Rechtsanwaltsfachangestellte(r) menschenunwürdiges

Die Lösung…
… ist super einfach:

Selbst Jura studieren, Anwalt werden und dann RaFa’s für 4000€/mon einstellen.

Gibt nichts auf der Welt, was dieses Vorgehen verhindert.

Ich erinnere mich an die Anekdote, welche mir ein Bekannter mal erzählte:
Es war einmal ein Taxifahrer.
Der hatte einen Stundensatz von etwa DM10 + Trinkgeld. Der Rest ging an den Taxiunternehmer, dessen Taxi er fuhr. Ständig lamentierte er darüber „Der Taxiunternehmer tut gar nichts und kassiert dafür über DM20 pro Stunde - ich mache die ganze Arbeit und kriege nicht mal die Hälfte!“

Tatsächlich drehte der Taxifahrer dann den Spieß um und machte ein Taxiunternehmen auf und stellte selbst Fahrer an. Dann hörte man ihn ständig lamentieren: „Die Taxifahrer tun gar nichts außer Rumfahren und kassieren dafür DM10 die Stunde - plus Trinkgeld! Ich habe die die ganzen Kosten, die Verwaltung, die ganze Verantwortung und trage das volle Risiko - und bei mir bleiben weit weniger als DM10 die Stunde hängen!“

Gruß,
Michael

Tach

Noch ein Grund mehr, die Managergehälter zu kürzen.

höre ich da etwa Neiddebatte?!

Gandalf

Hey,

tut mir leid, aber ich denk da anders drüber.

es ist halt eine Frage der Abgrenzung. Bis wo hin ist es für den Arbeitgeber „gesund“ moralisch richtig zu handeln. Oder anders gesagt.
Ab wo ist ein Gehalt menschenunwürdig. Wo ist das Ausbeutung? 2.600,00 EUR für einen 40 Std. Job ist in meinen Augen keine Ausbeutung.

Es tut mir Leid das zu sagen, denn Du scheinst eine smarte Frau zu sein aber es ist sehr einfach seinem Chef die Schuld für eine „schlechte“ Bezahlung zu geben. 2.600,00 EUR ist branchenüblich. Nicht extrem viel aber auch nicht extrem wenig.

Wenn Du mehr willst musst Du mehr leisten. Bist Du dazu bereit?

Du hast doch sicherlich Menschen kennen gelernt (Berufsschule) die im selben Bereich arbeiten. Was verdienen die?

Moin,

Das ist doch nur ein Beispiel. Aber dafür reichts bei dir
vielleicht nicht?

es ist soweit.

Hat man keine Argumente mehr, wird man unsachlich.

Und Tschüss

Gandalf

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Nomen est omen…

Vermutlich können sich viele nicht vorstellen, dass man sich trotz gutem Einkommen auch für seine Mitmenschen einsetzt.

Falls es dir da an Vorstellungskraft mangelt. Da gibt es ein Begriff für. Er heißt „Egoismus“ und der scheint in unserer Gesellschaft weiter verbreitet zu sein als man denkt.

Scheinbar gehst du ja einfach mir nichts dir nichts davon aus, dass ich selbst betroffen bin. Bin ich nicht. Wenn du dir schon nicht mehr vorstellen kannst, dass man sich für andere Menschen einsetzt, denen es weitaus schlechter geht als einem selbst, dann läuft derzeit gehörig was schief im Staate Deutschland!

Ich glaube kaum, dass jeder die Mittel und Möglichkeiten für ein Studium hat *kopfschüttel*, was aber auch gar nichts mit der Sache und der Ausgangsfrage zu tun hat, die ja war: Gut laufendes Unternehmen, Kanzlei, Arztpraxenetc. die mehr zahlen könnten, es aber trotzdem nicht tun.

Ich war nie auf der Berufschule, bin auch nicht aus diesem Bereich.
Nach meinem Abitur habe ich sofort studiert. Aber das alles hat damit auch gar nichts zu tun. Man kann ja auch mal über sich selbst herausschauen und gucken wie es anderen Leuten geht.

Ich denke, mit Menschen zu tun zu haben, die in der Gehaltsklasse weit unter einem liegt, sich zu informieren, Erfahrungen zu sammeln, andere Milieus und deren Probleme kennenzlernen, hilft dabei, den Horizont zu erweitern, die Egozentrik abzubauen. Mir mach das Spaß, mir gibt das was. Aber jetzt kommt bitte nicht mit dem Vorschlag, Sachbearbeiter beim Arbeitsamt zu werden. Ich habe einen guten Job, verdiene adäquat finde ich und bin zufrieden.

Durch meine vielfältigen Kontakte (auch geschäftlich) weiß ich von dem Problem. Eine gut laufende Firma, die mehr zahlen könnte, aber lieber weiter ausbeutet.

Ich habe den Thread an einem konkreten Beispiel aufgezogen.
Natürlich sind auch andere Berufsgruppen betroffen, das habe ich aber auch geschrieben, z.B. Sprechstundenhilfen u.a.

Da gibt es wirklich Leute, deren Taschen nur so überquellen mit Geldscheinen und (z.B. der mir bekannte Psychiater) und trotzdem ausbeuten. Müssten nicht gerade solche Menschen anders denken???

Mit der Qualifikation eines Anwalts hat das auch alles nichts zu tun.
Ich habe nie geschrieben, dass der Angestellte ebenso viel verdienen soll.

Höre ich da etwa die FDP heraus?

selbst wenn diese eine Rechnung nicht stimmt, sieht man doch eine allgemeine Tendenz im Vergleich zu den anderen Gehälten. Und vielleicht wärs auch mal gut, wenn du dich selbst umhörst, oder soll ich diese Arbeit auch noch für dich erledigen?

Danke, dass du mich so herrlich bestätigst.

Im Gegensatz zu dir bin ich in meinem Beitrag nicht beleidigend geworden :wink:

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Nomen est omen…

na, na!

Vermutlich können sich viele nicht vorstellen, dass man sich
trotz gutem Einkommen auch für seine Mitmenschen einsetzt.

Scheinbar gehst du ja einfach mir nichts dir nichts davon aus,
dass ich selbst betroffen bin. Bin ich nicht. Wenn du dir
schon nicht mehr vorstellen kannst, dass man sich für andere
Menschen einsetzt, denen es weitaus schlechter geht als einem
selbst,

aaaah, jetzt! du sprichst ein ganz grundlegendes gesellschaftliches problem an, und dir geht’s gar nicht um die rechtsanwaltsfachangestellte an sich?
bedingungsloses grundeinkommen: JA?
finanziert von den gut verdienenden, altruistischen leistungsträgern?

stell dir vor, du bist RAFA mit 2600 brutto im monat. steuerklasse 1, keine kinder bleiben dir davon ca. 1600 euro.
davon gehen 600 warm für die wohnung weg, 200 brauchst du zum essen, 300 für’n rest. bleiben 500 euro übrig. ok, noch 100 für die altersvorsorge, also hast du 400 zum verjubeln.

jetzt kommt einmal die woche für zwei stunden ne putzfrau zu dir, weil du nicht selbst putzen magst.
und die saagt „warum geben sie mir eigentlich nicht 18 euro statt achtfuffzich? sie haben’s doch!“.

was würdest du ihr antworten?

gruß

michael

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hallo.

Da gibt es wirklich Leute, deren Taschen nur so überquellen
mit Geldscheinen und (z.B. der mir bekannte Psychiater) und
trotzdem ausbeuten. Müssten nicht gerade solche Menschen
anders denken???

du verlangst also, daß menschen, die aufgrund ihrer qualifikation viel geld verdienen, denen was abgeben, die aufgrund ihrer niedrigeren qualifikation nicht soviel verdienen?
und das aus reiner nächstenliebe?

Mit der Qualifikation eines Anwalts hat das auch alles nichts
zu tun.

aber wir sind uns einig, daß das einkommen wesentlich von der qualifikation abhängt, oder?

Ich habe nie geschrieben, dass der Angestellte ebenso viel
verdienen soll.

wo ist dann deiner meinung nach die grenze?
mit 2600 euro brutto ist - auch in der stadt - ein gutes leben möglich.

gruß

michael

ein menschenwürdiges Gehalt

Welches Wort hast du von

Wieviel verdienen noch gleich deine Mitarbeiter?

nicht verstanden?

Hallöchen,

Ich glaube kaum, dass jeder die Mittel und Möglichkeiten für ein Studium hat *kopfschüttel*

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich kenne Asylanten, denen in Deutschland nichts, aber auch gar nichts anerkannt wurde - die trotzdem in Deutschland ein Studium hingelegt haben. Ohne einen Cent staatliche Förderung.
Wenn die das können: warum dann nicht jeder andere auch?
Verstehe ich ehrlich nicht.
Ansonsten klingt es erstmal nach Futterneid.

, was aber auch gar nichts mit der Sache und der Ausgangsfrage zu tun hat, die ja war: Gut laufendes Unternehmen, Kanzlei, Arztpraxenetc. die mehr zahlen könnten, es aber trotzdem nicht tun.

Woher wissen wir, dass „mehr zahlen können“ tatsächlich drin ist?
Ich kenne die Bücher nicht, weiß aber, dass so mancher Freiberufler (wozu ein Anwalt auch gehört) mit einem Salär von €6000/mon glücklich wäre, für €2500 eine Festanstellung anzunehmen: Nicht vom Brutto täuschen lassen!
Wenn eine Kanzlei mit einem Angestellten €15000/mon einnimmt, und der Angestellte €2500 nominales Brutto auf dem Lohnzettel hat, wird der Anwalt kaum einen höheren Lebensstandard haben als sein Mitarbeiter…
Also wäre die Frage: von welchen Relationen reden wir?

Gruß,
Michael

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Hi Barbara,

Du wirfst Allgemeinplätze in den Raum. Damit kann niemand etwas konktretes anfangen. Sicher ist es so, dass die Bezahlung an einem Arbeitsplatz, neben der Wirtschaftlichkeit, auch davon abhängt, wie hoch die Fluktuation in diesem Job ist. Und da sind Arzthelferinnen, Friseurinen, Reisebüroverkäuferinnen, Steuerfachangestellte und eben auch Rechtsanwaltsgehilfinnen gleichermaßen betroffen.

Das sind alles verantwortungsvolle Jobs die großen Einsatz und große Verantwortung abverlangen. Und es sind Jobs die historisch hauptsächlich von Frauen erledigt werden, die nach ihrer Ausbildung einige Jahre arbeiten und dann Kinder kriegen und dem Betrieb (der oft auch die Ausbildung finanziert hat) nicht mehr zur Verfügung stehen. Und aus dieser Historie heraus hat sich die Bezahlung in diesen Jobs eher unterdurchschnittlich entwickelt.

Dazu kommt, dass der Arbeitgeber auch deshalb gut verdienen muß, weil er im Falle des Falles auch das Risiko abfedern muss. Natürlich kann man es so regeln dass alle Mitarbeiter gleich viel wie der Chef verdienen. Wenn aber dann der Großkunde wegbricht, die Konjunktur zusammenfällt, die Miete steigt, die Versicherungsbeitrage steigen u.s.w., u.s.f., dann müssen die Mitarbeiter eben auch genauso ran - und DAS funktioniert wundersamerweise auch nicht (hab ich selbst schon versucht).

bye
Rolf

Dann mal Butter bei die Fische
Hallo Babsi,

mich würde interessieren, warum Anwaltskanzleien, die ja
eigentlich sehr gut verdienen , ihre Sekretärinnen (zumeist
gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte) so schlecht bezahlen?

  • weil Anwaltskanzlei oftmals ein anderes Wort für arbeitsloser Jurist ist.
  • Weil es schwer sein dürfte, die Gehälter der sehr gut verdienenden Kanzleien zu erfahren
  • Weil die Arbeit zumeist von Auszubildenden gemacht wird (vermutlich ist darum die Ausbildung auch so lang!)

Auf Angebot und Nachfrage zu verweisen, ist natürlich ein rein
wirtschaftliches Argument. Kein moralisches.

Geld stinkt nicht und gehört eher zur Wirtschaft als zur Moral.

Ich kann es nur einfach nicht nachvollziehen, wie man bei
gutem Einkommen ein so menschenunwürdiges Gehalt zahlen kann!

Also dann Butter bei die Fische: Wieviel Prozent Deines Einkommens gibst Du dafür aus, dass Deine Mitarbeiter wieviel Prozent über Tarif und branchenüblich liegen?

Mir ist auch völlig schleierhaft, wieso man die Bezahlung an Schulabschluss und Ausbildungsdauer misst. Ein Handwerksmeister mit Hauptschulabschluss, Lehre und 1 Jahr Meisterschule verdient doch auch oft mehr als ein promovierter Jurist.

Fühlen man sich dann besser?

Nein, aber sie lassen Dich Dich besser fühlen.

Gruß
achim

Moin,

Höre ich da etwa die FDP heraus?

och nöh, mit denen hab ich nun so gar nichts am Kopp.

Gandalf

Servus,

Aber es ist auch hinlänglich bekannt, dass
Steuerfachangestellen zu wenig verdienen.

erstaunlich bloß, dass die „Zehnjährigen“ den Löwenanteil bei den Durchfallquoten der StB-Prüfungen stellen. Wäre das Bestehen der Prüfung doch ein gutes Mittel, um endlich so viel zu verdienen wie der Scheff.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Servus,

für das Erkennen einer „Tendenz“ ist diese Quelle so gut geeignet wie eine Kuh zum Fliegen. Wenn Du magst, mach ich Dir, dass laut der von Dir verlinkten Tabelle ein Bäckereifachverkäufer in Meckenbeuren durchschnittlich 8.200 € verdient, aber in München 250 €.

Aber selbst wenn man unterstellt, dass die überwiegende Mehrzahl der Angaben nicht gefaked ist, kann man an den Tabellen vor allem ablesen, in welchen Berufen Teilzeitarbeit häufig ist.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder