Hallo,
deconstruct hatte geschrieben:
…so fing unser Universum dennoch
vor 13,75 Mrd. Jahren…
Und was war dann VOR den 13,75 Mrd. Jahren ?
Das wissen wir nicht. Und im Gegensatz zu Religionen oder Ideologien ist es in der Wissenschaft keine Schande zu sagen, dass man etwas nicht weiß. Aber wenn man etwas nicht weiß, dann ist das kein Grund irgendwelches Zeugs (wirre Behauptung ohne Substanz, Gott, whatever) in diese Lücke zu stecken.
Es kann auch genauso sein, dass es ein „vorher“ gar nicht gab. Denn das was du als Zeit empfindest, ist womöglich erst mit dem Urknall entstanden und existierte vorher in der für uns als Zeit empfundenen Form gar nicht. Aber wie gesagt, das wissen wir nicht.
Was wir wissen ist, dass das Universum vor 13,75 Mrd. Jahren in einem so extrem dichten, homogenen, heißen Zustand war, in dem es weder Galaxien, Sterne, Atome oder sonst was für uns vertrautes gab. Im wesentlichen war das ein extrem dichter Brei an Energie und Teilchen, v.a. von quantenmechanischen Effekten geprägt war. Und in der Quantenmechanik verschwimmen viele Dinge, wie z.B. Raum und vermutlich auch die Zeit. Von daher ist es fraglich, ob und wie unser Konzept und Verständnis von „Zeit“ überhaupt auf diesen Zustand anwendbar ist.
und was verstehst du unter dem Begriff: >UniversumDie Hintergrundstrahlung:
Wenn es einen Urknall gab, dann war es am Anfang zu heiß, dass Atome existieren konnten. Das ganze Universum bestand also aus ionisiertem Gas, d.h. die Elektronen waren nicht an die Atome gebunden und Licht konnte sich daher nicht frei bewegen, da es ständig mit den Elektronen wechselwirkte. Mit zunehmender Abkühlung des Universums wurde es irgendwann so kalt, dass die Atome die Elektronen einfangen konnten und sich das Licht ab dann frei bewegen konnte. Wenn das so war, dann müsste es eine ganz schwache, das Universum komplett und homogen ausfüllende Strahlung geben, die von allen Richtungen gleichmäßig kommt.
Nun, genau diese Strahlung hat man dann auch in den 1970er Jahren (nachdem sie in den 40er Jahren schon aus der Urknall-Theorie abgeleitet und vorhergesagt wurde) gefunden. Ohne die Urknall-Theorie hätten wir keine Erklärung für diese Strahlung.
Das Masseverhältnis der Elemente:
Wenn es einen Urknall gab, dann sagt die Theorie voraus, dass es irgendwann so kalt wurde, dass Atome entstehen konnten (siehe oben). Daraus lässt sich aus der Theorie ableiten, welche Elemente in welchem Umfang entstanden sein müssten. Die Theorie sagt voraus, dass zu 75% Wasserstoff, zu rund 25% Helium und nur in Spuren z.B. Deuterium und Lithium entstanden ist. Und genau das sehen wir auch. Das Weltall besteht zu rund 75% aus Wasserstoff und 25% aus Helium.
Die Evolution der Elemente:
Wenn es einen Urknall gab und dabei in erster Linie nur Wasserstoff und Helium hervorgingen, dann müssen alle anderen Elemente erst später entstanden sein, und zwar in Sternen und Super Novae durch Fusion leichterer Elemente zu schweren Elementen. Und genau das sehen wir auch: Wenn wir ganz alte Sterne anschauen, die rund 13 Mrd. Jahre alt sind und damit ziemlich bald nach dem Urknall entstanden sein sollten, dann bestehen sie fast nur aus Wasserstoff und Helium. Denn andere Elemente gab es damals noch kaum, da sie ja erst im Laufe der Zeit von den Sternen erbrütet werden müssen. Und das ist ein konsistentes Muster, dass wir überall sehen: Je älter ein Stern ist, desto weniger schwere Elemente hat er, je jünger ein Stern ist, desto mehr solcher Elemente hat er. Das zeigt völlig klar, dass es eine Entwicklung von einem initialen Zustand (nämlich das, was wir Urknall nennen) hin zum heutigen Zustand gibt und es eben nicht so ist, dass das Universum unendlich alt sein kann. Allein diese Beobachtung lässt sich nur erklären, wenn das Universum einen Anfang vor rund 13,75 Mrd. Jahren hatte.
…sondern wir wissen (so gut
man von „wissen“ sprechen kann), dass es anders ist.
Ja, Wie denn ?
Wie ich vorher sagte: Wenn zwei Schwarze Löcher kollidieren, dann entsteht ein Schwarzes Loch mit der Massensumme der beiden an der Kollision beteiligten Schwarzen Löcher.
vg,
d.