Hallo Gianmarco,
dass ein Staat nur sinnvollerweise mit Schuld und Strafe gegen :Verbrecher argumentieren darf.
Was ist Schuld? Was ist Strafe? Was sind Verbrecher?
Sicherheitsbedürfnis ist untergeordneet, und solche Dinge wie Rache :sind komplett falsch.
Der Staat darf bestrafen, aber als Strafe eine Erlaubnis für Rache zu :verhängen, halte ich für unlogisch und unsinnig. [Und wenn die Staatsgewalt selbst die Rache vornähme?]
Bei allem hermeneutischen Wohlwollen, aus dem heraus ich mir detaillierten Kommentar zu diesen beiden Sätzen ersparen zu dürfen glaube:
Du scheinst hier zu verwechseln, was „recht ist“ und was „Recht ist“. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. (Auch wenn es Staaten gibt, die bestrebt sind, das eine dem anderen anzupassen.)
Das „Recht“ ist ein in Normen, Vorschriften, Festsetzungen usw. festgelegtes System zur Organisierung, Handhabung und Erhaltung / steuerbarer Fortführung von Gemeinschaften.
Dagegen ist das, „was recht ist“ dem Menschen mit der Eindeutigkeit des obigen Systems nunmal nicht zugänglich. Es gibt viele explizite, ausdrückliche, ausgedrückte Recht-Systeme, die jedes für sich alle eindeutig, und gültig!!!, d.h. faktisch geltend sind, dagegen nur 1 mögliches System, das das „recht sein“ beschreibt. Letzteres könnte man z.B. als „Gewissen“ bezeichnen, doch das ist dem Individuum eigen, und nicht etwa einer Gemeinschaft.
Dein Kommentar vermengt in Schwindel erregender Weise beide Bereiche. Er scheint sich auf das „recht sein“, und nicht auf das „Recht sein“ zu beziehen. Doch dann ist deine kontextuelle Verwendung von „Schuld“ nicht verständlich. Diesem Begriff kommt gerade (in einer von sicherlich hunderten möglicher Definitionen) in hochentwickelten Strafrechtssystemen, z.B. den meisten europäischen, zentrale Bedeutung zu, im Ggstz z.B. zum amerikanischen Strafrechtssystem, in dem „Schuld“ eine geringere Rolle spielt zugunsten einer Erfolgshaftung: „Die Tat tötet den Mann“, oder „mitgefangen - mitgehangen“.
DAS ist Rache, und ist doch gleichzeitig Recht!
Ich gehe davon aus: Du meinst, zur Ausgangsposterin: „Das ist nicht recht“. Diese Meinung ist vertretbar. Wenn du meinst „Das ist nicht Recht“, das ist nicht haltbar.
Also doch nicht so ganz einfach, oder?
Aber du meinst es ehrlich, hast nur ein Gefühl ausgedrückt und meintest, über die Sache zu reden. Deshalb meine Mühe an einem kleinen, aus deinem Text herausgenommen Beispiel in der Sache. (Du verstehst, dass ich dich keineswegs angreife? Aber ich bin, mit hoher Wahrscheinlichkeit, der einzige unter sämtlichen w-w-w-mitgliederen, der das ethische recht hat, auf deinen wirklich brouillonen Artikel zu antworten)
Aber auch zu deinem ausgedrückten Gefühl muss und werde ich noch eines sagen (und das hat nichts mit Recht zu tun)
Wenn du eine Tochter hättest (gehabt), 11 Jahre alt, vergewaltigt und anschließend zu Tode gefoltert, würdest du dann deinem Gefühl in diesem Forum ebenso Ausdruck geben? Dein Artikel hat mich am meisten bewegt, gerade weil er so einfach =? ehrlich ist
Viele Monstrositäten geschehen (tolles Wort!!!) durch Nichtwissen, oder An-Empathie, Dissozietivität, ha, aber das ist völlig irrelevant, völlig wurscht.
hboris
NIEMAND BIPEDES kann etwas VERNÜNFTIGES über Rache, recht oder Recht sagen!