‚Etwas Transzendentes‘! Ein Beispiel bringt weiter
Hallo Kate
(der Glaube an etwas
Transzendentes, das mit dem, was uns umgibt, zu tun hat, in
welcher Form auch immer)
ich nehm das Beispiel „Pantheismus“. Falls Du selber Pantheistin bist, wird es für Dich kaum verständlich, da es Deine Weltanschauung zu zentral betrifft. Aber ich nehm’ jetzt mal an, Du bist es nicht, und gebe selber an, dass ich es auch nicht bin.
Dann ist „welche Form auch immer“ die totale Übereinstimmung, die Identität, das Selber-Sein. Für einen Pantheisten ist im Grundsatz alles Gott. Und wo bleibt dann die Möglichkeit einer Transzendenz
Der Glaube einer Gruppe im Kontrast
zum Glauben des Einzelnen
das ist ein wichtiger Kontrast für das Wesen jeder Glaubensgemeinschaft, aber auch für die Menschen und die Kommunikation überhaupt. Er redet also nicht nur über den Glauben, sondern über jedes Wort, jeden Begriff, die Sprache und alles.
Ich beanspruche nicht die Endlösung, aber ich versuche an sie
heranzukommen.
Das ist hingegen ein schöner Zug. Und ich will Dir eins verraten: Wenn ich noch so viel weiss oder kritisiere, ich bin auch auf der Suche und bleibe es bis an mein schönes oder bitteres Ende.
Dazu muss man seine eigenen Ansichten zurücktreten lassen.
Da muss man nun schon ein wenig genauer aufpassen bei diesem Argument. Gegenüber was lasse ich meine Ansichten zurücktreten? Gegenüber dem katholischen Glauben. Warum sollte ich sie gegenüber Worten von „Unvoreingenommenheit“ oder den Worten von irgendwem sonst zurücktreten lassen, wenn mir mein Glaube sagt, dass die Liebe die Welt regieren soll.
wenn du sagst es ist die Sehnsucht zu *Gott*
die Sehnsucht zu Dem, Den ich Gott nenne, sollte das nicht das Gleiche sein wie die Sehnsucht zu Gott überhaupt
klammerst du die Mehrzahl der Religionen bereits wieder aus.
Als ob ich behaupten würde, Ihn restlos zu kennen. Ich kenne nur die Richtung, so sagt mir wenigstens mein Glaube, auf den ich übrigens auch nicht immer restlos vertraue, weil ich ja nur ein Mensch bin, also das impliziert ja gerade mein Sündersein, dass ich Gott auf Erden weder restlos erkenne oder Ihm restlos vertraue noch überhaupt sonst irgend ein restlos sicheres Wissen mein Eigen nennen kann.
Und natürlich sind es Religion*en*.
Wogegen ich mich sträube, siehe Begriffsgeschichte. Aber das ist nicht schlimm. Du kannst meinetwegen auch „Religion*en*“ sagen, wenn Du bereit bist, dabei drei Dinge anzuerkennen: 1. Es handelt sich um Arten der Verehrung des „Überirdischen“, Du hast an sich sehr schlau mit dem „Transzendenten“ argumentiert, aber dabei einige wie z. B. die Pantheisten aussen vor gelassen; die Arten der Verehrung des „Überirdischen“, die im Menschen sind, haben Verwandtschaft in anthropologischen Sinn; 2. Es handelt sich um einen abgewandelten Begriff, der ursprüngliche „Ciceronische“ heisst Religion auch für mehrere Arten der Verehrung; 3. Es gehört wesentlich zu einigen von ihnen, dass sie andere für falsch halten, und dies ist weder ein Beweis für ihre Richtigkeit noch Falschheit, sondern Identität
Du kannst nicht sagen „Die Religion“ wenn du nicht über eine
ausgewählte Gruppe sprichst
die Gattung „Homo sapiens“ ist so eine
damit würdest du behaupten, dass
es eine „wahre“ Religion gibt
Im Gegenteil. Ich behaupte zunächst einmal: Viele Arten von Religion können Wahrheit erkennen lassen. Das ist mein Begriff von „Religion“. Aber selbstverständlich impliziert mein Glaube auch, dass „Religion“ gerade durch ihn richtig gelebt wird, und dass gerade er die Fülle der Wahrheit lehrt, auch wenn ich sie auf Erden nur stückweise ahne.
Und die gibt es, von der
Außenperspektive betrachtet, nun einmal nicht.
Warum gerade Du darauf kommst, die „Aussenperspektive“ zu haben, ist unbegründbar.
lg
Kate
Gruss
Mike