überall liest man über die Wellen, die die Räumung schlägt.
Nirgends liest man, warum die erst jetzt erfolgt.
Wenn man die Hüttendörfer auf den Bildern so anschaut, wurden sie wohl mit recht großem Aufwand gebaut. Die Baumhäuser wirken auch nicht so, als wären sie ohne Sachbeschädigung in die Bäume gehämmert worden.
Ich frage mich, warum die Aktion nicht im Keim erstickt und die Hüttenerrichtung verhindert wurde, statt jetzt mit Hundertschaften der Polizei wieder große Wallung und Aufsehen zu erregen?
Ich erinnere mich, als wir als Kinder ein Baumhaus in einen fremden Wald bauen wollten. Die Eigentümerin hat uns mit der Mistgabel verjagt, noch bevor die Bodenplatte fertig war.
Was meint ihr?
Warum reagiert RWE erst jetzt?
Schöne Grüße
mundraub
PS: Die Frage dreht sich um den Umgang mit Protest.
Eine Diskussion über die Bewertung der Sache oder der Akteure würde wohl aus dem Ruder laufen.
„Akteure“, „Aktivisten“ ist eine Verniedlichung für Kriminelle.
Sie haben keinerlei Legitimation für diese Aktionen.
Frage: Gehört der Wald ihnen ?
Diese Leute sind überall wo es um Krawall machen geht.
Egal ob für oder gegen Öko-Strom / Kohlestrom.
Beim Bau von Windrädern sind sie auch da. (Hier wurden welche verhindert weil angeblich jemand einen Milan gesehen hat)
Selbst bei PV-Anlagen gibts Proteste…
Beim Bau von Wasserkraftwerken (Beispiel Iller, Donau) sind sie auch da.
Beim Bau von Stromtrassen Nord/Süd wird ebenfalls protestiert, egal ob auf Masten oder unterirdisch.
Beim Bau von Biogas-Anlagen
Verkehr auf Schiene… Bahnhofsbau…
und und und
PS: Ich bin trotzdem für Ausstieg aus Kohleverstromung. Aber nicht mit kriminellen Mitteln.
Und dabei wäre das genau die richtige Diskussion. Wieso holzt man genau jetzt ab, wenn eigentlich die Kohlekommission erst in den nächsten Monaten entscheiden will, ob man in der fraglichen Region überhaupt noch auskohlen will?
Klar, der Strom soll aus der Steckdose kommen, aber wenn man mal in Jackerath vom Aussichtspunkt in den Tagebau geschaut hat, stellt sich jedem normal gepolten Menschen die Frage, wie vernünftig es sein kann, daß Millionen Jahre alte Kohle hier gefördert wird und ein paar Stunden später in Rauch und CO2 aufgeht und dabei solche Narben in der Landschaft und in der Bevölkerung hinterläßt.
Ja, Braunkohleverstromung hat bzgl. mancher Aspekte ihre Vorteile ggü. anderen Primärenergieträgern, aber nicht nur im Hinblick auf die Umwelt ist sie so ziemlich das schlimmste, was man sich einfallen lassen kann.
Das ist recht einfach. Die Abbruchkannte des Tagebaus liegt nun in unmittelbarer Nähe des Waldes. Hier ist es, wie gerne propagiert, keineswegs eine „Rodung auf Vorrat“. Das ist Propaganda der Gegner. Die Abbaugebiete Inden und Garzweiler sind weitestgehend erschöpft.
Warum hätte man schon vor 6 Jahren Wasser auf die Mühlen der Aktivisten gießen sollen? So lange sind diese Baumhäuser bereits existent. Letztlich geht es heute um ca. 200ha, von denen ca 100 gerodet werden sollen. Ursprünglichhatte der Forst ca 4100ha.
Ja, das sag mal den friedlichen Aktivisten.
P.S.
Protest ist gut und schön, aber hier wird gegen Urteile angekämpft, die rechtskräftig sind. Sowas nennt man Auflehnen gegen den Rechtsstaat.
Sind halt Linke. Also nicht Linke, wie wir sie in der Gewerkschaft oder der SPD meinen, sondern Linksradikale… (Beitrag editiert – www Team).
Dass sie die Braunkohlekumpels arbeitslos machen, ist ihnen egal.
Der „Waldpädagoge“ M. Zobel. Ist das ein Lehrberuf? Aber er hat recht, wenn er sagt: „Es gibt Alternativen zur Kohle“. Dann soll er doch bitte in die Politik gehen und das durchsetzen. Alternativen gibt es seit Jahrzehnten.
Erstens wurde m.W. sehr wohl versucht, bereits die langfristige Errichtung zu verhindern. Da RWE keine Mistgabeln im Haus hatte. sondern auf die zuständige Staatsanwaltschaft angewiesen war, kam nicht viel dabei heraus.
Zweitens gabs m.W. zwischenzeitlich immer wieder kleinere Räumungen.
Drittens hat das Ganze halt auch a) große politische Relevanz und b) Relevanz für Image und Markterfolg von RWE.
Ad a) könnte ich mir vorstellen, dass RWE auf irgendwelche Entschädigungszahlungen (Enteignung, Kohleausstieg) gehofft/gewartet haben könnte, die attraktiver gewesen wären als die tatsächliche Braunkohleförderung. Das ist politisch halt nicht wie erhofft erfolgt.
Ad b) ist vielleicht dieser Artikel eine Teilerklärung, warum jetzt und nicht früher:
Doch so richtig es sein mag, einen jeden an seine ökologische Verantwortung zu erinnern: Praktisch ist es ganz schön knifflig geworden, RWE zu boykottieren. Bald wird es gar unmöglich sein. Denn der Konzern aus Essen ist drauf und dran, seinen direkten Draht zu Privatkunden aufzugeben. Diesen überlässt RWE mittlerweile lieber anderen. Schon vor zwei Jahren hat der Konzern alle Stromverträge - mit mehr als sechs Millionen Endkunden allein in Deutschland - in die Tochterfirma Innogy ausgelagert. Dazu gehören auch die vielen Beteiligungen, die RWE an regionalen Versorgern wie Envia-M, Süwag oder Westnetz hält. Seitdem ist Innogy ein eigenständiges Unternehmen, an der Börse notiert. Zwar gehört Innogy derzeit noch zu 76 Prozent zu RWE. Wer ein Zeichen gegen die Abholzung in Hambach setzen möchte, könnte also seinen Innogy-Stromvertrag kündigen - und hoffen, dass der Boykott in Form einer niedrigeren Dividende beim Mutterkonzern durchschlagen würde. Doch lange wird dieser passive Widerstand nicht mehr greifen. Denn RWE will das Vertriebsgeschäft von Innogy im nächsten Jahr an den Konkurrenten Eon abgeben. Das haben die Konzerne im Frühjahr vereinbart.
Die Polemik mit der Mistgabel hättst dir sparen können, wennst schon die „inhaltliche“ Diskussion vermeiden willst, denn es geht hier halt nicht um einen kleinen Wald einer kleinen Bauersfrau mit Mistgabel.
Die sind nicht gehämmert, sonder mit Schnüren befestigt worden. Und außerdem gehe ich davon aus, dass die Beschädigung der Bäume wohl RWE’s geringstes Problem ist. Mit dem Argument der Beschädigung der Bäume würde RWE sich wohl extrem lächerlich machen.
Na, die hat wohl Wert auf ihre Bäume gelegt, was man von RWE ja sicher nicht sagen kann.
Das sagt der Bund Deutscher Kriminalbeamter NRW dazu:
„Die Landesregierung kann sich nun nicht mehr hinter gerichtlichen Entscheidungen verstecken. Das ist eindeutig ein politischer Startschuss für die heiße Phase eines der größten und teuersten Polizeieinsätze in der Geschichte NRWs. Die Polizei wird hier in Amtshilfe tätig. Diese Amtshilfe hätte zum jetzigen Zeitpunkt versagt werden müssen, weil dem Land erhebliche Nachteile bei der Gewährleistung der Sicherheit für die Bevölkerung entstehen.“, stellt der Landesvorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter in NRW, Sebastian Fiedler, fest. https://www.bdk.de/lv/nordrhein-westfalen/startseite/raeumung-im-hambacher-forst
Wälder sind rechtlich ein Sonderfall in Deutschland: Auch wenn du das Land besitzt, dürfen alle Menschen deinen Wald zu Erholungszwecken nutzen. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich gewesen pauschal alle Menschen zu vertreiben.
Jetzt wo die Arbeiten beginnen sollen sieht das freilich anders aus.
Ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, warum man nicht schon längst diese Option gewählt hat. Fakt ist, RWE hat das Recht den Wald zu roden und für dieses Recht Millionen investiert. Zu erwarten, dass RWE das ganze Geld einfach in den Wind schießt ist im besten Fall naiv und im schlimmsten Fall dumm.
Ernsthafte Verhandlungen könnten sich nur darum drehen, ob und zu welchen Konditionen das Land zurückkauft und das ist bisher meines Wissens nicht passiert, weil die Landesregierung durchaus kein Problem mit den Rodungen hat - und hier liegt doch das eigentliche Problem:
Man kann RWE nicht vorwerfen, dass sie das tun wollen, wozu es den Konzern nun einmal gibt - aber man kann der Landesregierung durchaus vorwerfen, dass sie nicht die Interessen ihrer Bürger vertritt.
Das ist die einzelne, unbegründete Aussage eines einzelnen Menschen, der so ganz unparteiisch im übrigen nicht ist. Vor allem ergibt die Aussage überhaupt keinen Sinn. Wer soll denn da Macht haben? Halten wir mal fest: die „Aktivisten“ sind Straftäter und RWE ist ganz unzweifelhaft im Recht. Das ist mal die Ausgangslage, über die es keinerlei Zweifel gibt. Sich nun darüber zu beschweren, daß man zwar Jahre da ungestraft herumlungern konnte (was ja so ganz ohne weitere, begleitende Straftaten auch nicht abging), aber nun „auf einmal“ geräumt wird, ist ein wenig abenteuerlich. Mit der gleichen Argumentation könnte sich ein seit Jahren flüchtiger Bankräuber oder Dieb darüber beschweren, daß er nun „auf einmal“ festgenommen wurde.
Ob die Vorgehensweise der Polizei in jeder Sekunde einwandfrei war oder vielleicht im Einzelfall etwas zu grob, steht auf einem ganz anderen Blatt. Gerade ziemlich weit links ist man immer wieder schnell dabei, auf das Fehlverhalten der Behörden hinzuweisen und dabei den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung völlig aus den Augen zu verlieren. Ausgangspunkt der Veranstaltung ist hier (u.a.) fortgesetzter Hausfriedensbruch.
RWE hat schwere Imageprobleme und in der Vorstandsetage laufen bestimmt die Köpfe heiß. Menschen sind heutzutage vernetzt, niemand kann Stromkunden daran hindern, zu kündigen und so den Konzern abzustrafen. RWE kann es sich nicht leisten, öffentlich als Bösewicht dazustehen, die Strategie mit viel Geld alles erwzingen zu können, geht im 21. Jahrhundert nicht so einfach auf.
Schuld sind sie selber, wenn sie kein vernünftiges Konzept zur Renaturierung kommunizieren können.