Quotenfrauen

Hallo an alle,

da ich seit einiger Zeit politisch aktiv bin und in meinem Bundesland in Kürze Kommunalwahlen stattfinden, bin ich erneut mit der Quotenfrauen-Regelung konfrontiert worden.

In allen Parteien, aber auch in Gewerkschaften und vielen Vereinen, Verbänden und anderen Organisationen, gibt es sie: Die Quotenfrau.

Auswirkungen sind:

  1. Unfähige Frauen kommen in wichtige Funktionen (z. B. Parteivorstand, Geschäftsleitung, usw.), weil die Quote erfüllt werden muss. Dies schadet der Leistung der Gruppe, aber insbesondere auch dem Ruf der beteiligten Frauen.

  2. Hochqualifizierte Frauen, die in eine wichtige Funktion kommen, werden dort nicht ernst genommen, weil man aufgrund der unter (1) genannten Möglichkeiten und den daraus folgenden Erfahrungen davon ausgeht, sie habe diese Aufgabe nur aufgrund der Quotenforderung erhalten.

Fazit:

Dass Frauen in der Vergangenheit nicht in ausreichendem Maße in Leitungsfunktionen gelangten, ist zweifellos richtig. Quotenregelungen helfen aber nur scheinbar weiter, mittel-und langfristig schaden sie Frauen sogar.

Seht Ihr das anders?
Insbesondere Ihr Frauen?
Gruß
Lothar

PS Falls jemand nicht weiß, was eine „Quotenfrau“ ist: Viele Partei-, Vereins-, und Geschäfts- Satzungen schreiben vor, dass in der Leitung mindestens 30 oder 40 oder 50 Prozent der Mitglieder Frauen sein müssen.

Hallo Lothar,

als Grundidee ist die „Quotenfrau“ sicher nicht schlecht gewesen. Man(n) bzw. frau verknüpfte damit die Hoffnung, dass durch die Vorgabe, dass wenn eine bestimmte Anzahl von Frauen unter den politisch Verantwortlichen ist, zum einem die weiblicher Wählerschaft dann zunimmt, zum anderen man der Demokratie (männliche und weibliche Volkvertreter können gewählt werden) gerecht wird.
Vor etwa 20 Jahren war ich politisch aktiv. Als es darum ging für die Kommunalwahlen passende Leute aufzustellen, waren es leider immer die Frauen, und waren sie noch so fähig, die sich mit einem „nein, das schaffe ich nicht“ zurückzogen. Gescheite und beredsame Frau, mit einem enormen Wissen - und Männern um sich, die das Gleiche dachten „nein, das schafft sie nicht“.

Wie bei allen Zwängen hat die Münze eine Kehrseite, ebenso wie du sie beschrieben hast.
Nach meiner Meinung wird sich im Laufe der Zeit der Spreu vom Weizen trennen. Die Quotenregelung wird überflüssig werden. Wie in allen Arbeitskreisen zählt auch in der Parteiarbeit die Leistung und der Erfolg. Dann denkt kein Mann mehr darüber nach, warum und wie die Frau ihre Position bekommen hat.
Es gibt auch unter den Männern genügend Beispiele, dass es nicht an ihren politischen Kenntnissen gelegen hat, wenn sie aufgestellt und gewählt wurden. Wo ich herkomme (ein winziges Nest), ist der Bürgermeister seit Jahren Bürgermeister, weil er trinkfest ist. Den Rest macht der Stadtrat.

Genau, und ich gehe jetzt zur Maidult ein Weizen trinken.
Servus
Claudia

Auswirkungen sind:

  1. Unfähige Frauen kommen in wichtige Funktionen (z. B.
    Parteivorstand, Geschäftsleitung, usw.)

o schreck! vielleicht gar anstatt unfähiger männer? :wink:

bedenke, daß die quotenregelung eine gleichstellung- aber keine qualifizierungsmaßnahme ist. gleichstellung ist erst dann erreicht, wenn sich auf sämtlichen etagen ebensoviele weibliche wie männliche nieten tummeln (um mal bei deinem negativbeispiel zu bleiben…)

  1. Hochqualifizierte Frauen, die in eine wichtige Funktion
    kommen, werden dort nicht ernst genommen, weil man aufgrund
    der unter (1) genannten Möglichkeiten und den daraus folgenden
    Erfahrungen davon ausgeht, sie habe diese Aufgabe nur aufgrund
    der Quotenforderung erhalten.

so von hinten durch die linke brust ins auge argumentiert kannst du jeden vorteil ins gegeteil verkehren.
ich sehe in den 2 von dir genannten punkten nur die sprichwörtliche kehrseite der medaille.

Fazit:

Dass Frauen in der Vergangenheit nicht in ausreichendem Maße
in Leitungsfunktionen gelangten, ist zweifellos richtig.
Quotenregelungen helfen aber nur scheinbar weiter, mittel-und
langfristig schaden sie Frauen sogar.

das stimmt. aber diese regelung war ja auch nicht für alle ewigkeit gedacht.

vatertägliche grüße
ann

bedenke, daß die quotenregelung eine gleichstellung- aber
keine qualifizierungsmaßnahme ist. gleichstellung ist erst
dann erreicht, wenn sich auf sämtlichen etagen ebensoviele
weibliche wie männliche nieten tummeln (um mal bei deinem
negativbeispiel zu bleiben…)

was 'n quatsch.

was soll denn jemand tun, bei dem sich weniger als die quote bewerben. dann ist er doch gezwungen, weniger geeignete personen einzustellen.

wenn in einem einzugsgebiet auf eine stelle wesentlich mehr maenner leben, aber es eine frauen-quote gibt, dann sind maenner durch die quote benachteiligt.

gleichstellung ist erreicht, wenn niemand auf grund seines geschlechtes benachteiligt wird. denke ich

gleichstellung ist erreicht, wenn niemand auf grund seines
geschlechtes benachteiligt wird. denke ich

Denke ich auch, aber so ist es nunmal nicht :smile:
Ich fände es auch toll, wenn eine Frau mit den gleichen Qualifikationen wie ein Mann, auch die gleichen Arbeitsbedingungen hätte. Aber das bekommt man wohl auch nicht mit einer Quotenregelung hin, da hilft nur Gehirnwäsche.

Tschüss
Merit

Hallo Ann,

gehörst du zu den Frauen, die nach dem Motto: „Ich bin eine Frau, also verteidige ich Frauenpositionen“ vorgehen?

  1. Unfähige Frauen kommen in wichtige Funktionen (z. B.
    Parteivorstand, Geschäftsleitung, usw.)

o schreck! vielleicht gar anstatt unfähiger männer? :wink:

Männerquoten gibt es nicht. Wenn ein unfähiger Mann an eine Position kommt, hat das andere Gründe, die nichts mit diesem Thema zu tun haben.

  1. Hochqualifizierte Frauen, die in eine wichtige Funktion
    kommen, werden dort nicht ernst genommen, weil man aufgrund
    der unter (1) genannten Möglichkeiten und den daraus folgenden
    Erfahrungen davon ausgeht, sie habe diese Aufgabe nur aufgrund
    der Quotenforderung erhalten.

so von hinten durch die linke brust ins auge argumentiert
kannst du jeden vorteil ins gegenteil verkehren.
ich sehe in den 2 von dir genannten punkten nur die
sprichwörtliche kehrseite der medaille.

Was soll hier hinten links usw. sein? Es ist eine logische und direkte Folge. Ich kenne mehrere Frauen, die gegen die Quote sind, logischerweise sind sie kompetent.

aber diese regelung war ja auch nicht für alle
ewigkeit gedacht.

Du schreibst „war“! Gilt sie etwa nicht mehr, und ich habe das gar nicht bemerkt?

vatertäglichen Dank!
Lothar

Denke ich auch, aber so ist es nunmal nicht :smile:
Ich fände es auch toll, wenn eine Frau mit den gleichen
Qualifikationen wie ein Mann, auch die gleichen
Arbeitsbedingungen hätte. Aber das bekommt man wohl auch nicht
mit einer Quotenregelung hin, da hilft nur Gehirnwäsche.

genau! deshalb ist gleichstellung erst dann gegeben, wenn auch mittelmäßige und schlecht qualifierte frauen den gleichen job bei gleicher bezahlung haben können, wie ihre - eignungsmäßig auch recht breit gestreuten - männlichen kollegen.

Hallo Ann,

gehörst du zu den Frauen, die nach dem Motto: „Ich bin eine
Frau, also verteidige ich Frauenpositionen“ vorgehen?

nein, ich gehöre zu den frauen, die noch nie eine quote gebraucht haben.

ich war früher immer gegen die quote, muß aber sagen, daß die argumente, die ich in meinem letzten posting angeführt habe, überzeugt haben

gruß ann

Hallo Dog,

vorab, ich habe hier schon mehrmals betont, dass ich keine Freundin der Quote bin, aus anderen Gründen.

Aber deine Informationen zur Quote sind falsch. Quote bedeutet nicht 50:50 und egal wie. Sondern Quote wird 1. gemessen am prozentualen Anteil der Frauen (es mögen in einer Partei bws. 30 Prozent Frauen Mitglieder sein, dann gilt als Quote 30 Prozent) und 2. heißt es immer, bei gleicher Qualifikation. Das heißt dein beschriebener Fall tritt nicht ein.

Ich bin ansich gegen Quoten, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Quoten nach hinten losgehen. Entweder werden Frauen schlecht geredet (um ihre gleiche Qualifikation anzuzweifeln) oder sie werden erst gar nicht in die engere Wahl genommen, weil man Angst hat, dass der Mann in der Endrunde dann auf jedenfall rausfliegt.

gleichstellung ist erreicht, wenn niemand auf grund seines
geschlechtes benachteiligt wird. denke ich

Absolut konkret korrekt:smile:

Beste Grüße,

barbara

Ich will auch eine Quote!!!
Hallo Lothar,

keine Frau, kein Ossi, kein Jugendlicher, kein Rentner, kein Haustier, kein Ausländer, kein Faschist, nicht schwul, nicht drogenabhängig. Nur ich.

Ich fordere hiermit die Nicht-Randgruppen-Quote! Für die einzige echte Randgruppe ohne Lobby! Jetzt! Sofort! :wink:

Gruß Dirk

Leider nicht so!
Hallo Barbara,

Quote wird

  1. gemessen am prozentualen Anteil der Frauen (es mögen in einer Partei 30 Prozent Frauen Mitglieder sein, dann gilt als Quote 30 Prozent) und
  2. heißt es immer, bei gleicher Qualifikation

Leider ist das nicht so! Oder, etwas vorsichtiger ausgedrückt: In der Partei, wo ich z. Z. Einblick in die Kandidatenaufstellung habe, m ü s s e n 40 % Frauen sein, unabhängig von der Zahl der Mitglieder. Und Qualifikation spielt absolut keine Rolle.

Konkret: Es sollen 10 Listenkandidaten aufgestellt werden, von den 20 Bewerbern sind 4 Frauen. Dann bekommen die vier Frauen entweder die Listenplätze 1 3 5 7 oder 2 4 6 8, selbst wenn sie (zufällig, bitte hier nichts hinein interpretieren!) alle vier eigentlich ungeeignet sein sollten. Denn die Quote muss erfüllt werden!

Gruß
Lothar

ich verstehe deine argumentation nicht so richtig. in erster linie sollen doch alle stellen, egal ob in politik oder wirschaft, mit den richtigen leuten besetzt werden. dass der eine oder andere dann doch die falschen leute auswaehlt, mag ja sein, ist doch aber einer argumentation eher abtraeglich, oder?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Lothar,

welche Partei ist das denn? Und wieviele Frauen gibt es bei euch prozentual? Und von wie vielen Frauen werdet ihr prozentual gewählt? Wie ist das konkrete Missverhältnis?

(hat in dem Fall ja vielleicht auch was mit Wahlstrategien zu tun?)

*gg* das Thema Qualifikation bei Parteien ist natürlich sowas:wink:, sorry, das konnte ich mir dann doch nicht verkneifen…nee, aber da ist es natürlich schwieriger, als bei Jobs eine Bewertung vorzunehmen, wo man sagen kann, dass der/die BewerberIn 3 Sprachen und die XYZ -Ausbildung und 10 Jahre Berufserfajrung haben muss.

Völlig unerfahrene und unmotivierte Frauen auf vordere Listenplätze zu setzen, auf denen sie womöglich noch gewählt werden, ist natürlich so ne Sache. Schadet wahrscheinlich den einzelnen Frauen, weil sie überfordert sind und allen Frauen, weil dann die wirklich guten und motivierten ständig gesagt bekommen, dass sie ja eh nur wegen der Quote da sind, wo sie sind, und drittens schadet es natürlich auch der Partei und viertens dir und denen, die nicht zum Zuge kommen wegen der Quote.

Beste Grüße,

barbara

Frauen und Behinderte…:wink:
Hallo Dirk

keine Frau, kein Ossi, kein Jugendlicher, kein Rentner, kein
Haustier, kein Ausländer, kein Faschist, nicht schwul, nicht
drogenabhängig. Nur ich.

Ich fordere hiermit die Nicht-Randgruppen-Quote! Für die
einzige echte Randgruppe ohne Lobby! Jetzt! Sofort! :wink:

**genau: du hast noch die Behinderten vergessen! Und aus dem Grund bin ich auch gegen Quoten, mit gut 50 Prozent Bevölkerungsanteil sind Frauen zumindest zahlenmäßig einfach keine „Randgruppe“:smile:)

Aber ich finde noch eine Randgruppe, in die du passt…Hm doch: gefunden! „Auf weißen Schimmel-Reiter!“ …ist fast ausgestorben und in dem Sinne bist du eine excellente Randgruppe, besser noch: eine aussterbende Spezies:wink:)

Und da du arbeitest, Geld verdienst und wahrscheinlich in die Rente einzahlst, gehörst du da auch schon fast in eine Randgruppe…aber lassen wir das, das führt zusehr ab…*seufz*

beste Grüße,

barbara**

Hallo Barbara,

welche Partei ist das denn? Und wieviele Frauen gibt es bei
euch prozentual? Und von wie vielen Frauen werdet ihr
prozentual gewählt? Wie ist das konkrete Missverhältnis?

Bevor ich sage, welche Partei es ist, will ich versuchen zu erfahren, wie andere die Quote handhaben und mich nach den von dir erfragten Zahlen erkundigen.

Völlig unerfahrene und unmotivierte Frauen auf vordere
Listenplätze zu setzen, auf denen sie womöglich noch gewählt
werden, ist natürlich so ne Sache. Schadet wahrscheinlich den
einzelnen Frauen, weil sie überfordert sind und allen Frauen,
weil dann die wirklich guten und motivierten ständig gesagt
bekommen, dass sie ja eh nur wegen der Quote da sind, wo sie
sind, und drittens schadet es natürlich auch der Partei und
viertens dir und denen, die nicht zum Zuge kommen wegen der
Quote.

Danke! Das ist genau das, was ich in meinem ersten Posting ausgesagt habe!

Tschüss
Lothar

ich verstehe deine argumentation nicht so richtig. in erster
linie sollen doch alle stellen, egal ob in politik oder
wirschaft, mit den richtigen leuten besetzt werden.

das wäre wünschenswert, richtig, aber das hat doch mit der frauenquote nix zu tun. sinn dieser ist es lediglich, frauen prozentual zu ihrem wirklichen anteil auch in entsprechende positionen zu bringen. das sind zwei verschiedene paar schuhe.

aber es leistet der gleich-berechtigung in sofern vorschub, daß frau dann nicht mehr sagen kann, sie müsse in ihrem bereich „stets besser als ein mann sein“, um anerkannt zu werden :smile:

gruß ann

ich stimme dir zu *g*
und frauenparkplätze sollten auch abgeschafft werden :smile:

aber es leistet der gleich-berechtigung in sofern vorschub,
daß frau dann nicht mehr sagen kann, sie müsse in ihrem
bereich „stets besser als ein mann sein“, um anerkannt zu
werden :smile:

gruß ann

es nuetzt ihr nichts, besser als ein mann zu sein, wenn sie nicht
akzeptiert wird, ist sie sowieso schlecht, oder die quotenfrau,
oder hat mit dem chef geschaekert. dann kann sagen was sie will.
das geht aber auch maennern so.

genau :smile:

Hallo Barbara,

Und aus dem Grund bin ich auch gegen Quoten, mit
gut 50 Prozent Bevölkerungsanteil sind Frauen zumindest
zahlenmäßig einfach keine „Randgruppe“:smile:)

Kannst du diese 50% dann bitte auch noch in Frauen, Miezen und Hyänen aufschlüsseln?

Aber ich finde noch eine Randgruppe, in die du passt…Hm
doch: gefunden! „Auf weißen Schimmel-Reiter!“
…ist fast ausgestorben und in dem Sinne bist du
eine excellente Randgruppe, besser noch: eine aussterbende
Spezies:wink:)

Gute Idee: Ich gebe mir einen anderen Namen und bilde meine persönliche Ein-Mann-Randgruppe.

Und da du arbeitest, Geld verdienst und wahrscheinlich in die
Rente einzahlst, gehörst du da auch schon fast in eine
Randgruppe…aber lassen wir das, das führt zusehr
ab…*seufz*

Geil!!! Das rettet mir den Tag. In zwanzig Jahren bin ich Rentner. Yippieh!!! Jetzt weiß ich, wofür es sich zu leben lohnt. :wink:

Gruß Theodor Storm