Hallo Forum,
der Brexit scheint eine nie versiegende Quelle politischer Niedrtracht zu sein.
Hier drei Kämpfer für die Loslösung Großbritanniens, ihre Aussagen vor und nach der Abstimmung:
Vor dem Referendum:
„Wir schicken 350 Millionen Pfund pro Woche nach Brüssel. Lasst uns das Geld lieber für unser Gesundheitssystem nutzen.“
Jetzt:
„Diese Aussage war ein Fehler der ‚Leave‘-Kampagne.“ (Nigel Farage, Ukip-Parteichef)
Vor dem Referendum
„Lasst uns wieder die Kontrolle über unsere Grenzen übernehmen“
Jetzt:
„Wir haben nie versprochen, dass wir die Einwanderung radikal reduzieren.“ (Daniel Hannan, Europaabgeordneter der Konservativen)
Vor dem Referendum:
„Wir brauchen den europäischen Binnenmarkt nicht. Wir können endlich unseren Platz in der freien Welt einnehmen.“
Jetzt:
„Es wird weiterhin freien Handel und Zugang zum europäischen Binnenmarkt geben.“ (Boris Johnson)
Dank und Anerkennung diesen drei Briten, die im Übrigen auch noch von der politischen Elite der westlichen Welt unterstützt werden, als da sind Marine le Pen, Geert Wilders, Beatrix von Storch and last, but not least Donald Trump.
Banken (Goldman-Sachs, Lloyds, G.P. Morgan usw) haben bereits in Frankfurt vorsorglich Büroraum angemietet. Visa (nur als ein Beispiel für den Sektor Finanzdienstleisungen genannt) muss aus England raus, da seine Daten in einem EU-Land aufbewahrt werden müssen. Siemens lässt den Bau eines Werkes für Windkrafträder ruhen. And so on, and so on.
So schnell verflüchtigt sich der Glanz der Populisten, wenn man sie ernst nimmt.
Natürlich wird es auch die Deutsche Wirtschaft in besonderem Maße treffen. Die kommenden Verhandlungen müssen auf der einen Seite deutliche Nachteile für Restengland bringen, damit kein Dominoeffekt entsteht. Andererseits sollte die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt nicht gänzlich vom europäischen Binnenmarkt abgeschnitten werden.
Wo liegen in diesem Spannungsbogen nach Eurer Auffassung der schmale Grad richtigen Handelns?