den u. a. Artikel kennt wohl jeder, wenn auch vielleicht aus anderer Quelle:
Ich gönne dem Mädchen und ihrer Familie, dass sie, wie von ihnen gewünscht, in Deutschland bleiben dürfen. Aber es ist doch so: Wenn man liest, wieviele Menschen in Deutschland (oder Europa) leben wollen, denkt man manchmal: Das geht doch nicht, das sind zu viele, die können wir nicht alle durchfüttern. Aber wenn man eine einzelne Person kennt, dann entsteht Mitgefühl, besonders, wenn man die Person sympathisch findet.
Reem Sahwil aus Rostock kenne ich nicht persönlich, vermutlich auch niemand von Euch. Aber durch den Zwischenfall damals mit Angela Merkel ist sie vermutlich vielen von uns ans Herz gewachsen.
Warum aber, wenn ich nun mal ganz objektiv nachfrage, darf sie in Deutschland bleiben? Gibt es einen besonderen, sachlich vertretbaren Grund, aus dem sie, anders andere Menschen, die unter gleichen Voraussetzungen wie sie nach Deutschland gekommen sind, hier bleiben darf? Oder dürfen das alle? Oder hat sie nur, weil sie damals mit Merkel in der bekanntem Weise in Kontakt kam, das Aufenthaltsrecht bekommen?
Nochmal: Ich gönne dem Mädchen das. Aber trotzdem muss ich festellen: Wenn sie nur aus dem genannten Grund abweichend von anderen Menschen, die aus den gleichen Günden wie sie hierher gekommen sind, vorgezogen wird, ist das unfair.
Ich denke auch, es wäre besser wenn man für solche Fälle eine Rechtsgrundlage fände.
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, Regeln zu beschließen, nach denen ein Asyl-Aufenthalt in eine Migration umgewandelt werden kann, sofern die Betreffenden gut integriert sind und eine realistische Chance auf eine Teilhabe an der Gesellschaft haben. Sowas wäre gegebenenfalls auch ein Ansporn.
@Carsten - Es geht nicht darum hier jemanden durchzufüttern. Ein Flüchtling, der hier erfolgreich Deutsch gelernt hat, sich in der Schule/Ausbildung entsprechend bewährt hat, von dem kann auch angenommen werden, dass er hier einen Job findet. Und in so einem Fall hat der Staat sehr viel Geld gespart - denn ein Kind kostet den Staat bis zur Volljährigkeit mehrere 100.000€.
Mir geht es nicht darum, jemanden „durchzufüttern“. Ich denke, das wird auch aus meinem Text, und wer mich ein wenig kennt, vor allem aus anderen Beiträgen von mir deutlich.
Aber die Vokabel wird von Flüchtlingsgegnern häufig benutzt.
Solche Fälle, welche in der Öffentlichkeit waren? Nein, eine Rechtsgrundlage gibt es bereits und nennt sich Asylgesetz. Es kann nicht sein, das aufgrund eines Gesprächs mit Mutti eine Abschiebung Aufgehoben wird. Konsequent ist anders.
Da ist wohl eher, in den meisten Fällen, der Wunsch Vater des Gedankens.
Leider oftmals schon.
Es kann und darf nicht sein, das aus sentimentalen Gründen solche Beschlüsse gefasst werden.
Nein, ich meinte einen anderen Fall und ich dachte, ich hätte auch gut beschrieben, was ich meine. Aber ich schreibe es für dich gern nochmal in anderen Worten:
Es gibt (mindestens) zwei grundsätzlich unterschiedliche Grundlagen für einen längeren Aufenthalt hier in Deutschland: Asyl und Migration. Asyl bedeutet, dass man solange ein Fluchtgrund vorliegt bei uns leben kann, aber bei Wegfallen des Fluchtgrundes wieder in sein Heimatland zurückkehren muss. Migration bedeutet, dass man dauerhaft hier leben will, gegebenenfalls auch die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt.
Für ein Überführen von Asyl in Migration gibt es derzeit keinen gesetzlichen Rahmen. Ich finde das schade, weil es immer wieder vorkommt, dass sehr gut integrierte Menschen mit einem hohen Potential ein Teil unserer Gesellschaft werden zu können, abgeschoben werden, in ein Land, dass ihnen völlig fremd ist. Wer als Kind 10 und mehr Jahre in Deutschland verbracht hat, kann nun einmal anderswo nicht so ohne Weiteres Fuß fassen.
Ich hoffe, dass war jetzt eindeutig genug.
Nein, wohl kaum. Ich bin durchaus für verbindliche Bedingungen die für so einen Fall erfüllt sein müssen. Wie streng oder nicht diese angesetzt werden, kann man ja diskutieren. Grundsätzlich finde ich aber, dass Kinder und Jugendliche, die 10 und mehr Jahre ihres Lebens hier im Asyl verbracht haben, auch hier bleiben können sollten.
Das ist ja genau mein Argument. Aus sentimentalen Gründen einfach per Dekret finde ich das unangebracht. Es sollte entsprechende gesetzliche Grundlagen geben, die dann auch für alle gelten.
Ganz meine Meinung. Aber dann möchte ich mal erklärt haben, warum Menschen aus Mahgreb Staaten, oder Nepal überhaupt einreisen dürfen. Oder ist Armut neuerdings auch ein Grund Asyl zu beantragen? Sind diese schutzbedürftig?
Einreisen darf hier prinzipiell erstmal nur, wer ein entsprechendes Visum besitzt, von einer ensprechenden gesetzlichen Regelung betroffen ist, oder hier Asyl beantragt. Beantragen kann das erstmal jeder, egal, ob er nachher auch welches bekommt.
Deswegen wurde ja das mit den sicheren Herkunftsstaaten ja erst erdacht - und es greift meines Erachtens deutlich zu kurz. Für einen Homosexuellen dürfte Marokko beispielsweise alles andere als ein sicheres Herkunftsland sein. Dennoch stehen die Chancen für die meisten Asylbewerber aus diesen Ländern ausgesprochen schlecht.
Genau deswegen hat die Anzahl an Bewerbungen aus den Mahreb-Staaten (aber auch vom Balkan) in den letzten Jahren extrem abgenommen. Das Problem sind da her die Leute, die heute „Geduldet“ noch hier leben. Auch hier wird man eine Lösung finden müssen - und zwar auch im Rahmen der allgemeinen Menschenrechte.
Richtig. Und wer von dem angesprochenem Klientel hat das in der Mehrheit?
Auch richtig. Die Betonung liegt auf „Antrag stellen“. Ein generelles Recht auf Asyl gibt es nicht. Einen Antrag kann man auch ausserhalb der EU stellen.
Na und? Soll die sexuelle Orientierung jetzt ein Freibrief sein? Wurden alle Täter der z.B. Jahreswende 2015 in Köln plötzlich umgepolt? Waren das nicht überwiegend junge Nafris, die sicher nicht schwul, oder sonst anders orientiert waren.
Hm. Offenbar hast du schon wieder nicht verstanden, was ich geschrieben habe.
Die Herkunftsländer der „Nafris“ sind erst seit 2016 als „sichere Herkunftsländer“ definiert worden. Tatsächlich erreichen uns inzwischen nur sehr weniger Asylbewerber aus diesen Staaten. Insofern ergibt dein Kommentar auf meine Ausführungen keinerlei Sinn.
Sie ist nun mal Merkels Mädchen und willkommenes politisches und mediales Missbrauchsopfer für bestimmte Interessen. Das genügt in D, wir brauchen hier keine störenden Rechtsgrundlagen:
Und ja, es ist unfair! Mehr als das, aber dann müsste man mit so lästigen sachlich-objektiven Dingen wie Recht und (Einwanderungs-) Gesetz daherkommen.
Danke Franz, ich wollte den gleichen Beitrag verlinken. Ich nahm immer an, wir hätten bereits so genung Antisemiten in Deutschland. Naja, offenbar nicht.
Sehe ich auch so. Dennoch schildert der verlinkte Artikel einen Sonderfall. Das Mädchen kam 2010, also vor 7 (!) Jahren zur med. Behandlung nach D und ist - sofern der Wiki-Artikel zu ihr zutrifft - staatenlos. Sie wurde wie schon ihre Eltern in einem palästinensischen Flüchtlingslager geboren. Die Familie ist inzwischen integriert und das Mädchen offenbar ein hellwacher Kopf. Das Mädchen ist längst eher in D als in ihrem Herkunftsort verwurzelt, wobei man von Heimat bei einem Lager kaum reden kann. Ich hielte eine Abschiebung für ungerechtfertigt, nicht zu vergleichen mit Leuten, die in ihrem Heimatland ohne Verfolgung zwar in Armut, aber in Frieden leben können.
Die seit Jahrzehnten andauernde Existenz palästinensischer Flüchtlingslager und die dort herrschenden Zustände, unter denen Menschen schon seit Generationen leiden und hausen müssen, gehören zu den Ursachen, dass die ganze Region nicht zur Ruhe kommt. Wer einen Nährboden für Gewaltbereitschaft und Terrorismus schaffen will, richtet solche Lager ein und muss dann nur lange genug zuwarten.
Es gab wohl vor etwa 2 Jahren ein Interview eines Welt-Reporters mit der damals 15-jährigen Reem. Der Wortlaut des Gesprächs ist strittig, führte jedenfalls zu einiger Aufregung in den Medien über Antisemitismus und Judenhass, der aus den Worten des Mädchens zu entnehmen gewesen sein soll. Na klar, Judenhass … das ginge ja gar nicht. können wir in D nicht dulden. Himmelarschundzwirn, was für eine Verlogenheit! Wie weltfremd gebärden sich hiesige Zeitgenossen, die sich darüber aufregen, dass Insassen palästinensischer Lager kein Loblied auf Israel singen!
Wir kennen die Vorgeschichte mit von Besatzungsmächten willkürlich gezogenen Grenzen, wir wissen um die diversen Kriege in der Region, wir wissen, dass Israels Nachbarn keine Friedensengel waren und sind, wir wissen aber auch, dass ähnliche Feststellungen für Kräfte in Israel in ähnlicher Weise gelten. Bis heute ist mit Israel keine Zweistaatenlösung möglich. Die Herrschaften wollen es bei Besatzung und Lagern belassen und siedeln, wo sie nichts zu suchen haben. Und die seit Generationen in Lagern hausenden Menschen sollen Beifall klatschen - ist zu viel erwartet. An der Stelle kommen die Stimmen, die nach Schuldigen für diesen und jenen Krieg, für in Hinterhöfen zusammengebastelte Raketen und darauf folgende Vergeltungen suchen. Aber Lösungsvorschläge haben solche Leute nicht zu bieten.
Unter allen Beteiligten gibt es haufenweise verbohrte Idioten, die auf dem Elend von Menschen ihre ideologischen und machtgeleiteten Süppchen kochen. Und bei uns ist es Staatsräson, auf welcher Seite man zu stehen hat. Sonst ist man Antisemit. Die Leute mit ihrer in Stein gemeißelten Staatsräson gehören ebenso wie die Gewalttäter und Machtheinis unter Palästinensern und Israelis zu den Beförderern des Dauerelends. Gebraucht werden Lösungen, keine Parteinahme. Menschen wie das Mädchen Reem und ihre Familie sind Opfer der uneinsichtigen Cliquen vor Ort, aber auch Opfer von Leuten, die Israels Staatsführung zustimmen, welchen Mist sie auch immer verzapfen mag.
Gerade diese Geschichte sollte uns abhalten, Gruppen zu unterstützen, die friedliche Nachbarschaft und friedliches Zusammenleben unterlaufen. Die einen sprechen Israel das Existenzrecht ab, während Israel nicht bereit ist, den Palästinensern ein eigenes Staatsgebiet zuzubilligen. Wir sollten keine gewaltbereiten Ideologen einer der beiden Seiten unterstützen. Die Täter brauchen keine Unterstützung, die Opfer schon, egal ob sie Moslems oder Juden sind.
Schließlich: Wir brauchen eine gesetzliche Regelung, die Menschen wie Reem und ihrer Familie ein Bleiberecht zubilligen. Es gab schon Fälle, in denen z. B. eine seit Geburt hier lebende Gymnasiastin abgeschoben wurde, weil ihre Eltern bei der Einreise vor 15 Jahren falsche Angaben gemacht hatten. Nach medialer Aufregung wurde die Abschiebung rückgängig gemacht. Da sitzen sich Hintern ein halbes Beamtenleben lang breit, um nach 15 Jahren hier arbeitende, bestens integrierte Menschen abzuschieben, darunter Kinder, die das Herkunftsland ihrer Eltern gar nicht kennen und hier aufgewachsen sind. Wir brauchen einen gesetzlichen Schutz vor derart hirnlosen Formalienrittern.
Davon kannst Du ausgehen. Aber weniger, weil Kontakt zur Kanzlerin Asylrecht auslöst, sondern weil die Medien daraus eine rührselige Schnulzenstory machten. Wahrscheinlich hat die kommunale Ausländerbehörde hier auf Weisung der rot-tiefroten Landesregierung gehandelt. Nicht unbedingt direkt, aber über interne Informationskanäle.
Auch unsere Kanzlerin ließ ja nichts unversucht, sich in der öfftl. Meinung anzuärscheln, als sie Reem in 04/16 zum persönlichen Gespräch ins Kanzleramt einlud. Reine PR.
Weder sie noch ihre Eltern oder Geschwister waren je anerkannte Asylanten in D.
Dieser Status (bspw. über GFK) war vom BAMF ebenfalls nicht erteilt worden.
Das ist nicht unser Problem. Siehe das nepalesische Mädchen in NRW. Die Eltern haben teils durch Täuschungen ihren Aufenthalt immer weitere verlängert. Später kam das Gejammer, dass das Mädchen seine Heimat nicht kenne. Nepal war die ganze Zeit sicher. Ebenso die palästinensische Gebiete!
Dass die Leute dennoch bleiben, zeigt, zu was für einer Bananenrepublik wir geworden sind. Wir Einheimischen haben uns sklavisch an jedes Gesetz zu halten. Bei Migranten zählt das alles nicht, der Migrant wird - manche vermuten schon einen Zusammenhang zwischen zurückgehender Religiosität und der damit verbundenen, oftmals weiblichen Suche nach Ersatzfiguren zur Unterordnung - als Opfer gesehen, das von uns Deutschen unbedingt verteidigt werden müsse.
Dann sollte man auch die Grenzen sichern und Asylanträge von Leuten, die aus sicheren Drittstaaten kommen, unmittelbar abwehren und die Einreise nicht zulassen. Und man sollte Asylanträge schnell bearbeiten und maximal eine Instanz vorsehen, danach raus. Und man sollte abschieben, auch wenn jemand krank ist, solange die Person nur die Reise übersteht. Und man sollte überhaupt gar keine Asylanträge annehmen, wenn jemand etwa aus Palästina, Irak, Afghanistan usw. kommt.
Aber das ist ja deine Scheinheiligkeit, du willst das alles nicht und stellst es dennoch so dar, als sei das Kind, das zehn Jahre hier lebe, nur durch unsere Schuld so lange hier. Komplette Tatsachenverdrehung.
Der Versuch sie entsprechend einzustufen, wurde von den Grünen unterlaufen, verzögert und dann für den Jüngsten Tag terminiert. Da die Thematik öffentlich mittlerweile abgekühlt war, hat Merkel nichts unternommen, um sich über Plauderrunden hinweg (Kabinettssitzung) weiter damit zu beschäftigen. Wahrscheinlich kam ihr ein Gipfel dazwischen.
Bist du wieder im Sülz-Modus? Die Leute in „palästinensischen Flüchtlingslagern“ sollten mal auf Hamas und Fatah gucken. Da werden Tunnel gebaut, damit auch ja genug Raketen geschmuggelt werden können. Lebensmittel wurden noch nie durch die Tunnel transportiert. Warum auch, gibt ja genug. Und im Gazastreifen ist es eng? Dann sollten die Leute dort vielleicht mal nicht ganz so viele Kinder bekommen, welche bei den Eltern ja oftmals als zukünftige Märtyrer gelten.
Deine Faktenverdrehung kannst du beim Linksparteistammtisch vortragen. Unterlasse es doch bitte hier, gegen Israel zu hetzen. Wenn einseitig Israel verantwortlich gemacht wird, sollten Eltern, die ihr Kind so verblenden, ins nächste Flugzeug gesetzt werden. Als ob wir nicht genügend Antisemiten hätten.
Wir brauchen Schutz vor solchen Faktenverdrehern wie dir. Die Wahrheit beim nepalesischen Mädchen sieht wie folgt aus:
Offenbar bist du ein Opfer dieser gezielten Medienkampagnen gegen Abschiebungen. Wie lange soll das Lügen eigentlich noch so weitergehen? Die Bevölkerung soll offenbar bewusst dumm gehalten werden.
Genau das habe ich nicht gemacht. Musst einfach nur lesen und wörtlich nehmen, was ich schrieb. Die Methode. einzelne Passagen aus dem Zusammenhang zu reißen, ist arg billig.
Auch wenn Gewalttäter darunter sind, handelt es sich beim ganzen Rest um Opfer des Unwillens beider Seiten, zu politisch tragfähigen Lösungen zu kommen.
Was ich tue oder lasse, überlasse bitte mir. Israelis und Palästinenser liefern reichlich Anlässe für Kritik. Kritik an Israels Politik (die von mir gewiss nicht einseitig ist) hat nichts mit Hetze gegen Israel zu tun, mit Antisemitismus schon gar nichts.
Wer wen auch immer als sakrosankt hinstellt, beraubt sich der eigenen Urteilsfähigkeit.