Radfahrer und Verkehrsregeln

Hallo (bin ev. im falschen Brett - fand aber nichts Treffenderes),

ich fahre mehr Rad als Auto, habe schon lange einen Führerschein und wundere mich immer wieder, dass viele Radfahrer nicht einmal die „Rechts- vor Links- Regel“ kennen - oder ernst nehmen. Rote Ampeln werden auch nur mäßig ernst genommen (die 10 Kmh-Fahrer überholen einen da hin und wieder, so dass man sie dann auf dem schmalen Radweg wieder vor sich hat - lästig).
Habe, selbst per Rad unterwegs, schon erlebt, das Vorfahrt mißachtende Radfahrer sich noch aufregten, weil ein von rechts Kommender normal in eine Straße einbog.

Vor kurzem ist mir auch ein sehr flotter Radler von links (bei rechts-vor-links-Situation) gerade so vorm Wagen langgewischt - war ziemlich knapp - und das, obwohl ich an der Ecke immer besonders aufpasse und mit genau solchen, ich sag mal Radfahrern, rechne.
Komme da jemand, der die Ecke nicht kennt und schon liegt so ein Radfahrer auf dem Kopfsteinpflaster.

Wissen manche Radfahrer so wenig über Verkehrsregeln oder interessiert es sie einfach nicht? 
Oder sind das die gleichen Leute, die mit einem BMW oder Audi unterm Arsch auf der Autobahn drängeln würden?

Wäre ein Führerschein (zumindest eine Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?
Ich fand die Theorieprüfung seinerzeit sehr hilfreich beim Radfahren in der Stadt.
Und auf dem Land sollten Radfahrer auch das eine oder andere wissen, mind. die Vorfahrt regelnden Schilder kennen.

Gruß, Paran

Betriebsgefahr
Hallo paran,
Ähnliches beobachte ich auch oft und ich denke, dass es in den meisten Fällen nicht auf Unkenntnis beruht, sondern einen juristischen Grund hat:
Betriebsgefahr
Diese wird grundsätzlich vorausgesetzt, wenn bei einem Unfall mit einem motorisierten Verkehrsteilnehmer unmotorisierte geschädigt werden.
An sich steht dahinter die Absicht, schwache Verkehrsteilnehmer zu schützen und diesen auch einen Anspruch gegen eine Versicherung zu verschaffen.
In der Praxis führt dies zu einer Umkehr der „Macht“ und leider oft auch zum schamlosen Ausnutzen der erhöhten Sorgfalt Anderer.
Freundliche Grüße
Thomas

Moin,

Oder sind das die gleichen Leute, die mit einem BMW oder Audi
unterm Arsch auf der Autobahn drängeln würden?

prinzipiell vermute ich, ist das zu einem großen Teil eine Charakterfrage wie sich jemand im Straßenverkehr verhält. Allerdings hängt es sicher auch davon ab, welche Konsequenzen ein Fehlverhalten zur Folge haben kann. Jemand der als Autofahrer konsequent bei Rot (zumindest bei schon länger leuchtendem Licht) über die Ampel fährt, wird ziemlich sicher bald seinen Führerschein los weil er entweder von der Polizei dabei gesehen wird oder einen Unfall baut.
Da reißen sich viele dann lieber zusammen, andere sich sich der Gefährlichkeit ihres Tuns bewusst und lassen es drum auch deshalb.

Radfahrer hingegen haben recht wenig Konsequenzen zu befürchten zumal man meiner Erfahrung nach auf dem Rad auch oft eine bessere Übersicht hat als im Auto und dazu noch deutlich agiler ist. Schnelles Anhalten, Ausweichen, Wenden ist hier oft möglich.

Ich würde sogar die These aufstellen, dass je nach eigenem Können, Verkehrssituation und Stadt das Ignorieren der Ampelfarbe als Radfahrer die eigene Sicherheit signifikant erhöhen kann. Ich kenne Städte, da werden Radfahrer konsequent beim Abbiegen gefährdet. Wenn man da bei rot und freier Straße dieselbe überquert, lebt man länger.

Wäre ein Führerschein (zumindest eine
Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?

Naja, eine Kinderverkehrserziehung werden die meisten Leute wohl hinter sich gebracht haben und fast alle Radler haben doch auch einen Führersein. Außerdem wird so eine Maßnahme vermutlich dazu führen, dass weniger Leute Rad fahren werden. Das erhöht die Gefährdung im Straßenverkehr der verbleibenden Teilnehmer.

VG
J~

Moin,

ehrlich gesagt kann so gut wie niemand was damit anfangen, wenn ich Anderen von einer Gefährdungshaftung der Autofahrer erzähle.
Dass das die Ursache für Fehlverhalten von Radfahrern sein soll kann ich mir nur schwer vorstellen.

Und gerade die Kampfradler, die davon wissen, gehen IMHO recht sicher davon aus, dass die Autofahrer im Großen und Ganzen davon so gar keine Ahnung haben.

Wenn man die Gegenseite mit der Rechtslage unter Druck setzen will muss man zu aller erst davon ausgehen können, dass diese die auch kennt. Das ist hier nicht der Fall.

VG
J~

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‚richtige‘ Verkehrsteilnehmer
Hi!
Ich denke, das liegt daran, dass Radfahrer vielerorts nicht als „richtige“ oder vollwertige Verkehrsteilnehmer gesehen werden. Und sich selber auch nicht so sehen. Und sich deshalb leider auch so verhalten.

Das Fahrrad gilt leider in den Köpfen irgendwie noch immer als Spaßgefährt oder Sportgerät und nicht als Fahrzeug. Auch bei vielen Radlern.
Was keine Entschuldigung ist in meinen Augen, aber eben eine Erklärung. Und auch ein Hinweis auf eine Lösungsmöglichkeit: Radfahrer auch schon in der Planung als vollwertige Verkehrsteilnehmer behandeln wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Und dann ist es ja in der Tat so, dass Radfahrer, die sich verhalten, wie Du es beschreibst, in erster Linie selbst gefährden. Also ich kenne keinen Pkw-Fahrer, der im Pkw von einem Radfahrer schwer verletzt oder getötet wurde - andersrum kommt das ja durchaus vor. Daraus leiten viele das Recht zu riskanten Manövern ab.
Auch das, nur zur Klarstellung, in meinen Augen keine Entschuldigung, aber auch eine Begründung.

Dann kommt noch ein Punkt dazu: Also die Unfälle, die ich als Radfahrer hatte, hatte ich immer dann, wenn ich mich an die Verkehrsregeln gehalten habe. Beim Geradeausfahren an einer grünen Ampel z.B. von abbiegenden Fahrzeug angefahren, sowas. Und da kann es in der Tat sicherer sein (in Kenntnis der Ampelschaltung), bei Rot zu fahren, wenn die Kreuzung leer ist. Rechtlich nicht in Ordnung, keine Frage. Aber manches Mal einfach sicherer. Auch da liegt die Lösung auf der Hand: Die Sicherheit der Radfahrer auf Kreuzungen z. B. erhöhen.
Und Schikanen vermeiden. Z.b. wenn eine „Bettelfussgänger- und Radfahrerampel“ rot zeigt und ich komme an diese Kreuzung und der parallele Autoverkehr hat grün und ich würde eigentlich auch gerade grün haben. Ich müsste anhalten, drücken und auf die nächste Ampelphase warten - da kann es schonmal sein, dass ich bei Rot mitfahre oder dazu auf die Straße wechsel.

Oder sind das die gleichen Leute, die mit einem BMW oder Audi
unterm Arsch auf der Autobahn drängeln würden?

Ich denke, der Anteil an Idioten, Deppen und Blödmännern ist in allen Gruppen der Verkehrsteilnehmer gleich verteilt. :smile: Und jeder macht mal einen Fehler und darf darauf hoffen, dass andere genügend Rücksicht nehmen, damit dieser keine schlimmen Folgen hat.
Und die Radelrowdie-Diskussionen sind meist reine Polemik und insgesamt wenig hilfreich für ein friedliches Miteinander im Straßenverkehr.

Wäre ein Führerschein (zumindest eine
Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?

Gibt es, in den Schulen. Und das ist, finde ich auch der richtige Zeitpunkt. Ein Fahrrad ist ja ein besonders sozialverträgliches Verkehrsmittel, weil so günstig und für so gut wie alle verfügbar. Es wäre schade, das durch Prüfungen (und damit verbunden Kosten) kaputt zu machen.

Und an der Stelle nochmal der Hinweis auf die Gefahrenlage im Straßenverkehr. Radfahrer und Fussgänger sind eher unterlegene Opfer als Täter im Verkehr, das sagen die Unfallzahlen ziemlich eindeutig aus. Und da gäbe es Wichtigeres zu tun als ein bürokratisches Konstrukt eines Fahrradführerscheins einzuführen.

Gern mehr Aufklärung über Regeln für Radfahrer, auch gern mehr Kontrollen an Brennpunkten (wo z.B. regelmäßig Geisterradler unterwegs sind). Aber bitte dabei nicht die Verhältnismäßigkeiten aus dem Blick verlieren und auch die Aufklärung der „Gegenseite“ nicht vergessen.

Grüße
kernig

Hi,
so wörtlich wissen das vielleicht nicht Viele. Spätestens im täglichen Umgang mit anderen Fahrradfahrern und Fußgängern lernt man aber aus deren Äußerungen und Verhalten, dass der Kraftfahrer gegenüber dem Unmotorisierten im Zweifelsfall „schlechte Karten“ hat.
Sicher spielen auch andere Effekte eine Rolle, wie etwa die schlechte „Auffindbarkeit“ der
nicht mit amtlichem Kennzeichen versehenen Verkehrsteilnehmer. Als Auto- oder Motorradfahrer wirst Du automatisch angeschrieben, wenn Du z. B. an der falschen Ampel Rot missachtest. Einen Fahrradfahrer müsste man aufwändig verfolgen, anhalten …

Freundliche Grüße
Thomas

Hi,
zu erst einmal: Ja, es gibt unglaublich viele Radfahrer, die fahren wie Sau und gerade mich als Radfahrer regt das auch auf.

Ich halte das aber ehrlich gesagt nicht für ein Alleinstellungsmerkmal der Radfahrer. Ich fahre recht viel Rad und mißachte dabei, zumindest bewusst eigentlich keine Verkehrsregeln.
Ich fahre aber durchaus selbstbewusst und nehme für mich auch Rechte in Anspruch, die mir das Gesetz zwar zubilligt, die aber nicht allen Autofahrern (trotz Führerschein) bekannt sind.

Ich erlebe jeden Tag Unmengen an Verkehrsverstößen durch Rad- und Autofahrer. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen liegt allerdings darin, dass die Autofahrer deutlich weniger sich selber und dafür umso mehr andere Verkehrsteilnehmer gefährden.
Das liegt nicht an schlechtem Charakter, sondern am benutzten Fahrzeug.
Radfahrer schaffen das natürlich auch, wenn sie auf Gehwegen unterwegs sind.

Mit dieser tagtäglichen Erfahrung kann ich deine Fragen leider nur ziemlich desillusioniert beantworten:

interessiert es sie einfach nicht? 
Wäre ein Führerschein (zumindest eine
Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?

Das Verhalten vieler Autofahrer lässt mich nicht unbedingt an den Sinn des theoretischen Führerscheinunterrichts glauben.
Ich werde täglich angehupt, wenn ich die Fahrbahn benutze und den Radweg ignoriere. Die Regeln für Überholabstände scheinen vielen Autofahrern auch nicht bewusst zu sein. Hier kann ich den Nutzen der theoretischen Ausbildung nicht erkennen und das gilt für alle Altersstufen, also auch für diejenigen die „neuere“ Entwicklungen, wie die Abschaffung der allgemeinen Radwegbenutzungspflicht durchaus kennen könnten.
Der Verwendungszweck der Hupe hat sich außerdem glaube ich in den letzten Jahrzehnten auch nicht geändert.

Ich fand die Theorieprüfung seinerzeit sehr hilfreich beim
Radfahren in der Stadt.

Das meiste Fehlverhalten, das ich bei Radfahrern sehe würde ich weniger in fehlender Regelkenntnis, als in fehlender Regelakzeptanz sehen. Viele Radfahrer haben ja durchaus einen Führerschein und dass man auf Gehwegen kein Rad fährt kann man sich auch selber überlegen.
Das ist oft genug einfach eine Frage der Rücksichtnahme und zeugt davon, dass einem die körperliche Unversehrheit anderer Menschen nicht wichtig ist. Ähnlich wie bei rasenden oder schulterblickvermeidenden Autofahrern.

Vielleicht ist die Erkenntnis aus all dem auch einfach, dass alle Verkehrsteilnehmer mehr über die Rechte und Pflichten von Radfahrern wissen sollten.
Ich bin eben wieder von einem Autofahrer in den 30er Zone hupend und eng überholt worden und das obwohl ich selber konstant 35 fuhr. So ein Verhalten von Autofahrern und die x Radfahrer, die ich während des Schreibens dieses Artikels hier vor dem Fenster auf dem Bürgersteig sehen konnte lassen mich nur noch ziemlich ratlos zurück.

Ich habe für mich als Radfahrer inzwischen eine Fahrweise gefunden, die relativ risikoarm zu sein scheint, legal ist , dafür aber oftmals Konflikte provoziert. Das ist nicht perfekt, für mich aber aktuell die einzig akzeptable Lösung.
Wie das Problem allgemein gelöst werden kann weiß ich nicht…

Gruß

rantanplan

ich fahre mehr Rad als Auto, habe schon lange einen
Führerschein und wundere mich immer wieder, dass viele
Radfahrer nicht einmal die „Rechts- vor Links- Regel“ kennen -
oder ernst nehmen.

Der Hintergrund ist m.E. die repressive Behandlung des Radverkehrs durch die Radwegplanung. Nach Gesetz ist die Fahrbahn der Ort, auf denen sich der Radfahrer normalerweise bewegen soll. In der Realität sieht es dagegen so aus: der ungeliebte Radfahrer wird - da er dem PKW-Verkehr im Wege steht - auf den Fußweg umgeleitet, der zu einem gemischten Fuß-Radweg deklariert wird. In vielen Fällen fährt der Radfahrer dann auf der linken Seite. Fußgänger verhalten sich nicht nach Links-Rechts-Regelung. Folge: die Rechts-Links-Regel wird ständig unterlaufen und existiert dann nicht mehr als normales Verhalten.

Habe, selbst per Rad unterwegs, schon erlebt, das Vorfahrt
mißachtende Radfahrer sich noch aufregten, weil ein von rechts
Kommender normal in eine Straße einbog.

Wahrscheinlich zurecht. Passiert mir auch, dass ein PKW-Fahrer mein Tempo falsch einschätzt - besonders dann, wenn ich nicht in Sportlerkleidung unterwegs bin.
Die Vorrangsregelung wird hauptsächlich durch PKW-Fahrer mißachtet: der schlimmste Fall ist der typische Rechtsabbieger-Unfall. Ich lass mal in einem Reiseführer für Dänemark, in dem der deutsche Autofahrer ermahnt wird, tunlichst auf die Vorrang-regelung in Dänemark zu achten, weil die dänischen Radfahrer es so von ihren PKW-führenden Landsleuten so gewohnt sind, dass sie auch eingehalten wird. In Dschland gilt das gleiche Recht.

Wissen manche Radfahrer so wenig über Verkehrsregeln oder
interessiert es sie einfach nicht? 
Oder sind das die gleichen Leute, die mit einem BMW oder Audi
unterm Arsch auf der Autobahn drängeln würden?

Die meisten Radfahrer haben auch einen Führerschein.

Wäre ein Führerschein (zumindest eine
Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?
Ich fand die Theorieprüfung seinerzeit sehr hilfreich beim
Radfahren in der Stadt.

Ich kann dir mehere Bespiele aus meiner näheren Umgebung nennen, bei denen PKW- wie Radfahrer garantiert falsche Ansichten darüber äußern, wo Radfahrer überhaupt fahren dürfen. Es gibt ein ganzes Buch über das Recht für Radfahrer: vieles ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Ein sehr großer Teil der PKW-Fahrer sind der flaschen Anscht, beim Rechtsabbbiegen haben sie Vorrang gegenüber dem Radfahrer, der auf dem Radweg fährt.

Als Auto- oder Motorradfahrer wirst Du automatisch
angeschrieben, wenn Du z. B. an der falschen Ampel Rot
missachtest.

http://www.youtube.com/watch?v=jQNAjE2WGiE

Hallo paran,

du übersiehts m.E. ein wichtiges Detail:

Man sieht diejenigen, die sich falsch verhalten und regt sich über die [Radfahrer|Autofahrer|Fußgänger] auf.

Die vielen, ich behaupte in allen drei Fällen die Mehrzahl, verhält sich korrekt regelkonform. Aber die sieht man ja nicht, weil korrektes Verhalten nicht so interessant ist.

Wusstest du eigentlich, dass Fußgänger regelmäßig sehr viel mehr Rotlichtverstöße begehen? Das Problem hier dürfte sein, dass die Rotqhasen für diese Verkehrsteilnehmer (dann oft auch gleich für die Radfahrer mit) sehr viel länger sind als für KFZ bzw. die Fahrbahn. Somit hat man zunächst mal länger Zeit einen Rotlichtverstoß zu begehen, und darüber hinaus sehr viel öfter „sinnloses“ Rotlicht, wenn eine auf maximale Sicherheit eingestellte Signalanlage bei niedriger Verkehrsbelastung auf der Fahrbahn die gleichen Verhältnisse zeigt wie bei hoher Verkehrsbelastung.

Gruß, Karin

Hi
Du hast völlig recht und es ist eher noch schlimmer…
Ich denke es sind dieselben die sich anderntags im Auto wie Idioten benehmen, aber ab und an das Rad hernehmen wenn sie zu fett geworden sind.

Letzte Woche begegneten mir pro Tag in Berlin (12Km hin und 12 zurück) etwa 5 gefährliche Autofahrer, mindestens aber 50 idiotische Radfahrer…

Wenn ich als erster bei Rot an einer Haltelinie stehe, dauert es keine Minute bis 15-20 Geistlose sich vor der Haltelinie (auf dem Bereich des Fussgängerüberweges der von links kommt, auf dem Bereich des Radweges der Radfahrer die von links kommen bis in die erste Fahrspur hinein) zu einem großen Klumpen versammeln… wenn da voll ist geht’s in die Breite. Das sind ganz einfach hirnlose Zellklumpen die irgendwie die Möglichkeit sich zu bewegen erlernt haben.

p

Selbstanzeige
Hi!
Ich hab’s heute getan.
Kam an eine Kreuzung, auf dem Radweg. Wollte queren. Drücke auf den Bettelknopf. Und wartete und wartete und wartete und wartete und wartete und wartetete und wartete…
Und verlor die Geduld - die Kreuzung war nämlich immer wieder zwischen den Verkehrsströmen frei. Jede Spur hat aus jeder Richtung eine Ampelphase *schnarch*

Ich bekenne mich schuldig, ich bin bei Rot drüber. (Glaube aber, die Ampel hat just in dem Moment als ich drüben ankam auf Grün geschaltet).

Diese Ampel ist ein Ärgernis, die Warterei eine Zumutung für alle. Völlig überreguliert, so viel ist dort nämlich eigentlich gar nicht los. Extra-Schikane ist dann noch der Bettelknopf - wenn man an die Kreuzung kommt und wäre grad dran ist nämlich rot und man wartet nach dem Drücken nochmal eine ganze Runde. Da haben sich die Verkehrsplaner mal so richtig ausgetobt, mit Inselchen und extra-geführten Rechtsabbiegerspuren und Ampelmasten und und und. (Ich glaub, die Stadt hat einfach zu viel Geld)

Grüße
kernig

Abend,

Wissen manche Radfahrer so wenig über Verkehrsregeln oder
interessiert es sie einfach nicht? 

da müsstest Du mal in München fahren. Das ist teilweise kriminell.

Ich werde als Fahrradfahrer von anderen Fahrradfahrern beschimpft, wen ich bei rot halte!

Letztens habe ich, mit dem Fahrrad unterwegs, bei einer roten Ampel angehalten, dann ist mir nach gefühlten 2 sek. ein anderer Fahrradfahrer voll hinten reingefahren!
Anstatt sich zu entschuldigen, fragte er mich doch tatsächlich warum ich bremse und anhalte!

Gott sei dank führen die in München immer öfter Schwerpunktkontrollen durch. Da ist dann die Polizei auf dem Fahrrad unterwegs, versteckt sich an ecken und wartet auf Rotlichtverstöße.

Da mußt Du dich nur mal für 10 Minuten hinstellen, dann hast du den Durchschnitt der deutschen Bevölkerung. Von der gestressten Hausfrau mit Kind im Sitz / Anhänger bis zum gestressten Rechtsanwalt ist da jede Schicht bei den Rotlichtverstößen dabei.

Wobei mich hier eigentlich am meisten die Mütter aufregen. Da habe ich aber eine eigene Theorie:
Kinder lasen sich ja schnell wieder reproduzieren. Das ist der Grund warum man mit Kind bei einer 4 spurigen Kreuzung unbedingt bei rot rüber muss.

Da würde man am liebsten hinterher radeln und die Dame mal so richtig …

RS99
(der für eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder ist)

Hallo,

offensichtlich scheinst Du hier vielen aus der Seele zu sprechen.

Erst einmal verstehe ich nicht, warum ein Radfahrer bei einem Rotlicht Verstoß anders, geringer bestraft wird als ein Autofahrer ? Oder entgegen der Einbahnstraße fahren.

Auf der einen Seite verstehe ich die Radfahrer, die ja ziemlich zügig unterwegs sein können und schnell voran kommen wollen, auf der anderen Seite muss ich mich als Autofahrer an Tempolimits halten, auch wenn ich gerne schneller fahren würde.

Leider ist es heute überall so, dass Rücksichtnahme, „Miteinander“ o.ä. schon ausgestorbene Begriffe sind und schon kaum noch existieren.

Liebe Radfahrer, ihr seid Euch wahrscheinlich nicht allzu bewusst, daß ihr ohne Stoßstange, Knautschzone, Airbag, Seitenaufprallschutz, u.ä. unterwegs seid. Das bisschen Helm auf dem Kopf kann auch nur minimale Schläge abfangen. Denkt doch mal drüber nach, Ihr zieht bei einem Unfall zu 100% IMMER den Kürzeren, es gibt für Euch kein WIN.

Ich selbst bin jahrerlanger Auto und Mopedfahrer (auch Fahrrad) , kenne also alle Seiten und habe meine Fahrweise für mich angepasst, nämlich defensiv. Ob ich mit dem Auto 50 oder 60 fahre, macht einmal quer durch die Stadt 2-3 Minuten aus … dafür soll ich Bußgeld o.ä. riskieren, von Unfällen mal ganz zu schwiegen? Lieber etwas eher losfahren, komme auch an und bin streßfrei.

Hi,

Erst einmal verstehe ich nicht, warum ein Radfahrer bei einem
Rotlicht Verstoß anders, geringer bestraft wird als ein
Autofahrer ?

kannst du denn nachvollziehen, warum das zünden eines Chinaböllers in der Fußgängerzone anders bestraft wird als das dortige zünden einer Stange Dynamit, obwohl beides eindeutig eine Sprengstoffexplosion ist? Bei deinem Beispiel ist es so ähnlich, Radfahrer verursachen nur selten eine Fremdgefährdung.

Oder entgegen der Einbahnstraße fahren.

Oft bemerken Autofahrer gar nicht, dass es gar keine Einbahnstraße ist. Sie meinen nur es wäre eine, weil sie die Straße nur in eine Richtung befahren dürfen. Auch sind viele Einbahnstraße für Radler in beide Richtungen freigegeben.

VG
J~

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Hallo,

ich weiß umd die Betriebgsgefahr und die nahezu grundsätzliche Mitschuld als Autofahrer, achte beim Autofahren entsprechend mehr auf Kinder, Greise und Radfahrer - würde aber selbst als Radfahrer dafür nicht meine Knochen riskieren.
Kann mir nicht vorstellen, dass das die Basis des verkehrswidrigen Fahrens ist.
Wer riskiert schon auf rechtlicher Basis Gesundheit oder Leben?

Gruß, Paran

Hallo,

Radfahrer hingegen haben recht wenig Konsequenzen zu
befürchten zumal man meiner Erfahrung nach auf dem Rad auch
oft eine bessere Übersicht hat als im Auto und dazu noch
deutlich agiler ist. Schnelles Anhalten, Ausweichen, Wenden
ist hier oft möglich.

Ja. Aber warum fahren dann auch die Langsamfahrer dauernd bei Rot rüber? Jene, die es offensichtlich nicht eilig haben?

Ich würde sogar die These aufstellen, dass je nach eigenem
Können, Verkehrssituation und Stadt das Ignorieren der
Ampelfarbe als Radfahrer die eigene Sicherheit signifikant
erhöhen kann.

Ich kenne Städte, da werden Radfahrer konsequent

beim Abbiegen gefährdet. Wenn man da bei rot und freier Straße
dieselbe überquert, lebt man länger.

Das finde ich etwas schräg dasgestellt.
Wenn Du an der Ampel stehst, bist Du für fast jeden gut sichtbar, kommst schneller in die Pötte bei Grün und bist weg, ehe der Laster abbiegt.
Das Rechtsabbiegerproblem besteht überwiegend bei schon gegebener Grünphase. Andernfalls hätten weder der Laster noch der Radfahrer ein gefährliches Tempo.

Wäre ein Führerschein (zumindest eine
Grundlagen-Theorieprüfung) für Radfahrer nicht ev. sinnig?

Naja, eine Kinderverkehrserziehung werden die meisten Leute
wohl hinter sich gebracht haben - ja. Mit zehn, ohne nennenswerte Prüfung.

Meine Kinder konnten danach in der Stadt nicht sicher fahren, wussten mit 14 nichts mehr von Rechts-vor-Links.
Das reicht nicht mal zum Radfahren auf dem Land.

und fast alle Radler haben

doch auch einen Führersein.

Den Eindruck habe ich nicht. Denn würde man bei solcher Radlerei ev. loswerden.

Außerdem wird so eine Maßnahme

vermutlich dazu führen, dass weniger Leute Rad fahren werden.
Das erhöht die Gefährdung im Straßenverkehr der verbleibenden
Teilnehmer.

Wie das (letzteres)?

Gruß, Paran

Hallo,

kommentar meines Fahrlehrers seinerzeit: Fußgänger dürfen dumm sterben.
Will heißen, braucht kein Fahrzeug, keinen Führerschein, keine großartige Kenntnis, gefährtet immer in erster Linie sich selbst, kann Kind oder Dement sein.

Auf Fussgänger müssen ergo alle anderen immer besonders Rücksicht nehmen.
Das finde ich O.K…

Klar ägert es mich, wenn ein Nichtkind und Nichtdementer einfach gemütlich über die Straße spaziert und mich ausbremst. Aber da habe ich i.d.R. reichlich Zeit zum Bremsen. Ist blöd, aber kein Drama. Pubertäres Machogehabe - kann man in der Form mit leben.

Radfahrer erschrecken und gefährden andere Rad- oder Autofahrer und auch Fußgänger schon mal mit ihren Aktionen. Wie selbige bei Erschrecken reagieren, ist fraglich und deshalb das Ganze gefährlich.
Zudem überflüssig. Um pubertierende Minimachos handelt es sich zumindest nach Augenschein i.d.R. nicht, sondern meist um sog. Erwachsene in besten Alter.
Das finde ich nicht O.K.

Gruß, Paran

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Hallo,

Leider ist es heute überall so, dass Rücksichtnahme,
„Miteinander“ o.ä. schon ausgestorbene Begriffe sind und schon
kaum noch existieren.

Das trifft verm. des Pudels Kern.
Klar macht jeder mal Fehler, damit muss man sobald man auf einem Fahrzeug sitzt rechnen und versuchen, die Fehler anderer auszugleichen, darauf hoffend, dass die es umgekehrt genauso halten. Klappt ja auch meistens.

Aber es gibt anscheinend immer mehr Verkehrsteilnehmer (ohne Fussgänger), die die Rücksichtnahme anderer über Gebühr beanspruchen - oder halt wirklich nicht wissen, was sie tun bzw. tun sollten.

Die Kinderfahrschule halte ich für den Anforderungen beim Radfahren im Stadtverkehr nicht angemessen. Besser als nichts, aber bei Weitem nicht ausreichend.
Wer hinterher nicht regelmäßig fährt, hat nach ein paar Jahren alles vergessen (sehe ich an meinen Kindern - und an anderen Radfahrern hier).

Was spräche gegen eine kleine Theorieprüfung für Radfahrer, ab 16 z.B., damit die zumindest die Grundlagen wie Vorfahrtsregeln, nach hinten gucken etc. auffrischen?
Darüber hinaus könnte man nochmal auf die totbringenden Winkel bei LKWs hinweisen. Kostet nicht die Welt und kann nur allen nutzen.

Es geht mir auch nicht um sklavische Beachtung jeder Regel. Nachts um drei sind die meisten überflüssig und wenn ein Radfahrer rücksichtsvoll auf dem Gehweg fährt rege ich mich auch nicht auf. Ist mir wurscht.

Gruß, Paran

Hallo,

Somit hat man zunächst mal länger Zeit
einen Rotlichtverstoß zu begehen,

Auch ein „Klassiker“: die nicht vorhandene Gelbphase. Irgendwann mal sehr bewußt bei grün über die Straße fahren wollen, Ampel sprang dann vorher um, sodaß ich dann doch bei rot gefahren bin.

Prompt von der Polizei angehalten worden. „Sie sind eben über Rot gefahren - was soll das?“. Die Antwort „Ja, bin ich. Aber wie hätte ich das ohne Gelbphase anders hinbekommen sollen?“ hat immerhin gefruchtet: nach einem taxierenden Blick auf mein Fahrrad, ob es wohl aussichtsreich sein könnte, defekte Bremsen oder kaputte Lichter zu finden durfte ich weiterfahren.

Aber ich bin ja über „Rot“ gefahren.

Sebastian