Servus Omar,
abseits der üblichen Gewaltverherrlichung und Opferrollen muss
doch festgestellt werden, dass Israel mittel- bis
längerfristig (möglicherweise jetzt schon) sich nicht mehr auf
die militärische Überlegenheit stützen kann. An wahrhaften
Verhandlungen führt eben kein Weg vorbei - bis auf einen
grösseren Krieg, in dem es für Israel keine Garantie gibt -
aber genauso wenig für die Nachbarn Israels, da Israel sich
nicht ohne weiteres besiegen liesse, eher würde es
Massenvernichtungswaffen zur Anwendung bringen (mMn).
Ich stimme bis auf ein paar kleine Einwände mit Dir überein. Der Friede ist unbedingt notwendig, und kann nur über den Verhandlungstisch herbeigeführt werden. Aber der Weg dorthin ist ungeheuer schwer. Aber für den Frieden muss er gegangen werden. Ich glaube aber, dass die Konfliktparteien ohne fremde Hilfe das nicht schaffen werden. Wer kann hier helfen? Aber, Du hast recht, dieser Weg muss gegangen werden.
Israel muss sich seiner historischen Verantwortung bewusst
werden und seine Politik daraufhin ausrichten, dass es auf
einen Kompromis zwischen historischer Verantwortung und
aktueller Realität zusammen mit allen Nachbarn arbeitet.
Richtig, ich möchte hinzufügen, nicht nur Israel.
Denn natürlich wird sich keiner der Nachbarn mit einem
ungerechten Frieden zufrieden geben. Das tun Despoten zwar
relativ gerne (Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien…), aber die
Völker werden das nicht hinnehmen.
Freilich sieht jeder unter einem ‚gerechten Frieden’ etwas anderes.
Land zurückgeben gegen Frieden… Nun bin ich wie erwähnt kein Israeli und ich wäre da sehr großzügig, aber ob da die Israelis einverstanden wären? Meine Vorschläge wären wohl sehr naiv. Ich glaube, wir hier im friedlichen Deutschland bzw. Österreich sehen hier die Dinge etwas anders. Ich denke, wir beide hätten wohl sehr schnell den Frieden verhandelt.
Es bleibt nur nachzudenken, was wir von hier eigentlich tun können. Positives Beispiel könnte da vielleicht Timna Brauer sein, die ein Konzert mit palästinensischen und israelischen Musikern organisiert hat. Vielleicht ist das sehr blauäugig. Vielleicht ist das nur ein Tropfen des Friedens im Meer des Unfriedens. Aber das sind vielleicht die Anfänge.
Salem und Shalom
Herbert