Kate und ´Logik´
Hi.
Die meisten Götter der Weltgeschichte sind wankelmütig und imperfekt, sie haben Gefühle, Schwächen, Macken und Charakterfehler. Im Alten Testament kann man das noch sehr gut erkennen, und die „perfekten“ Götter der späteren Monotheismen haben sich noch etwas davon behalten, denn sie strafen wenn man Mist baut.
Der Gott des Neuen Testaments und der Allah des Koran haben von jenen „Macken“ nicht nur „etwas davon behalten“, sondern sie haben - nach modernen menschenrechtlichen Maßstäben - die mit Abstand übelsten Charakterfehler (Drohung mit ewiger Höllenqual bei Verletzung göttlicher Gesetze). Das ´vergisst´ du leider zu erwähnen, vermutlich, um vor allem den Islam, für den du bekanntermaßen Sympathien hegst, nicht in die Schusslinie zu bringen.
Als Staatsanwalt würde ich besagten Göttern folgendes vorwerfen:
_§ 240 StGB
Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft._
Beweisstück 1 (von vielen) im Koran:
3:12 Sprich zu denen, die ungläubig sind: «Ihr sollt übermannt und in der Hölle versammelt werden; und schlimm ist die Ruhestatt!»
Ich denke, angesichts ihres fortgesetzten und inhaltlich ultimativen Verstoßes gegen § 240 StGB kämen Gott und Allah mit drei Jahren oder Geldstrafe noch sehr glimpflich davon.
Was die tatsächliche Ausführung des angedrohten Übels betrifft, stände für die ominös-numinosen Herrschaften auch nicht viel mehr auf dem Spiel:
_§ 223 StGB
Körperverletzung
(1) Wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar._
Ich finde, diese Paragraphen sollten unter Berücksichtigung des grausamen Gewaltpotentials besagter Götter im Hinblick auf Strafverschärfung dringendst überarbeitet werden. Natürlich ist auch die Möglichkeit zu untersuchen, dass die Beschuldigten aus psychologischen Gründen nicht rational urteilsfähig sind, z.B. wegen einer narzisstischen Störung vom Typ F 60.8 in Verbindung mit einer Borderline-Störung vom Typ F 60.31. Für die Erstellung eines psychopathologischen Befundes sollten mehrere unabhängige, d.h. atheistische Gutachter zur Beurteilung herangezogen werden - aber nach Möglichkeit bitte keine (unter Befangenheitsverdacht stehende) Islamwissenschaftler
Im gegebenen Fall wäre § 63 in Anschlag zu bringen:
_§ 63 StGB - Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus
Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit (§ 20) oder der verminderten Schuldfähigkeit (§ 21) begangen, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, daß von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist. So ist das auch mit den Mohammedkarikaturen._
Jeder weiß, dass es ein Abbildungsverbot im Islam gibt. Jeder. Keiner der Karikaturisten kann sich rausreden, dass dem nicht so sei und keiner der noch Jahre später nachgetreten hat, kann behaupten er habe nichts gewusst.
Du bist wieder einmal in einem für eine angebliche Wissenschaftlerin erstaunlichen Ausmaß uninformiert. Dass islamkritische Karikaturen von Muslimen nicht wegen des Bilderverbots , sondern wegen der den Islam ´beleidigenden´ Aussagen angefeindet werden, hat sich wohl noch nicht zu dir herumgesprochen.
Und doch wird in die Richtung immer und immer wieder gestichelt.
Ja, warum denn wohl? Weil der Islam so freiheitsliebend und menschenrechtsfördernd ist?
Mein Gott, was ist denn bitte so schwer daran zu kapieren, dass man damit einen der obersten religiösen Grundsätze jener Religion verletzt?!
Und was ist daran zu schwer zu kapieren, dass es gar nicht um das Bilderverbot geht?
Klar kann man Karikaturen trotzdem machen, dann muss man halt damit rechnen, dass der ein oder andere religiöse Eiferer mit verzerrtem Moralkompass ne Briefbombe schickt. Ist nicht so, als hätte man das nicht vorhersehen können.
Dass der ´verzerrte Moralkompass´ ein Produkt des höchst aggressiven Aspekts der islamischen Lehre sein könnte, darauf kommst du, als Anhängerin der schönträumerischen Unterscheidung von Islam und Islamismus, natürlich nicht.
wer in einen Bienenkorb tritt, muss damit rechnen, gestochen zu werden und sich nicht beschweren, dass die Bienen keinen Humor verstehen.
Ein merkwürdiger Vergleich angesichts deiner Islamfreundlichkeit - stellt er doch viele, vielleicht sogar die allermeisten Muslime mit Tieren auf eine Stufe. Empört waren ja nie nur wenige ´Radikale´, sondern immer auch die breite Masse der Muslime. Hier ein Beispiel aus dem ethisch rückständigsten aller islamischen Länder, Pakistan:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fpolp…
Zum typisch monotheistischen Hass auf Ungläubige und Ketzer hat sich der jüdische Psychoanalytiker Theodor Reik 1923 so geäußert:
(Reik diagnostiziert den Hass von monotheistisch Gläubigen gegen jene Gruppen als Projektion des eigenen unbewussten Gott-Zweifels auf ´Sündenböcke´)
(Der eigene und der fremde Gott, 224-25)
Die größte Intensität der aggressiven Tendenzen drängt zur motorischen Aktion, die am fremden Objekt geübt wird; in ihr wendet sich das Ich gegen seinen verhassten Doppelgänger, auf den es die eigenen verdrängten Regungen projiziert hat (…) Es ist so, als wollten die Gläubigen sagen: Nicht wir hassen unseren Gott, wir lieben und verehren ihn ja, die bösen Anderen - Ketzer, Ungläubige und Andersgläubige - hassen ihn und wir verteidigen und rächen ihn an ihnen (…) Unser Blick verfolgt die Menschheitsgeschichte und ein befremdender Aspekt eröffnet sich uns: die heiligen Kämpfe der Israeliten, die dijhads der Mohammedaner, die Glaubenskriege eines Konstantin, eines Karl des Großen die Verfolgungen der Ketzer und Heiden im Mittelalter und in der Neuzeit, die Reformationskriege und die Niedermetzelung der Wilden, die sich nicht vom Heil in der Kirche überzeugen lassen wollten, sie sind alle zur Unterbringung eines übergewaltigen, unbewussten Schuldgefühls geführt worden. Tausend Scheiterhaufen mussten brennen, um den Zweifel an der eigenen Gottheit auszulöschen; die grausamsten Martern der Inquisition wurden ersonnen, um den Aufruhr in der eigenen Brust zu unterdrücken.
Chan