Randgruppen

Hallo,

Homosexualität ist sicher das beste Beispiel. Spielarten wie
Sadomasochismus, Fesselspiele, Fetischismus sind
gesellschaftlich auch größtenteils vom krankhaften
Beigeschmack befreit, bis zum Klassifikationskatalog ist dies
leider noch nicht durchgedrungen.

die Beispiele sind aus der gleichen Ecke, aber man kann über sie diskutieren. Man muß sich dann aber die Kriterien genau anschauen, die aufgestellt wurden, damit das eine oder andere als gestört bezeichnet werden darf.

Das bedeutet, daß ein Impuls auch dort nicht mit Handlungen
gleichzusetzen ist und sie nicht bedingt, als Impulse würden
dann eventuell auch die im DSM erwähnten ‚Fantasien‘ gelten.

Ich sagte doch, daß ich die Unterscheidung nicht bestreite.

Unter Umständen hinreichend, aber eben nicht notwendig, wenn
man etwas über den Tellerrand klinischer Psychopathologie
hinauschauen möchte.

Habe ich etwas von „notwendig“ geschrieben? Du diskutierst mit mir, wenn Du mir schreibst, nicht mit jemand anderem.

Dabei ist es natürlich
wenig hilfreich, wenn Diagnosen erst nach tatsächlich
ausgelebten Impulsen zustande kommen. Der ‚Captain‘ behauptet
nun, es gebe gar keine andere Möglichkeit zu diagnostizieren
(modulo sein Konzept von ‚Verhalten‘??).

Er meint vielleicht, daß jemand pädophiles Verhalten gezeigt haben muß, sei es allein dadurch, daß er Phantasien gehabt hat und von ihnen berichtet. Sonst dürfte es auch Dir schwerfallen, jemanden als pädophil zu bezeichnen, oder?

Gruß,

Oliver Walter

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Ignorant

Ohne Handlungen - gleich, welcher Art - ist eine Präferenz für
oder wider etwas nicht feststellbar. Damit kannst Du nach
Deiner Definition keinen Menschen als pädophil
diagnostizieren.

Innerhalb der Psychopathologie sich nur auf Handlungen zu
beziehen, ist äußerst oberflächlich,

Du beziehst Dich auf Handlungen, nicht ich. Ich schreibe davon, dass Präferenzen bei Ausbleiben von Handlungen nicht feststellbar sind. Im Übrigen würde mich mal interessieren, wie Du Dir vorstellst, dass sexuelle Präferenzen festgestellt werden, wenn Du Verhalten (z.B. Aussagen, Gestiken, Körperbewegungen, Affekte, körperliche Reaktionen usw. usf.) dafür nicht benötigst?

grenzt an Behaviourismus

Ich habe mich schon gefragt, wann das kommt. Bereits Stephen Hawking beschreibt die von Dir hier praktizierte „Widerlegung durch Verunglimpfung“. Wenn dem Kritiker (Branden) keine Argumente einfallen, dann vergreift er sich eben an den verschiedenen „Ismen“, die er eben kennt. Da wird der Angegriffene eben als „Positivist“, „Szientist“, „Behaviorist“ etc. etc. bezeichnet und schon braucht der Kritiker nach seinem Gutdünken keine Argumente mehr - denn jeder „weiss“ ja schließlich, wie „schlimm“ die Ansätze und Aussagen z.B. des „Positivismus“ oder hier: „Behaviorismus“ seien.

Aber wenn Du eben keine Argumente hast, musst Du darauf zurückgreifen.

Schade, aber eine Diskussion mit Dir als jemandem, der Pädophilie als ausschließlich kulturell definiertes Randgruppenphänomen verharmlost - wäre vermutlich gar nicht möglich gewesen.

und damit fällst Du in eine Vor-Freudsche Ära von 1880.

Naja, 1913 als Zeitpunkt der Behavioristischem Manifestes ordne ich chronologisch nicht im 19. Jhd ein… wenn Du Dich vielleicht mal über Behaviorismus informieren möchtest (sinnvoll, wenn Du hier darüber zu schreiben versuchst), empfehle ich Dir die ausgezeichneten Seiten von Oliver Walter (der auch bei www Postings schreibt) zum Eigenstudium:
http://people.freenet.de/oliverwalter/

Hast Du eigentlich nur eine Zeitrechnung, die sich auf Freud bezieht? Wie bezeichnest Du dann die Gegenwart? „Nach-Freud-Niedergang-und-Aufstieg-des-Behaviorismus-zur-Grundlage-der-Psychologie“-Ära? Bist Du deshalb verärgert? Oder warum gibst Du implizit an, der Behaviorismus sei durch die Lehren Freud abgelöst worden?

Der Captain

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Er meint vielleicht, daß jemand pädophiles Verhalten gezeigt haben muß, sei es allein dadurch, daß er Phantasien gehabt hat und von ihnen berichtet. Sonst dürfte es auch Dir schwerfallen, jemanden als pädophil zu bezeichnen, oder?

Achja, das könnte er gemeint haben. Könnte man einen solchen Menschen, der pädophile Fantasien hat und höchstens darüber redet, also etwa als ‚passiven‘ Pädophilen bezeichnen, im Gegensatz zu Menschen, die z.B. wegen niedriger Impulskontrolle gefährdet sind, solche Fantasien auszuleben?
Und könnte man dann darüber diskutieren, ob Maßnahmen, die gerade Impulskontrolle, Selbstwert, Ich-Syntonie bei Pädophilen unterstützen, sinnvolle Präventionsmethoden wären?

Gruß,
Mark

Er meint vielleicht, daß jemand pädophiles Verhalten gezeigt
haben muß, sei es allein dadurch, daß er Phantasien gehabt hat
und von ihnen berichtet. Sonst dürfte es auch Dir
schwerfallen, jemanden als pädophil zu bezeichnen, oder?

Ja, genau! Danke!

Gruß,
Der Captain

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Hallo,

man könnte mal ein feines Raster entwickeln:

a) Geburtsstatus
b) Hemisphärendominanz
c) Blutgruppe

Die seltenste Blutgruppe ist B-
Der seltenste Geburtsstatus ist erstgeboren mit
erstgeborenen Eltern; und eine der seltensten
Lateralität ist die stark ausgeprägte Linkshändigkeit.

Nun, wann gehört ein Mensch zu einer Randgruppe? Wenn er
selten konfiguriert ist:

Erstgeboren (mit erstgeborenen Eltern),Blutgruppe B- hat, und
stark ausgeprägt linkshändig ist. So ein Wesen wird in einer Gruppe
aus Nachgeborenen mit Blutgruppe A+ (häufigste) und Rechtshändern
stark auffallen (pos. oder neg.). Einer Randgruppe anzugehören
muss ja nichts negatives sein; oft ist es das aber vermutlich.

Ergo: „Randgruppen“ sind ein natürliches und logisch erklärbares
Phänomen. Je interdisziplinärer umso hochauflösender. (–:

Gruß

Oliver

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Selber
Im Übrigen würde mich mal interessieren,

wie Du Dir vorstellst, dass sexuelle Präferenzen festgestellt
werden, wenn Du Verhalten (z.B. Aussagen, Gestiken,
Körperbewegungen, Affekte, körperliche Reaktionen usw. usf.)
dafür nicht benötigst?

Eben nicht nur von außen beobachten wie ein Zoobesucher, sondern eher wie der von Dir „gefürchtete“ Analytiker sich einlassen und einhören auf die Träume, Empfindungen und Assoziationen des Patienten/Klienten.

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Du diagnostizierst ja doch über Verhalten!

Im Übrigen würde mich mal interessieren,

wie Du Dir vorstellst, dass sexuelle Präferenzen festgestellt
werden, wenn Du Verhalten (z.B. Aussagen, Gestiken,
Körperbewegungen, Affekte, körperliche Reaktionen usw. usf.)
dafür nicht benötigst?

Eben nicht nur von außen beobachten wie ein Zoobesucher,
sondern eher wie der von Dir „gefürchtete“ Analytiker sich
einlassen und einhören auf die Träume, Empfindungen und
Assoziationen des Patienten/Klienten.

Ich fürchte die Analytiker nicht, dazu gibt es ja auch keinen Grund. Es ist aber schön, dass Du zugibst, die Patienten über das, was Sie Dir erzählen, zu diagnostizieren. Schade, dass Du sie mit Tieren aus dem Zoo vergleichst, ich denke, Menschen mit psychischen Problemen haben einen solchen Vergleich nicht verdient.

Der Captain

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Richtig Lesen
Schade, dass Du

sie mit Tieren aus dem Zoo vergleichst, ich denke, Menschen
mit psychischen Problemen haben einen solchen Vergleich nicht
verdient.

Ich habe deutlich geschrieben, dass man es eben NICHT so tun sollte. Wenn inhaltlich nicht dagegen gehalten werden kann, muss wohl die Wortverdrehung kommen.

Lieber Branden,

Ich habe im Verlauf dieses Threats sowohl Dir als auch dem Poster Mark
gegenüber klar gestellt, dass Pädophilie kein ausschließlich
gesellschaftlich definiertes Randgruppenphänomen darstellt. Im Verlauf der Diskussion wurden von Dir Bezeichnungen verwendet, die eine Verharmlosung dieser psychischen Störung andeuten, so z.B. Deine Ausführungen zu „passiven“ oder „friedlichen“ Pädophilen. Ich habe deutlich gemacht, dass demgegenüber die Betroffenen durch die zur Störung gehörigen Impulse immer in der Gefahr sind, direkt oder indirekt anderen Menschen Schaden zuzufügen. Weiter führte ich aus, dass zur Diagnose der Pädophilie bestimmte Symptome gegeben sein müssen. Diese können nur durch ein Verhalten - und sei es durch das Berichten von Phantasien oder Träumen, festgestellt werden.

Meine Bedenken gegenüber Deiner Meinung, Pädophilie sei ein ausschließlich gesellschaftlich definiertes Randgruppenphänomen, das aufgrund dieses Status mit Homosexualität und (körperlicher und geistiger) Behinderung vergleichbar sei, sind von Dir unbeantwortet geblieben.

Bedauerlicherweise versuchst Du die Diskussion auf die Ebene eines Schulenstreits zwischen der Psychanalyse und der Psychologie zu ziehen. Ich vermute, damit möchtest Du den Lesern dieser Diskussion den Eindruck vermitteln, ich würde gegen Dich argumentieren, da ich „per se“ Deine Meinung angreife, ob nun gerechtfertigt oder nicht. Dazu postest Du Behauptungen über mich, z.B. ich würde die Psychoanalyse fürchten oder Patienten wie Zootiere betrachten. Diese Behauptungen sind unwahr und entbehren jeglicher Grundlage; andere Unwahrheiten habe ich bereits widerlegt.

Leider gehst Du mit Deinen Postings nicht auf die Inhalte meiner Postings ein, geschweige denn auf meine Bedenken gegenüber Deiner Pädophiliedefinition, so dass eine Kommunikation mit Dir zu diesem Thema nicht mehr sinnvoll ist. Allerdings werde ich es mir nicht nehmen lassen, Dir auch in der Zukunft zu widersprechen, wenn Du derartige Meinungen veröffentlichst.

Ich glaube, Du bist Dir der Verantwortung nicht bewusst, die Du mit Deiner ViKa hier im Forum übernimmst. Möglicherweise interpretieren Leser Deine Ausführungen - die die Ausführungen eines angeblichen Facharztes und Psychotherapeuten sind - so, als wäre es aufgrund dieser „hochrangigen Expertenmeinung“ in Ordnung, z.B. pornographisches Material mit Minderjährigen zu konsumieren, da sie ja „passiv“ und „friedlich“ wären, und sie eben zu einer gesellschaftlichen Randgruppe wie auch Behinderte oder Homosexuellen gehörten. Ich finde es gefährlich, dass Du als angeblicher Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapeut eine solche These vertrittst, wie ich hiermit deutlich machen möchte.

Ich sehe unsere Diskussion an dieser Stelle daher als beendet an.

Der Captain

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Hallo Branden,

Ich hatte ja schon zuvor als Beispiel den Schriftsteller LEWIS CARROLL („Alice in Wonderland“, „Briefe an kleine Mädchen“)genannt, der pädophil war und sich mit kleinen Mädchen zum Tee oder Kakao traf und mit ihnen redete. Es gab meines Wissens keine sexuellen Übergriffe, aber die Pädophilie ist ja wohl eindeutig.

was wir wissen: Lewis Carroll (Charles Lutwidge Dodgson 1832-1898), Sohn eines Pfarrers, studierte Mathematik und Theologie. Obwohl ordiniert, übte er den Beruf des Pfarrers nicht aus. War als Mathematikdozent, später als Schriftsteller tätig. Einer der frühen Pioniere der Photographie. Er stotterte in Gegenwart von Erwachsenen und zog die Gesellschaft von Kindern vor. Seine Zuneigung galt vornehmlich kleinen Mädchen, deren Freundschaft er suchte und zu denen er den Kontakt mit Anbruch der Adoleszenz beendete. Sein bekanntestes Werk ist „Alice in Wonderland“, zu der ihn Alice Liddell (1852-1934) inspirierte.

Was wir auch wissen: Lewis Carroll machte Aktfotos der Mädchen (Zitat aus einem Brief: „I confess I do not admire naked boys in pictures. They always seem… to need clothes, whereas one hardly sees why the lovely forms of girls should ever be covered up.“). Mrs. Liddell verbot ihm den Umgang mit ihren Töchtern und verbrannte einen Teil seiner Briefe an Alice. Seiten aus seinem akribisch geführten Tagebuch wurden herausgerissen, u.a. die Seiten des Zeitraums, in dem der Bruch mit der Familie Liddell erfolgte. 1880 beendete er unvermittelt seine Tätigkeit als Photograph. http://www.icp.org/exhibitions/lewis_carroll/lewis_c…

Der Rest ist Spekulation.

Viele Grüße
Diana

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Klarstellung, one more time

Meine Bedenken gegenüber Deiner Meinung, Pädophilie sei ein
ausschließlich gesellschaftlich definiertes
Randgruppenphänomen, das aufgrund dieses Status mit
Homosexualität und (körperlicher und geistiger) Behinderung
vergleichbar sei, sind von Dir unbeantwortet geblieben.

Lieber Captain,
Deine Ressentiments gegenüber Pädophilie werden von einem großen Teil der Bevölkerung geteilt - Deine Argumentation wird abe daurch nicht wissenschaftlicher. Die BILD-Zeitung wird auch von einem großen Teil der Bevölkerung gelesen.
Ich neige KEINESWEGS dazu, Sexualstraftäter zu verharmlosen, erst recht nicht Sexualmörder. Ich habe schließlich 4 Kinder und verstehe da auch keinen Spaß. Mit anderen Worten, es geht mir nicht um Polemik, sondern ich meines es ernst: Pädophilie ist eine Sexual"abweichung" wie Homosexualität und deshalb erst einmal überhaupt nicht böse oder bedrohlich. Ich wundere mich wirklich, dass Du diese einfache Tatsache nicht verstehen willst.
Gruss, Branden

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Hallo,

Pädophilie
ist eine Sexual"abweichung" wie Homosexualität und deshalb
erst einmal überhaupt nicht böse oder bedrohlich.

das bezweifle ich sehr. Ich denke nicht, daß Pädophile ihre sexuelle Präferenz jemals ausleben und ein erfülltes Sexualleben haben können, ohne daß sie anderen Menschen (Kindern) direkt oder indirekt Schaden zufügen. Dies führt m.E. dazu, daß Pädophile psychosozial erheblich beeinträchtigt sind, und rechtfertigt die Beibehaltung dieser Paraphilie als psychische Störung.

Gruß,

Oliver Walter

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Hallo!

Pädophilie ist eine Sexual"abweichung" wie Homosexualität und deshalb erst einmal überhaupt nicht böse oder bedrohlich.

Ich denke nicht, daß Pädophile ihre sexuelle Präferenz jemals ausleben und ein erfülltes Sexualleben haben können, ohne daß sie anderen Menschen (Kindern) direkt oder indirekt Schaden zufügen. Dies führt m.E. dazu, daß Pädophile psychosozial erheblich beeinträchtigt sind, und rechtfertigt die Beibehaltung dieser Paraphilie als psychische Störung.

Potentiell destruktive Impulse haben so gut wie alle Menschen, die Affekte wie Enttäuschung, Hass usw. empfinden können, das Vorhandensein solcher Impulse ist also nicht an sich als ‚Böse‘ zu bewerten, sondern immer erst deren Ausführung, die von der Impulskontrolle abhängt. Das habe ich schon mehrfach klarzumachen versucht, und das meinte wohl auch Branden.

Die Argumentation zum psychischen Störungscharakter von Pädophilie enthält nun mindestens zwei Thesen, die m.E. genauerer Betrachtung bedürfen. Ich greife an dieser Stelle eine heraus und behaupte, daß es in Deutschland, abgesehen von Pädophilen, Millionen anderer Menschen gibt, die kein erfülltes Sexualleben haben, nämlich ganz ‚normale‘ Menschen, die wegen spezifischer Lebensumstände keinen passenden Partner suchen oder finden, eindeutige Beispiele wären (katholische) Geistliche und viele körperlich Behinderte. Sind diese nun alle als ‚psychisch gestört‘ zu deklarieren?

Gruß,
Mark

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Hallo Mark,

ja, destruktive Impulse haben so gut wie alle Menschen. Aber Pädophile brauche gar keine destruktiven Impulse zu haben, um Schaden anzurichten. Es liegt in der Pädophilie begründet, daß - im Gegensatz zu den Beispielen, die Du anführst - Pädophile prinzipiell ihre sexuelle Präferenz nicht ausleben und ein erfülltes Sexualleben haben können , ohne daß immer die Gefahr besteht, anderen indirekt oder direkt Schaden zuzufügen.

Pädophile können außerdem niemals eine sexuelle Partnerschaft eingehen, bei der die Beteiligten annähernd gleichberechtigt sind. Die sexuelle „Beziehung“ ist sehr einseitig durch die Wünsche und Bedürfnisse des einen Partners bestimmt, während der/die andere Beteiligte meistens körperlichen und seelischen Schaden erleidet und für den Rest des Lebens darunter leidet.

Deine These,

daß es in Deutschland, abgesehen von
Pädophilen, Millionen anderer Menschen gibt, die kein
erfülltes Sexualleben haben, nämlich ganz ‚normale‘ Menschen,
die wegen spezifischer Lebensumstände keinen passenden Partner
suchen oder finden, eindeutige Beispiele wären (katholische)
Geistliche und viele körperlich Behinderte,

geht deshalb an dem Argument vorbei, weil bei diesen Menschen prinzipiell ein erfülltes Sexualleben möglich ist, sie sich aber für einen anderen Weg entschieden haben (katholische Priester) oder Störungen, Defekte, Krankheiten (Behinderte) dies erschweren oder unmöglich machen. Behinderte als Beispielgruppe heranzuziehen, zeigt, daß Du in Deinem Plädoyer für Pädophile auf eine Gruppe von Menschen zurückgreifen mußt, die unter Störungen leiden und psychosoziale Beeinträchtigungen aufweisen - so wie die Pädophilen.

Gruß,

Oliver Walter

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Behinderte als Beispielgruppe heranzuziehen, zeigt, daß Du in Deinem Plädoyer für Pädophile auf eine Gruppe von Menschen zurückgreifen mußt, die unter Störungen leiden …

Ich habe Behinderte als Beispiel genannt, weil sie einsichtigerweise Probleme mit dem Sexualleben haben dürften, ohne sich deswegen gern als ‚psychisch gestört‘ bezeichnen zu lassen. Ich fände es interessant, wenn Du die ‚psychosoziale Gestörtheit‘ von körperlich Behinderten weiter ausführen würdest. Sind sie alle zu therapieren? Ansonsten beschränke ich mich gern auf nicht körperlich Behinderte, von denen mit Sicherheit ebenso Millionen ohne erfülltes Sexualleben sind.

…geht deshalb an dem Argument vorbei, weil bei diesen Menschen prinzipiell ein erfülltes Sexualleben möglich ist, sie sich aber für einen anderen Weg entschieden haben…

Du meinst also, allein die theoretische Möglichkeit eines erfüllten Sexuallebens ist stabilisierend? Ein sozial wenig kompetenter heterosexueller Mann, der jahrelang keine echte Partnerschaft findet, soll deswegen psychisch gesünder sein als ein pädophiler Mann, der rational erkennt, daß seine Präferenz große Risiken birgt und sich daher _entscheidet_, sie nicht auszuleben? Das soll eine abstrakte und unfaßbare ‚prinzipielle Möglichkeit‘ gegenüber dem existentiellen sexuellen Trieb etwa noch unterbewußt leisten? Ich denke doch, da sind allergrößte Zweifel angebracht.

Pädophile können außerdem niemals eine sexuelle Partnerschaft eingehen, bei der die Beteiligten annähernd gleichberechtigt sind…

Ich denke, für diese Diskussion ist das Forum hier zu ‚eng‘, würde aber bei Interesse gern auf Mails ausweichen.

Gruß,
Mark

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Hallo,

Behinderte können, müssen aber keine Schwierigkeiten haben, ein erfülltes Sexualleben zu führen. Was die Gestörtheit angeht, so kann niemand bezweifeln, daß Behinderte unter Störungen, Defekten oder Krankheiten leiden. Deshalb heißen sie „behindert“. Geistige Behinderungen fallen unter die psychischen Störungen (DSM-IV, Achse II-Störung).

Ich fände es interessant, wenn Du die ‚psychosoziale
Gestörtheit‘ von körperlich Behinderten weiter ausführen
würdest.

Es ist offensichtlich, daß Behinderte eine Reihe psychosozialer Beeinträchtigungen haben, z.B. Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden, weil sie behindert sind.

Sind sie alle zu therapieren?

Selbstverständlich, soweit ihre Störungen, Defekte, Krankheiten therapierbar sind. Andernfalls bleiben Betreuungsmöglichkeiten, Unterstützungsmaßnahmen.

Ansonsten beschränke
ich mich gern auf nicht körperlich Behinderte, von denen mit
Sicherheit ebenso Millionen ohne erfülltes Sexualleben sind.

Diese Menschen könnten prinzipiell ein erfülltes Sexualleben haben. Pädophile aber nicht, weil dies immer die Gefahr beinhaltet, anderen Menschen Schaden zuzufügen.

Du meinst also, allein die theoretische Möglichkeit eines
erfüllten Sexuallebens ist stabilisierend?

Nein. Die prinzipielle Unmöglichkeit für Pädophilie, ihre sexuelle Präferenz auszuleben, ohne anderen Schaden zuzufügen, ist ein Grund, warum es gerechtfertigt ist, die Pädophilie als Störung zu betrachten.

Gruß,

Oliver Walter

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Aber doch
Erstens habe ich es schon am Beispiel von LEWIS CARROLL deutlich gemacht, dass eine sanfte, den/die Andere(n) nicht bedrängende Art von Pädophilie häufig ist.
Zweitens solltest Du nicht von der sexuellen Präferenz auf deren Art der Ausübung schließen, sonst bist Du ganz schnell bei den harten Lederschwulen und Fistfuckern u.a.m. in Bedrängnis mit Deiner Abtrennung Homosexualität / Pädophilie, was Gefahren für Andere betrifft.
Gruss, Branden

Hallo!

Selbstverständlich, soweit ihre Störungen, Defekte, Krankheiten therapierbar sind. Andernfalls bleiben Betreuungsmöglichkeiten, Unterstützungsmaßnahmen.

Welche Betreuungsmöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen gibt es für Pädophile, deren sexuelle Präferenz nach vorwiegender wissenschaftlicher Meinung nicht therapierbar ist?

Die prinzipielle Unmöglichkeit für Pädophilie, ihre sexuelle Präferenz auszuleben, ohne anderen Schaden zuzufügen, ist ein Grund, warum es gerechtfertigt ist, die Pädophilie als Störung zu betrachten.

Ich hoffe, Dir ist bewußt, daß sich allerhöchstens noch Mathematiker erlauben dürfen, von ‚prinzipiellen Unmöglichkeiten‘ zu reden, in allen anderen Fächern weist diese Formulierung auf dogmatische - nicht wissenschaftliche - Denkweise hin und ist nebenbei schlicht ungültig. Wenn wir also bei Formeln wie einer ‚sehr geringen Wahrscheinlichkeit‘ für schadlos auslebbare Sexualität bleiben, bewegt sich der Grad der Gestörtheit von Pädophilen im Rahmen derer von Menschen, die etwa wegen Übergewicht, geringer sozialer Kompetenz oder Unattraktivität bestehen kann, da diese Faktoren bei entsprechend geringem Selbstwert ebenso zu der subjektiven Einstellung führen können, ein irgendwie erfülltes Sexualleben wäre sehr unwahrscheinlich. Solche Menschen nun unbedingt als ‚gestört‘ pathologisieren zu wollen, wodurch - salopp gesagt - gesund nur derjenige genannt werden darf, der regelmäßig zum Schuß kommt, ist m.E. ausgewachsener Sozialdarwinismus.

Gruß,
Mark

Hallo,

daß Du Deine Meinung zunehmend radikalisiert vorträgst, ändert nichts an dem, was ich beschrieb:

Das Ausleben einer pädophilen Sexualpräferenz bringt immer die Gefahr mit sich, daß andere Menschen (Kinder) direkt oder indirekt darunter leiden.

With regard to that I - as a psychologist - am as certain as I am certain that the sun will rise tomorrow.

Wenn wir
also bei Formeln wie einer ‚sehr geringen Wahrscheinlichkeit‘
für schadlos auslebbare Sexualität bleiben, bewegt sich der
Grad der Gestörtheit von Pädophilen im Rahmen derer von
Menschen, die etwa wegen Übergewicht, geringer sozialer
Kompetenz oder Unattraktivität bestehen kann, da diese
Faktoren bei entsprechend geringem Selbstwert ebenso zu der
subjektiven Einstellung führen können, ein irgendwie erfülltes
Sexualleben wäre sehr unwahrscheinlich.

Immerhin erkennst Du damit an, daß Pädophilie ein Problem ist, das nicht nur durch die Gesellschaft hervorgerufen wird.

Solche Menschen nun
unbedingt als ‚gestört‘ pathologisieren zu wollen, wodurch -
salopp gesagt - gesund nur derjenige genannt werden darf, der
regelmäßig zum Schuß kommt, ist m.E. ausgewachsener
Sozialdarwinismus.

Angelehnt an den Captain erwidere ich darauf:

Bereits Stephen Hawking beschreibt die von Dir hier praktizierte „Widerlegung durch Verunglimpfung“. Wenn dem Kritiker (hier: Mark) keine Argumente einfallen, dann vergreift er sich eben an den verschiedenen „Ismen“, die er kennt. Da wird der Angegriffene als „Positivist“, „Szientist“, „Sozialdarwinist“ etc. etc. bezeichnet und schon braucht der Kritiker nach seinem Gutdünken keine Argumente mehr - denn jeder „weiss“ ja schließlich, wie „schlimm“ die Ansätze und Aussagen z.B. des „Positivismus“ oder hier: „Sozialdarwinismus“ seien.

Da Du auf diesem Niveau angekommen bist, ist es meiner Meinung nach besser, die weitere Diskussion zu vertagen.

Oliver Walter

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Hallo!

daß Du Deine Meinung zunehmend radikalisiert vorträgst, ändert nichts an dem, was ich beschrieb:

Das Ausleben einer pädophilen Sexualpräferenz bringt immer die
Gefahr mit sich, daß andere Menschen (Kinder) direkt oder
indirekt darunter leiden.

Oh, das ist aber etwas völlig anderes, als von einer ‚prinzipiellen Unmöglichkeit‘ zu reden, wie Du es im späteren Posting - radikalisiert - getan hast.
Wenn ich heute in mein Auto steige, bringt das auch immer die Gefahr mit sich, daß andere Menschen darunter leiden. Deswegen besteht aber dennoch die _Möglichkeit_, daß ich eine weitere Fahrt unfallfrei überstehe und vorerst niemand an meinen Abgasen erstickt. (Ich bitte darum, dies nur als besonders anschauliche Metapher zur Wendung ‚bringt Gefahr mit sich‘ zu verstehen - nicht als Verharmlosung von pädophilen Kontakten).

Immerhin erkennst Du damit an, daß Pädophilie ein Problem ist,
das nicht nur durch die Gesellschaft hervorgerufen wird.

Ich denke nicht, das je bestritten zu haben.

Ich bin desweiteren so frei, mich nicht an ‚Captain‘ anzulehnen, denn man kann natürlich nicht nur mit Ismen, sondern auch mit geliehenen Zitaten populärer Wissenschaftler krampfhaft (und dennoch erfolglos) versuchen, die eigenen Widersprüche zu übertünchen.

Gruß,
Mark

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