Eine Alternative zum Blick über den Tellerrand nach Finnland?
Moin,
tja, wäre schön, wenn sich unsere Kindergärten mal vom Aufbewahrungsort zur Schulvorbereitung mausern würden. Aber ich fürchte, das werde ich wohl nicht mehr erleben.
Gruß
Kubi
Guten Tag,
ach wäre das schön, dann könnte man die Kinder, die man sich so sehr gewünscht hat, ja möglichst ab einem halben Jahr von morgens bis abends abgeben. Wunderbar. Vielleicht gibt es dann noch eine Ferienbetreuung für komplette drei Wochen, tag und Nacht versteht sich, sodass die gestressten Eltern sich ausnahmsweise mal ohne ihre Kinder frei entfalten können.
Schönen Tag noch,
Aragorn.
Hallo
Guten Tag,
ach wäre das schön, dann könnte man die Kinder, die man sich
so sehr gewünscht hat, ja möglichst ab einem halben Jahr von
morgens bis abends abgeben. Wunderbar.
Zwischen „von morgens bis abends abgegen“ und „rund um die Uhrt dem Kind hinterherwuseln“ gibt es ja noch reichlich Zwischentöne. Fakt ist jedenfalls, dass hier bei uns die lernbegierigen Kinder mit Macht vom Lernen abgehalten werden „um sich dann in der Schule nicht zu langweilen“ (habe ich Original von Erzieherinnen gehört!!). Es reicht doch ein Blick auf unsere Nachbarländer (z.B. Frankreich) wo die vorschulische Betreuung ausgezeichnet funktioniert und absolut nicht nur Psychokrüppel und sozial Gestörte hervorbringt - vermutlich ist eher das Gegenteil der Fall.
Vielleicht gibt es dann
noch eine Ferienbetreuung für komplette drei Wochen, tag und
Nacht versteht sich, sodass die gestressten Eltern sich
ausnahmsweise mal ohne ihre Kinder frei entfalten können.
Solche Ferienbetreuungen gibt es jetzt schon reichlich, Jugendcamps, Kinderferienlager etc. - meine Kinder haben sich dort recht wohl gefühlt. Ist und war aber ja immer freiwillig, also kein Grund zur Aufregung - von der staatlichen Erziehungskontrolle sind wir noch weit weg. Hier darf jeder sein Kind (v)erziehen wie er es für richtig hält.
Schönen Tag noch,
Aragorn.
Gleichfalls.
Orchidee
H wie Hola.
Wer für so einen polemischen Schwachsinn auch noch einen Punkt erhascht, zeigt damit nur: Insbesondere in den Alten Ländern herrscht immer noch eine vorsintflutliche Mentalität und ein unerträgliches Menschenbild des bewußten Kinderverziehens vor. Und unsereins dachte, der Biedermeier wäre in diesem Teil der Republik nun endlich am Auslaufen *LOL* …
MfG
bis nach dem Urlaub
Tag.
Wer für so einen polemischen Schwachsinn auch noch einen Punkt
erhascht, zeigt damit nur: Insbesondere in den Alten Ländern
herrscht immer noch eine vorsintflutliche Mentalität und ein
unerträgliches Menschenbild des bewußten Kinderverziehens vor.
Und unsereins dachte, der Biedermeier wäre in diesem Teil der
Republik nun endlich am Auslaufen *LOL* …
Ich wüsste nicht, was daran eine vorsintflutliche Mentalität und ein unerträgliches Menschenbild sein soll, wenn man für die Kinder, die man sich gewünscht hat und diese auch bekommt, Verantwortung in Betreuung und Erziehung übernimmt.
Viel grausamer finde ich diese Mentalität des Abschiebens von Kind und Verantwortung. Klar gibt es Familien, die zwei Einkommen benötigen, aber das ist bei eingeschränkter Konsumhaltung sicher nicht immer der Fall.
Aber dieses „Hurra, ich möchte mich selbst verwirklichen!“ braucht einfach keine Kinder, denn diese Einstellung zeigt deutlich, dass Kinder NICHT an erster Stelle stehen. Und das an Erster-Stelle-stehen brauchen Kinder nun mal.
Und wenn jetzt das Argument der Förderung im Kindergarten kommt: Eltern, die sich mit ihrem Kind ernsthaft beschäftigen und es fördern wollen, können dies allemal besser, als eine Erzieherin im Kindergarten, die sich gleichzeitig um 20 bis 30 Kinder kümmern muss!
So, viel Spaß noch bei der Selbstverwirklichung auf Kosten der Kinder und der Zukunft!
Aragorn
Tag.
Dito.
Also da kann einem schon der Kragen platzen, wenn man das hier liest!
, wenn man für
die Kinder, die man sich gewünscht hat und diese auch bekommt,
Verantwortung in Betreuung und Erziehung übernimmt.
Oh ja, Betreuung und Erziehung. Also meine Tochter genießt vorbildliche Betreuung momentan, bin ja auch 24 Stunden mit ihr zusammen und habe Zeit bzw. die Wahl mir entweder sämtliche pädagogischen Bücher und Ratgeber reinzuziehen oder nach gesundem Menschenverstand zu handeln.
Nur, da ich seit 9 Monaten in Elternzeit bin, kein Einkommen daher erhalte und vom Staat auch keine Unterstützung bekomme werd ich wohl demnächst aus der Wohnung fliegen, von Wasser und Brot leben und statt zu duschen einmal im Monat in die Isar hüpfen. Bravo! Und warum, weil es keine (kaum) Krippenplätze in München gibt. Übrigens bin ich seit der 8. Schwangerschaftswoche in ca. 30 Krippen angemeldet!
Viel grausamer finde ich diese Mentalität des Abschiebens von
Kind und Verantwortung.
Warum wird hier „Kind und Verantwortung“ in einem genannt? Ich schiebe Verantwortung ab, wenn ich mein Kind in die Kinderkrippe gebe, damit ich arbeiten kann, um meine Miete zu bezahlen, um meinem Kind und mir ein einigermaßen angenehmes Leben zu ermöglichen???
Und wenn jetzt das Argument der Förderung im Kindergarten
kommt: Eltern, die sich mit ihrem Kind ernsthaft beschäftigen
und es fördern wollen, können dies allemal besser, als eine
Erzieherin im Kindergarten, die sich gleichzeitig um 20 bis 30
Kinder kümmern muss!
Eine Erzieherin für 20-30 Kinder ist wahrlich eine Katastrophe. Aber Eltern können NICHT andere Kinder ersetzen!!
So, viel Spaß noch bei der Selbstverwirklichung auf Kosten der
Kinder und der Zukunft!
Das Wort Selbstverwirklichung wird hier reichlich mißbraucht.
Gruß,
Christiane
KLeine Zwischenfrage:
Wieviel Kinder hast Du und wer betreut diese?
PP
Hallo,
Zwischen „von morgens bis abends abgegen“ und „rund um die
Uhrt dem Kind hinterherwuseln“ gibt es ja noch reichlich
Zwischentöne. Fakt ist jedenfalls, dass hier bei uns die
lernbegierigen Kinder mit Macht vom Lernen abgehalten werden
Unabhängig von der „Kinder in den Kindergarten“ oder „Säuglinge in die Krippe“ Diskussion möchte ich zum Thema „Lernen“ was loswerden.
Du tust gerade so, als wäre Lernen nur in dafür vorgesehenen Institutionen wie Kindergarten/Vorschule, Schule, Uni, usw. möglich. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Kinder lernen ständig, auch wenn sie nicht im Kindergarten sind. Leider werden sie dann irgendwann eingeschult und damit auf „Standardmaß“ getrimmt. Kaum irgendwo sonst herrscht eine lernfeindlichere Atmosphäre, als an deutschen Schulen. Warum das mit Gewalt auch noch auf die früheren Jahre ausdehnen?
Gruß
Fritze
Tag.
Ebenso.
Also da kann einem schon der Kragen platzen, wenn man das hier
liest!
Bevor dir der Kragen platzt: Ich habe eindeutig von Familien im Sinne von zwei Elternteilen gesprochen, daher auch mein Zusatz: !Klar gibt es Familien, die zwei Einkommen benötigen…!
Von Alleinerziehenden habe ich offensichtlich nicht gesprochen.
Oh ja, Betreuung und Erziehung. Also meine Tochter genießt
vorbildliche Betreuung momentan, bin ja auch 24 Stunden mit
ihr zusammen und habe Zeit bzw. die Wahl mir entweder
sämtliche pädagogischen Bücher und Ratgeber reinzuziehen oder
nach gesundem Menschenverstand zu handeln.
Nur, da ich seit 9 Monaten in Elternzeit bin, kein Einkommen
daher erhalte und vom Staat auch keine Unterstützung bekomme
werd ich wohl demnächst aus der Wohnung fliegen, von Wasser
und Brot leben und statt zu duschen einmal im Monat in die
Isar hüpfen. Bravo! Und warum, weil es keine (kaum)
Krippenplätze in München gibt. Übrigens bin ich seit der 8.
Schwangerschaftswoche in ca. 30 Krippen angemeldet!
Wie gesagt, ich sprach nicht von Alleinerziehenden oder sehr schlecht Verdienenden.
Viel grausamer finde ich diese Mentalität des Abschiebens von
Kind und Verantwortung.
… bei Familien, die es sich locker leisten könnten, dass jemand zu Hause ist.
Warum wird hier „Kind und Verantwortung“ in einem genannt? Ich
schiebe Verantwortung ab, wenn ich mein Kind in die
Kinderkrippe gebe, damit ich arbeiten kann, um meine Miete zu
bezahlen, um meinem Kind und mir ein einigermaßen angenehmes
Leben zu ermöglichen???
S.o.
Und wenn jetzt das Argument der Förderung im Kindergarten
kommt: Eltern, die sich mit ihrem Kind ernsthaft beschäftigen
und es fördern wollen, können dies allemal besser, als eine
Erzieherin im Kindergarten, die sich gleichzeitig um 20 bis 30
Kinder kümmern muss!Eine Erzieherin für 20-30 Kinder ist wahrlich eine
Katastrophe. Aber Eltern können NICHT andere Kinder ersetzen!!So, viel Spaß noch bei der Selbstverwirklichung auf Kosten der
Kinder und der Zukunft!Das Wort Selbstverwirklichung wird hier reichlich mißbraucht.
Wenn man genau liest eben nicht!
Gruß,
Christiane
KLeine Zwischenfrage:
Hallo erstmal…
Wieviel Kinder hast Du und wer betreut diese?
Ich habe im Moment ein Kind, bald werden es zwei sein.
Meine Frau betreut die Kinder.
Ich habe sie selbstverständlich dazu gezwungen. (Scherz!)
Wir schränken uns stark ein, in diesem Jahr war ebenso wie im letzten kein Urlaub drin, mehr als drei Paar Schuhe und ebenso viele Hosen (gibts auch für 20 statt für 80 EUR) braucht auch kein Mensch, Essen gehen kommt fast, Kino nie vor, Handwerker kommen mir nicht ins Haus…
Die Aufzählung lässt sich fast beliebig fortsetzen.
Um es nochmal deutlich zu sagen: Wir sind der Meinung, dass ein Einkommen reicht und Zeit für ein Kind wichtiger ist als Geld und Luxus! Und wenn ich hier von einem Einkommen schreibe, sollte der geneigte Leser fesstellen können, dass zwei möglich sind.
Schönen Abend noch,
Aragorn
Hallo,
Du tust gerade so, als wäre Lernen nur in dafür vorgesehenen
Institutionen wie Kindergarten/Vorschule, Schule, Uni, usw.
möglich. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Naja das erscheint mir ein bisschen sehr plakativ. Das würde bedeuten: nur außerhalb von Schule, Vorschule, Uni etc. ist Lernen möglich. Lernen ist immer und überall, auch nicht nur als Kind sondern ein Leben lang.
Kinder lernen ständig, auch wenn sie nicht im Kindergarten
sind.
Ja, natürlich. Aber auch soziales Lernen in einer Gruppe gehört dazu. Das ist in der Beziehung Mutter (selten: Vater) - Kind schwer möglich.
Leider werden sie dann irgendwann eingeschult und damit
auf „Standardmaß“ getrimmt. Kaum irgendwo sonst herrscht eine
lernfeindlichere Atmosphäre, als an deutschen Schulen.
Auch das klingt sehr nach Vorurteil oder schlechter Erfahrung. Gerade in der Grundschulen wird sehr viel am Lernklima gearbeitet, und wenn ich die Kinder sehe, die nach der Grundschule zu uns aufs Gymnasium kommen wirken diese alles andere als „standardmäßig getrimmt“!
Warum das mit Gewalt auch noch auf die früheren Jahre ausdehnen?
Von Gewalt war keine Rede!
Gruß Orchidee
H wie Hola.
Und wenn jetzt das Argument der Förderung im Kindergarten
kommt: Eltern, die sich mit ihrem Kind ernsthaft beschäftigen
und es fördern wollen, können dies allemal besser, als eine
Erzieherin im Kindergarten, die sich gleichzeitig um 20 bis 30
Kinder kümmern muss!
Am besten implizierst Du noch mehr Negativbeispiele, damit Du auch schön polemisch durch die Diskussion kommst. Für Deine etwaigen Erfahrungen kann ich nichts und Du solltest dringend Deinen Kopf einschalten, wenn Du auf Grund bloßer subjektiver Erfahrung eine systemweite Kritik übst. Normalerweise hört man solches Gesafte immer nur am Stammtisch. Hier scheint es jetzt durch Leute wie Dich auch langsam Mode zu werden…
So, viel Spaß noch bei der Selbstverwirklichung auf Kosten der
Kinder und der Zukunft!
Soll ich jetzt lachen oder heulen? Hast Du eigentlich auch nur annähernd verstanden, worum es bei der ganzen Problematik der Kindererziehung und -betreuung eigentlich geht?
Mein Verweis zu dem Artikel sollte lediglich anregend wirken, da ein dermaßen gelungenes Kindergartensystem in absehbarer Zeit in der Bundesrepublik nicht zu erreichen ist. Schon alleine deswegen nicht, weil niemand bereit ist, das nötige Geld bereitzustellen. Was glaubst Du, wieviel die DDR alleine in die Kindergarten und Schulen gebuttert hat - dahinter könnten sich Bildungsspezialisten wie Finnland meilenweit verstecken.
Zudem noch eins: Geht es eigentlich in Deinen Kopf rein, daß die Frau vielleicht auch arbeiten möchte? Und zwar trotzdem Kinder da sind und trotzdem auch „genug“ (i.S. von ausreichend) Geld da wäre?
Dieses hinterweltlerische, selbstauferlegte Hausfrauendasein ist allemal noch in den Alten Ländern - und auch dort bröckelnd - vorhanden.
MfG
und nun endlich in den Urlaub
Moin,
Am besten implizierst Du noch mehr Negativbeispiele, damit Du
auch schön polemisch durch die Diskussion kommst. Für Deine
etwaigen Erfahrungen kann ich nichts und Du solltest dringend
Deinen Kopf einschalten, wenn Du auf Grund bloßer subjektiver
Erfahrung eine systemweite Kritik übst. Normalerweise hört man
solches Gesafte immer nur am Stammtisch. Hier scheint es jetzt
durch Leute wie Dich auch langsam Mode zu werden…
Ruhig, Brauner! Ich denke zwar auch, daß Aragorn etwas über das Ziel hinausgeschossen ist, aber seine Kernaussage kann ich durchaus unterschreiben: man muß Prioritäten setzen, und wenn man Kinder hat, sollten diese an erster Stelle kommen. Und es gibt viel zu viele Eltern, die das nicht einsehen und die Kinder anscheinend nur bekommen, weil es Mode ist oder aus ähnlichen Gründen.
Auf der anderen Seite gebe ich Dir dahingehend recht, daß eine gute (!) Betreuung zumindest ab dem dritten Lebensjahr für die Kinder durchaus positiv ist und keineswegs zu psychischen Schäden oder so führen muß.
Mein Verweis zu dem Artikel sollte lediglich anregend wirken,
da ein dermaßen gelungenes Kindergartensystem in absehbarer
Zeit in der Bundesrepublik nicht zu erreichen ist.
Auch da hast Du leider recht.
Zudem noch eins: Geht es eigentlich in Deinen Kopf rein, daß
die Frau vielleicht auch arbeiten möchte? Und zwar trotzdem
Kinder da sind und trotzdem auch „genug“ (i.S. von
ausreichend) Geld da wäre?
Nun ja, Mann und Frau können sich die Erziehung ja auch teilen. Wenn man Kinder hat, sollte man jedenfalls auch dazu bereit sein, ausreichend Zeit für sie zu opfern.
Gruß
Kubi
Hallo Aragorn,
bei der Diskussion muss ich doch einfach mitmachen… Schonmal vorweg: Ich komme aus einem eher laendlichen Gebiet, meine Erfahrungen sind daher von einem Kindergarten gepraegt, der Kinder normalerweise erst ab 4 Jahren aufnimmt, frueh um 7 oder 8 aufmacht und mittags um 12 Uhr wieder zumacht.
Viel grausamer finde ich diese Mentalität des Abschiebens von
Kind und Verantwortung.
Ich denke, da ist das erste Definfitionsproblem. Was soll der Kindergarten sein?
Wenn es ein reiner Aufbewahrungsort ist, wo die Eltern ihre Kinder abgeben, um sich ein schoenes Leben zu machen, dann stimme ich dir zu.
Einige Fragen, die sich aber aus der Sichtweise ergeben:
Warum aber gibt es genuegend Familien, in denen nicht beide Elternteile berufstaetig sind und trotzdem die Kinder in den Kindergarten gehen?
War bei uns z.B. so und ich wuerde es wahrscheinlich genauso machen wollen. Nein, ich habe keine Kinder, das mal vorneweg.
Waere es etwas anderes, wenn Oma und Opa stattdessen auf die Kinder aufpassen? Kann man da vom abschieben reden? Wenn nein, warum nicht?
Warum muss der Unterschied zur Schule so gro"s herausgestellt werden? Was ich damit meine: Irgendwann hat sich festgesetzt, dass 6 oder 7 Jahre ein gutes Alter ist, um eingeschult zu werden. Gehen die Kinder zur Schule, dann spricht niemand von „abschieben“. Warum kann das feur den Kindergarten nicht genauso sein? Dass man ihn als Ergaenzung sieht oder meinetwegen als Ausbildung, oder … Ich waere froh gewesen, im Kindergarten schon etwas zu lernen. Ich habe ihn gehasst und jeden Tag geschrieen, wenn ich hin sollte. Auf die Schule hab ich mich so gefreut, dass ich schon einige Monate vorher angefangen habe, die Tage bis zum Schulanfang zu zaehlen. Ich wollte Lernen! Um es mal mit Peter Lustig zu sagen: Klingt komisch, ist aber so.
Ich bin jetzt nicht fuer eine Kinderkrippe ab Geburt, aber einige Jahre Vorschule faende ich nicht schlecht.
Aber dieses „Hurra, ich möchte mich selbst verwirklichen!“
braucht einfach keine Kinder, denn diese Einstellung zeigt
deutlich, dass Kinder NICHT an erster Stelle stehen. Und das
an Erster-Stelle-stehen brauchen Kinder nun mal.
Siehe mein Bsp. mit der Schule. Warum sollte eine Mutter arbeiten, wenn das Kind in der Schule ist (mit 6) (ansonsten ist sie das Hausmuetterchen, dass sich durchfuettern laesst), aber sollte nicht , wenn das Kind in der Vorschule ist (mit 4) (ansonsten ist sie die Rabenmutter- Emanze). Wo sollte die Grenze sein?
In einer idealen Welt hast du sicher Recht, aber oft fuehrt eine laengere Babypause eben nicht nur dazu, dass du weniger Karriere machst (was ich verschmerzen koennte zugunsten von Kindern), sondern dass du den selben Job oft nie mehr machst.
Und wenn jetzt das Argument der Förderung im Kindergarten
kommt: Eltern, die sich mit ihrem Kind ernsthaft beschäftigen
und es fördern wollen, können dies allemal besser, als eine
Erzieherin im Kindergarten, die sich gleichzeitig um 20 bis 30
Kinder kümmern muss!
siehe mein Argument mit der Schule, das bisschen Lesen kann ich dem Kind auch selbst beibringen…
So, viel Spaß noch bei der Selbstverwirklichung auf Kosten der
Kinder und der Zukunft!
Ich haette meiner Mutter gewuenscht, dass die Tatsache, dass es meine Schwester und mich gibt, nicht dazu gefuehrt haette, dass Abi und Studium komplett umsonst war.
Kati
Danke. Das wollte ich nur wissen.
Hallo,
ich finde. dass es eine bedenkliche Tendenz ist, das Kind immer mehr zum
Mittelpunkt der Familie zu erheben. Natürlich sind Kinder wichtig und müssen
entsprechend versorgt und gefördert werden, aber sie sind auch TEIL einer
Familie und auch die anderen Familienmitglieder haben ein Recht auf ein
erfülltes Leben.
Eine franz. Erziehungswissenschaftlerin hat mal gesagt: „Ihr Deutschen tut
alles für das Wohl des Kindes, aber was ist mit dem Wohl der Eltern?“. Kurz
gesagt, wenn die Eltern schuften, ackern und verzichten müssen (so wie du es ja
schon stolz vor dir her trägst), geht es ihnen schlechter als es müsste. Sie
sind gestresst oder (teilweise) unzufrieden. Und das geben sie unbewusst auch
an ihr Kind weiter. Ich finde es bestürzende, wenn Kinder Wünsche, wenn
überhaupt nur noch mit einem schlechten Gewissen äußern, weil sie wissen, dass
sich die Familie beschränken muss und noch schlimmer ist es, wenn sie dann
denken sie wären der Grund dafür (und erzähl mir nicht, dass sie das nicht
mitbekommen würden, irgendwann tun sie es). Selbstverwirklichung der Eltern ist
kein Verbrechen am Kind so wie du das hier darstellst.
Sein Kind zeitweise der Betreuung im Kindergarten zu überlassen hat ne Menge
Vorteile (ich weiß es, denn ich war in Krippe, Kindergarten und Hort und das
auch noch in der DDR und hab trotzdem noch kein Kapitalverbrechen begangen).
Das Kind kommt mit anderen Kindern und v.a. auch Erwachsenen zusammen. Es lernt
sich auch mal ohne seine Eltern zu beschäftigen und mit Gleichaltrigen klar zu
kommen, sich mal durchzusetzen oder auch mal unterzuordnen, sich eine eigene
Meinung zu bilden usw. usw… Ich finde es ehrlich gesagt schon komisch wenn
manche Eltern denken, sie und nur sie wären der einzig richtige Umgang für ihre
Kleinen und von allen anderen kann man ja weder was lernen oder wird (oh Graus)
evtl. auch noch verdorben.
Und ehrlich gesagt ist es überaus billig Leuten, die ihre Kindererziehung
anders handhaben als du, Egoismus und fehlende Verantwortung vorzuwerfen.(im
übrigen weiß ich nicht was du dich aufregst, denn deine Kinder werden ja auch
nur zu deiner Frau „abgeschoben“. Wie du so schön geantwortet hast betreut ihr
die Kleinen ja nicht „zusammen“ sonder das macht sie)
Gruß, Seraphim.
PS: Nein ich habe noch keine Kinder, aber deswegen hab ich durchaus ein Recht
auf eine Meinung zu dem Thema
Lieber Aragorn,
immer hebe die Kinder in den Himmel. Dass Kinder wichtig sind, steht außer Frage. Aber selbst deiner Lebensform könnte ich Verantwortlungslosigkeit unterstellen. Was ist, wenn du demnächst zu den Arbeitssuchenden gehörst? Ich antworte einfach mal mit deinem Kleingeist: du bietest deinen Kindern Zeit, aber keine Sicherheit. Ihr seid von einem Einkommen abhängig, mit dem ihr euch stark einschränkt. Fällt das einmal weg, bricht alles zusammen. Ach ist das verantwortunglos!
Aber hey, dann habt ihr noch mehr Zeit für die Kinder, das finde ich wunderbar! Luft und Liebe reichen schließlich zum Leben!
Ich warte auf den Tag, an dem dich deine Kinder mit leuchtenden Augen anschauen und sich einen Besuch im Freizeitpark wünschen. Selbstverständlich wirst du ihnen freudig mitteilen, dass ihr das nicht braucht, denn ihr habt einander.
Dass man Kindern hin und wieder einen Wunsch erfüllt oder in den Urlaub fährt, hat nichts mit Konsumwahn und Luxus zu tun. Im Gegenteil, und jetzt kommts: ich behaupte sogar, dass es einen gewissen Vorteil für Kinder hat, wenn Eltern hin und wieder etwas über haben. Man könnte mit ihnen ins Theater gehen, oder in Museen, auf Veranstaltungen und Reisen bildet tatsächlich. Ich spreche nicht vom Urlaub auf Hawaii, aber stell dir vor, dein Kind ist 16, sucht vielleicht gerade einen Ausbildungsplatz und weiß nicht wie man Bahn fährt.
Mit Verlaub, ich halte es nicht für vorteilhaft, dass man nichts erlebt als die eigenen vier Wände. Ihr könnt Zeit haben wie ihr wollt, Erfahrung könnt ihr ihnen zu Hause nicht bieten.
Liebe Seraphim,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich hatte nur keine Lust, etwas zu formulieren.
Ich habe eine ähnliche Kinder-Fremdbetreuungskarriere hinter mir und bis heute ein ausgezeichnetes Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern. Könnte auch daran liegen, dass meine Eltern nicht übermäßig geklammert haben und bis heute ein eigenständiges Leben führen, in dem ich ein wichtiger Teil bin, aber mit Sicherheit nicht der Sinn ihres Daseins.
Pat
noch ohne Kinder, voller Freude berufstätig und mit noch mehr Freude vom eigenen Geld lebend und sehr sicher, dass dies auch mit Kindern so bleiben wird
Abschluss dieses Themas?!
Nochmal guten Tag zusammen,
herrlich amüsant, was hier zu lesen ist, wenn man seine Meinung leicht provokant vertritt. Ebenso interessant ist es, wie sinnentstellend manche Leute lesen können und was daraus für Schlüsse gezogen werden:
-Da wir man als Kleingeist beschimpft
-da wird verstanden, dass Alleinerziehende nicht arbeiten dürfen
-da wird interpretiert, dass wir wegen sparsamen Lebens den ganzen Tag zu Hause verbringen und unserem kind nichts bieten
-da wird behauptet, ich hätte etwas gegen Kindergärten an und für sich
-uns wird Unzufriedenheit unterstellt, die wir an unsere Kinder weitergeben
-Ich trage angeblich stolz vor mir her, dass "[wir] die Eltern schuften, ackern und verzichten müssen
-aufgeregt haben soll ich mich auch noch
-Mir wird Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, weil wir unseren Lebensunterhalt nur auf ein Einkommen stützen.
Aber wie es meistens so ist: Die Leute, die sich ertappt fühlen, blöken am lautesten. Und einigen wären in ihrer kindheit wohl besser nicht in den Kindergarten gegangen, dann wäre die Bastel- und Zeichenfähigkeit vielleicht nicht so ausgeprägt, dafür gäbe es sicherlich ein besseres Leseverständnis.
Na dann mal noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und diese Zufriedenheit kann ich ja dann an mein Kind weitergeben.
Aragorn
P.S.: Ach ja, von wegen Verantwortungslosigkeit in Bezug auf ein Einkommen: Ich bin Beamter und mir wurde bisher mehrfach attestiert, dass ich meine Arbeit ganz gut erledige. Daher bin ich vielleicht doch nicht so verantwortungslos.