Randgruppen

Hi,
ohne mich in die Debatte einmischen zu wollen.

Ich habe Behinderte als Beispiel genannt, weil sie
einsichtigerweise Probleme mit dem Sexualleben haben dürften,
ohne sich deswegen gern als ‚psychisch gestört‘ bezeichnen zu
lassen. Ich fände es interessant, wenn Du die ‚psychosoziale
Gestörtheit‘ von körperlich Behinderten weiter ausführen
würdest. Sind sie alle zu therapieren? Ansonsten beschränke
ich mich gern auf nicht körperlich Behinderte, von denen mit
Sicherheit ebenso Millionen ohne erfülltes Sexualleben sind.

Die Sexualität von geistig und/oder körperlichen Behinderten ist bis heute mit kaum aufzubrechenden Tabus belegt. Zum einen versuchte man die Existenz dieser Menschen ja noch vor gut 50 Jahren als „unwertes Leben“ zu definieren und auszurotten. Dass diese „unwerten“ Wesen dann auch noch Anspruch auf das Ausüben ihrer eigenen Sexualität erhoben schlug dem Fass der Moral vollends den Boden aus. Unbestritten ist nach meiner Auffassung, dass das gesamte Leben eines jedweden Menschen von Sexualität begleitet ist - von der Wiege bis zur Bahre -. Und das selbst das Nicht-Ausleben von Sexualität Ausdruck der Sexualität ist. Und endlich, endlich beginnen weitsichtige Menschen nicht nur zu begreifen, dass jeder Mensch das Recht auf das Ausleben seiner eigenen Sexualität hat. Das begann in den Altersheimen, wo früher jedes Auflodern von Johannisfeuern peinlichst berührt gelöscht wurde bis zu eben geistig- und körperlich Behinderten in ihren Heimen. Heute versucht man, in den entsprechenden Institutionen Räumlichkeiten anzubieten, wo die Sexualiät gelebt werden kann, ein Riesenschritt in Richtung Integration, wo es doch noch heute Gang und Gäbe ist, sich von Behinderten wenn nicht angewidert aber dennoch oft peinlich berührt abzuwenden.
Als Pflichtlektüre empfehle ich die die beiden Broschüren von pro familia, „Sexualität und geistige Behinderung“ sowie „Sexualität und körperliche Behinderung“ die als PDF-Datei downloadbar sind
http://www.profamilia.de/shop/index.php?cmd=artlist&…
(Etwas runterscrollen).
Diese Anmerkung musste jetzt sein…
Grüße,
Anja

Hallo,

man könnte mal ein feines Raster entwickeln:

Mmh, warum kriege ich dafür keinen Stern??? *gg*

a) Geburtsstatus
b) Hemisphärendominanz
c) Blutgruppe

Die seltenste Blutgruppe ist B-
Der seltenste Geburtsstatus ist erstgeboren mit
erstgeborenen Eltern; und eine der seltensten
Lateralität ist die stark ausgeprägte Linkshändigkeit.

Nun, wann gehört ein Mensch zu einer Randgruppe? Wenn er
selten konfiguriert ist:

Erstgeboren (mit erstgeborenen Eltern),Blutgruppe B- hat, und
stark ausgeprägt linkshändig ist. So ein Wesen wird in einer
Gruppe
aus Nachgeborenen mit Blutgruppe A+ (häufigste) und
Rechtshändern
stark auffallen (pos. oder neg.). Einer Randgruppe anzugehören
muss ja nichts negatives sein; oft ist es das aber vermutlich.

Ergo: „Randgruppen“ sind ein natürliches und logisch
erklärbares
Phänomen. Je interdisziplinärer umso hochauflösender. (–:

Gruß

Oliver

Was ich mich schon lange frage: warum gibt es Randgruppen?
Sind wir nicht alle aus demselben Stoff gemacht? Wir kommen
doch alle mit nichts auf diese Welt, und verlassen dieselbe
mit nichts. Wer darf bestimmen, wer zu einer Randgruppe zu
zählen ist? Und warum haben Randgruppen zwar alle Pflichten,
aber sehr viel weniger Möglichkeiten, ihre Rechte zu leben?
Ich freue mich auf anregenden Austausch über dieses Thema!
Grüßle aus Waldenbuch,
Ingrid Pestenhofer