Raketen Reichweite

Hallo,

kann mir einer sagen, wie man die Reichweite von Raketen wie jetzt im Falle des Irak so genau spezifizieren kann, daß man sagen kann, die Raketen reichen 183 (!) statt 150 km?

Außer durch Tests…

Oder sind das nur ballistische Untersuchungen bzw. Berechnungen?

Beste Grüße

Lothar

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Hallo,

kann mir einer sagen, wie man die Reichweite von Raketen wie
jetzt im Falle des Irak so genau spezifizieren kann, daß man
sagen kann, die Raketen reichen 183 (!) statt 150 km?

Außer durch Tests…

Naja, sagen wir doch mal, dass irgendjemand schonmal die Reichweite getestet haben wird. Nichtmal Saddam kauft die Katze im Sack. Und wenn die UNO sagt, nix über 150 km, dann sollte das auch so sein.

Grüsse
Tom

Hi!

kann mir einer sagen, wie man die Reichweite von Raketen wie
jetzt im Falle des Irak so genau spezifizieren kann, daß man
sagen kann, die Raketen reichen 183 (!) statt 150 km?

Außer durch Tests…

Oder sind das nur ballistische Untersuchungen bzw.
Berechnungen?

Ich würde mal folgendes vermuten:
Von der Rakete ist das Gewicht sowie die aeronautische Konstruktion bekannt, dazu die Treibstoffmenge, die in der Rakete steckt, und die Qualität des Trebstoffes. Damit lässt sich die Brenndauer des Antriebes errechnen und die dabei frei werdende Leistung. Dies in Bezug gesetzt zur Erdanziehung und Masse der Rakete würde einen Rückschluss auf die maximale Reichweite der Rakete zulassen. Ob das Ergebnis kilometergenau ist, wage ich zu bezweifeln (man bedenke allein die Abtrift durch Winde). Aber so in etwa müsste es gehen.

Einfache Gegenfrage: Wieso können Schiffe mit schwerer Artillerie auf Entfernungen von etlichen Kilometern ein Ziel treffen, das nur 20 bis 30 m breit und 150 bis 250 m lang ist - und das bereits seit -zig Jahrzehnten?

Grüße
Heinrich

Von der Rakete ist das Gewicht sowie die aeronautische
Konstruktion bekannt, dazu die Treibstoffmenge, die in der
Rakete steckt, und die Qualität des Trebstoffes. Damit lässt
sich die Brenndauer des Antriebes errechnen und die dabei frei
werdende Leistung. Dies in Bezug gesetzt zur Erdanziehung und
Masse der Rakete würde einen Rückschluss auf die maximale
Reichweite der Rakete zulassen. Ob das Ergebnis kilometergenau
ist, wage ich zu bezweifeln (man bedenke allein die Abtrift
durch Winde). Aber so in etwa müsste es gehen.

Dabei fehlt aber ein entscheidender Punkt, nämlich die Nutzlast. Eine Rakete, die gebaut wurde, um eine bestimmte Nutzlast maximal 150km weit zu tragen, kan man ohne weiteres 180km fliegen lassen, indem man sie ohne Nutzlast und mit einer geringeren Treibstoffmenge startet. Ich fürchte, daß die Waffeninspekteure letzteres getan haben, während Saddam von ersterm ausging und daß das der Grund für die Diskussionen war, die der Verschrottung voraus gingen. Der Irak beharrt ja auch heute noch auf dem Standpunkt, daß diese Raketen nicht gegen die 150km-Begrenzung verstoßen. Er verschrottet sie nur, weil es sonst die Amerikaner tun.

Hi!

Von der Rakete ist das Gewicht sowie die aeronautische
Konstruktion bekannt, dazu die Treibstoffmenge, die in der
Rakete steckt, und die Qualität des Trebstoffes. Damit lässt
sich die Brenndauer des Antriebes errechnen und die dabei frei
werdende Leistung. Dies in Bezug gesetzt zur Erdanziehung und
Masse der Rakete würde einen Rückschluss auf die maximale
Reichweite der Rakete zulassen. Ob das Ergebnis kilometergenau
ist, wage ich zu bezweifeln (man bedenke allein die Abtrift
durch Winde). Aber so in etwa müsste es gehen.

Dabei fehlt aber ein entscheidender Punkt, nämlich die
Nutzlast.

Die Nutzlast ist bei mir eigentlich im Gewicht enthalten gewesen. Entscheidend für eine korrekte Berechnung dürfte das Gesamtstartgewicht der Rakete sein, also der Gewichtsanteil „Rakete“ plus „Nutzlast“ plus „Treibstoffgewicht“, wobei sich letzteres schon direkt nach dem Start erheblich reduziert.

Grüße
Heinrich

hallo Heinrich,

… und wenn als Nutzlast sagen wir mal 500 kg vorgesehen ist und die Kommision nur 100 kg verwendete? Dann rumbst es bestimmt 30 km weiter.
Grüße
Raimund

… und wenn als Nutzlast sagen wir mal 500 kg vorgesehen ist
und die Kommision nur 100 kg verwendete? Dann rumbst es
bestimmt 30 km weiter.

Bestimmt wars so, denn die Kommission besteht ja nur aus absolut inkompetenten Trotteln.

SAN

das Gegenteil ist der Fall: es sind hochkarätige Fachleute.
Nur, wenn jetzt z.B. diese Leute den Weg des geringsten Widerstandes (so, wie die USA es wollen) gehen, dann kann so etwas natürlich gelenkt sein.
Grüße
Raimund

denn die Kommission besteht ja nur aus
absolut inkompetenten Trotteln.

Wie kommst Du darauf?

denn die Kommission besteht ja nur aus
absolut inkompetenten Trotteln.

Wie kommst Du darauf?

Ich bin der Meinung dass die Kommission aus durchaus kompetenten Leuten besteht, die daher auch in der Lage seien sollten die Reichweite einer Raktete korrekt zu bestimmen. Raimund scheint da anderer Meinung zu sein, denn einen Weg des geringsten Widerstnades kann man angesichts der bisherigen Berichte wohl nicht wirklich erkennen.

SAN

Hallo Raimund,

Die Leute der Inspektionsagenturen sind ja nun nicht doof, sondern ausgebildete Experten. Hinzu kommt, dass es sich bei jenen Waffen um Raketen mit „Potential“ handelt. Das bedeutet, dass sie, was die baulichen Eigenschaften anbelangt, dafür ausgelegt sind, noch grössere Treibstofftanks aufzunehmen als momentan verbaut wurden. Der Irak wären mithin also auch in der Lage, statt der Auslegung auf die momentane Reichweite, auf einen Umbau für Reichweiten bis zu 400-500km zu setzen. Das ist ein solch enorm technischer Aufwand nicht, da eben die Hülle nicht verändert werden muss, sondern lediglich ein anderer „Tank“ verbaut und an der Ballistik geschraubt würde. Der Querschnitt gibt’s allemal her. Zudem ist die Waffe „offen“, da sie in der Lage ist, verschiedenartige Sprengkopfsysteme zu tragen (ABC). Dabei ist sie natürlich auf längere Distanz weniger zielgenau. Je grösser die Reichweite, umso ungenauer trifft sie. Damit würde sie aber im Falle eines Falles für den sie einsetzenden Staat nicht uninteressanter, da Zielgenauigkeit nicht Bestandteil ihres Konzeptes ist. Sie ist als sogenannte „Terrorwaffe“ konzipiert worden, die als weitreichende Artillerie dem Feind durch den reinen Einschlag Angst eintreiben soll. Bei entsprechendem, unaufwändigem Umbau wäre sie also in der Lage, auch Jerusalem zu erreichen. Unter dem Aufsatz von ABC-Waffen wäre es dann zudem auch noch egal, ob sie das ballistisch vorprogrammierte Zielfenster auch wirklich 400-metergenau trifft. Die reine Zerstörungswirkung ist das, was konzeptionell an dieser Waffe interessant ist. Und ich glaube, dass dies auch das ist, was die Inspektoren dabei im Auge hatten. Die variable Reichweite. Man sollte nicht meinen, es sei nun eine Ungerechtigkeit, Saddam auf die Finger zu klopfen, wenn man ihm sagt, er solle diese Raketen wegen „lächerlicher“ 30km Mehrreichweite abschaffen. Wenn Hussein sich nun vor der Welt beklagt, man bedrohe den Irak wegen ebendieser lächerlichen 30km, dann ist dies in diesem Falle ein auffälliges Schauspiel. Die Waffen sind gefährlicher, als durch ihren scheinbaren Anblick im Fernsehen vermittelt wird, die Inspektoren haben dies erkannt, entsprechend gekennzeichnet und bemängelt.

Gruss
Tom

hallo Tom,
ich bin ja auch der Überzeugung, dass es hochqualifizierte Fachleute sind.
Und eine Rakete, die für 50 km konzipiert ist, kann fast immer weiter entwickelt werden.
So wie ein Auto, das grad mal 100 km/h schafft so umgerüstet werden kann, dass es 170 fährt. Ich denke da als Beispiel an den uralt Käfer mit Porschemotor.
Aber ich glaube, wie regen uns umsonst auf. Diese Raketen sind für Saddam höchstens ein Imageprodukt. Damit kann man niemanden erschrecken: Ziehgenauigkeit katastrophal (Streukreis vermutlich 10 km) und jetzt als Verteidigung gegen die Piraten aus Washington gänzlich unnütz.
Ich glaube, das weiß er ganz genau. Er war verdächtig schnell bei der Einwilligung zur Vernichtung. Auch große Armeeteile bringen hier nichts. Das einzige, gegen das die USA machtlos sind: Guerilla! Kleine Trupps, die mal hier und mal 100 km weiter zuschlagen. Keine Uniform. Aber bestens mit Kurzstrteckenwaffen ausgerüstet. Da reichen zielgenaue Kurzstreckenraketen, die gerade mal 10 km weit tragen. 5 Raketen in ein Militärlage und es sieht böse aus.
Oder zielgenau die Ölfördertürme knacken. Dazu die Ölbohrspezialisten einen nach den anderen umlegen. Bald geht keiner mehr hin zum arbeiten. Es gab mal 2 Generäle (gibt hier bestimmt jemanden, der deren Namen kennt) die auch für Deutschland diese Umstrukturierung forderten. Ich halte dies für zumindest diskussionsfähig. 10-Mann-Trupps, mit den modernsten Waffen ausgerüstet und die trainiert im Guerillakrieg - eine unschlaghbare Armee! Und keiner könnte sagen: eine Angriffsarmee. Ich begreife heute noch nicht, wofür Österreich Kampfjets hat. Wenn die von Innsbruck Richtung Süden fliegen sind die noch nicht richtig aufgestiegen schon in Italien. An der Grenze sind wir in D auch. Noch schnellere Jets und Deutschland ist zu klein. Macht bestimmt Spass, so ein Gerät zu fliegen. Doch militärisch ein Anachronismus.
Grüße
Raimund

Ich bin der Meinung dass die Kommission aus durchaus
kompetenten Leuten besteht, die daher auch in der Lage seien
sollten die Reichweite einer Raktete korrekt zu bestimmen.

Davon gehe ich auch aus. Das schließt aber nicht aus, daß sie bei ihren Berechnungen von einer kleineren Nutzlast ausgingen als die Iraker.

10-Mann-Trupps, mit den
modernsten Waffen ausgerüstet und die trainiert im
Guerillakrieg - eine unschlaghbare Armee!

Und eine unkontrollierbare dazu. Entweder man hat so wenige Komandoeiheiten im Feld, daß man sie kontrollieren kann oder man hat so viele davon, daß man damit einen Krieg gewinnen kann. Beides gleichzeitig geht mit der heutigen Technik nicht.

hallo,
ich bin mir da nicht so sicher!
Diese beiden Generäle sind ja nicht wegen besonderer Dummheit Generäle geworden.
Grüße
Raimund

ich bin mir da nicht so sicher!

Ich schon. Selbst die USA kann nur ein paar Dutzend Kommandoeinheiten gleichzeitig im Feld kontrollieren und die sind in dieser Beziehung Weltspitze. Die paar Hanseln können noch so gut ausgebildet und ausgerüstet sein - ein Krieg gewinnen die nicht. Komandounternehmen können kleine Ziele angreifen oder für die Luftwaffe markieren. Dadurch können sie den regulären Truppen sehr effektiv den Weg ebnen, aber allein sind sie ziemlich nutzlos.

Stellt sich die Frage wem ich da her glaube.

SAN

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Stellt sich die Frage wem ich da her glaube.

Was hat das mit Glauben zu tun?

…und was war in Vietnam?
Da wurden die USA ausschließlich von guerilla besiegt. Erst als der Ami den krieg schon verloren hatten, erst dann haben die Vietkong eine richtige Armee eingesetzt.
Grüße
Raimund