Dir ist schon klar, dass damit umgehend Neuwahlen ausgelöst werden würden?
So ein Abstimmungsverhalten würde den Koalitionsfrieden brechen, der -vertrag wäre hinfällig. Dies zöge sehr wahrscheinlich die Stellung der Vertrauensfrage nach sich. Wahrscheinlich seitens Merkel nur widerwilligst, aber wg. des internen Drucks aus der Partei unumgänglich. Wir wissen ja, wie ungern sie sich selbst entscheidet, sondern meist entschieden wird („von hinten denken“, also nachdem sie jeweils die Umfragen gelesen hat ).
Die Folge wäre, dass die BT-Wahlen vorgezogen werden müssten.
Nun denken wir uns mal in so ein SPD-Präsidiums Hirn rein. Ich weiss, es tut weh. Würde es der Wähler gutheissen, wenn wir ihm kurzfristig eine Neuwahl einbrocken? Vielleicht nicht, weil er doch eine gewisse Ordnung und Berechenbarkeit der Vorgänge mag. Mit anderen Worten: So ein Schuss könnte am Ende glatt nach hinten losgehen und der SPD auch den letzten Hauch einer Siegchance rauben. Verlässlichkeit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Parteien. Das leidet schon so im Laufe der Zeit. Da muss man nicht noch mit dem MG draufhalten, um ihm endgültig den Garaus zu machen.
Ceterum censeo … es ist alles nicht so einfach, nur weil man es persönlich möchte.
Du magst evtl. rot-rot-grün im Bund präferieren. Aber das kann auch heftige Gegenbewegungen auslösen. Im eigentlich strukturell notorisch roten Saarland kämen sie auf 47%, wenn die saarländischen Chaos-Grünen nicht abgesoffen wären. 2012 hatten alle drei zusammen fast 52%.
Schon in einem Bundesland ist die Koalitionsbildung nicht einfach. Auf Bundesebene wg. extremster Differenzen in einigen Politikbereichen um so mehr.
Gruß
vdmaster