PV Balkonkraftwerke

PV-Anlagen bis 600W sind anmeldepflichtig und führen zum Tausch der Messeinrichtung gegen eine solche mit Rücklaufsperre, aber ohne Erfassung der Einspeisung.

PV-Anlagen über 600W sind zustimmungspflichtig und führen zum Tausch der Messeinrichtung gegen eine solche mit zwei Zählwerken, so dass die Einspeisung erfasst und vergütet wird.

Dabei handelt es sich meines Wissens nicht um eine gesetzliche Regelung, sondern um ein Konglomerat aus VDE-Entwürfen, BDEW-Empfehlungen und lokalen Rgelungen des Netzbetreibers.

Obiges scheint momentan der „gemeinsame Nenner“ zu sein. Balkonkraftwerk-Verkäufer sagen dagegen, dass der Zähler nicht getauscht werden müsse, so lange die Einspeisung mit rückwärts drehendem Zähler kleiner als die Messtoleranz des Zählers sei - eine gewagte Aussage, denn Toleranzen addieren sich ggf. auch einmal in nur eine Richtung!

Wobei man jetzt noch beachten sollte, dass wohl einige Versorger dazu übergegangen sind nur noch Zweirichtungszähler einzubauen, die dann je nach Vereinbarung über eine Einspeisung per Konfiguration passend eingestellt werden. D.h. Rücklaufsperre ohne Einspeisevergütung oder Zählung der Einspeisung bei entsprechender Vereinbarung.

Und dann sollte man noch berücksichtigen, dass es natürlich auch einige Sonderszenarien gibt, die vollkommen zählerunabhängig sind. D.h. wenn ich mit einer Anlage nur Speicher volllade, die eigene Stromkreise oder über einen Umschalter mit Nulldurchgang dann einzelne Stromkreise vom Netz abkoppeln und direkt versorgen und die Anlage damit eine vom öffentlichen Netz getrennte Inselanlage ist, muss ich mich mit dem Thema Zähler gar nicht auseinandersetzen.

Und solche Lösungen gibt es inzwischen auch recht komfortabel für mäßigen finanziellen Aufwand. Z.B. das Smarthome-Panel von EcoFlow, das man einerseits mit deren Akkus zu einem recht mächtigen Speicher ausbauen kann, und das dann als Umschalter für diverse Stromkreise dient, die man hierüber fährt. Und das Ding schaltet sogar so schnell, dass es als USV dienen kann.

Die Amortisation solcher Lösungen ist natürlich eher schlecht, aber wenn es nicht nur ums Geld sondern auch um eine gewisse Ausfallsicherheit und Autarkie geht, können solche Lösungen durchaus interessant sein.

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naja, die kannst ja auch vom Netz speisen lassen…

Dennoch bleibe ich dabei, dass solch ein Balkonkraftwerk sich nicht amortisieren wird…
Entweder kann man den erzeugten Strom nicht gleich sinnvoll nutzen oder der/die Speicher kosten so viel, dass es sich eben nicht mehr rechnet.

Themenerweiterung: die 500€ Prämie für diese Dinger in Berlin… lass mal 2000 Anträge durchgehen. Welch eine Anlage könnte man zentral für ne mio errichten und dann günstig den Strom an Bedürftige abgeben?

Moin,

Das ist völliger Unfug. teuer Strom aus dem Netz kaufen und dann noch einmal teure Speicherkosten? Ist somit irrelevant.

Finde zunächst einen Platz :wink: Ausgehend von 2000 Euro pro kWp wären das runde 500 kWp zu errichtender Nennleistung. Ein Balkonkraftwerk mit 0,6 kWp liegt im Korridor 600 bis 800 Euro. Bei 600 Euro sind dann das 1000 Euro pro kWp. So gesehen könnte man aus der 1 Mio die doppelte Menge an kW rausholen mit einem Balkonkraftwerk.
Auch wenn meine Rechnung so nicht stimmen kann, aber glaube bitte nicht, dass eine größere PV Anlage so einfach zu errichten ist, denn da kommen viele Faktoren hinzu, die nicht kalkulierbar wären.

Die Kostenfaktoren von größeren Anlagen findest du hier: https://www.cpg-power.at/kosten-und-wirtschaftlichkeit-von-pv-grossanlagen/

-Luno

Merkwürdig, in meine Bekanntenkreis sind ein paar in Betrieb und die scheinen sich zu lohnen. Ausser man vergleicht die Anlage mit Aktien.

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Nachtrag:

hier mal einen Rechner für verschieden Anlagen.

Derzeit sind die Module zugegebener weiße etwas überteuert was für die Meinung von Ceestmoi spricht. Wobei es ja auch eine Ökorendite gibt.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man die Module Ost und West ausrichten, so dass man zum Morgen und Zum Abend schon mal volle Sonne auf einen Teil der Anlage hat.

Ein Kunde von mir hat im Herbst letzten Jahres eine Anlage mit 100 kWp bekommen. Die lag bei 94 k€ netto zzgl. AC-seitiger Anschluss (der war teuer, denn den habe ich komplett neu - inklusive NA-Schutz und Verteiler für 140A Nennstrom -erstellen müssen). Waren in der Summe 105 k€ netto.

Kenne mich nicht in Berlin aus. In meiner Stadt sind keine 20% der geeigneten, in städtischem Besitz befindlichen Dächer mit PV belegt.
Selbst die beiden Hallenbäder haben das nicht - und die Liegewiese des ehemaligen Freibades (stillgelegt) mit bester Südhang-Lage liegt brach.

Liebe Politiker,
könntet ihr bitte die Förderung von E- und Hybridautos umbauen? An Stelle von Einmalprämien einfach in erneuerbare Energien investieren und die Fahrzeugnutzer am so erzeugten Strom teilhaben lassen?
Wie wäre es mit einer Förderung von Speicher-Akkus? Die sorgen für eine Verrundung von Spitzen im Netz.
Wie wäre es, wenn man bidirektionales Laden per Gesetz ins Pflichtenheft von E-Autos und Ladepunkten schreiben würde?
Ach, und überhaupt: Windkraft.

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Das ist mit Verlaub gesagt, vor dem von mir genannten Aspekt Ausfallsicherheit und Autarkie, den man in die Gesamtbetrachtung mit einfließen lassen sollte, dann doch ein wenig zu kurz gedacht. Dann ist der Akku schnell leer, und dann stehst Du im kurzen Hemd da. Wenn man schon in diese Richtung denkt, dann ergibt die Sache nur dann Sinn, wenn man in der Lage ist, die Geschichte gerade auch ohne Netzversorgung so zu betreiben, dass man den Akku zur Zwischenspeicherung anderweitig verfügbarer elektrischer Energie (z.B. PV-Module) nutzen kann. D.h. tagsüber Solarstrom einspeichern und den dann bei Bedarf wieder - unabhängig von aktueller Erzeugungsmöglichkeit - nutzen kann.

s.o. sowie:

Moin,

Danke für deine realen Zahlen. rotanlauf Da lag ich dann doch ziemlich falsch.

Ich kenne Berlin auch nicht und kann leider keine Schätzung für belegte PV Fläche angeben. Es scheint aber auch hier nicht so üppig zu sein (Schleswig-Holstein)

Haben wir hier in Überfluss ;-.)

Wäre schön, aber mal ganz ehrlich. Schon die Diskussionen um die Reichweite nahmen schon teils aberwitzige Formen an, denn jeder muss ja jeden Morgen neu überlegen, ob er gleich völlig unerwartet 800 km am Stück fahren muss. Und nun soll es zusätzlich noch einen Mechanismus geben, der einem die Batterie leer saugt?
Im Ernst: ich wäre auch dafür, aber Standardisierungen etc. sind und werden auch keine einfachen Hürden.

-Luno

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Du hast gerade gegen die Wand gesprochen.
Und zwischen Politiker und Wand stehen noch die Stromkonzerne.

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Du weißt nicht wovon du redest. (Stammtisch?)
Man sagt dem „Mechanissmus“: morgen früh 7.00Uhr muss die Kiste voll sein, bis dahin kannst du machen, was du willst.
Es geht um Abpufferung von Lastspitzen und nicht um Berlin eine Woche lang zu versorgen.

Natürlich muss man da auch über eine entsprechende Nutzungsentschädigung verhandeln. Der Akku hat ja einen etwas höheren Verschleiß.

Man muss nicht jeden Spinner auf die Goldwaage legen. :grin:

Moin,

Mea culpa, das war ironisch/sarkastisch gemeint.

-Luno

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Hallo,

Das sehen andere aber sowas von ganz anders. In der c’t 4/2023 nachzulesen:

Ein typisches Balkonkraftwerk mit einer Nennleistung von 600 Wp sammelt in einem Jahr zwischen 480 und 600 kWh elektrischer Energie ein. Wird der Strom komplett im Haushalt verbraucht, entspricht das einer Jahresersparnis von 192 bis 240 Euro (Strompreis 40 ct/kWh). Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus zwei PV-Modulen für etwa 400 Euro. Hinzu kommt noch ein 600-Watt-Wechselrichter (120 bis 180 Euro) sowie Kabel und Installationsmaterial für etwa 80 Euro. Komplettsysteme werden für knapp 700 Euro angeboten. Die Investition in Höhe von 600 bis 700 Euro hat sich in zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren amortisiert. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich deshalb so ein Mini-Kraftwerk zulegen.

Gruß
Frager

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Hmm.
Und wenn die Sonne dauerhaft im Süden steht, bekommt man noch mehr Strom. Eine ähnlich realistische und sinnvolle Annahme.

Der jährliche Ertrag ist auch recht optimistisch - ich sehe hier einige Balkonsolaranlagen mit Süd-West-Ausrichtung und senkrecht stehenden Panels.

Rechnet man dann etwaig notwendige Installationsarbeiten hinzu, sieht das schon deutlich böser aus.
Vielleicht doch nur 400 kWh im Jahr Ertrag, davon 200 kWh Eigennutzung bei Bezugskosten von 34 ct/kWh bringen 68€ jährlich - und vielleicht lagen die Kosten der Anschaffung dann doch eher bei 1000€.
AfA wären 50€ im Jahr - und schon kommt man auf 18€ Einnahmen aus der 1000€-Anschaffung. Das wäre blöd.

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Ein Bekannter hat ein 350er Panel im Garten an einer Wand montiert. An manchen (Winter)Tagen kommt er da auf schlanke 8 Wh :upside_down_face:

ich habe auf eine Dach 12 Module, Nachts kommt da sogar 0 raus.

klar kommen wir so von Hölschen auf Stöckchen. Fakt ist, dass diese Analgen Rendite erwirtschaften, ausser man kauft die zu Höchstpreisen wie zum Beginn des Ukrainekriges. Von Renditen zwischen 5-12 % habe ich da schon was vernommen. Die schwankungen erklären sich durch Lage und Stromverbrauch. Besser als die Anlage in Festgeld oder Tagesgeld ist die Summe auf jeden Fall investiert. Wenn es ganz schlecht läuft verbuche es als Spende für den Naturschutz.

Bekannter (Elektroingineur) hat sich erst vor ein paar Wochen eine Anlage mit 4 Platten aufgebaut. vor ein paar tagen hatte er zur Mittagszeit 586W Leistung.

Fragestellung war:
Leute, die unter der Woche nicht zu Hause sind… lohnt sich das dann?
NOPE

10 Zeichen

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Moin,

Wenn der Haushalt tagsüber exakt 0,0 kW benötigen würde, dann würde es sich nicht lohnen. Mach doch einen Selbstversuch und schalte morgens deinen Strom ab. also Sicherungen raus etc. Kannst du das ohne nachfolgende Probleme? Okay, ist zu hart. Andere Idee: Notiere dir morgens den Stand deines Zählers und vergleiche ihn mit dem, den du am Abend ablesen kannst.

Es lohnt sich dann, wenn man seinen Verbrauch kennt und nicht nur eine schwarz/weiß Wertung als Entscheidungsgrundlage nimmt.

-Luno

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was läuft denn?
Kühlschrank (mit geschlossener Tür) und das eine oder andere Gerät auf Standby (Fernseher etc nicht, das hat nen Schalter)
4-Köpfige Familie mit 2800KWh im Jahr. Meine Güte… wo soll der Verbrauch herkommen?