Hallo,
Das Rechtsabbiegerproblem besteht überwiegend bei schon gegebener Grünphase. Andernfalls hätten weder der Laster noch der Radfahrer ein gefährliches Tempo.
Hier in München hat ein LKW mit laut Gutachter 12 km/h eine
Radfahrerin beim Rechtsabbiegen überrollt.
Stimmt offensichtlich nicht so mit dem ungefährlichen Tempo.
sind beide gleichzeitig an einer eben auf Grün geschalteten Ampel losgefahren?
Darum ging es doch - die größere Sicherheit durch Weiterfahren trotz roter Ampeln statt auf Grün warten.
Wenn LKW und Radfahrer beide vor eine roten Ampel warten und gleichzeitig bei Grün starten, ist der Radler weg, ehe der LKW richtig angefahren ist. Und ein LKW wird kaum auf 12 Kmh kommen von Start an der Ampel bis zur direkt anschließenden Kurve.
Wenn aber der LKW auf die grün werdende Ampel zufährt und entsprechend mit 12 Kmh abbiegen kann, sieht der Fahrer vorher den wartenden Radfahrer. An den Ampeln ist die Sicht auf die Radwege ja üblicherweise frei.
Die gefährliche Situation ist: LKW überholt Radfahrer, der wegen abseits der Straße gelegenem Radweg nicht aufffällt, biegt bei Grün aus der Fahrt heraus im 2. Gang ab während der Radfahrer auch normales Fahrtempo drauf hat und nicht so schnell bremsen kann, wie nötig wäre.
Kurz: an die größere Sicherheit bei Rotfahrten glaube ich noch nicht.
Das LKW-Rechtsabbiegeproblem ist ein anderes und harrt der Lösungen sowie wohl des Lösungswillens.
Ich wollte z.B. seinerzeit für meinen Transporter rechts einen besseren Außenspiegel - hatte Ford nicht im Angebot, gibts nicht. (Nebenbei: weiß jemand, was aus dem früher so gelobten DoBli-Spiegel geworden ist? Taugt der doch nicht richtig? Oder will den nur keiner zahlen?).
Wegen meiner sichtverbessernden Seitenfenster gilt mein Transporter steuerlich als PKW, ist entsprechend höher besteuert.
Ist mir lieber als blind abbiegen (die Sicht auf Radwege beim Rechtsbbiegen ist selbst bei einem normalen Transporter schon sehr schlecht bis nicht vorhanden - kann man sich als Radfahrer verm. garnicht vorstellen) - viele sparen da nat. lieber Steuern.
Das ginge auch politisch besser.
Gute Sicht steuerlich bestrafen deutet nicht darauf, dass Politiker auf die verunglückten Radfahrer achten - eher auf die Steuereinnahmen.
Und ev. auf ein gutes Auskommen mit der Lobby der Speditionsbranche.
Da ist mehr möglich.
Gruß, Paran