben nicht.

Eben nicht:wink: Die Differenzierungen machens aus :wink:)

Was ein Behinderter bezüglich Sex darf muss doch ein
Nichtbehinderter genauso dürfen - im Rahmen der oben
beschriebenen Vereinbarungsfreiheit bezüglich Sex zwischen
Erwachsenen, die, egal ob homo, hetero oder SM, frei sein
müssen, als Erwachsene ihre sexuellen Kontakte unter sich so
zu gestalten, wie sie das für richtig halten.

Ja klar-sehe ich genauso. Und ob Geld fließt dürfte einem dann auch egal sein :wink:
Das Problem ist halt zu BEWEISEN daß es die Frauen freiwillig und gerne tun :wink:) Wenn man das könnte hätte die Alice ja nix zu meckern.
Die sagt halt daß ALLE Frauen zur Prostitution GEZWUNGEN werden. DAS
ist der Casus Knaxus :wink:)

Es geht ja sogar noch weiter. Für dich mal zum Nachdenken: Was ist z.B. mit einem Kannibalen von Rothenburg ? Beide hatten freiwillig vereinbart daß sich der eine den Penis abhacken läßt. Trotzdem wurde der andere verurteilt. Warum ? Meines Erachtens letztendlich aus genau denselben Gründen weshalb man aktive Sterbehilfe verbietet.
Es ist eine MORALISCHE Frage :wink:)

Aber es kann doch nicht sein, dass ein- und dieselbe Handlung
mit ein- und derselben Frau - nämlich Sex gegen Geld - einmal
ein „Verbrechen“ ist, für das der Mann vor Gericht angeklagt
werden und sogar ins Gefängnis kommen kann und einmal genau
dieselbe Handlung
, nämlich, dass ein Mann für Geld Sex mit
genau derselben Frau hat, vielleicht sogar von der
Krankenkasse oder vom Staat bezahlt bekommt - wenn der Vorgang
doch, wie gesagt, genau derselbe ist, nur weil einmal der
zahlende Mann behindert ist und einmal der zahlende Mann
nichtbehindert.

Wie gesagt: Es geht hier rein um den Status der Frau, nicht um den des Mannes :wink:

Verstehst Du, was ich meine?

Ja! Und ich hoffe DU hast es verstanden WARUM es tatsächlich Differenzierungen gibt :wink:

Letztendlich kann man auch bei einer Liebesbegleiterin nicht beweisen daß sie es freiwillig und gerne tut. Aber kann man das überhaupt bei Frau ODER Mann ? Noch kann niemand Gedanken lesen :wink:

Und deshalb gehen die Emanzen jedenfalls im Umfeld der Prostitution (da hier empirische Daten bzgl. des Umfeldes vorliegen)davon aus daß es wichtiger ist etwas evt. Schlechtes aufgrund vom Umfeld erkannten Daten zu verbieten (also lieber MEHR Prostituierte als Zwangsprostituierte titulieren um möglicht viele Opfer zu „retten“)
als den Menschen dieses Recht auf Sexualität zuzugestehen bzw. den Männern und Frauen ihren Spaß zu gönnen.

Einfacher gesagt: Lieber viel Böses und aber auch Gutes verbieten
als viel Böses und etwas Gutes zuzulassen.

Deshalb: Würde das VERBIETEN auch das bezwecken was es soll (nämlich das Verhindern der Prostitution) wäre der Ansatz der schwedischen Regierung sogar ok:wink:

Aber das bezweckt es eben nicht:wink:

Und nun könnte man natürlich anführen
daß es ja nicht nur Zwangsprostituierte, sondern auch zum Sex gezwungene Ehefrauen etc. gibt.

Wenn die Emanzen ihr Handeln also KONSEQUENT fortführen wollten
müßten sie also Sex INSGESAMT verbieten. Dann würde die Menschheit aussterben und es wär Ruh im Karton (Ups, ich vergaß die Reagenzgäser :wink:)

Grüßle,

Ralf

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