Rechtsanspruch auf Kita-Platz - Streik

Hallo,

nicht gänzlich uninteressant.
http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklu…

Die Reallohnentwicklung (Grafik2) spricht Bände.

die besagt nur, daß die Entwicklung in der Metallindustrie besser war als im öffentlichen Dienst, was aus diversen Gründen keine besondere Überraschung darstellt (Ertragslage, Produktivitätsentwicklung, Übernahme der Abschlüsse Baden-Württembergs für den Rest der Tarifregionen etc.). Komischerweise verzichtet man auf dieser Seite eine Gegenüberstellung der Entwicklung im - sagen wir mal - Bau- oder Friseurgewerbe.

Gruß
C.

Hallo

Das Streikrecht ist ein hoch angesiedeltes Rechtsgut. Ohne das Streikrecht wäre Deutschland ein anderes Land, wären Arbeitnehmer wehrlos, …

Ich bin doch nicht gegen das Streikrecht, ich bin nur dagegen, Streik als höhere Gewalt einzustufen.

Es scheint mir mittlerweile so, als sei ein Streik (zumindestens einer in der eigenen Firma) gar kein Fall von höherer Gewalt, jedenfalls steht es hier:
http://www.mobi-wissen.de/begriff/hohere-gewalt

Gerichte scheinen aber öfters zu entscheiden, dass es doch höhere Gewalt sei. Der Begriff ‚höhere Gewalt‘ scheint nicht sehr klar definiert zu sein.

Viele Grüße

Hallo,

nicht gänzlich uninteressant.
http://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklu…

Die Reallohnentwicklung (Grafik2) spricht Bände.

die besagt nur, daß die Entwicklung in der Metallindustrie besser war als im öffentlichen Dienst, was aus diversen Gründen keine besondere Überraschung darstellt (Ertragslage, Produktivitätsentwicklung, Übernahme der Abschlüsse Baden-Württembergs für den Rest der Tarifregionen etc.).
Komischerweise verzichtet man auf dieser Seite eine Gegenüberstellung der Entwicklung im - sagen wir mal - Bau- oder Friseurgewerbe.

Ich nehme auch mal an, dass man da solche Dinge wie plötzliche Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit außen vor läßt, die einem so in der freien Wirtschaft schon mal passieren können. Natürlich würde ich da auch das BIP als Vergleichsmaßstab heranziehen, um ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken. Ich verwette mal wieder meinen Arsch darauf, dass der Anstieg des BIP zu einen nicht ganz unerheblichen Teil auf die Produktivitätssteigerungen bei Metall bzw. Gesamtwirtschaft zurückgehen. Die dort Beschäftigten werden eben auch daran beteiligt. Schreibt man aber nicht dazu.
Was mir auch fehlt, ist der Umstand, dass bei Beamtens nach dem einfachen Dienst so langsam auch immer mehr der mittlere Dienst wegzufallen scheint. Die Arbeiten werden zwar weiterhin gemacht, aber von höher besoldeten Leuten. Sowas kann man beim reinen Vergleich der Tarife schön unter den Tisch fallen lassen. Auch sowas wie Zeitpunkt des Ruhestandes und die Bezüge dann, sind sicher nicht in die Grafik eingearbeitet.
Ich hörte letztens einen Beamten der Polizeigewerkschaft (oder Gewerkschaft der Polizei), dass die Besoldungsanstiege in den letzten 5 Jahren deutlich hinter denen der Wirtschaft hinterherhinkten. Ja logisch. Das ist auch ungefähr der Zeitpunkt, als die Wirtschaft sich wieder von der Finanzkrise erholt hatte und die Leute wieder vermehrt in Arbeit kamen und/oder wieder mehr verdienten, nachdem sie noch kurz davor erheblich weniger bekamen. Damals wollte keiner im öD an diese Entwicklung angepasst werden.
So funktioniert eben Lobbyarbeit.

Grüße

Moin,

sie zeigt, dass „Metall“ sich einen besonders deftigen Schluck aus der Pulle gegönnt hat. Nimmt man noch „Gesamtwirtschaft“ aus Grafik1 hinzu, dann kann man diese Pi mal Daumen in Grafik2 einordnen.

Gruß
vdmaster

Hallo,

sie zeigt, dass „Metall“ sich einen besonders deftigen Schluck
aus der Pulle gegönnt hat. Nimmt man noch „Gesamtwirtschaft“
aus Grafik1 hinzu, dann kann man diese Pi mal Daumen in
Grafik2 einordnen.

mir ist nur nicht ganz klar, was Du damit hinsichtlich der Einkommensentwicklung im öD sagen möchtest.

Gruß
C.

Hallo,

dass sie (auch unter Berücksichtigung der Inflationsrate) im Vergleich zu anderen Sparten noch recht moderat verlaufen ist. Ob hier jedoch die Beförderitis in andere Tarifklassen (wie ja aktuell von VERDI gefordert) bereits eingepreist ist , weiss ich nicht.

Gruß
vdmaster

Hallo,

dass sie (auch unter Berücksichtigung der Inflationsrate) im
Vergleich zu anderen Sparten noch recht moderat verlaufen ist.

die Tarifabschlüsse im öD entsprechen seit Jahrzehnten über die Jahre in etwa dem Durchschnitt über alle Branchen. Wenn man die Chemie- und Metallindustrie herausrechnet, die durchgängig und teilweise deutlich über dem Durchschnitt lag, heißt das nichts anderes, daß die Zuwächse im öD über dem Durchschnitt der übrigen Branchen liegt. Dies ist aus mehreren Gründen bemerkenswert im eigentlichen Sinne des Wortes.

Zum einen dienen Tarifabschlüsse nicht nur dem Kaufkraftausgleich, sondern sie stellen eine Partizipation an den erreichten Produktivitätssteigerungen (und damit dem Anstieg der Unternehmergewinne) dar, wie ja auch die Gewerkschaften insbesondere in Zeiten niedriger Kaufkraftverluste nicht müde werden zu betonen. Nun liegt es aber in der Natur der Sache, daß die Unternehmergewinne in der Branche und damit auch die monetär meßbaren Produktivitätssteigerungen - vorsichtig formuliert - überschaubar sind.

Zum zweiten gibt es im öffentlichen Dienst eine implizite Beschäftigungsgarantie, die es in anderen Branchen bzw. Unternehmen in der Form nicht gibt und wenn es sie in abgeschwächter Form gibt, lassen sich die Arbeitgeber diese durch niedrigere Gehälter letztlich auch bezahlen.

Will sagen: wenn die Tariferhöhungen im öD im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft liegen, dann sind sie schon allein dadurch überdurchschnittlich.

Ob hier jedoch die Beförderitis in andere Tarifklassen (wie ja
aktuell von VERDI gefordert) bereits eingepreist ist , weiss
ich nicht.

Verglichen werden immer nur die prozentualen Veränderungen, nicht die anderen Umstände.

Gruß
C.

Moin,

Im übrigen darf man in dem Zusammenhang erwähnen, daß die
Erhöhungen im TVÖD in den letzten Jahren wie folgt ausfielen:
2012 6,3 Prozent
2013 6,3 Prozent
2014 5,4 Prozent
2015 5,4 Prozent

Nur mal kurz zur Klarstellung: DIe Gesamterhöhung für 2012 und 2013 waren 6,4% und die Gesamterhöhung für 2014 und 2015 waren 5,4% also stufenweise in 24 Monaten und nicht jeweils pro Jahr.

Gruß

TET

Moin,

Ich nehme auch mal an, dass man da solche Dinge wie plötzliche
Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit außen vor läßt, die einem so in
der freien Wirtschaft schon mal passieren können.

Was genau haben die mit dem Lohn zu tun?

Natürlich
würde ich da auch das BIP als Vergleichsmaßstab heranziehen,
um ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken. Ich verwette mal
wieder meinen Arsch darauf, dass der Anstieg des BIP zu einen
nicht ganz unerheblichen Teil auf die
Produktivitätssteigerungen bei Metall bzw. Gesamtwirtschaft
zurückgehen. Die dort Beschäftigten werden eben auch daran
beteiligt. Schreibt man aber nicht dazu.

Man kann doch einfach die Entwicklung im Verhältnis zum Durchschnittslohn betrachten. Da liegt der öffentliche Dienst immer noch schlechter. Inwieweit genau trägt denn so ein Arbeiter in der Metallindustrie zum Produktivitätsfortschritt bei?

Was mir auch fehlt, ist der Umstand, dass bei Beamtens nach
dem einfachen Dienst so langsam auch immer mehr der mittlere
Dienst wegzufallen scheint.

Warum jetzt das Thema Beamte?

Die Arbeiten werden zwar weiterhin
gemacht, aber von höher besoldeten Leuten.

Das ist schlichtweg falsch. Die Arbeiten machen jetzt Angestellte.

Sowas kann man beim
reinen Vergleich der Tarife schön unter den Tisch fallen
lassen.

Beamte tauchen weder im TVÖD noch im TV-L auf.

Auch sowas wie Zeitpunkt des Ruhestandes und die
Bezüge dann, sind sicher nicht in die Grafik eingearbeitet.
Ich hörte letztens einen Beamten der Polizeigewerkschaft (oder
Gewerkschaft der Polizei), dass die Besoldungsanstiege in den
letzten 5 Jahren deutlich hinter denen der Wirtschaft
hinterherhinkten. Ja logisch. Das ist auch ungefähr der
Zeitpunkt, als die Wirtschaft sich wieder von der Finanzkrise
erholt hatte und die Leute wieder vermehrt in Arbeit kamen
und/oder wieder mehr verdienten, nachdem sie noch kurz davor
erheblich weniger bekamen. Damals wollte keiner im öD an diese
Entwicklung angepasst werden.

Zeig doch aml bitte die nach oben abweichenden Tarifsteigerungen der Angestellten im öffentlcihen Dienst während der Wirtschaftskrise.

So funktioniert eben Lobbyarbeit.

Vielleicht, aber an den Fakten ändert das auch nichts.

Gruß

TET

Hallo,

Will sagen: wenn die Tariferhöhungen im öD im Durchschnitt der
Gesamtwirtschaft liegen, dann sind sie schon allein dadurch
überdurchschnittlich.

Kannst Du auch belegen, dass die Tariferhöhungen entweder auf dem Niveau der Gesamtwirtschaft liegen? Denn Deine Behauptung widerspricht den Grafiken vollständig.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Kannst Du auch belegen, dass die Tariferhöhungen entweder auf
dem Niveau der Gesamtwirtschaft liegen?

nein, kann ich nicht. Aber eine ähnliche Diskussion wurde schon einmal geführt und da kam genau das dabei raus. Leider ist das Archiv unbrauchbar, so daß ich auf die damalige Diskussion nicht zurückgreifen kann.

Denn Deine Behauptung
widerspricht den Grafiken vollständig.

Nicht so richtig. Erstens bleibt es ein Geheimnis, was die - mutmaßlich (gestützt auf die Auswahl der Vergleichsbranchen und den Gesamtinhalt) nicht ganz neutrale Seite - mit Gesamtwirtschaft meint (dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, daß die Kurve für diese spezielle Gesamtwirtschaft mit Ausnahme von 2009 stetig nach oben geht, während die Bruttolohnentwicklung in Deutschland insbesondere in den Jahren 2003 bzw. 1997 und 2005 stagnierte bzw. rückläufig war) und zweitens erwähnte ich ja ausdrücklich, daß die Chemische Industrie als Branche mit überdurchschnittlicher Entwicklung auch abgezogen werden sollte, um die Werte für den öD vergleichbar zu machen.

Gruß
C.

Moin,

Ich nehme auch mal an, dass man da solche Dinge wie plötzliche Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit außen vor läßt, die einem so in der freien Wirtschaft schon mal passieren können.

Was genau haben die mit dem Lohn zu tun?

Bei Arbeitslosigkeit gibt es meist weniger. Im öD gibt es da weiter volles Gehalt/volle Besoldung. Da wird ja niemand entlassen, wenn es nichts mehr oder weniger zu tun gibt.:

Natürlich würde ich da auch das BIP als Vergleichsmaßstab heranziehen, um ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken. Ich verwette mal wieder meinen Arsch darauf, dass der Anstieg des BIP zu einen nicht ganz unerheblichen Teil auf die Produktivitätssteigerungen bei Metall bzw. Gesamtwirtschaft zurückgehen. Die dort Beschäftigten werden eben auch daran beteiligt. Schreibt man aber nicht dazu.

Man kann doch einfach die Entwicklung im Verhältnis zum Durchschnittslohn betrachten.

Natürlich kann man das. Das lässt aber eben beim öD trotzdem noch einen wesentlichen Aspekt unter den Tisch fallen. Die Kehrseite der Medaille einer leistungsgerechteren Entlohnung ist eben auch die, dass es mal keinen geben kann. Das Pendel schlägt eben in der Wirtschaft stärker in beide Richtungen aus. Als Lobbyist vergleicht man aber nur den Ausschlag nach oben.

Da liegt der öffentliche Dienst immer noch schlechter.

Wenn ich Lobbyist wäre, würde ich auch keinen Vergleichsmaßstab heranziehen, bei dem ich darüber liege.

Inwieweit genau trägt denn so ein Arbeiter in der Metallindustrie zum Produktivitätsfortschritt bei?

ich hatte behauptet, dass die Metallindustrie dazu beiträgt. Der Arbeit wird daran in Form einer höheren Entlohnung beteiligt. Genauso wie er daran beteiligt wird, wenn dieser Fortschritt nicht stattfindet.

Was mir auch fehlt, ist der Umstand, dass bei Beamtens nach dem einfachen Dienst so langsam auch immer mehr der mittlere Dienst wegzufallen scheint.

Warum jetzt das Thema Beamte?

Weil die im öD beschäftigt sind und nun auch die Angestellten im öD solche Höhergruppierungen verlangen. Dadurch steigen die Einkommen, selbst wenn die Tarife nicht steigen. Dann könnte ich weiterhin solche Kurven vergleichen und sagen, wir liegen drunter,

Das ist schlichtweg falsch. Die Arbeiten machen jetzt Angestellte.

Aha. Da werden jetzt in NRW wohl Polizeivollzugsangestellte für diese Aufgaben eingestellt? Oder finden die Aufgaben der bisherigen PVB im mittleren Dienst nicht mehr statt?

Sowas kann man beim reinen Vergleich der Tarife schön unter den Tisch fallen lassen.

Beamte tauchen weder im TVÖD noch im TV-L auf.
Zeig doch aml bitte die nach oben abweichenden Tarifsteigerungen der Angestellten im öffentlcihen Dienst während der Wirtschaftskrise.

Siehste, genau das ist das, worauf ich hinaus will. Es geht nicht nur um den Tarif, sondern auch darum, was wirklich gezahlt wird. Und da gingen die Durchschnittsgehälter in der Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise zurück. Ich möchte meinen, dass es im öD zu keinen Gehalts- oder Besoldungskürzungen kam oder gar jemand auf die Straße gesetzt wurde. Dort nutz einem der Tarif nämlich auch nicht viel. Aber diese Leute sind eben nicht dabei, wenn man nur die Tarifentwicklung vergleicht.

So funktioniert eben Lobbyarbeit.

Vielleicht, aber an den Fakten ändert das auch nichts.

Ich behaupte auch nicht, dass die Fakten falsch sind. Die Kurven werden schon stimmen. Es werden nur eben Kurven verglichen, die Tarifentwicklungen zeigen. Man könnte das ja mal auf die Spitze treiben und statt der Metallerkurve, die Gehälter von Profispielern der 1. Fussballbundesliga heranziehen. Da sähen die im öD sicher noch viel ärmer aus. War dann aber den Lobbyisten wohl doch zu offenkundig.

Grüße

Hallo,

Bei Arbeitslosigkeit gibt es meist weniger. Im öD gibt es da
weiter volles Gehalt/volle Besoldung. Da wird ja niemand
entlassen, wenn es nichts mehr oder weniger zu tun gibt.

Eine gewagte Behauptung. Angestellte im öfftl. Dienst erlangen einen Kündigungsschutz erst nach vielen Jahren der Zugehörigkeit und/oder gewissen Altersgrenzen. Vorher gibt es natürlich Entlassungen, wenn nichts mehr zu tun ist.
http://www.gloistein-partner.de/kuendigung-im-oeffen…

Gruß
vdmaster

Tach

Ich nehme auch mal an, dass man da solche Dinge wie plötzliche Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit außen vor läßt, die einem so in der freien Wirtschaft schon mal passieren können.

Was genau haben die mit dem Lohn zu tun?

Bei Arbeitslosigkeit gibt es meist weniger.

Bei Arbeitslosigkeit gibt es gar keinen Lohn. Das taucht deswegen im Durchschnittslohn auch nicht auf.

Im öD gibt es da
weiter volles Gehalt/volle Besoldung. Da wird ja niemand
entlassen, wenn es nichts mehr oder weniger zu tun gibt.

Das hat aber mit der Lohnetwicklung immer noch nichts zu tun.

Natürlich würde ich da auch das BIP als Vergleichsmaßstab heranziehen, um ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken. Ich verwette mal wieder meinen Arsch darauf, dass der Anstieg des BIP zu einen nicht ganz unerheblichen Teil auf die Produktivitätssteigerungen bei Metall bzw. Gesamtwirtschaft zurückgehen. Die dort Beschäftigten werden eben auch daran beteiligt. Schreibt man aber nicht dazu.

Man kann doch einfach die Entwicklung im Verhältnis zum Durchschnittslohn betrachten.

Natürlich kann man das. Das lässt aber eben beim öD trotzdem
noch einen wesentlichen Aspekt unter den Tisch fallen. Die
Kehrseite der Medaille einer leistungsgerechteren Entlohnung
ist eben auch die, dass es mal keinen geben kann. Das Pendel
schlägt eben in der Wirtschaft stärker in beide Richtungen
aus. Als Lobbyist vergleicht man aber nur den Ausschlag nach
oben.

Wo ist denn das Pendel in der freien Wirtschaft mal deutlicher nach unten ausgeschlagen als im ÖD? Mit Leistung hat der Tariflohn auch in der freien Wirtschaft übrigens annähernd nichts zu tun.

Da liegt der öffentliche Dienst immer noch schlechter.

Wenn ich Lobbyist wäre, würde ich auch keinen
Vergleichsmaßstab heranziehen, bei dem ich darüber liege.

Welcher Massstab liegt den für den ÖD darüber?

Inwieweit genau trägt denn so ein Arbeiter in der Metallindustrie zum Produktivitätsfortschritt bei?

ich hatte behauptet, dass die Metallindustrie dazu beiträgt.
Der Arbeit wird daran in Form einer höheren Entlohnung
beteiligt. Genauso wie er daran beteiligt wird, wenn dieser
Fortschritt nicht stattfindet.

Da dieser Fortschritt kontinuierlich stattfindet, ist diese Behauptung schlichtweg falsch. Der konkrete Produktivitätsfortschritt spielt bei Tarifverhandlungen überhaupt keine Rolle.

Was mir auch fehlt, ist der Umstand, dass bei Beamtens nach dem einfachen Dienst so langsam auch immer mehr der mittlere Dienst wegzufallen scheint.

Warum jetzt das Thema Beamte?

Weil die im öD beschäftigt sind und nun auch die Angestellten
im öD solche Höhergruppierungen verlangen. Dadurch steigen die
Einkommen, selbst wenn die Tarife nicht steigen. Dann könnte
ich weiterhin solche Kurven vergleichen und sagen, wir liegen
drunter,

Warum jetzt Beamte?

Das ist schlichtweg falsch. Die Arbeiten machen jetzt Angestellte.

Aha. Da werden jetzt in NRW wohl Polizeivollzugsangestellte
für diese Aufgaben eingestellt? Oder finden die Aufgaben der
bisherigen PVB im mittleren Dienst nicht mehr statt?

Komisch, dein Beispiel Vollzugsbeamte in NRW ist immer noch mittlerer Dienst. Was willst du mir sagen?

Sowas kann man beim reinen Vergleich der Tarife schön unter den Tisch fallen lassen.

Beamte tauchen weder im TVÖD noch im TV-L auf.
Zeig doch aml bitte die nach oben abweichenden Tarifsteigerungen der Angestellten im öffentlcihen Dienst während der Wirtschaftskrise.

Siehste, genau das ist das, worauf ich hinaus will. Es geht
nicht nur um den Tarif, sondern auch darum, was wirklich
gezahlt wird. Und da gingen die Durchschnittsgehälter in der
Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise zurück. Ich möchte meinen,
dass es im öD zu keinen Gehalts- oder Besoldungskürzungen kam
oder gar jemand auf die Straße gesetzt wurde. Dort nutz einem
der Tarif nämlich auch nicht viel. Aber diese Leute sind eben
nicht dabei, wenn man nur die Tarifentwicklung vergleicht.

Tatsächlich sind die Durchschnittsgehälter in der Wirtschaftskrise einmal um 0,3% gesunken. Das macht aber die Abweichung im ÖD nach unten nicht einmal annähernd wett. In Summe verliert der ÖD immer noch auf ganzer Linie.

So funktioniert eben Lobbyarbeit.

Vielleicht, aber an den Fakten ändert das auch nichts.

Ich behaupte auch nicht, dass die Fakten falsch sind. Die
Kurven werden schon stimmen. Es werden nur eben Kurven
verglichen, die Tarifentwicklungen zeigen. Man könnte das ja
mal auf die Spitze treiben und statt der Metallerkurve, die
Gehälter von Profispielern der 1. Fussballbundesliga
heranziehen. Da sähen die im öD sicher noch viel ärmer aus.
War dann aber den Lobbyisten wohl doch zu offenkundig.

Wie gesagt, du könntest ja mal eine Kurve liefern, die eine schlechtere Tarifentwicklung für eine andere Gruppe zeigt. Ich behaupte, die gibt es nicht. Profifussballer erhalten übrigens keinen Tarif.

TET

Hallo,

und genau das ist der Grund, warum in Kitas, in Krankenhäusern
und bei der Müllabfuhr gestreikt wird, wenn Ver.di einen
Schluck aus der Pulle für die öffentlich Bediensteten
verlangt, und nicht beim Bauamt, der Bußgeldstelle oder der
Fuhrparkverwaltung. Es geht eben nicht darum, dem Arbeitgeber
Schaden zuzufügen, sondern dem Bürger und damit witzigerweise
demjenigen, der die Zeche bezahlt. Offensichtlich soll der bei
dem ganzen Ärger und den regelmäßig entstehenden
Notsituationen übersehen, daß er letztlich lautstark fordert,
die Krötenwanderung aus seiner Tasche in die Tasche der
Staatsbediensteten zu beschleunigen. (*)

Im übrigen darf man in dem Zusammenhang erwähnen, daß die
Erhöhungen im TVÖD in den letzten Jahren wie folgt ausfielen:
2012 6,3 Prozent
2013 6,3 Prozent
2014 5,4 Prozent
2015 5,4 Prozent

Da ich kein Fachmann für Tariferhöhungen bin, gehe ich einfach
mal davon aus, daß die Tariverhöhungen in allen anderen
Branchen ähnlich ausfielen. Oder sollte ich mich da irren?

Ja, Du irrst, und zwar ganz gewaltig! Die von Dir genannten Lohnerhöhungen sind wahllos zusammengesammeltes Flickwerk ohne jeden Bezug zur Realität. Tarifabschlüsse des ÖD werden seit mindestens 8 Jahren grundsätzlich (1) nur noch für zwei Jahre abgeschlossen und (2) mit teilweise erheblichen Abweichungen innerhalb bestimmter Berufsgruppen und diesbezüglicher Nebenbestimmungen. Eine Erhöhung „um 5,4 %“ entspricht also „sagenhaften“ 2,7 % p.a. ! Genau dieses Täuschungsmanöver versuchen die Arbeitgeberverbände (und leider auch die Gewerkschaften) seit geraumer Zeit als „Bare Münze“ zu verkaufen und scheinen es geradezu beispielhaft an Dir geschafft zu haben.

Ein zweiter Aspekt stellt die seit etwa 15 Jahren andauernde, geradezu hanebüchende Abweichung der Beamtenbesoldung davon dar. Hier sind Reallohnverluste von 10 bis 15 % (bei Beamten in NRW) keine Seltenheit und das geht munter weiter. Sieh Dir einfach mal das Theater um die verfassungswidrige Beamtenbesoldung in NRW der letzten beiden Jahre an, dann bekommt Du vielleicht einen Eindruck, was da insgesamt im ÖD abgeht.

Letzteres ist auch der tatsächliche Grund, dass in den von Dir beschriebenen Verwaltungsteilen (Baumt und Bußgeldstelle) keiner streikt. Dort arbeiten überproportional viele Beamte, die kein Streikrecht haben. Und die Zeiten, in denen die Verdi ihre Angestellten für eine inhaltsgleiche Übertragung der Tarifabschlüsse auf die Beamtenbesoldungen auf die Straße geschickt haben, sind lange vorbei!

Außerdem verkennt man bei der aktuellen Streiklage der Erzieher(innen), dass es ihnen um etwas gänzlich anderes als um eine „prozentuale“ Lohnerhöhung geht. Sie wollen eine andere Würdigung ihrer Arbeit. Wenn sich da eine Manuela Schwesig hinstellt und lauthals brüllt, Erzieher(innen) sollten wie Grundschullehrer bezahlt werden, ist der Realitätsverlust offenbar schon bis in die höchsten Kreise weit fortgeschritten. Das eigentliche Problem - die zunehmenden Schwierigkeiten in der Arbeit der Erzieherinnen wegen Verhaltensauffälligkeiten und zunehmenden Migrationsfolgen sowie die teilweise selbst zu finanzierende Ausbildung- geht nebenher völlig unter. Und das löst man nicht mit Geld!

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

Bei Arbeitslosigkeit gibt es gar keinen Lohn. Das taucht deswegen im Durchschnittslohn auch nicht auf.

Im öD gibt es da weiter volles Gehalt/volle Besoldung. Da wird ja niemand entlassen, wenn es nichts mehr oder weniger zu tun gibt.

Das hat aber mit der Lohnetwicklung immer noch nichts zu tun.

Für nicht im öD Beschäftigte hat das durchaus etwas damit zu tun. Arbeitslosigkeit ist dort nunmal Bestandteil des Erwerbslebens. Da kann ich nicht einfach nur Tariflohnentwicklungen vergleichen. Fairerweise wird dann die Entwicklung der Arbeitseinkommen verglichen. Ich formuliere es mal etwas pointiert. Die im öD Beschäftigten zahlen einen wesentlch höheren Arbeitslosenbeitrag, weil dort eben die eigentlich Arbeitslosen weiterbeschäftigt werden. Zum Tariflohn. Das kostet eben auch mehr. Für mich sind das zwei Seiten der Medaille.

Man kann doch einfach die Entwicklung im Verhältnis zum Durchschnittslohn betrachten.

Natürlich kann man das. Das lässt aber eben beim öD trotzdem noch einen wesentlichen Aspekt unter den Tisch fallen. Die Kehrseite der Medaille einer leistungsgerechteren Entlohnung ist eben auch die, dass es mal keinen geben kann. Das Pendel
schlägt eben in der Wirtschaft stärker in beide Richtungen
aus. Als Lobbyist vergleicht man aber nur den Ausschlag nach
oben.

Wo ist denn das Pendel in der freien Wirtschaft mal deutlicher
nach unten ausgeschlagen als im ÖD?

Immer dann und dort, wo jemand arbeitslos wird. Im öD bezieht er weiter sein Gehalt und wird beschäftigt. In der Wirtschaft bezieht er eine Weile ALG-I, später vielleicht ALG-II, kommt dann vielleicht irgendwo in Arbeit, hat dabei aber keinen Anspruch wieder zu den letzten Bedingungen bezahlt zu werden usw. usf.

Mit Leistung hat der Tariflohn auch in der freien Wirtschaft übrigens annähernd nichts zu tun.

Nein, das zahlen die Unternehmen aus der privaten Kassen. Es geht hier nicht um persönliche Leistung. Wenn der VW-Schrauber an einem Auto mitschraubt, dass dem Unternehmen 100€ Gewinn bringt, dann kann der mehr verdienen als die Bäckererifachverkäuferin, die in der gleichen Zeit an der Produktion von 15€ Gewinn beteiligt ist. Bei Metalls ist eben der Automatisierungsgrad bzw. die Anlagenintensität sehr hoch, so das da mit jedem Handschlag mehr Umsatz/Gewinn generiert wird.

Da liegt der öffentliche Dienst immer noch schlechter.

Wenn ich Lobbyist wäre, würde ich auch keinen Vergleichsmaßstab heranziehen, bei dem ich darüber liege.

Welcher Massstab liegt den für den ÖD darüber?

Na der von den Metalltariflöhnen zum Beispiel.

Inwieweit genau trägt denn so ein Arbeiter in der Metallindustrie zum Produktivitätsfortschritt bei?

ich hatte behauptet, dass die Metallindustrie dazu beiträgt.
Der Arbeit wird daran in Form einer höheren Entlohnung beteiligt. Genauso wie er daran beteiligt wird, wenn dieser Fortschritt nicht stattfindet.

Da dieser Fortschritt kontinuierlich stattfindet, ist diese Behauptung schlichtweg falsch.

Gut, dann erklär das mal den Leuten, deren Unternehmen geschlossen worden sind. Offenkudig findet dieser Fortschritt nicht überall so automatisch statt, wie man im öD hochrückt (nein, ich meine nicht Beförderung, sondern die Erfahrung)

Der konkrete Produktivitätsfortschritt spielt bei Tarifverhandlungen überhaupt keine Rolle.

Dieser Fortschritt ist überhaupt die Voraussetzung, dass davon auch den Leuten etwas abgeben werden kann. Im Gegensatz zum Staat, kann es sich kein Unternehmend dauerhaft leisten mehr auszugeben als eine einnimmt. Wenn die Produktivität nicht steigt, gibt es auch nicht mehr zu verteilen. Die Produktivität kann übrigens auch durch den Einsatz von Maschinen steigen. Maschinen, die dann zu teure Arbeitskräfte ersetzen, womit ich wieder bei dem Punkt bin, dass auch die zu berücksichtigen wären, und nicht nur der Tarif.

Was mir auch fehlt, ist der Umstand, dass bei Beamtens nach dem einfachen Dienst so langsam auch immer mehr der mittlere Dienst wegzufallen scheint.

Warum jetzt das Thema Beamte?

Weil die im öD beschäftigt sind und nun auch die Angestellten im öD solche Höhergruppierungen verlangen. Dadurch steigen die Einkommen, selbst wenn die Tarife nicht steigen. Dann könnte ich weiterhin solche Kurven vergleichen und sagen, wir liegen drunter,

Warum jetzt Beamte?

Sind die im öffentlichen Dienst beschäftigt. Ich beziehe mich auf die weiter oben verlinkten Kurven. Da sind sie dabei. Also gehören sie dazu bzw. tragen zum Verlauf der Kurve bei.

Das ist schlichtweg falsch. Die Arbeiten machen jetzt Angestellte.

Aha. Da werden jetzt in NRW wohl Polizeivollzugsangestellte
für diese Aufgaben eingestellt? Oder finden die Aufgaben der
bisherigen PVB im mittleren Dienst nicht mehr statt?

Komisch, dein Beispiel Vollzugsbeamte in NRW ist immer noch
mittlerer Dienst. Was willst du mir sagen?

Hm, wo muss ich Dich abholen? Wenn der mittlere Dienst abgeschafft wird, dann passiert das nicht von heute auf morgen. Die Beamten, die noch das sind, werden ja nicht entlassen. Merkst Du was? Die bleiben eben noch bis Dienstzeitende da. Neue werden aber nicht eingestellt. Also fällt der dort langsam weg. NRW war nur ein Beispiel. In Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist das ebenfalls so. Und auch dort werden die im mD natürlich nicht alle sofort in den Ruhestand geschickt oder gar entlassen.

Siehste, genau das ist das, worauf ich hinaus will. Es geht
nicht nur um den Tarif, sondern auch darum, was wirklich
gezahlt wird. Und da gingen die Durchschnittsgehälter in der
Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise zurück. Ich möchte meinen,
dass es im öD zu keinen Gehalts- oder Besoldungskürzungen kam
oder gar jemand auf die Straße gesetzt wurde. Dort nutz einem
der Tarif nämlich auch nicht viel. Aber diese Leute sind eben
nicht dabei, wenn man nur die Tarifentwicklung vergleicht.

Tatsächlich sind die Durchschnittsgehälter in der Wirtschaftskrise einmal um 0,3% gesunken.

Da nenn mal die Quelle, damit wir wissen, worüber wir reden.
Bei Durchschnittseinkommen, sind sicher die der im öD beschäftigten dabei, wo es keine Einschnitt gab? Und grundsätzlich sind ohnehin nur die dabei, die noch Arbeit hatten.

Das macht aber die Abweichung im ÖD nach unten nicht einmal annähernd wett. In Summe verliert der ÖD immer noch auf ganzer Linie.

Also, wenn ich alleine auf die Wachstumsraten der Tarife abstelle, ist das so. Die spiegeln aber nunmal nicht die Lebenswirklichkeit in ihren ganzen Facetten wieder. Das ist meine Kritik an dieser unkommentierten Form der Gegenüberstellung. Dass dann noch

Ich behaupte auch nicht, dass die Fakten falsch sind. Die Kurven werden schon stimmen. Es werden nur eben Kurven verglichen, die Tarifentwicklungen zeigen. Man könnte das ja mal auf die Spitze treiben und statt der Metallerkurve, die Gehälter von Profispielern der 1. Fussballbundesliga
heranziehen. Da sähen die im öD sicher noch viel ärmer aus. War dann aber den Lobbyisten wohl doch zu offenkundig.

Wie gesagt, du könntest ja mal eine Kurve liefern, die eine schlechtere Tarifentwicklung für eine andere Gruppe zeigt.

Nein, es geht mir doch explizit darum, dass nicht nur die Wachstumsraten bei den Tarifen verglichen werden. Dem Arbeitslosen, der die hohen Lohnkosten nicht mehr erwirtschaften kann, nutzt der Tarif nichts. Er ist dann arbeitslos oder muss sich eine Arbeit suchen, wo der Tariflohn noch dem entspricht, was er leisten kann. Und auch in diesem neuen Job, kann gerade der Tarif um 10% erhöht worden sein. Deswegen kann er trotzdem noch 20% weniger als davor verdienen. Sowas kann im öD nicht passieren. Dort wird man bis zum Ende durchgeschleift und die Entlohnung steigt regelmäßig weiter.

behaupte, die gibt es nicht. Profifussballer erhalten übrigens keinen Tarif.

Es gibt so viele Arbeitnehmer in Deutschland die keinen Tarif bekommen. Aber die dürfen dann sicher nicht zum Vergleich herangezogen werden. Das würde dann ganz andere Vergleichskurven offenbaren, was dann nicht im Sinne des Lobbyisten wäre.
Also nochmal zum Kern meiner Kritik. Man kann nicht einfach einen einzelnen Aspekt vergleichen und alle anderen ausblenden und dann an diesem einen Aspekt eine Schlechterstellung postulieren. Wenn man das aber macht, dann aus einem guten Grund. Der gute Grund ist hier die Lobbyarbeit/Interessenvertretung.
Sei wir mal ehrlich. Wenn ich mich mit der freien Wirtschaft vergleiche, dann müssten die auch die dortigen sonstigen Begleiterscheinungen fordern. Dazu würde gehören, dass es in schlechten Zeiten keine Erhöhungen, sondern auch mal Rückgänge gibt und dass auch Arbeitslosigkeit drohen kann. Und genau das werden wohl 99,124% der dort Beschäftigten nicht wollen. Dann muss man aber auch akzeptieren, dass man dafür einen höheren Beitrag zahlt. Sei es in Form eines niedrigeren Gehalts, schlechterer Aufstiegschancen wegen falschem Parteibuch oder weil sich gerade der Bürgermeister verzockt hat. Aber man hat immer noch seinen Arbeitsplatz nebst Bezahlung und regelmäßigen Erhöhungen (ok. nach 15 bzw. 16 Jahren in der selben Entgeltgruppe scheint es dann mit der Entwicklung vorbei zu sein). In Umfragen ist das regelmäßig auch einer der gewichtigsten Gründe für die Bewerbung um eine Stelle im öD. Vielleicht muss man da mehr aufklären, was der Preis dafür ist.

Grüße

Moin,

Das hat aber mit der Lohnetwicklung immer noch nichts zu tun.

Für nicht im öD Beschäftigte hat das durchaus etwas damit zu
tun. Arbeitslosigkeit ist dort nunmal Bestandteil des
Erwerbslebens. Da kann ich nicht einfach nur
Tariflohnentwicklungen vergleichen. Fairerweise wird dann die
Entwicklung der Arbeitseinkommen verglichen. Ich formuliere es
mal etwas pointiert. Die im öD Beschäftigten zahlen einen
wesentlch höheren Arbeitslosenbeitrag, weil dort eben die
eigentlich Arbeitslosen weiterbeschäftigt werden. Zum
Tariflohn. Das kostet eben auch mehr. Für mich sind das zwei
Seiten der Medaille.

Wie kommst du auf die Idee, dass im ÖD massenahft unbeschäftigte Menschen den ganzen Tag nur herumsitzen? Das ist doch schlichtweg Quatsch. Insofern zieht die komische Arbeitslosenbeitragargumentation nicht ein bisschen.

Wo ist denn das Pendel in der freien Wirtschaft mal deutlicher
nach unten ausgeschlagen als im ÖD?

Immer dann und dort, wo jemand arbeitslos wird.

Was konkret hat Arbeitslosigkeit mit Leistung zu tun? Welche Lohn erhält man bei Arbeitslosigekit?

Im öD bezieht
er weiter sein Gehalt und wird beschäftigt.

Nö, da ist er auch arbeitslos.

In der Wirtschaft
bezieht er eine Weile ALG-I, später vielleicht ALG-II, kommt
dann vielleicht irgendwo in Arbeit, hat dabei aber keinen
Anspruch wieder zu den letzten Bedingungen bezahlt zu werden
usw. usf.

Woher nimmst du die Annahme, das sei im ÖD so?

Mit Leistung hat der Tariflohn auch in der freien Wirtschaft übrigens annähernd nichts zu tun.

Nein, das zahlen die Unternehmen aus der privaten Kassen. Es
geht hier nicht um persönliche Leistung. Wenn der VW-Schrauber
an einem Auto mitschraubt, dass dem Unternehmen 100€ Gewinn
bringt, dann kann der mehr verdienen als die
Bäckererifachverkäuferin, die in der gleichen Zeit an der
Produktion von 15€ Gewinn beteiligt ist. Bei Metalls ist eben
der Automatisierungsgrad bzw. die Anlagenintensität sehr hoch,
so das da mit jedem Handschlag mehr Umsatz/Gewinn generiert
wird.

Schlussendlich also völlig unabhängig von der persönlichen Leistung.

Da liegt der öffentliche Dienst immer noch schlechter.

Wenn ich Lobbyist wäre, würde ich auch keinen Vergleichsmaßstab heranziehen, bei dem ich darüber liege.

Welcher Massstab liegt den für den ÖD darüber?

Na der von den Metalltariflöhnen zum Beispiel.

Also bei mir liegt die Gehaltsentwicklung der Tariflöhne im ÖD unter der im Metall- und Elektrobereich.

Da dieser Fortschritt kontinuierlich stattfindet, ist diese Behauptung schlichtweg falsch.

Gut, dann erklär das mal den Leuten, deren Unternehmen
geschlossen worden sind.

Was genau hat das mit dem Produktivitätsfortschritt zu tun?

Offenkudig findet dieser Fortschritt
nicht überall so automatisch statt, wie man im öD hochrückt
(nein, ich meine nicht Beförderung, sondern die Erfahrung)

Wer rückt im ÖD automatisch hoch und wohin?

Der konkrete Produktivitätsfortschritt spielt bei Tarifverhandlungen überhaupt keine Rolle.

Dieser Fortschritt ist überhaupt die Voraussetzung, dass davon
auch den Leuten etwas abgeben werden kann. Im Gegensatz zum
Staat, kann es sich kein Unternehmend dauerhaft leisten mehr
auszugeben als eine einnimmt. Wenn die Produktivität nicht
steigt, gibt es auch nicht mehr zu verteilen. Die
Produktivität kann übrigens auch durch den Einsatz von
Maschinen steigen. Maschinen, die dann zu teure Arbeitskräfte
ersetzen, womit ich wieder bei dem Punkt bin, dass auch die zu
berücksichtigen wären, und nicht nur der Tarif.

Trotzdem spielt der konkrete Produktivitätsfortschritt für die Tarifverhandlungen keine Rolle.

Warum jetzt Beamte?

Sind die im öffentlichen Dienst beschäftigt. Ich beziehe mich
auf die weiter oben verlinkten Kurven. Da sind sie dabei. Also
gehören sie dazu bzw. tragen zum Verlauf der Kurve bei.

Inwiefern sollte das den Verlauf beeinflussen?

Komisch, dein Beispiel Vollzugsbeamte in NRW ist immer noch
mittlerer Dienst. Was willst du mir sagen?

Hm, wo muss ich Dich abholen? Wenn der mittlere Dienst
abgeschafft wird, dann passiert das nicht von heute auf
morgen. Die Beamten, die noch das sind, werden ja nicht
entlassen. Merkst Du was? Die bleiben eben noch bis
Dienstzeitende da. Neue werden aber nicht eingestellt.

Komisch, NRW bildet zwar für den Justizvollzugsdienst im mittleren Dienst aus, stellt die Leute dann aber nicht ein? Warum tun die das?

Also
fällt der dort langsam weg. NRW war nur ein Beispiel. In
Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem
Saarland ist das ebenfalls so.

Nö.

Tatsächlich sind die Durchschnittsgehälter in der Wirtschaftskrise einmal um 0,3% gesunken.

Da nenn mal die Quelle, damit wir wissen, worüber wir reden.

http://de.statista.com/infografik/1533/einkommensent…

Bei Durchschnittseinkommen, sind sicher die der im öD
beschäftigten dabei, wo es keine Einschnitt gab?

Bei welchen Tarifen gab es denn Einschnitte?

Und
grundsätzlich sind ohnehin nur die dabei, die noch Arbeit
hatten.

Das mag daran liegen, dass die anderen keinen Lohn bekommen. Gib doch einfach zu, dass die Aussage

Und da gingen die Durchschnittsgehälter in der Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise zurück.

falsch ist.

Also, wenn ich alleine auf die Wachstumsraten der Tarife
abstelle, ist das so. Die spiegeln aber nunmal nicht die
Lebenswirklichkeit in ihren ganzen Facetten wieder. Das ist
meine Kritik an dieser unkommentierten Form der
Gegenüberstellung.

Bei einer Diskussion über Tarifentwicklung zeigt die Kurve aber genau das Diskussionsthema.

Wie gesagt, du könntest ja mal eine Kurve liefern, die eine schlechtere Tarifentwicklung für eine andere Gruppe zeigt.

Nein, es geht mir doch explizit darum, dass nicht nur die
Wachstumsraten bei den Tarifen verglichen werden. Dem
Arbeitslosen, der die hohen Lohnkosten nicht mehr
erwirtschaften kann, nutzt der Tarif nichts. Er ist dann
arbeitslos oder muss sich eine Arbeit suchen, wo der Tariflohn
noch dem entspricht, was er leisten kann. Und auch in diesem
neuen Job, kann gerade der Tarif um 10% erhöht worden sein.
Deswegen kann er trotzdem noch 20% weniger als davor
verdienen. Sowas kann im öD nicht passieren.

Diese Behauptung ist schlichtweg falsch. Damit fällt deine Argumentation wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Dort wird man bis
zum Ende durchgeschleift und die Entlohnung steigt regelmäßig
weiter.

Nö.

Es gibt so viele Arbeitnehmer in Deutschland die keinen Tarif
bekommen. Aber die dürfen dann sicher nicht zum Vergleich
herangezogen werden.

Wenn man Tarifentwicklungen diskutiert, natürlich nicht.

Also nochmal zum Kern meiner Kritik. Man kann nicht einfach
einen einzelnen Aspekt vergleichen und alle anderen ausblenden
und dann an diesem einen Aspekt eine Schlechterstellung
postulieren.

Wenn er so eklatant ist, kann man das problemlos.

Wenn man das aber macht, dann aus einem guten
Grund. Der gute Grund ist hier die
Lobbyarbeit/Interessenvertretung.

Nein, Interessenvetreter weisen auf Problemlagen bei den von ihnen zu vertretenden hin?

Sei wir mal ehrlich. Wenn ich mich mit der freien Wirtschaft
vergleiche, dann müssten die auch die dortigen sonstigen
Begleiterscheinungen fordern. Dazu würde gehören, dass es in
schlechten Zeiten keine Erhöhungen, sondern auch mal Rückgänge
gibt

Hast du jetzt zu deinen Behauptungen auch mal ein Beispiel.

und dass auch Arbeitslosigkeit drohen kann.

Die kann auch im ÖD drohen.

Und genau das
werden wohl 99,124% der dort Beschäftigten nicht wollen.

Ein Grossteil von denen hat das schon.

Dann
muss man aber auch akzeptieren, dass man dafür einen höheren
Beitrag zahlt. Sei es in Form eines niedrigeren Gehalts,
schlechterer Aufstiegschancen wegen falschem Parteibuch oder
weil sich gerade der Bürgermeister verzockt hat.

Posten, die man wegen eines Parteibuchs erlangt, ist man ebenso schnell wieder los.

Aber man hat
immer noch seinen Arbeitsplatz nebst Bezahlung und
regelmäßigen Erhöhungen (ok. nach 15 bzw. 16 Jahren in der
selben Entgeltgruppe scheint es dann mit der Entwicklung
vorbei zu sein).

Von welcher Entwicklung sprichst du?

Gruß

TET

Hi!

Wer streiken darf, wird auch streiken. Alles andere ergibt aus
deren Sicht auch keinen Sinn. Allerdings streiken ja „nur“ die
kommunalen Kitas und da wiederum nur die organisierten
Mitarbeiter.

Das ist nicht so ganz korrekt.
Meine bessere Hälfte ist (wie die überwiegende Mehrheit in Krefeld) „nicht organisiert“ und trotzdem wird dort eine nicht geringe Anzahl des Personals zumindest tageweise streiken.

Es gibt aber gerade unter den nicht organisierten Mitarbeiter die häufig verbreitete Meinung, dass die Bezahlung soo mies nicht ist und man lieber den Personalschlüssel sowie die Infrastruktur verbessern sollte, da dies tatsächlich einer Entlastung gleichkäme - aber das ist eine andere Geschichte …

VG
Guido

Ich kann auch nicht begreifen wie dabei zugesehen wird, wie die Eltern voll auf die Fresse fliegen.

Ich arbeite (zwar im Vertrieb) in einer Firma die Ihr Geld mit Lohnverpackung verdient. Für alle die das nicht kennen, dass ist eine Branche im Niedriglohnsegment (zum Glück jetzt auch mit Mindestlohn) in der meist ungelernte und der deutschen Sprache nicht mächtigen Leute arbeiten. (völlig ohne Wertung. Bitte nicht falsch verstehen!)

Beim letzten Kita- Streik, habe ich in der Mittagspause meinen Wagen umgestellt und auf dem Mitarbeiterparkplatz geparkt. Wären meiner Mittagspause, haben die Mitarbeiter in der Produktion ihren Schichtwechsel.
Ich fahr also auf den Parkplatz und stell mich rechts neben ein bereits geparktes Auto. Dort blieb ich erstmal sitzen, hörte Radio und rauchte mir eine. Nur aus Augenwinkel und ohne großes Interesse sehe ich, dass eine Frau mittleren alters zu dem Wagen neben mir geht und erstmal hinten die Tür öffnet. Als ich dann sehe, dass Sie Ihr Kind weckt das auf der Rückbank wärend ihrer 4- Stündigen Schicht geschlafen hat, hat die Frau auf einmal mein volles Interesse! Nachdem das Kind geweckt und angeschnallt war, fuhr die Frau auch sofort los.

Ich saß in meinem Auto und dachte mir „was eine scheiß Mutter…ob die das wohl jeden Tag macht???“ dann hörte ich im Radio, dass die Kitas streiken und da wurde mir klar, dass die Frau es sich warscheinlich einfach nicht leisten konnte, einen einzigen Tag mit Ihrem Kind zu hause zu bleiben, weil Ihr sonst die 4 Stunden mindestlohn im Portmoain fehlen…wie traurig ist das denn???

Ich finde, dass Eltern die wärend eines Kita- Streiks mit ihrem Kind zu hause bleiben müsse, dafür auch entschädigt werden müssen…in Deutschland ist es ohnehin schon sehr unangenehm ein Kind groß zu ziehen…und dann kommt sowas noch dazu.

Hallo

du gehörst ja echt zu denen die immer auf dem Laufenden sind.

Sollen die Erzieher/innen auf ihr Streikrecht verzichten?
Sollen die Erz. nicht angemessen bezahlt werden, weil es Härtefälle gibt? (hier gibt es für wirkliche Notfälle Notgruppen - muss man sich halt nur erkundigen).

Warum meint jeder, Streiken zu dürfen, wenn es andere betrifft, spricht aber anderen das Streikrecht ab, wenn sie selbst betroffen sind?

Gruß
HaWeThie