Hallo!
Natürlich hat die Radiokarbonmethode die Archäologie ganz entscheidend weiter gebracht. Groß müssen die Proben auch gar nicht so sehr sein, seit man dafür nicht mehr den Geigerzähler sondern Massenspektrometer einsetzt.
Echte Nachteile gibt es auch nicht. Es gibt nur einige Faktoren, die diese Methode unter Umständen ungenau werden lassen bzw. es gibt manche Dinge, die sich einfach damit gar nicht datieren lassen. Leider trifft das auf sehr viele, vor allem ältere archäologische Funde zu. Warum? Weil pflanzliches und tierisches Gewebe im Gegensatz zu Mauern und Tonscherben verwest.
Nächstes Problem: Wenn man Holz datiert, bestimmt man streng genommen das Alter des Baumes, nicht das Alter des Hauses oder des Möbelstückes. Gerade im Mittelalter wurden aber Holzbalken sehr häufig mehrmals recycled. Das Grabtuch Christi wurde mit der Radiokarbonmethode zweifelsfrei aufs Mittelalter datiert, was zunächst als Beweis dafür gedeutet wurde, dass es sich um eine Fälschung handelt (Jesus hat per Definition deutlich vor dem Mittelalter gelebt). Inzwischen gibt es die Vermutung, dass das Grabtuch im Mittelalter nach einem Brand repariert wurde und vielleicht doch älter ist. (Ich kann nicht beurteilen ob das stimmt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, eine verlässliche Probe zu entnehmen).
Schließlich ist die Aussagekraft der Radiokarbonmethode aufgrund der vergleichsweise kurzen Halbwertszeit von C14 in der Altsteinzeit sehr begrenzt.
Michael