Randgruppen

Was ich mich schon lange frage: warum gibt es Randgruppen? Sind wir nicht alle aus demselben Stoff gemacht? Wir kommen doch alle mit nichts auf diese Welt, und verlassen dieselbe mit nichts. Wer darf bestimmen, wer zu einer Randgruppe zu zählen ist? Und warum haben Randgruppen zwar alle Pflichten, aber sehr viel weniger Möglichkeiten, ihre Rechte zu leben?
Ich freue mich auf anregenden Austausch über dieses Thema!
Grüßle aus Waldenbuch,
Ingrid Pestenhofer

Eine Randgruppe kann z.B. aus dem Grund am Rande der Gesellschaft stehen, weil sie aufgrund allgemein anerkannter Normen und Werthaltungen sozial isoliert ist und auch nicht zu deren Erhalt oder zu deren Förderung beiträgt. In eine Randgruppe kann man ohne eigenes Verschulden geraten; oftmals erfüllen die Mitglieder einer Randgruppe ihre Pflichten nicht.

Randgruppen – sofern sie für die Gesellschaft nicht schädlich sind – sollen in einem gewissen Maß von der Gesellschaft gefördert werden, aber keinesfalls in die Mitte der Gesellschaft gestellt werden oder auf Kosten der „Normalbevölkerung“ gefördert werden. Sonst entsteht ein Ungleichgewicht, und die Gesellschaft gerät aus den Fugen.

Ausgenommen von obigem betrachte ich Behinderte. Sie zählen für mich nicht als Randgruppe und haben allen Anspruch auf jedwede Förderung durch die Solidargemeinschaft.

Gruß, Infotalk

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Was ich mich schon lange frage: warum gibt es Randgruppen?
Sind wir nicht alle aus demselben Stoff gemacht? Wir kommen
doch alle mit nichts auf diese Welt, und verlassen dieselbe
mit nichts. Wer darf bestimmen, wer zu einer Randgruppe zu
zählen ist? Und warum haben Randgruppen zwar alle Pflichten,
aber sehr viel weniger Möglichkeiten, ihre Rechte zu leben?

Hallo, Ingrid,

wenn du nicht nur an unseren Meinungen interessiert bist, findest du z. B. hier umfangreiches Material zum Thema Randgruppen/Stigmatisierung:

http://www2.uibk.ac.at/bidok/library/grundlagen/hohm…

Gruß
Kreszenz

Rand gruppen werden im Laufe der Zeiten sehr unterschiedlich respektiert bzw. toleriert. Nehmen wir nur mal die Behinderten, die Schwulen und die Pädophilen als drei unterschieldiche Beispiele. Die Behinderten und die Schwulen haben sich in den letzten 20 bis 30 Jahren zunehmend Rechte erkämpft, den Pädophilen ist es weniger gelungen. Warum? Wahrscheinlich weil der Pädophile noch immer mit dem Sexual- und Kindes-Mörder gleichgesetzt wird. Friedliche prominente Pädophile wie z.B. Lewis Carroll („Alice in Wonderland“, „Briefe an kleine Mädchen“) sind im Bewußtsein der Masse kaum vorhanden.
Gruss, Branden

Hallo du,

Was die drei von dir genannten Gruppen verbindet, ist das niedrige Einkommensniveau oder die sich aus Erwerbslosigkeit entwickelnde wachsende soziale Abhängigkeit, die gelegentlich in sexuellen Missbrauch mündet. Dass du den Unterschied zwischen Alleinerziehenden und Pädophilen weitgehend offen lässt, wundert mich.

Freundlich,

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Hallo Biggi,

Weshalb haben Schwule automatisch ein geringes Einkommen? Das ist ganz sicher nicht so. Im gegenteil: Mir fallen da ein paar Gründe ein, weshalb sie eher höhere Einkommen bekommen: Sie sind meistens körperlich fit und gut gekleidet. Außerdem kommunikativ und Kontaktfreudig.
Was Branden mit seinen Pädophilen will, ist mir schleierhaft. Hat auch nix mit dem Einkommen zu tun. Sexuelle Handlungen an Kindern ist jetzt nichts, was man in irgendeiner Weise mit Homosexualtät vergleichen kann.

Vampy

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Markt & Stigma
Hallo Vampy,

Weshalb haben Schwule automatisch ein geringes Einkommen?
Das ist ganz sicher nicht so.

Wo? Ich gehe davon aus, dass ein niedriges Einkommen jeden in eine Sonderlage bringen kann. Bis hin zur Übernahme sexueller Gewohnheiten des Gegenübers gegen eigene Intention zur Erhöhung der eigenen Kompatibilität.

Sie sind meistens körperlich fit und gut gekleidet.

Das http://www.frauenzentrumsowieso.de/ nutzt das Miteinander von hilfe- und schutzsuchenden Frauen auch, um per „Outcome“ Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ob die einzelne Frau sich dadurch besser verteten sieht, weiß ich nicht. EsKrachenLassen als Mittel zum Erwirtschaften zusätzlicher Fördermittel ist alles, was mir dazu einfällt. Psychiatrie-Knowhow eben. Das WieVermarkteIchMichDurchAndereEffektiv.

Außerdem kommunikativ und Kontaktfreudig.

Naiv und missbrauchbar trifft es eher.

Gruß.

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Was Branden mit seinen Pädophilen will, ist mir schleierhaft.
Hat auch nix mit dem Einkommen zu tun. Sexuelle Handlungen an
Kindern ist jetzt nichts, was man in irgendeiner Weise mit
Homosexualtät vergleichen kann.

Es ging mir darum, zu zeigen, dass „sexuelle Abweichungen“ unterschiedlich respektiert werden. Die Pädophilen werden (durch unsachliche Regenbogenpr4esse etc.) gesellschaftlich immer noch mit Sexualmördern gleichgesetzt. Daher habe ich als Beispiel den Schriftsteller Lewis Carroll genannt, der sich einfach nur zum Plaudern mit Kindern verabredete, oder in Briefwechsel mit ihnen trat.

Hallo Biggi,

Weshalb haben Schwule automatisch ein geringes Einkommen? Das
ist ganz sicher nicht so. Im gegenteil: Mir fallen da ein paar
Gründe ein, weshalb sie eher höhere Einkommen bekommen: Sie
sind meistens körperlich fit und gut gekleidet. Außerdem
kommunikativ und Kontaktfreudig.

War das jetzt die Beschreibung vom
Berliner Bürgermeister ??

Hi,

wann gilt man eigentlich als pädophil? Wo zieht man eine Grenze zwischen potenziellem kindermögen und Sexualtrieb?
Nicht jeder Pädophile muß nach deinen Aussagen Kinderbumser sein. Bist du dann schon pädophil, wenn du Kinder nicht abgruntief hasst?

Schwere Frage, oder? Dasselbe: wann bin ich Alkoholiker? Wenn ich regelmäßig zu Weihnachten ein Glas Wein trinke?

fragt mal:
Frank

Hi Frank
Pädophilie ist eine ähnliche „Abweichung“ wie Homosexulität. Wenn Du Dich von einem z.B. 10jährigen Mädchen stärker angezogen fühlst als von einer, sagen wir mal, 30jährigen Frau, dürfte es sich um ein pädophiles Moment handeln. Natürlich gibt es Übergänge. Aber was mir wichtig war: Nicht jeder Pädophile ist ein potentieller Kinderschänder oder gar Kindermörder, genauso wenig wie nicht jeder Homosexuelle Aids hat oder kleine Jungen verführt.
Gruss, Branden

Hi Frank
Pädophilie ist eine ähnliche „Abweichung“ wie Homosexulität.
Wenn Du Dich von einem z.B. 10jährigen Mädchen stärker
angezogen fühlst als von einer, sagen wir mal, 30jährigen
Frau, dürfte es sich um ein pädophiles Moment handeln.

Hi torsten,

schon klar, vermutlich habe ich mich unglücklich ausgedrückt.
Ich finde es natürlich, dass es vorkommen kann, dass ich ein besseres Verhältnis zu einem junden Mädchen habe - aber eben sie als Kind und nicht als Sexpartnerin.
Nur worin erkennt da der Psychologe die Grenze zur Pädophilie?

fragt:
Frank

Definition von Pädophilie
Hallo Frank,

Pädophilie gehört zu den Störungen der Sexualpräferenz und wird dabei klar definiert als „Anhaltende oder dominierende Präferenz für sexuelle Handlungen mit einem oder mehreren Kindern vor deren Pubertät“ (B-Kriterium). Der Betroffene handelt nach diesen Impulsen oder fühlt sich stark durch sie beeinträchtigt und die Bevorzugnung besteht seit mindestens sechs Monaten. (Quelle: ICD-10)

Wie Du siehst, gint es keine „verwischten“ Grenzen, sondern klare Kriterien für die Definition der Störung. Ein freundschaftliches Verhältnis zu einem Kind oder eine besondere Freude im Spielen mit Kindern sind hier nicht zu finden (oder das Schreiben von Büchern für Kinder) und „pädophile Momente“ existieren auch nicht; daher sollte man sehr vorsichtig sein mit dem mittlerweile inflationär verwendeten Begriff.

Viele Grüße,
Der Captain

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„pädophile Momente“ existieren auch nicht

Hi Captain
hier ist „Moment“ natürlich nicht zeitbezogen gemeint.
Ich hatte ja schon zuvor als Beispiel den Schriftsteller LEWIS CARROLL („Alice in Wonderland“, „Briefe an kleine Mädchen“)genannt, der pädophil war und sich mit kleinen Mädchen zum Tee oder Kakao traf und mit ihnen redete. Es gab meines Wissens keine sexuellen Übergriffe, aber die Pädophilie ist ja wohl eindeutig. Als Pädophiler hatte er mehr Gefühle, wenn er sich mit diesen kleinen Mädchen traf, als wenn er erwachsene Frauen traf.
Gruss, Branden

Pädophilie oder nicht

„pädophile Momente“ existieren auch nicht

Hi Captain
hier ist „Moment“ natürlich nicht zeitbezogen gemeint.

Wie denn dann?

Ich hatte ja schon zuvor als Beispiel den Schriftsteller LEWIS
CARROLL (…) Es gab
meines Wissens keine sexuellen Übergriffe, aber die Pädophilie
ist ja wohl eindeutig.

Nein, denn ohne sexuelle Impulse ist es keine Pädophilie.

Als Pädophiler hatte er mehr Gefühle,
wenn er sich mit diesen kleinen Mädchen traf, als wenn er
erwachsene Frauen traf.

Egal, keine sexuellen Impulse = keine Pädophilie. natürlich kann der Mann kleine Mädchen gern gehabt haben und hatte sich auch gegenüber erwachsenen frauen unwohl gefühlt, hat dann aber nichts mit der Sexualpräferenz zu tun.

Im Übrigen sind von Pädophilie betroffene Personen keine „Randgruppe“, sondern Menschen, die eine psychische Störung haben und unter diesem Einfluss anderen Menschen, nämlich Kindern, Schaden zufügen, sei es durch den Konsum von für sie hergestelltes pornopgraphisches Material oder durch die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen. Der Begriff der „Randgruppe“ impliziert eine soziale Ausgrenzung einer sozialen Minderheit, die sich in ihrem Sozialverhalten nicht grundlegend von Menschen ausserhalb ihrer Gruppierung unterscheiden und nur aufgrund der Intoleranz der Gesellschaft negativ bewertet werden. Dies ist bei pädophilen Menschen aber aus den genannten Grunden gerade nicht der Fall und lässt Deinen Text oben so verstehen, als tretest Du für mehr Toleranz gegenüber Menschen mit dieser sexuellen Orientierungsstörung ein (so z.B. Deine befremdenden Ausführungen zum „friedlichen Pädophilen“).

Pädophile Personen müssen therapeutisch behandelt werden.

Der Captain

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Hallo!

Nein, denn ohne sexuelle Impulse ist es keine Pädophilie.

Natürlich gibt es viele Menschen, die sexuelle Gefühle primär für Kinder und Jugendliche empfinden, die diesen aber nicht nachgeben, es also nicht zu Übergriffen kommt. Auch wenn solche Menschen nicht unter die rein psycho-pathologische Definition (‚klare Kriterien‘?) von Pädophilie fallen, müssen sie als pädophil bezeichnet werden, denn nur so ist eine konstruktive Diskussion über den Themenkomplex möglich. Es ist falsch und irreführend, Pädophilie mit krimineller Engergie oder sexueller Ausbeutung gleichzusetzen, im Gegenteil besitzen viele dieser ‚passiv‘ Pädophilen ein sehr hohes Maß an Selbstkontrolle, das so manchem Heterosexuellen gut zu Gesicht stünde, und das übrigens auch genau das Ziel einer Therapie sein wird, die also vor allem dann notwendig ist, wenn wenig Fähigkeit zu Selbstkontrolle und Introspektion vorhanden ist.

Gruß,
Mark

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‚Passiv pädophil‘ gibt es nicht

Hallo!

Nein, denn ohne sexuelle Impulse ist es keine Pädophilie.

Natürlich gibt es viele Menschen, die sexuelle Gefühle primär
für Kinder und Jugendliche empfinden, die diesen aber nicht
nachgeben, es also nicht zu Übergriffen kommt. Auch wenn
solche Menschen nicht unter die rein psycho-pathologische
Definition (‚klare Kriterien‘?) von Pädophilie fallen, müssen
sie als pädophil bezeichnet werden,

Bei sexuellen Impulsen - Pädophilie. Genau so ist es, da sind wir einer Meinung, das habe ich oben schon geschrieben.

Es ist
falsch und irreführend, Pädophilie mit krimineller Engergie
oder sexueller Ausbeutung gleichzusetzen,

Nein, wer pädophil ist, der hat sexuelle Impulse in Bezug auf Minderjährige. Werden diese ausgelebt durch sexuelle Handlungen an Minderjährigen oder den Konsum pornographischen Materials mit diesem Inhalt, macht sich der Betroffene zusätzlich strafbar. So einfach ist das.

im Gegenteil
besitzen viele dieser ‚passiv‘ Pädophilen ein sehr hohes Maß
an Selbstkontrolle, das so manchem Heterosexuellen gut zu
Gesicht stünde, und das übrigens auch genau das Ziel einer
Therapie sein wird, die also vor allem dann notwendig ist,
wenn wenig Fähigkeit zu Selbstkontrolle und Introspektion
vorhanden ist.

Passive Pädophile gibt es nicht, entweder jemand ist pädophil oder nicht.
Ich weiss nicht, was Du willst, aber Du solltest besser lesen, was ich bereits geschrieben habe, z.B. zur Definition der Pädophilie. Wer diese Sexualstörung hat, zeigt entsprechende Handlungen (die die Störung definieren) und ist zu therapieren. Gleichwohl sind diese Handlungen auch strafbar. Ich finde es gefährlich, wenn angebliche Psychiater und andere Menschen in einer öffentlichen Diskussion Menschen mit Pädophilie als sozial definierte Randgruppe bezeichnen, und durch Vergleiche mit Behinderten und Homosexuellen auch noch implizieren, es handele sich um eine Gruppe, der mehr Toleranz gegenüber gezeigt werden sollte. Es wird dabei aber übersehen, dass Menschen mit Pädophilie anderen Menschen Schaden zufügen - und dass das strafbar ist, hat meine völlige Unterstützung.

Der Captain

Gruß,
Mark

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p oder nicht p
Hallo!
Ich fürchte, Deine Definition ist widersprüchlich und wenig hilfreich:
Du sagst a):

„Nein, wer pädophil ist, der hat sexuelle Impulse in Bezug auf Minderjährige. Werden diese ausgelebt…“

und b):

„Wer diese Sexualstörung hat, zeigt entsprechende Handlungen…“

Was ist (unter a) nun ein Impuls? Ich meine doch, ein Bedürfnis, etwas zu tun, das eine Handlung aber nicht nötigerweise erzwingt (Stichwort Triebkontrolle). Damit widersprichst Du These b, bzw. unterstellst einen Zusammenhang zwischen sexueller Präferenz und Fähigkeit zur Triebkontrolle, der meines Erachtens wissenschaftlich unhaltbar ist (für Hinweise auf fundierte Untersuchungen zu diesem Zusammenhang wäre natürlich sehr dankbar).

Man kann sexuelle Präferenzen nicht über Handlungen definieren. In Kriminalistik und Juristerei gilt ganz klar: ein Dieb ist jemand, der gestohlen hat. In anderen Bereichen, wie Sozio- oder Psychologie, ist das unsinnig: Jemand kann zoophil sein, ohne je einem Tier geschadet zu haben, und jemand kann Rassist sein, ohne je negativ aufzufallen oder gar gegen Gesetze zu verstoßen.

Es ist also auch nur kriminalistisch sinnvoll, Pädophilie über Gesetzesverstöße und Schadensausmaß zu definieren. Sozialwissenschaftlich ist es kontraproduktiv, da es den Blickwinkel in absurder Weise einschränkt und im übrigen mit dem realen therapeutischen Alltag nicht zu vereinbaren ist.
Insofern lohnt eine Diskussion über Randgruppenphänomene an dieser Stelle sicher nicht.

Gruß,
Mark

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Ich fürchte, Deine Definition ist widersprüchlich und wenig
hilfreich:

Es handelt sich nicht um meine Definition, sondern um die der Icd-10: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Dies ist das internationale Klassifikationssystem der WHO, nach dem sämtliche bekannte Erkrankungen und psychische Störungen definiert und verschlüsselt werden. Im internationalen und nationalen Gesundheitssystem ist der Einsatz Standard.

Du sagst a):

„Nein, wer pädophil ist, der hat sexuelle Impulse in Bezug auf Minderjährige. Werden diese ausgelebt…“

und b):

„Wer diese Sexualstörung hat, zeigt entsprechende Handlungen…“

Was ist (unter a) nun ein Impuls?

Ja, Du hast recht, ich habe Impuls nicht definiert.

Ich meine doch, ein
Bedürfnis, etwas zu tun, das eine Handlung aber nicht
nötigerweise erzwingt (Stichwort Triebkontrolle).

Das magst Du so definieren, ist aber falsch, denn Impulsivität bezeichnet das „spontane, plötzliche Ausführen von Handlungen, ohne zu überlegen und/oder die Folgen zu bedenken“ (Gerd Wenninger: Lexikon der Psychologie (2000), Spektrum).

Damit widersprichst Du These … usw

Das wird nun hinfällig. Deine Ausführungen beziehen sich auf Deine Interpretation von „Impuls“.

Man kann sexuelle Präferenzen nicht über Handlungen
definieren.

Doch, wie sonst?

In Kriminalistik und Juristerei gilt ganz klar:
ein Dieb ist jemand, der gestohlen hat.

Wie in der Psychopathologie auch für Störungen gilt.

In anderen Bereichen,
wie Sozio- oder Psychologie, ist das unsinnig: Jemand kann
zoophil sein, ohne je einem Tier geschadet zu haben

Wieso ist das unsinnig? Das Ausmaß an Schaden steht und stand nicht zur Debatte, ausserdem geht es um Pädophilie und ihrer Diagnose, nicht um ihren Schaden.

jemand kann Rassist sein, ohne je negativ aufzufallen oder gar
gegen Gesetze zu verstoßen.

Wenn sich ein Rassist nie über bestimmte Verhaltensweisen äußert, ist er auch kein Rassist.

Es ist also auch nur kriminalistisch sinnvoll, Pädophilie über
Gesetzesverstöße und Schadensausmaß zu definieren.

Darum ging es nicht. Wer hat das getan?

Sozialwissenschaftlich ist es kontraproduktiv, da es den
Blickwinkel in absurder Weise einschränkt und im übrigen mit
dem realen therapeutischen Alltag nicht zu vereinbaren ist.

Wieso? Welcher Blickwinkel ist eingeschränkt, wenn jemand als Betroffener einer Sexualstörung diagnostiziert wird?

Insofern lohnt eine Diskussion über Randgruppenphänomene an
dieser Stelle sicher nicht.

Ich habe den Verdacht, Du trittst für Toleranz gegenüber Pädophilen ein. Sie sind keine Randgruppe, sondern Menschen, die eine psychische Störung haben und durch diese Störung anderen Menschen Schaden zufügen. Dies habe ich bereits deutlich gemacht und werde mich nicht wiederholen. Davon zu sprechen, wie hoch nun Schadenausmaße wären, die ein Pädophiler anrichtet oder auch nicht, ist hier gar kein Thema und kann es auch nicht sein, denn ein solches Ausmaß hat mit der Diagnosestellung nichts zu tun. Ich weiss nicht, wieso Du die Diskussion auf dieser Ebene führen möchtest.

Es ist seltsam, dass sich im Brett Menschen finden, die von „friedlichen Pädophilen“ oder „passiven Pädophilen“ schreiben, oder auch von der „grossen Selbstbeherrschung“, die diese Menschen angeblich haben. Letzteres wurde von Dir ja sogar mit Menschen, die keine Sexualstörung haben, verglichen („Im Gegenteil besitzen viele dieser ‚passiv‘ Pädophilen ein sehr hohes Maß an Selbstkontrolle, das so manchem Heterosexuellen gut zu Gesicht stünde“) und Du hast die Betroffenen als mit eher positiveren Eigenschaften interpretiert. Ich befürchte, Leser dieses Forums könnten eine Verharmlosung dieser Störung aufgrund solcher Worte und Vergleiche in den Postings von Branden und Dir erkennen.

Pädophilie ist eine psychische Störung, die nicht nur den Betroffenen, sondern auch andere Menschen schadet. Sie ist zu therapieren und darf nicht verharmlost werden, indem Betroffene als durch soziale Konventionen definierte Randgruppe betrachtet werden.

Die Diskussion sehe ich als beendet an.

Der Captain

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Hallo Mark,

der Captain hat schon vieles Wichtige zu dem Thema gesagt, deshalb möchte ich mich auf eines Deiner Argumente beschränken:

im Gegenteil
besitzen viele dieser ‚passiv‘ Pädophilen ein sehr hohes Maß
an Selbstkontrolle, das so manchem Heterosexuellen gut zu
Gesicht stünde,

Diese Argumentation halte ich für nicht überzeugend und für ziemlich gefährlich. Für nicht überzeugend deswegen, weil man, wenn man Deinen Maßstab anlegen würde, auch vielen Heterosexuellen ein hohes Maß an Selbstkontrolle zuschreiben müßte, da sie nicht dauernd über die Frauen her fallen, die sie anziehend finden, aber die mit ihnen keine Sexualkontakte wünschen. Dies gilt insbesondere für Singles.

Für gefährlich halte ich die Argumentation, weil mit ihr suggeriert werden soll, daß Pädophile, die sich nicht direkt oder indirekt an Kindern vergehen, damit schon eine hohe Leistung zeigen, mit der sie sich quasi als besonders edle Menschen auszeichnen. Ein Verbrechen nicht zu begehen und seine „Triebe“ weitgehend unter Kontrolle zu haben, stellt keine außergewöhnliche Leistung dar, sondern vielmehr eine Selbstverständlichkeit, die Millionen von Menschen täglich vollbringen.

Gruß,

Oliver Walter

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