Religion in Schulen

Hallo Ralf,

Das ist doch hier auch so. Wer nicht in der Kirche ist hat
selten die Chance in der kirlichen Welt zu arbeiten.

Ich bezweifle, das „hier“ die Nicht-Christen in so drastischer Weise gemobbt werden, wie es in der guten alten DDR der Fall war. Wenn ich mich irre, dann solltest Du Dich an den Verfassungsschutz wenden, die sind so weit ich weiß dafür da, sowas zu verhindern.

Find ich echt gut den Spruch. Muss ich mir merken.

Ohne Sonne, ohne Gott, geht die ganze Welt bankrott!

Und, sind es alle Verbrecher geworden???

Leider gab es tatsächlich viele Verbrecher. Nicht zwingend Mörder oder Vergewaltiger, aber in Sachen Ehre und Moral ist doch schon mehr schief gelaufen.

Typisch Christen. lesen ohne zu verstehen, was dort steht.

Typisch Juden…
Typisch Atheisten…
Typisch Deutsche…
Typisch Türken…
Typische Schwarze…
Die meisten Sätze, die mit „Typisch …“ anfangen sind nicht sonderlich geistreich.

FALSCH! Auch Eltern lernen jeden Tag etwas dazu.

Richtig, die Frage ist nur was. Leider sind die Eltern aufgrund ihrer Vergangenheit meist nicht sonderlich weltoffen.
Das ist ihnen nicht unbendingt vorzuwerfen, schließlich sind einige in einem System aufgewachsen, das Religion verspottet hat.
Aber schade ist es trotzdem.

Pozilei, Feuerwehr, Krankenhäuser, Schulen und Universitäten
braucht er unbedingt, wobei auf den Uni’s nicht jeder Mist
gelehrt werden muss. Die Uni’s sollten sich an den techn.
Fortschritt halten.

Und die Sozialhilfe nicht? Du hast doch davon gesprochen, dass der Staat ohne Sozialhilfe in sich zusammenfallen würde, oder?
Und ich bin mir nicht sicher, ob es an den Unis liegt, dass dort die Naturwissenschaften etwas zurückfallen. Fakt ist doch, dass zwar die Kurse angeboten werden, aber die meisten Leute nicht Mathematik, Physik, usw. studieren wollen oder können.
In anderen Berufen hat man bessere Berufschancen, in anderen Studienfächern fallen nicht 90% der Studenten nach den ersten 2 Semestern weg. Die Schuld der Unis ist es sicherlich nicht allein.

Das gibt es hier auch. Nennt sich BND und befreudete Dienste.

Bei konkreten Beispielen wende Dich doch bitte an die Gerichte.

Mit freundlichen Grüßen,
Zwergenbrot

Hallo Ivo,

Dafür brauchen wir in einem Rechtsstaat aber keinen
Religionsunterricht der „Staatskirchen“. Ein Fach Ethik wäre
viel angebrachter!
Außerdem sollte diese Wertevermittlung nicht auf die Schulen
abgeschoben werden sondern zuhause stattfinden, wo das Kind
doch viel mehr Zeit verbringt. Die 2 Stunden die Woche können
das nie im Leben kompensieren!

Einverstanden.

Es wäre denkbar, aber für den Religionsunterricht gibt es
keine Alternative für diese Form von Wissensvermittlung rund
um Recht, Gerechtigkeit, sozialen Zusammenleben usw.

Doch: Ethik!
Sachlich viel neutraler und bessere Vermittlung von Werten
anstatt darüber zu dikutieren worin sich die Evangelien
unterscheiden.

Ich antworte auf Dein Posting, obwohl viele andere hier m.M.n. denselben Fehler machen?
Wie kommt Ihr nur darauf, daß Ethik „Neutral“ ist, oder auch nur neutraler als Religion? Das ist völlig abstrus. Auch eine Ethik geht von Voraussetzungen aus. Nimm z.B. eine Ethik der Menschenrechte. Vielleicht meinen wir hier alle, daß das völlig plausibel ist und jedem so einleuchten müßte, daß man daraus eine universale Plausibilität folgern könnte. Daß jedoch nicht alle Menschen in allen Ländern diese so interpretieren, wie man selber es tut, ist doch ziemlich klar. Ethik bezieht immer Position, was man z.B. an der Diskussion um pränatale Diagnostik sehen kann. Es gibt also ganz sicherlich keine „obejektive“ oder „neutrale“ Ethik und ich halte es für unmöglich, daß ein Lehrer Ethik, Werte neutral vermitteln kann. Ich bin Theologin (und erklärte Gegnerin des Religionsunterrichts in seiner momentanen Form), halte mich für durchaus kompetent in den verschiedenen theologischen Schulen, aber völlig neutral könnte ich sie nicht vermitteln.
Wie steht es also mit der Ethik als Schulfach? Ethik als Fach, in dem die Schüler über diverse ethische Ansätze, ihre historische entwicklung etc. informiert werden, ok. Aber doch bitte keine Wertevermittlung, wie sie in Brandenburg in staatlicher Verantwortung bewußt betrieben werden muß, in einem Unterricht, der auch noch den Titel „Lebensgestaltung“ trägt. Eine von einem staatlichen Lehrer bewußt in einem Unterricht vermittelte Wertbildung halte ich für skandalös. Verstößt auch in mehrerer Hinsicht gegen die Verfassung, gegen das Gebot der weltanschaulichen Neutralität, das Erziehungsrecht der Eltern und natürlich auch gegen den verfassungsrechtlich garantierten Religionsunterricht (worüber ich allerdings gerne diskutieren würde…).
Du hast Dich explizit gegen die Möglichkeit einer Wertevermittlung ausgesprochen, Deine Zweifel teile ich. Andererseits muß man sehen, daß unsere Gesellschaft ein Interesse daran hat, daß die nachwachsenden Generationen ihren historisch gewachsenen Wertekonsens kennen und auch akzeptieren. Das war wohl einfach, solange die Rolle der Kirchen nicht hinterfragt wurde.
Die interessante Frage ist, gibt es wirkliche Alternativen zu RU? Kann man ohne den Versuch einer Wertevermittlung eine Generation aufwachsen lassen?
Hier, denke ich, wird es interessant. Und daher halte ich es für sehr wichtig, daß jedem klar ist, daß Ethik genausowenig neutral ist wie Religion…

Grüße,
Taju

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Mißverständnis?
Hallo Taju,

Wie kommt Ihr nur darauf, daß Ethik „Neutral“ ist…

vielleicht wurde das bisher mißverständlich formuliert. Mit Neutralität ist wahrscheinlich gemeint, dass dahinter keine Institution wie zum Beispiel eine Kirche steckt.

Dein Argument leuchtet mir ein (entschuldigung, wenn ich mich hier einmische).
Wertevorstellungen, von noch sovielen Menschen formuliert, kann nicht neutral sein. Aber ich finde das auch nicht schlecht, weil diese Werte dann nicht starr sind, und hinterfragt werden können, und die Chance besteht, sie entsprechend eines Zeitgeistes zu korrigieren. Und dieser Fall des veränderten Zeitgeistes im Zusammenhang der gesellschaftlichen Wertevorstellungen ist ja auch eingetreten. Die Ansichten darüber, ob Religionsunterricht sinnvoll ist oder nicht, sind schon eine ganze Weile Auslöser von Streitgesprächen. Aber wo liegt das Problem, das die Leute damit haben? Liegt es an der Abneigung gegen die Kirche als Institution oder den Werten, die diese vermittelt?

Meine Erfahrungen mit Ethikunterrichten (als Konsumentin oder besser als Schülerin) sind nicht gut gewesen. Und ich habe im nachhinein den Eindruck, dass man sich nicht wirklich im klaren darüber ist, was vermittelt werden soll. Bei dem einen Lehrer erfuhren wir über einen zu langen Zeitraum, warum Erziehung notwendig ist, und wo im Gehirn des Menschen das Bedürfnis nach Erziehung zu finden ist, beim anderen erfuhren wir etwas über verschiedene Philosophen, und ließen unsere Gedanken freien Lauf. So stelle ich mir den Ethikunterricht für meine Kinder nicht vor.
Bei der Religionslehrerin meiner Kinder wird z.b. von Situationen in denen man Angst hat gesprochen, was dagegen getan werden kann, und so weiter. Und wenn dann die Lehrkraft noch Bezug nimmt auf biblische Geschichten, dann kann ich damit leben, auch wenn ich keine Kirchgängerin bin.

Ich will auf folgendes hinaus, bezug nehmend auf Deine Äußerung:

Andererseits muß man sehen, daß unsere Gesellschaft ein
Interesse daran hat, daß die nachwachsenden Generationen ihren
historisch gewachsenen Wertekonsens kennen und auch
akzeptieren. Das war wohl einfach, solange die Rolle der
Kirchen nicht hinterfragt wurde.

Muß denn die Kirche hinterfragt werden?
Bei unserer Religionslehrerin hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass sie auf der einen Seite unter dem Druck ihrer Kirche ihr Wissen vermittelte, und auf der anderen Seite Schwierigkeiten hatte dieses Wissen weiterzugeben, weil sie dafür keine Abnehmer (Zuhörer) fand. Die Kirche (in meinem Fall die evangelische) bietet sozusagen meinen Kindern ein kompaktes Wissen über bestimmte Lebensideale an, die mit meiner Erziehung einher geht, soweit ich das mitbekomme.
Ob es nun Kirchenvertreter gibt, die schwärzer sind als schwarze Schafe, ob es immer mehr Menschen gibt, die ohne Skrupel sich über all die Werte trotz besseres Wissens hinwegsetzen, ist ein gesellschaftliches aber nicht mein Problem.
Was spricht dagegen Lebensideale der Kirchen (am liebsten von allen Kirchen zusammen, weil jede gute Ideen im peto hat) für gut zu heissen und sie an Kinder weiter zu geben? Könnte das ein Ethikunterricht besser als ein Religionsunterricht, wenn er, wie von mir vorgeschlagen, alle guten Werte in einen Lehrplan packt? Ist dieser Unterricht für unsere Kinder glaubwürdig?

kann man ohne den Versuch einer Wertevermittlung eine
Generation aufwachsen lassen?

Ich denke, dass in jeder Familie Werte vermittelt werden, so wie sie von der Elterngeneration der Eltern erfahren wurde. Je enger Menschen zueinander Kontakt haben, desto einheitlicher werden diese Werte (z.B. wie in einer Dorfgemeinschaft). Also, zugegebener Maßen kommen unsere Kinder wahrscheinlich schon ohne Reli-Unterricht aus. Doch wer sind „unsere Kinder“. Welche Lebensideale erfahren Kinder, die von Schule zu Hort zum Abendbrottisch ihrer überarbeiteten allein lebenden Mutter wandern, oder wo die Oma die Kinder mit viel Essen aber wenig Gesprächen versorgt, bis die Eltern von der Arbeit kommen?
Und es geht mir nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Erfahrung, dass sie selbst Anspruch auf Wertschätzung genießen dürfen, weil das zu den Lebensidealen dazugehört.
Überall kann gelesen werden, dass Kinderseelen einen Anspruch auf Untastbarkeit haben. Und wir Erwachsene haben uns bisher nicht besonders glorreich erwiesen, diesen Anspruch gerecht zu werden. Ein guter Reli-Unterricht könnte eine von vielen Möglichkeiten dafür sein.

viele Grüße
Claudia

Hallo Ralf,

Insbesondere, da unsere Erziehung ja auch nicht mehr
funktioniert - wie es eigentlich sein sollte.

Was ist der Grund? Hat evtl. der Rel.-Unterrichts nichts
gebracht?

Wir haben eine schlechte Erziehung, weil die MÜTTER auf dem Arbeitsmarkt sind.
Die RECHTE Erziehung sollte zunächst in der Familie statt finden - und dann im Religionsunterricht die Denkweisen (Prinzipien) der Religionen verdeutlichen. (Buddhismus, Hinduismus, Daoismus, Christentum, usw.)

Da würde das Fach

„Bonsai“ sicherlich mehr bringen.

Falsch.

Klar *g*

Ich Glaube das die Religionslehre bei bekannten
Persönlichkeiten nichts gebracht hat oder?

Ganz gewaltig FALSCH!!!

Ups. Gibt es keine Steuerhinterziehungen mehr… gibt es keine
Lügen mehr… gibt es keine Bestechungen mehr…
Ich Glaube, daß die Bestellung 73 Transportmaschinen jeder
Grundlage fehlt. Wie war das gleich mit den Falschaussagen der
Vorstände? u.s.w.

Ja, jetzt weiss ich wie Du das gemeint hast. :- )))
Klar, bei DENEN hat der Religionsunterricht nichts gebracht!!!
Religion ist auch nicht zu lehren, sondern NUR die Prinzipien zu zeigen. LEBEN nach diesen Prinzipien muß jeder SELBST.
Das Problem ist dann das LEBEN SELBST. Wenn Betrug BELOHNT wird (in der Gesellschaft) oder eine Bestechung von der Politik für RECHTENS dargestellt wird, oder, wenn ein Betrieb ohne Steuerhinterziehung garnicht mehr existänzfähig ist, braucht man sich nicht zu wundern.
Wenn Politik und Wirtschaft solch ein System aufbaut, in dem man mit ANSTAND zu nichts kommen kann, ist das nicht der Fehler der Religionen - sondern unserer GIERIGEN Politiker und Wirtschaftsbosse.

JEDER geistig hochstehende Mensch hatte UNBEDINGT auch eine
hohe MORAL - Ethik und Anstand - wenn nicht auch Religiösität.

Dem stimme ich zu.

Man darf KIRCHENGLAUBEN und Religion nicht verwechseln.

Bitte helfe mir, den Unterschied zu verstehen in Bezug auf das
Christentum?

GERADE das Christentum zeigt eine FALSCHE Lehre.
Sprich: Die BIBEL ist sehr wohl RICHTIG, doch die AUSLEGUNGEN der Kirchen sind falsch.
Die Bibel ist zwar das am Meisten verkaufte Buch, aber auch das am WENIGSTEN verstandene Buch. :- )))
Die Bhagavad Gita (Hinduismus) oder die Lehrreden des Buddha, sind einfacher zu verstehen.
Das liegt daran, daß die Bibel SYMBOLE zur Erklärung benutzt, die falsch verstanden oder ausgelegt werden.

„Du sollst kein falsches Zeugnis geben …“ oder so ähnlich.

Was Du meinst, ist Reichtum erwerben, NUR durch Lug und Betrug
möglich - oder??
Da hast Du vielleicht nicht ganz unrecht. Aber das sind KEINE
geistig hochstehenden Menschen.

Ach, und woher kommt der Reichtum der Kirche?

Da haben wir es doch. :- )))
KIRCHE ist heute nur noch Management um KASSE zu machen, und nicht mehr um die WAHRHEIT zu lehren.
Die „Schäfchen“ werden nicht mehr auf den rechten Weg gebracht, sondern der Weg wird den „Schäfchen“ angepasst - damit möglichst viele kommen.

Doch es mögen bekannte
Menschen sein, im Sinne von Medienrummel - oder in Politik und
Wirtschaft (Geld, Macht, Einflußkur - aber kuzlebig) - aber
nicht bekannt im Sinne von „unvergänglich - zeitlos“. (also
PERSÖNLICHKEITEN, von denen noch in 100 - 500 oder gar 1000
Jahre geredet wird).

Momentmal, die kurzlebigen und die unvergänglichen
PERSÖNLICHKEITEN machen doch einen das Leben schwer?

Die „kurzlebigen“ machen das Leben schwer - weil sie Abkassieren.
Die „langlebigen“ haben ein schweres Leben - aber sammeln kein Geld, sondern Erfahrung.

MfG,
Demetrius

MfG
Ralf

PS: nobody is perfect, aber mal soll ein Blatt nicht nur von
der Sonnenseite sehen.

http://www.kirchensteuer.de/index.html

Hallo Zwergenbrot,

Was Du meinst, ist Reichtum erwerben, NUR durch Lug und Betrug
möglich - oder??
Da hast Du vielleicht nicht ganz unrecht.

Nun ja, soweit ich weiß hat sich eine größere Gruppe von
Mathematikern mit diesem Problem beschäftigt, zahlreiche
Studien und Experimente durchgeführt und ist zu einem
überraschenden Ergebnis gekommen:
Wer „nett“ ist hat bei weitem höhere Erfolgschancen.

KLAR, wenn ich Nett zu meinem Chef (Lehrer) bin, habe ich mehr Chanzen.
Aber wenn in Deinem Zeugnis steht: Er war BELIEBT bei seinen Mitarbeitern, ist das NEGATIV. :- )))
Sprich: Du bist keine Führungspersönlichkeit.

Wobei „nett“ wohl bedeutet, wer öfter kooperiert als sein
eigenes Ding durchzuziehen.

Auch klar: Wenn mir als Chef keiner widerspricht, ist mir das IMMER lieber. :- ))
Widersprechende Abteilungsleiter sind bei den Direktoren NICHT beliebt.

Dazu gab es ziemlich komplexe Versuche, die weitgehend aus
Computersymulationen bestand.
Recht spannend. Jedenfalls verbreitet sich immermehr die
Annahme, dass man zu wesentlich mehr Reichtum kommt, wenn man
anstelle skrupelos und raffgierig zu sein, lieber nett und
hilfsbereit ist.

Warum kassieren dann die großen Konzernbosse ab, und der Betrieb geht Pleite??? (Telekom - Aktienbetrug, falsche Rechnungen, usw).
Die DIREKTOREN setzen sich ab, und die NETTEN Mitarbeiter sind dann die bösen Arbeitslosen.

Das Leben ist nicht durch Gefechte entstanden, sondern durch
kooperation und die Bildung von Netzwerken.

und „ICH“ beherrsche das Netzwerk. :- )))

Das Leben ist KAMPF zwischen „Gut“ und „Böse“.
LANGFRISTIG setzt sich IMMER das Gute durch, doch KURZFRISTIG hat das Böse die Macht.

Leider bin ich erst vor kurzem auf diese Forschungen gestoßen
und kann noch nicht mit genaueren Angaben zu den Definitionen
von „nett“ und den Versuchsreihen, den mathematischen Modellen
usw. aufwarten.
Aber die Grundaussage ist wie gesagt:
Nett ist besser.

Du wirst es mir nicht glauben, aber dieses NETTE Netzwerk, ist eine Idealvorstellung von gerade DIESEN Machtpersönlichkeiten, die ALLES beherrschen wollen.
IM Betrieb sollen ALLE nett sein und gut ZUSAMMEN arbeiten, und ICH (der BIG BOSS) stehe darüber. :- )))
Firmenpolitik, damit keine widersprüche von UNTEN kommen.

Ansonsten natürlich schon eine IDEALVORSTELLUNG. Doch jedes Ideal scheitert am Menschen SELBST.

MfG,

Demetrius

Grüße,
Zwergenbrot

Hallo Claudia,

Wie kommt Ihr nur darauf, daß Ethik „Neutral“ ist…

vielleicht wurde das bisher mißverständlich formuliert. Mit
Neutralität ist wahrscheinlich gemeint, dass dahinter keine
Institution wie zum Beispiel eine Kirche steckt.

so wars gemeint.

Mein Problem mit Religionsunterricht ist, dass es nur zwei Gruppen betrifft und andere aussen vor läßt. In den Klassen meiner Mutter manchmal echt ein Witz bei gerade mal 1/3 deutscher Schüler!

Ebenso sört es mich, das hier nach Religionsgemeinschaften getrennt wird. Wäre ich evangelisch gewesen, könnte ich mit dem Einfluss vielleicht noch leben. Da läuft nicht ganz so viel schief.

Was soll ich als Schüler… und ab einem gewissen Alter bekommt man das ja ganz gut mit… von einer Organisation halten, die Diktatoren unterstüzt hat, Waffen in alle Welt verkaufte und zutiefst undemokratisch ist. Von der fehlenden Gleichberechtigung der Fau ganz zu schweigen. So jemand will mir was über Werte erzählen? Da hab ich schon in der 5ten drüber gelacht!

Meinetwegen RU aber nicht konfessionsgebunden!

Gruß Ivo

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Hallo grilla,

Ich will auf folgendes hinaus, bezug nehmend auf Deine
Äußerung:

Andererseits muß man sehen, daß unsere Gesellschaft ein
Interesse daran hat, daß die nachwachsenden Generationen ihren
historisch gewachsenen Wertekonsens kennen und auch
akzeptieren. Das war wohl einfach, solange die Rolle der
Kirchen nicht hinterfragt wurde.

Muß denn die Kirche hinterfragt werden?

Oh ja, als überzeugte Protestantin, Theologin und treue Angehörige meiner Kirche sehe ich das als notwendig an. Jedoch wird „Kirche“ sicherlich heute nicht wirklich ernsthaft hinterfragt, sondern aus einem Konglumerat aus undifferenzierten Meinungen. So erlebe ich oft, daß man mir in einem Gespräch entschuldigend sagt, daß es ja am „Christentum viel zu kritisieren gibt“. Sicher, aber meist wissen die Leute gar nicht, was sie damit meinen, sprechen sie von der Geschichte des Christentums, das Christentum zu einer gewissen Zeit, wenn sie vom Papst sprechen, meinen sie nicht eine bestimmte Ausgestaltung des Christentums?
Ein zumindest evangelischer Christ, der seinen Luther verstanden hat, wird es sogar als seine religiöse Pflicht ansehen, die menschliche Institution zu hinterfragen (sie aber nicht zu verlassen)

Bei unserer Religionslehrerin hatte ich bisher nicht den
Eindruck, dass sie auf der einen Seite unter dem Druck ihrer
Kirche ihr Wissen vermittelte, und auf der anderen Seite
Schwierigkeiten hatte dieses Wissen weiterzugeben, weil sie
dafür keine Abnehmer (Zuhörer) fand. Die Kirche (in meinem
Fall die evangelische) bietet sozusagen meinen Kindern ein
kompaktes Wissen über bestimmte Lebensideale an, die mit
meiner Erziehung einher geht, soweit ich das mitbekomme.
Ob es nun Kirchenvertreter gibt, die schwärzer sind als
schwarze Schafe, ob es immer mehr Menschen gibt, die ohne
Skrupel sich über all die Werte trotz besseres Wissens
hinwegsetzen, ist ein gesellschaftliches aber nicht mein
Problem.

Ja. Eigentlich geht es mir auch mehr darum, auf ein Problem hinzuweisen, auf das ich selbst keine Lösung weiß. Ich selber hatte zwar einen sehr schlechten RU, meine ehemaligen Mitstudenten, die vor allem Theologie studierten, weil es ihre Chancen als Lehrer erhöhte, lassen mich auch nicht wirklich hoffen, aber wie so oft ist es immer vom Lehrer abhängig, was ein UNterricht über das rein Kognitive hinaus bringt.

Was spricht dagegen Lebensideale der Kirchen (am liebsten von
allen Kirchen zusammen, weil jede gute Ideen im peto hat) für
gut zu heissen und sie an Kinder weiter zu geben? Könnte das
ein Ethikunterricht besser als ein Religionsunterricht, wenn
er, wie von mir vorgeschlagen, alle guten Werte in einen
Lehrplan packt? Ist dieser Unterricht für unsere Kinder
glaubwürdig?

Hier steckt für mich der problematische Punkt:
Wer entscheidet, was gute Werte sind? Eigentlich geht es bei der „Wertbilung“ ja nicht darum, einem Kind zu sagen, daß es nicht stehlen soll, sondern darum, ihm die dahinter stehende Idee plausibel zu machen. Hier könnte man z.B. auf die folgende Strafe aufmerksam machen oder aber die Zerstörung des menschlichen Miteinanders, natürlich auch auf eine strafende höhere Macht, oder aber auf eine, die einen trotz dieser Tat liebt, aber diese Tat selbst verachtet. Es gibt also verschiedene Plausibiliserungsstrategien. Die kann man nicht unbedingt alle durcheinander wirbeln, will man, daß jemand auch selbstständig eine Entscheidung in schwierigen Fällen treffen kann. Es geht darum, nicht nur eine Ethik, sondern auch die dahinter stehende Systematik soweit vertanden zu haben, daß man sich darin eigenmächtig bewegen kann. Wenn man so will, steht auch hinter der Jurisprudenz eine solche Systematik. Viele Urteile, die uns spontan ungerecht erscheinen, werden erst dann nachvollziehbar, wenn man das dahinter stehende Abstractum sieht.

Wenn ich also Werte wirklich vermitteln möchte, so vermittele ich immer eine Weltanschauung.
Hier kommt der „Vorteil“ unseres in Deutschland üblichen RU zum Tragen, der verfassungskonform in Verantwortung der Kirchen steht: Ein RU-Lehrer ist kontrollierbar. Er ist gewissen Lehrsätzen und einer Systematik verpflichtet. D.h. nicht, daß es keine Vielfalt innerhalb der KOnfessionen gibt, aber d.h., daß ich einen Lehrer auf bestimmte Grundlinien verpflichten kann. (Leider ist das allzu oft nur der theoretische Hintergrund…).
Ich finde es sehr wichtig, daß ich als Eltern mein verfassungsmäßiges Recht auf Erziehung auch in dieser Hinsicht durchsetzen kann, indem ich mein Kind zwar vielleicht einerseits mit einer Weltanschauung konfrontiere, die nicht seine sind, andererseits aber ich eine genaue Definition dessen habe, was denn nun diese Weltanschauung ist.
Um es kurz zu sagen: 1. Ein Ethikunterricht, der WErte vermitteln soll, vom Staat verantwortet (der doch weltanschaulich neutral sein soll), halte ich für einen völlig falschen Weg. Sollte man mein Kind da rein zwingen, würde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden MIttel dagegen wehren.
2. Wenn schon ein solcher Unterricht, dann Religionsunterricht, mit Lehrern, die ihr religiöses Bekenntnis offen gelegt haben und die eine wissenschaftliche Ausbilund hinter sich haben. Meine Ablehnung hat auch eher was damit zu tun, daß ich nicht glaube, daß diese Institution den Kirchen gut tut. Zudem geht dem RU selbst die Plausibilität verloren. Das ist eine gesellschaftliche Tatsache, an die man nun mal nicht vorbei kann.

kann man ohne den Versuch einer Wertevermittlung eine
Generation aufwachsen lassen?

Ich denke, dass in jeder Familie Werte vermittelt werden, so
wie sie von der Elterngeneration der Eltern erfahren wurde. Je
enger Menschen zueinander Kontakt haben, desto einheitlicher
werden diese Werte (z.B. wie in einer Dorfgemeinschaft). Also,
zugegebener Maßen kommen unsere Kinder wahrscheinlich schon
ohne Reli-Unterricht aus. Doch wer sind „unsere Kinder“.
Welche Lebensideale erfahren Kinder, die von Schule zu Hort
zum Abendbrottisch ihrer überarbeiteten allein lebenden Mutter
wandern, oder wo die Oma die Kinder mit viel Essen aber wenig
Gesprächen versorgt, bis die Eltern von der Arbeit kommen?
Und es geht mir nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch
um die Erfahrung, dass sie selbst Anspruch auf Wertschätzung
genießen dürfen, weil das zu den Lebensidealen dazugehört.
Überall kann gelesen werden, dass Kinderseelen einen Anspruch
auf Untastbarkeit haben. Und wir Erwachsene haben uns bisher
nicht besonders glorreich erwiesen, diesen Anspruch gerecht zu
werden. Ein guter Reli-Unterricht könnte eine von vielen
Möglichkeiten dafür sein.

Und auch hier gebe ich Dir recht und ich habe manchmal echte Zweifel, daß Eltern, egal wieviel Zeit sie mit ihren Kindern verbingen, überhaupt irgendetwas vermitteln. Da wächst eine „kann alles, darf alles, kriegt alles“-Generation heran. Sicherlich hast Du auch recht, daß gute Schule allgemein viele Perspektiven eröffnen können. Nur auch hier sollte man zuerst Eltern an ihre Erziehungspflicht gemahnen… Jedenfalls kann Schule nie gegen das Elternhaus erziehen, auch nicht nebenher, sondern höchstens ergänzend und bestärkend…

viel Grüße,
Taju

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Hallo Ivo,

Meinetwegen RU aber nicht konfessionsgebunden!

Ich denke, dazu habe ich in meine Antwort auf „grilla“ schon genug geschrieben:wink:

Grüße,
Taju

Hallo Elbin,

Danke. Finde ich gut, dass das jetzt geht. Ich kenne aber
keine Schule, die so was anbietet. Ist das noch in der
Probephase bzw. jeder Schule freigestellt, ob sie das möchte?

Das Berliner Verwaltungsgericht hat darüber entschieden, dass das (in Berlin) gestattet werden muss. Bis jetzt gibt es zwei Grundschulen in Berlin, die diesen Unterricht demzufolge anbieten. Aber das Urteil ist ja auch erst eine Woche oder so alt. Bei anderen Bundesländern weiß ich da nicht bescheid.

Sind diese anderen Religionsfächer dann auch Pflicht für die
jeweiligen Gläubigen?

Religion ist in Deutschland grundsätzlich kein Pflichtfach.

Das ist es nämlich, was mich am meisten stört, dass
Glaubenskunde Pflicht ist also staatlich vorgeschrieben wird.

??? Das ist doch Unsinn. Genauso wenig ist es Pflicht, am Religionsunterricht teilzunehmen, wenn Du einer bestimmten Kirche angehörst, genauso wenig, wie ein Religionslehrer die Kinder fragen würde, ob sie getauft sind oder nicht.

Viele Grüße
Jana

Was uns fehlt ist das Bildungsfach: Lebenskunde
(Religion ist unnötig)

Religionslehre, Glaubenslehre, Lehre allgemein sind bereits suggestive Begriffe die zur Ablehnung führen. Man könnte einfach einen Weltanschauungsunterricht durchführen und die wichtigsten Religionen gegenüberstellen und mit dem Materialismus vergleichen. Warum eine doktrinäre, einseitige Beeinflussung von Kinder?

Es sollten aber schon paar Grund-Regeln genannt werden:
1 -10 Du sollst nicht …

Lass Dich von Reli befreien.