Radfahrer und Verkehrsregeln

Auch Hi,

Erst einmal verstehe ich nicht, warum ein Radfahrer bei einem
Rotlicht Verstoß anders, geringer bestraft wird als ein
Autofahrer ?

kannst du denn nachvollziehen, warum das zünden eines
Chinaböllers in der Fußgängerzone anders bestraft wird als
das dortige zünden einer Stange Dynamit, obwohl beides
eindeutig eine Sprengstoffexplosion ist? Bei deinem Beispiel
ist es so ähnlich, Radfahrer verursachen nur selten eine
Fremdgefährdung.

und was ist mit dem Radfahrer welcher bei Rot die Ampel überquert und deswegen einen Bus der Verkehrsbetriebe zur Vollbremsung zwingt?
Besteht hier keine Fremdgefährdung?
Oder ist das etwas anderes?

Auch sind viele
Einbahnstraße für Radler in beide Richtungen freigegeben.

Und trotzdem muß man sich an Verkehrsregeln halten.

Grüße RS99

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Warum nicht die Fussgänger?
Hi!

Leider ist es heute überall so, dass Rücksichtnahme,
„Miteinander“ o.ä. schon ausgestorbene Begriffe sind und schon
kaum noch existieren.

Im Sinne von: früher war alles besser? War es nicht. Habe neulich erst im Radio einen Text von vor vielen Jahrzehnten (muss so um die 19./20. Jahrhundertwende gewesen sein) gehört, der die Radl-Rowdies zum Inhalt hatte…

Aber es gibt anscheinend immer mehr Verkehrsteilnehmer (ohne
Fussgänger), die die Rücksichtnahme anderer über Gebühr
beanspruchen - oder halt wirklich nicht wissen, was sie tun
bzw. tun sollten.

Warum nimmst Du die Fussgänger aus? Also ich kenne Situationen, da nehmen es auch Fussgänger mit der Rücksichtnahme und intelligenten Teilnahme am Verkehr nicht so genau. Mit ähnlichen Gefährdungsfolgen wie Radfahrer.

Die Kinderfahrschule halte ich für den Anforderungen beim
Radfahren im Stadtverkehr nicht angemessen. Besser als nichts,
aber bei Weitem nicht ausreichend.
Wer hinterher nicht regelmäßig fährt, hat nach ein paar Jahren
alles vergessen

Gilt analog für den Kfz-Führerschein ja auch.

Was spräche gegen eine kleine Theorieprüfung für Radfahrer, ab
16 z.B., damit die zumindest die Grundlagen wie
Vorfahrtsregeln, nach hinten gucken etc. auffrischen?

Und auch für Fussgänger? Und für Autofahrer alle paar Jahre auch?
Ich denke, die Rücksichtslosigkeit und auch die pure Dummheit einiger Verkehrsteilnehmer (quer durch alle Gruppen) kann man nicht abschaffen. Aber ausgleichen, durch intelligente Verkehrsplanung und durch eigene Rücksichtnahme.

Grüße
kernig

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Erst einmal verstehe ich nicht, warum ein Radfahrer bei einem
Rotlicht Verstoß anders, geringer bestraft wird als ein
Autofahrer ? Oder entgegen der Einbahnstraße fahren.

Hallo Juergen,
wenn ich sehr lange in meinem Archiv suche, werde ich es vielleicht finden; glaube aber es stand in einem ADFC-Heft??? Vielleicht weiß es ja jemand???

Es gibt / gab folgende gesetzl. Auslegung:
Radfahrer brauchen nur die Hälfte des Bußgeldes zahlen. (Da aber meißtens von xxx bis xx steht…)
Die Bußgeldstelle / Polizei kann aber behaupten, das dies bereits berücksichtigt wurde: Pech gehabt.
Zu den Punkten: Diese können nicht reduziert werden. Die bleiben.

Ansonsten -gebe ich vielen Recht: Manche Radfahrer fahren wirklich verkehrswidrig.
Im Übrigen ist die Übergangsfrist altes Recht für Radler abgelaufen. Es gelten bereits die neuen Regeln.
Frage: Kennt sie Jemand??? (Klar, ich kenne sie)

Viel Spaß Unter- und Miteinander
Werner

Hallo paran,

Auf Fussgänger müssen ergo alle anderen immer besonders Rücksicht nehmen.
Das finde ich O.K…

fast richtig.

Ich habe noch zu meiner Zeit in der Grundschule gelernt, dass man auf der Straße nicht lesen darf. Für Smartphone und Co scheint das nicht mehr zu gelten.

Aber wenn vor mir einer dauernd auf dem benutzungspflichtigen Radweg rumeiert, dabei mit seinem werweißwas-Phone rumdaddelt und nicht mal meine Chinesiche Rikschaglocke hört, werde ich grantig.

Gruß, Karin

Hallo paran,

Das Rechtsabbiegerproblem besteht überwiegend bei schon gegebener Grünphase. Andernfalls hätten weder der Laster noch der Radfahrer ein gefährliches Tempo.

Hier in München hat ein LKW mit laut Gutachter 12 km/h eine Radfahrerin beim Rechtsabbiegen überrollt.

Stimmt offensichtlich nicht so mit dem ungefährlichen Tempo.

Gruß, Karin

Hi Paran,

genauso ergeht es mir täglich.

Ich wäre eigentlich dafür, dass JEDER Verkehrsteilnehmer (also jeder, der sich im Laufe des Jahres ab und an vor die Haustüre wagt, egal, ob nun zu Fuß oder auf 1-8 Rädern) eine Prüfung ablegt, nachdem er/sie eine Basis an wichtigen REgeln gelernt hat. Und das am besten ab schulpflichtigem Alter.

Ob das realisierbar ist, wage ich zu bezweifeln.

Außerdem wäre ich generell für eine Wiederholung der Prüfung (in abgespeckter Form von mir aus) alle 12-24 Monate. Für alle! Und natürlich unter Durchführung von Konsequenzen.

Gruß
A.A. - ach so: dieses Statement meine ich durchaus ernst :smile:

ot
Abend,

Hier in München hat ein LKW mit laut Gutachter 12 km/h eine
Radfahrerin beim Rechtsabbiegen überrollt.

Stimmt offensichtlich nicht so mit dem ungefährlichen Tempo.

und auf Ihrem Grabstein steht wahrscheinlich:

" Aber Sie hatte Vorfahrt"

Grüße RS99

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Moin,

Ja. Aber warum fahren dann auch die Langsamfahrer dauernd bei
Rot rüber? Jene, die es offensichtlich nicht eilig haben?

vielleicht weil es auch denen sicherer erscheint zu fahren wenn die Straße frei ist?

Ich kenne Städte, da werden Radfahrer konsequent
beim Abbiegen gefährdet. Wenn man da bei rot und freier Straße
dieselbe überquert, lebt man länger.

Das finde ich etwas schräg dasgestellt.
Wenn Du an der Ampel stehst, bist Du für fast jeden gut
sichtbar, kommst schneller in die Pötte bei Grün und bist weg,
ehe der Laster abbiegt.

Ich weiß ja nicht was für Städte du kennst, aber aus Hamburg kenn ich das, dass man als Radler eher das Gefühl hat, viele Autofahrer versuchen einen möglichst noch zu „erwischen“. Die biegen auch direkt vor einem ab, vermutlich TROTZDEM sie einen gesehen haben.

Außerdem wird so eine Maßnahme
vermutlich dazu führen, dass weniger Leute Rad fahren werden.
Das erhöht die Gefährdung im Straßenverkehr der verbleibenden
Teilnehmer.

Wie das (letzteres)?

Je weniger Radler unterwegs sind, umso eher werden die übersehen und umso weniger rechnen viele Autofahrer mit ihnen.

VG
J~

Hallo,

Das Rechtsabbiegerproblem besteht überwiegend bei schon gegebener Grünphase. Andernfalls hätten weder der Laster noch der Radfahrer ein gefährliches Tempo.

Hier in München hat ein LKW mit laut Gutachter 12 km/h eine
Radfahrerin beim Rechtsabbiegen überrollt.

Stimmt offensichtlich nicht so mit dem ungefährlichen Tempo.

sind beide gleichzeitig an einer eben auf Grün geschalteten Ampel losgefahren?
Darum ging es doch - die größere Sicherheit durch Weiterfahren trotz roter Ampeln statt auf Grün warten.

Wenn LKW und Radfahrer beide vor eine roten Ampel warten und gleichzeitig bei Grün starten, ist der Radler weg, ehe der LKW richtig angefahren ist. Und ein LKW wird kaum auf 12 Kmh kommen von Start an der Ampel bis zur direkt anschließenden Kurve.
Wenn aber der LKW auf die grün werdende Ampel zufährt und entsprechend mit 12 Kmh abbiegen kann, sieht der Fahrer vorher den wartenden Radfahrer. An den Ampeln ist die Sicht auf die Radwege ja üblicherweise frei.

Die gefährliche Situation ist: LKW überholt Radfahrer, der wegen abseits der Straße gelegenem Radweg nicht aufffällt, biegt bei Grün aus der Fahrt heraus im 2. Gang ab während der Radfahrer auch normales Fahrtempo drauf hat und nicht so schnell bremsen kann, wie nötig wäre.

Kurz: an die größere Sicherheit bei Rotfahrten glaube ich noch nicht.

Das LKW-Rechtsabbiegeproblem ist ein anderes und harrt der Lösungen sowie wohl des Lösungswillens.

Ich wollte z.B. seinerzeit für meinen Transporter rechts einen besseren Außenspiegel - hatte Ford nicht im Angebot, gibts nicht. (Nebenbei: weiß jemand, was aus dem früher so gelobten DoBli-Spiegel geworden ist? Taugt der doch nicht richtig? Oder will den nur keiner zahlen?).

Wegen meiner sichtverbessernden Seitenfenster gilt mein Transporter steuerlich als PKW, ist entsprechend höher besteuert.

Ist mir lieber als blind abbiegen (die Sicht auf Radwege beim Rechtsbbiegen ist selbst bei einem normalen Transporter schon sehr schlecht bis nicht vorhanden - kann man sich als Radfahrer verm. garnicht vorstellen) - viele sparen da nat. lieber Steuern.
Das ginge auch politisch besser.

Gute Sicht steuerlich bestrafen deutet nicht darauf, dass Politiker auf die verunglückten Radfahrer achten - eher auf die Steuereinnahmen.
Und ev. auf ein gutes Auskommen mit der Lobby der Speditionsbranche.

Da ist mehr möglich.

Gruß, Paran

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Hallo,

Ja. Aber warum fahren dann auch die Langsamfahrer dauernd bei
Rot rüber? Jene, die es offensichtlich nicht eilig haben?

vielleicht weil es auch denen sicherer erscheint zu fahren
wenn die Straße frei ist?

Und warum fahren die dann auch bei Grün und das ohne zu gucken?

Ich kenne Städte, da werden Radfahrer konsequent
beim Abbiegen gefährdet. Wenn man da bei rot und freier Straße
dieselbe überquert, lebt man länger.

Das finde ich etwas schräg dasgestellt.
Wenn Du an der Ampel stehst, bist Du für fast jeden gut
sichtbar, kommst schneller in die Pötte bei Grün und bist weg,
ehe der Laster abbiegt.

Ich weiß ja nicht was für Städte du kennst, aber aus Hamburg
kenn ich das, dass man als Radler eher das Gefühl hat, viele
Autofahrer versuchen einen möglichst noch zu „erwischen“. Die
biegen auch direkt vor einem ab, vermutlich TROTZDEM sie einen
gesehen haben.

Ich kenne Berlin - und auch hier gibt es hin und wieder Autofahrer mit Lottoführerschein. Aber die sind die Ausnahme.
In den Tempo 30 Zonen (also den meisten Strassen) ist Radfahren abgesehen vom Kopfsteinplaster unproblematisch und bösartige Rechtsabieger erlebt man auch eher selten.
Ist Hamburg soviel ärger?

Außerdem wird so eine Maßnahme
vermutlich dazu führen, dass weniger Leute Rad fahren werden.
Das erhöht die Gefährdung im Straßenverkehr der verbleibenden
Teilnehmer.

Wie das (letzteres)?

Je weniger Radler unterwegs sind, umso eher werden die
übersehen und umso weniger rechnen viele Autofahrer mit ihnen.

Eine kleine (und preiswerte) Theoriepfüfung zu Vorfahrtsregeln und ein paar anderen, wirklich wesentlichen Themen, würde verm. auch viele Leute sicherer machen im Straßenverkehr, z.B. solche, die jetzt in der Stadt auf den Bürgersteigen rumeiern wo kein Radweg ist oder sich garnicht aufs Rad trauen. Die gibt es auch.

Und ist es verantwortbar, Menschen mit Rädern im Stadtverkehr fahren zu lassen, denen selbst die Basisregeln des Straßenverkehrs unbekannt sind?

Glaube kaum, dass mit solcher Prüfung wirklich weniger Radfahrer unterwegs wären. Nicht merklich.

Man könnte Unterricht und Prüfung auch in den 9. oder 10 Klassen der Schulen anbieten (gabs zu meiner Zeit für Moped- und Traktorführerschein).
Im Internet gibt es sehr gute Übungsprogramme für Theorie, alles kein Problem.

Ein Erstehilfekurs kann auch keinem schaden.

Gruß, Paran

Hallo,

stell Dir vor, Du hättest im Sommer immer Horden von Touristen auf dem Radweg - den selbige nat. nicht als solchen erkennen. Gucken Stadtpläne, Sehenswürdigkeiten, suchen Futter, machen Fotos und staunen großäugig, wenn auf dem Radweg ein Rad vorbeikommt.
Manche Strecken sind einfach furchtbar, jeden Tag aufs Neue.

Klar wird man da grantig, wünscht alle Touristen und Smartphoner etc. auf den Mars oder noch schlimmer.
Ist aber halt so.

Schimpfen geht - und da ist der Radfahrer mal klar im Vorteil - wer hört schon, was ein Autofahrer im Inneren seines Gefährts vor sich hinschimpft?

Eine gute Lösung wären Radwege auf der Straße - sowieso keine dumme Sache. Das läuft ja leider sehr lahm an, zumindst hier in Berlin. Und wo es sie gibt, werden sie gern als Ausladezone genutzt und verstellt. Aber trotzdem besser und sicherer, als huckelige Radwege am Rand der Bügersteige.

Gruß, Paran

wurde hier grad gemacht
Das Geschrei hättet ihr mal hören sollen. Von allen. Die Radler fühlen sich unsicher und radeln lieber auf dem Bürgersteig weiter, gern auch in Gegenrichtung.
Eine ältere Dame äußerte: „Da haben die Radfahrer ja bald mehr Platz auf der Straße als die Autos“
Keiner von denen allen weiß, wie ein Radfahrschutzstreifen wirklich funktioniert. Aber alle haben eine Meinung.
Nur Bekloppte, auf allen Seiten. Alle mit viel gefühlter Sicherheit unterwegs, dafür mit weniger Hirn…

Ungeschickt war seitens der Stadt auch, dass sie die Radwegbenutzungspflicht ausgerechnet an einer Stelle als erstes aufgehoben haben, an der auf der Straße übelstes Kopfsteinpflaster liegt… Inzwischen ist der Fussweg mit Zusatzschild „Radfahrer frei“ ausgestattet… Schlechte Werbung für die Aktion „Radfahrer zuruück auf die Straße“

Grüße
kernig

überlegtes Fahren bei Rot
Hi!
Das Fahren bei Rot hat noch einen Vorteil: Man ist aufmerksamer, weil man weiß, dass man was Gefährliches und Verbotenes macht.
Hat man Grün, fährt man vielleicht einfach zu und verlässt sich drauf.

Ich will beileibe keine Werbung dafür machen, Verkehrsregeln zu missachten. Muss jeder selber entscheiden und die Folgen tragen.

Wenn LKW und Radfahrer beide vor eine roten Ampel warten und
gleichzeitig bei Grün starten, ist der Radler weg, ehe der LKW
richtig angefahren ist. Und ein LKW wird kaum auf 12 Kmh
kommen von Start an der Ampel bis zur direkt anschließenden
Kurve.

Das ist ja im Stadtverkehr ja eher selten. Meist bewegt sich ein eher zäher Brei mit langsamer Geschwindigkeit durch die Straßen.

Kurz: an die größere Sicherheit bei Rotfahrten glaube ich noch
nicht.

Ich schon, wie gesagt. Ich durfte das schon ausprobieren… Und es gibt ja bei den Ampelschaltungen immer noch die Räumzeiten. Und in denen kann man gut überblicken, ob noch was kommt oder nicht.

Ist mir lieber als blind abbiegen (die Sicht auf Radwege beim
Rechtsbbiegen ist selbst bei einem normalen Transporter schon
sehr schlecht bis nicht vorhanden - kann man sich als
Radfahrer verm. garnicht vorstellen) -

Das wäre eine gute Idee: Das mal nachstelen und Radfahrer einzuladen, sich mal in ein Führerhaus/Fahrersitz eines Transporters zu setzen. Ist ja schon beim „Combo“ schwierig, einen Radler schräg hinten zu sehen…

Deine Sichtweise bez. Berlin kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Gab es da nicht diese Hiobsbotschaften, weil so viele Radler totgefahren wurden?

Grüße
kernig

Hallo,

ja.
Solche Ampeln sind oft schlechte Witze.
In der Bergmannstr. in Kreuzberg gab es eine Drückampel, die bis vor ca. 9 Jahren innerhalb von 1 min. mach Druck auf Grün sprang, offenbar unabhängig von den übrigen Kreuzungen. Ist allerdings auch nur eine Nebenstraße, 30er Zone und ohnehin ein Verkehrsdesaster (Zweite Reihe meist so zu, dass man per Auto froh sein kann, überhaupt duch zu kommen).

Ampeln per Druckknopf sollten bei Hauptverkehrsstr. einfach mit den übrigen Ampeln korreliert werden - man hat aber selten den Eindruck, dass dies der Fall ist.

Bei den Zähen geh ich auch bei Rot drüber - wenn keine Kinder dabeistehen.

Aber das ist kein Argument, per Rad Rot zu ignoroieren und u.U. noch Fussgänger zu gefährden (was auch vorkommt).

Gruß, Paran

Hi,
Scheint ein Länderspezifische Vorliebe zu sein, deshalb gibt es in Deutschland für jeden Furz, Vorschriften, Bauartprüfungen, Überprüfungen etc. demnächst auch fürs Schuhbänderbinden (§23 der Stolperverordnung)

Da Suizid von genervten Bürgern weit über den Todesfällen durch Unfälle lieget gibt es auch staatlich geprüfte Aufhängseile mit lebenslanger Sollbruchstellengarantie.
OL

Was jeder einzelne in ausschließlicher Verantwortung für sein eigenes - leibliches - Wohl tut, ist mir ehrlich gesagt herzlich egal.

Gern kann sich Frau X zu Fuß oder berädert gegen eine Mauer oder in den Weiher katapultieren - so what (es sei denn, sie erschlägt dabei die Dorfkarpfen! :wink:… Aber sobald Leib und Leben anderer gefährdet wird, hört für mich der Spaß auf.

Jeder Hirni redet sich hierzulande (wahrscheinlich woanders genauso) damit heraus, er/sie habe den/die Radfahrerin ja nicht gesehen, die er/sie gerade tot gefahren hat… und damit ist der Fall dann so gut wie erledigt (so habe ich es als Zeugin tatsächlich erlebt).

Keiner ist mehr für seine fahrlässigen Regelverletzungen verantwortlich (ich weiß, das ist übertrieben, aber mir erscheint es manchmal schon sehr krass). Und ich empfinde es auch als durchaus gefährlich, wenn Radfahrer keinerlei Regeln beachten (mir raste - mit wirklich sehr sehr hoher Geschwindigkeit - kürzlich eine junge Frau auf der „falschen“ Seite auf dem Radweg entgegen, hatte Kopfhörer und eine dunkle Sonnenbrille auf. Für mich gab es weder die Möglichkeit auszuweichen - Fußgänger - noch mit ihr Kontakt aufzunehmen, sie hörte ja nichts und offenbar sah sie auch nichts. Ich musste im letzten Moment auf die 4spurige Straße springen mit meinem Rad. Entschuldigt hat sie sich natürlich nicht - wofür? So etwas empfinde ich als wirklich gewährlich).

Ich hätte nichts einzuwenden, wenn sich alle an eine Basis von Regeln halten würden - ein rücksichtsvolles Miteinander halt. Aber das ist - zumindest in Berlin - offenbar nicht möglich.

Grüße
A.A.

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Eine gute Lösung wären Radwege auf der Straße - sowieso keine
dumme Sache. Das läuft ja leider sehr lahm an, zumindst hier
in Berlin. Und wo es sie gibt, werden sie gern als Ausladezone
genutzt und verstellt. Aber trotzdem besser und sicherer, als
huckelige Radwege am Rand der Bügersteige.

Naja - da kann ich Dir nur eingschränkt zustimmen. Dort, wo ich mich über die zwar durchaus großzügigen Radspuren erfreue, werden sie zumindest an fast jeder Kreuzung/Ampel zur Nerverei, weil immer irgendwelche Ahnungslosen diese Radspur als Abbiegerspur benutzen. Oder eben drauf parken. Genau. Aber solange die Streife sich daneben stellt und den motorisierten Herrschaften da nicht mal eine Belehrung zu teil werden lässt… was soll sich da ändern.

Toll fand ich auch die vorverlegte Haltelinie für Radfahrer. Die ist aus meiner Sicht eine echte Verbesserung im Punkt Sicherheit vor allem in Bezug auf die rechtsabbiegenden LKW/PKW, aber viel zu selten anzutreffen.

Ich bin nach wie vor für autofrei im Innenstadtbereich. Und der kann gern großzügig definiert werden.

Gruß
A.A.

Gruß, Paran

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Hallo paran,

stell Dir vor, Du hättest im Sommer immer Horden von Touristen auf dem Radweg - den selbige nat. nicht als solchen erkennen.
Gucken Stadtpläne, Sehenswürdigkeiten, suchen Futter, machen Fotos und staunen großäugig, wenn auf dem Radweg ein Rad vorbeikommt.

brauch ich mir nicht vorzustellen. Ein Besuch der Münchner Innenstadt im Sommer reicht. Diese kann ich aber meiden.

Manche Strecken sind einfach furchtbar, jeden Tag aufs Neue.

Und wenn das der Arbeitsweg ist, und wenn die Überzahl der Fußgänger auf selbigem den Radweg nicht respektieren (nein, ich sehe zu oft die gleichen Menschen dort laufen, wie auch ich überraschenderweise den Radweg auf der Straße, an der meine Wohnung liegt, immer wieder nutzen MUSS), dann ist das einfach nicht mehr zumutbar.

Ist aber halt so.

Wäre aber auch mal ein Beitrag zur gegenseitigen Rücksichtnahme.

Schimpfen geht - und da ist der Radfahrer mal klar im Vorteil - wer hört schon, was ein Autofahrer im Inneren seines Gefährts vor sich hinschimpft?

Dafür haben die doch ihre Hupe!

Eine gute Lösung wären Radwege auf der Straße - sowieso keine dumme Sache. Das läuft ja leider sehr lahm an, zumindst hier in Berlin. Und wo es sie gibt, werden sie gern als Ausladezone genutzt und verstellt. Aber trotzdem besser und sicherer, als huckelige Radwege am Rand der Bügersteige.

Das betreibt der ADFC sowieso nicht nur in Berlin, sondern auch in München. Aber in der Straße, in der ich wohne, haben wir die Behörden noch nicht überzeugen können.

Grüße,
Karin

und gerade das gegen Fahrtrichtung fahren auf Radwegen (ohne Kopfhörer und sonnenbrille) haben die Deppen gerade quasi erlaubt. Jetzt muss man sich von jedem 2ten dieser Ä****e noch anhören „ich daaf das aba“

Hier in München hat ein LKW mit laut Gutachter 12 km/h eine
Radfahrerin beim Rechtsabbiegen überrollt.

Stimmt offensichtlich nicht so mit dem ungefährlichen Tempo.

und auf Ihrem Grabstein steht wahrscheinlich:

" Aber Sie hatte Vorfahrt"

Grüße RS99

Und das ist natürlich die Rechtfertigung dafür, dass man den armen Spediteuren entsprechende Warnsysteme nicht zumuten kann.