Hallo Mimi,
unser Sohn, 9 Jahre alt, besucht eine katholische Grundschule
in RLP. Wir selbst sind Atheisten, aber wollten trotzdem, dass
unser Kind am Relgionsunterricht teilnimmt.
Das gehört in vielen Bundesländern zum gängigen „Programm“ konfessionsgebundener Schulen. In der jüdischen Oberschule beispielsweise nehmen alle - unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund - an den jüdischen Fächern teil.
Im letzten Monat fanden nun die Kommunionen statt, im Zuge
dessen die Schule einen Tagesausflug in einen Dom mit
anschliessendem Eisessen organisierte.
Am Tag vorher wurde ich informiert, dass unser Kind nicht
teilnehmen darf, da es nur fuer die Kommunionskinder sei und
er nun dafuer die Schule besuchen muesse.
Gibt es noch andere Kinder, die nicht katholisch sind in seiner Klasse?
Ich habe nicht vor, einen Aufstand zu proben, aber hat schon
einmal jemand aehnliche Erfahrungen gemacht?
Auch evangelische oder jüdische Kinder an katholischen Schulen haben dieses „Problem“, wenn für die katholischen Kinder Kommunion oder Firmung angesagt ist. Es ist eine Chance das Anderssein zu thematisieren und die eigene Identität positiv zu vermitteln. Allerdings wüßte ich jetzt nicht, wie man eine atheistische Identität positiv vermittelt, aber Ihr werdet sicher Gründe für Eure weltanschauliche Grundeinstellung haben.
Warum wird unser
Kind „bestraft“ und wird ausgegliedert(so sieht er es auch
selbst), weil wir Atheisten sind?
Es wäre Eure Aufgabe, dem Kind zu vermitteln, daß es keine Bestrafung ist.
Was ich allerdings als unglücklich empfinde ist, daß Ihr erst so kurzfristig von dem Auflug erfahren habt. Ich würde das der Schule auch so rückmelden.
Viele Grüße
Iris