Religion

Hallo,

was ist Religion?
Ist Religion nicht der Versuch des Menschen, seine Existenz in einen Rahmen zu pressen?
Und das unter unglaublichen Vorstellungen eines Gottes? Ist Religion nicht ein Beruhigungsbalsam, eine Antwort, die der Mensch auf seine Existenz sucht? Was ist Religion, wenn nicht die Suche nach einem Sinn, weil wir Angst davor haben, dem Tod, der keiner ist, ins Auge zu blicken?

Gruss
mrh

Hallo,

Hallo mrh

was ist Religion?

Cicero verwendet den Begriff erstmals deutlich als solchen; für ihn hat der Begriff den Inhalt „Gottesverehrung“/Verehrung des Göttlichen/Verehrung des Überirdischen. Auch wenn er viele Götter kennt, so gibt es für ihn doch nur eine „Religio“. Damit sollte für uns klar sein: Wenn wir den Begriff korrekt verwenden, heisst er die (eine) Religion in vielen Arten der Verehrung von Überirdischem oder Transzendentem bzw. Jenseitigem oder doch Jenseitiges mit einbeziehenden Denkens, also würde z. B. der Buddhismus auch ohne den expliziten Begriff „Gott“ auch darunter fallen.

Genauer ausformuliert findet sich das in christlicher Tradition bei Minutius Felix in seinem Dialog „Octavius“, dort auch als Abgrenzung einer „religio“ vom Heidentum, allerdings dürfte mit diesem Heidentum besonders der Aberglaube gemeint sein, also ist die ciceronische Bedeutung des Begriffes der Religion wohl nach wie vor präsent;

besonders deutlich machen sich Petrus Lombardus im 12. und noch mehr Kardinal Nikolaus von Kues im 15. Jahrhundert darüber Gedanken. Nikolaus ist derjenige christliche Denker des Mittelalters, dem es am meisten und in ausgereiftester Art um interreligiösen Dialog geht, vor allem mit dem Islam, dann aber auch mit anderen Arten der „Gottesverehrung“, wie dem Judentum, den einzelnen Ausprägungen des Christentums und dem Schamanentum. Allerdings muss man, auch wenn die Definition von ihm klar aufgestellt wurde, damit fertig werden, dass er im Endeffekt eine gewisse Überbetonung der Gewissheit feiert, dass die katholische Kirche die wahre Einheit verkörpern müsse, und er begründet das philosophisch mit dem „Wort“/„Leib“(Tat)-Gedanken.

Der Religionsbegriff ist bei ihm aber ausreichend geprägt und im ciceronischen Sinn auf die im Mittelalter vorhandenen Arten der Gottesverehrung ausgedehnt, d. h. auf alle grossen „Weltreligionen“ (die im strengen Sinn Arten der einen Weltreligion sind) ausgedehnt.

Schindluderei wird mit dem Begriff (wie könnte es anders sein) zur Zeit der „Aufklärung“ getrieben, besonders aber in der Romantik bei Schleiermacher. Dieser hat zwar das Verdienst, sich damit auseinanderzusetzen, hat die „Religion“ aber „Sinn und Geschmack für das Göttliche“ genannt und damit Tür und Tor geöffnet für den Begriff der (angeblich) vielen „Religionen“, da es viele Geschmäcker gibt.

der Versuch des Menschen, seine Existenz in
einen Rahmen zu pressen

Wenn Du der Zahl „zwei“ und der Zahl „vier“ Namen gibst und sie mit Deinen Fingern symbolisieren kannst, dann kannst Du irgendwann auch bei „zwei mal zwei gleich vier“ ein Aha-Erlebnis haben. So ähnlich ist es, wenn Du dem Überirdischen einen Namen gibst und dann eine Zeitlang darüber nachdenkst bzw. Fragen dazu zu stellen anfängst und Dich mit anderen Menschen darüber austauschst.

Letzteres ist übrigens ganz zentral. Die Beziehung zum Mitmenschen ist ureigenster Bestandteil der Gottesverehrung.

Und das unter unglaublichen Vorstellungen eines Gottes

unter glaubhaften Vorstellungen, die je nach Betrachtung unglaublich erscheinen und uns herausfordern, indem sie Paradoxa (oder Ansprüche) enthalten.

Ist
Religion nicht ein Beruhigungsbalsam

zuweilen ja

eine Antwort, die der
Mensch auf seine Existenz sucht

und zuweilen in Ansätzen findet

Was ist Religion, wenn nicht
die Suche nach einem Sinn

jedenfalls für das Christentum gilt dies ganz zentral. Wir erblicken den Sinn unseres Lebens, die Antwort auf das „wozu leben wir und sind wir“, darin, dass wir Gott loben sollen für Seine Grösse, Seine Liebe und Seine Schöpfung

weil wir Angst davor haben, dem
Tod, der keiner ist, ins Auge zu blicken

Also wenn der Tod keiner ist, dann brauche ich keine Angst zu haben. Normalerweise ist es in der Tat die Religion (Christentum, Teile des Judentums und Islam kennen den Auferstehungsglauben), welche mir diese Angst nimmt. Es kann sein, dass die Gewissheit, die Du äusserst, und die lautet, dass der (erste, leibliche) Tod keiner sei, eine wie auch immer geartete religiöse Gewissheit ist. Das ist auch dann der Fall, wenn Du darin nicht im Strengen Sinn Überirdisches, jedoch dafür aber Transzendentes (den Menschen über sich hinauswachsen Lassendes) Gedankengut erblickst; und Transzendenz ist im Zusammenhang mit dem Tod kaum zu leugnen, da ja der Mensch als Ganzer vom Sterben betroffen ist und als Ganzer hineingenommen wird in etwas, das ihn und seine Angehörigen wesenhaft übersteigt.

Gruss
mrh

Gruss
Mike

Hallo,

was ist Religion?
Ist Religion nicht der Versuch des Menschen, seine Existenz in
einen Rahmen zu pressen?
Und das unter unglaublichen Vorstellungen eines Gottes? Ist
Religion nicht ein Beruhigungsbalsam, eine Antwort, die der
Mensch auf seine Existenz sucht? Was ist Religion, wenn nicht
die Suche nach einem Sinn, weil wir Angst davor haben, dem
Tod, der keiner ist, ins Auge zu blicken?

Lieber mrh
Religion ist die Form, in der man zu einem höheren Wesen in Kontakt tritt oder in Kontakt zu treten glaubt. Daher presst der Mensch sich nicht in einen gewissen Rahmen, sondern erweitert diesen eher. Das Nachsinnen über die Existenz oder die Absichten Gottes kann zu keinem Ergebnis kommen, das heißt aber nicht, dass man es nicht machen sollte.
Das der Gedanke der Religion stark zum Missbrauch einlädt, dass wussten schon Engels und Marx. Sie bezeichneten Religion als Opium des Volkes.
In deiner letzten Frage klingt an, dass der Urgedanke aller Religion die Furcht vor dem Nichts ist. So sehe ich das auch. Religion ist ein Pfeifen im dunklen, kalten Wald.
Allerdings, logischerweise, ist das auch nur ein Glaube.
Viele Grüße
Voltaire

Hastdu die Frage nicht erst letzte Woche mit etwas anderen Worten gestellt?

Meine Lieblingsdefinition:
„Religion ist der in seinen Grundzügen gleiche Glaube einer Gruppe von Individuen an eine nicht nachweisbare Transzendenz welche in Korelation zu natürlichen Gegebenheiten und Geschehnissen steht.“

lg
Kate

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Hallo,

Hallo Kate

Meine Lieblingsdefinition

dazu hätt’ich eine Frage

natürlichen

Was heisst dann aber Natur.

lg
Kate

Gruss
Mike

Danke an alle. o.w.T.
.

Hi Mike

Nach meiner bescheidenen, persönlichen Definition: Alles, was um uns rum ist und nicht von Menschen geschaffen wurde, ist natürlich. (= Himmel, Erde, Wasser, Wind, Pflanzen, Tiere, Wetter, ökologische Phänomene, bla.)

lg
Kate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Kate

Alles, was
um uns rum ist und nicht von Menschen geschaffen wurde, ist
natürlich. (= Himmel, Erde, Wasser, Wind, Pflanzen, Tiere,
Wetter, ökologische Phänomene, bla.)

Das ist doch die Schöpfung. Also erstmal göttlich. Dann kommt die Erlösung hinzu und am Schluss die Erlöstheit, in der die Schöpfung nur noch verklärt ist, ohne das Unglück, das heute noch drin ist.

Was an Deiner Definition stört, ist dass die Transzendenz „nicht nachweisbar“ ist im Gegensatz zur „Natürlichkeit“, die angeblich nachweisbar ist. Ich halte beides für gleich „nachweisbar“, je nachdem, welche Art von Nachweis Du suchst. Ansonsten ist die Definition brauchbar.

lg
Kate

Danke für die Erklärung
Mike

Hallo Mike,

um uns rum ist und nicht von Menschen geschaffen wurde, ist
natürlich. (= Himmel, Erde, Wasser, Wind, Pflanzen, Tiere,
Wetter, ökologische Phänomene, bla.)

Das ist doch die Schöpfung. Also erstmal göttlich. Dann kommt
die Erlösung hinzu und am Schluss die Erlöstheit, in der die
Schöpfung nur noch verklärt ist, ohne das Unglück, das heute
noch drin ist.

Ein Universum, das entweder in einem „Big Crunch“ in sich zusammenfällt oder dessen Ausdehnung gegen unendlich, dessen Temperatur gegen Null Grad Kelvin und dessen Zusammensetztung zu „ausschließlich aus Eisen“ tendiert, ist in der Tat irgendwann von allem Unglück erlöst, allerdings auch von allem Glück!

Was an Deiner Definition stört, ist dass die Transzendenz
„nicht nachweisbar“ ist im Gegensatz zur „Natürlichkeit“, die
angeblich nachweisbar ist. Ich halte beides für gleich
„nachweisbar“(…).

Ja, man hat z.B. nachgewiesen, dass man mit „transzendentaler Meditation“ lernen kann, (sich einzubilden,) dass man aus eigener Kraft fliegen kann!

http://de.wikipedia.org/wiki/Transzendentale_Meditat…

Gruß Gernot

Alles, was
um uns rum ist und nicht von Menschen geschaffen wurde, ist
natürlich. (= Himmel, Erde, Wasser, Wind, Pflanzen, Tiere,
Wetter, ökologische Phänomene, bla.)

Das ist doch die Schöpfung. Also erstmal göttlich.

Nach Deiner Religion vielleicht. Halte die doch aber bitte nicht für die einzige.

.m

Hallo Kate

Alles, was
um uns rum ist und nicht von Menschen geschaffen wurde, ist
natürlich. (= Himmel, Erde, Wasser, Wind, Pflanzen, Tiere,
Wetter, ökologische Phänomene, bla.)

Das ist doch die Schöpfung. Also erstmal göttlich. Dann kommt
die Erlösung hinzu und am Schluss die Erlöstheit, in der die
Schöpfung nur noch verklärt ist, ohne das Unglück, das heute
noch drin ist.

Hallooooooo? Think outside the box.
Ich gehöre nicht DEINER Religion an. Du kannst von mir aus glauben was du willst aber ich finde es etwas dreist die Natur als „göttlich“ zu definieren.
Erstmal haben wir eine Definition von Religion gesucht, und nicht die Definition von Transzendenz oder Natur oder Schöpfung.
Du kannst nicht einfach davon ausgehen dass jeder an die Natur als Schöpfung glaubt, nur weil du es tust.
Das ist nichtmal für alle Religionen richtig, in vielen gibt es überhaupt keine Erlösung, also bitte wo kommt die Erlösung her? Warum sollte sie hinzu kommen?

Du kannst gerne deinen Glauben darstellen wie du möchtest, das ist echt in Ordnung, aber bitte schmeiß ihn doch nicht irgendwo rein, wo du, auch vielleicht unwissentlich, andere Bevormundest.

Definitionen sollte man zumindest versuchen möglichst neutral zu erstellen- das es keine absolute Neutralität gibt, ist klar. Aber wenn du versuchst eine Definition von Religion zu erstellen (und darum ging es ja bei deiner Rückfrage mit der Natur) dann macht es wenig Sinn, diese Definition aus der Innenperspektive nur einer Religion zu stellen.

Nichts für ungut.

lg
Kate

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die Natur
als „göttlich“ zu definieren

Natur zu definieren ist in jedem Fall dreist. Verstehst Du das?

Erstmal haben wir eine Definition von Religion gesucht, und
nicht die Definition von Transzendenz oder Natur oder
Schöpfung.

Und dann hast Du Religion von „natürlich“ abhängig gemacht.

Du kannst nicht einfach davon ausgehen dass jeder an die Natur
als Schöpfung glaubt, nur weil du es tust.

Ich hatte auch nicht Religion definiert, wie jeder es tut; allerdings müsstest Du mir zugute halten, dass ich im unteren Posting (von Cicero usf.) sehr allgemein bleibe. Dort geht es um die ursprüngliche und gewachsene Umschreibung dieses Begriffes. Wer Religion anders als dort verstünde, sollte es imho wenigstens begründen.

Das ist nichtmal für alle Religionen

wo ich schon ehrlich nicht weiss, ob man sagen kann „Religionen“. Wohl kaum, jedenfalls sehr schwierig zu begründen. Richtig ist wohl nur „Religion“.

wo kommt die Erlösung
her

das kann ich nur mit Glauben beantworten

Warum sollte sie hinzu kommen?

wegen der Sehnsucht nach „ihr“ (sorry dass ich nur ein Mensch bin und ein religiös geprägtes Wort verwende) und der Unerlöstheit der … (fast hätte ich unverblümt geschrieben „Schöpfung“. Wahrscheinlich muss ich gleich aufhören, um von Euresgleichen nicht stets als Eiferer verschrien zu werden) nebst dem Vertrauen auf … (und jetzt kommt wieder das ach so „Subjektive“!)

Definitionen sollte man zumindest versuchen möglichst neutral
zu erstellen

was Dir nicht gelungen ist, das war es, was ich in wissenschaftlicher Hinsicht aussagen wollte, danke für die genaue Erläuterung. Ich kann Dich trösten: Auch kein anderer kann es. Das liegt in der Sache. Um nicht zu sagen: „in der Natur der Sache“.

es keine absolute Neutralität gibt, ist
klar

und sag das bitte wenigstens dreimal laut vor Dich hin.

dann macht es wenig Sinn, diese Definition aus der
Innenperspektive nur einer Religion zu stellen.

Leider ist es anders nicht möglich, und wer’s behauptet und dabei nicht wenigstens zulässt, dass er Religion oder Religiosität dazu braucht, ist ein Lump.

Nichts für ungut.

Ebenfalls, ich nehme an, dass du kein Lump bist und also auch nicht
behauptest, Dein Denkgebäude über den Begriff Religion habe nichts mit (der/einer/verborgener/vernachlässigter) Religion oder wenigstens Religiosität (übrigens ein genuin christlich geprägter Begriff) zu tun.

lg
Kate

Gruss
Mike

Meine Güte!

Das ist doch die Schöpfung. Also erstmal göttlich. Dann kommt die Erlösung hinzu und am Schluss die Erlöstheit, in der die Schöpfung nur noch verklärt ist, ohne das Unglück, das heute noch drin ist.

Guck dir doch mal deine göttliche Schöpfung an!
Was für ein Pfusch!
Welche Menge von absurden Monstösitäten!
Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Epidemien, Kriege, Volkermorde, Georg W., B 16!

Dazu Arno Schmidt, der auch sagte: „Ich? : Atheist, allerdings! Wie jeder anständige Mensch!“:

"Nicht daß ich das Leben en bloc zu verleumden gedächte: ich weiß sehr wohl noch zu unterscheiden, ob der ganze Kosmos abnimmt, oder man bloß ich=selber; aber das Meiste war schon ziemlich doof. Natürlich gab’s auch ab & an ne gelungene Stelle im Universums, aber die Mehrzahl der Produkte jenes sete Boss war Fusch=Werk, schnell & schludrich. wie vo’m alten=frechen Handwerksburchen: wenn’s n Buch wär’, würde der Autor schon das seinige zu hören bekomm’m. Aber so Kuschschtn se Alle.!
Aus „Caliban über Setebos“.

Fritz

Ebenfalls, ich nehme an, dass du kein Lump bist und also auch
nicht
behauptest, Dein Denkgebäude über den Begriff Religion habe
nichts mit (der/einer/verborgener/vernachlässigter) Religion
oder wenigstens Religiosität (übrigens ein genuin christlich
geprägter Begriff) zu tun.

lg
Kate

Gruss
Mike

Der Unterschied, lieber Mike, ist, dass ich versucht habe möglichst viele Religionen zusammenzufassen und eine Gemeinsamkeit herauszubilden (der Glaube an etwas Transzendentes, das mit dem, was uns umgibt, zu tun hat, in welcher Form auch immer) und weiter einzuschränken im Bezug auf ähnliche Phänomene (Der Glaube einer Gruppe im Kontrast zum Glauben des Einzelnen).
Ich beanspruche nicht die Endlösung, aber ich versuche an sie heranzukommen.
Dazu muss man seine eigenen Ansichten zurücktreten lassen. Genauso wie ich akzeptieren muss, dass es Leute gibt, die nur ihre Religion gelten lassen und sie anderen aufzwingen (damit meine ich nicht dich, sondern Religionen die missionieren), so müsstest du z.B. akzeptieren dass es diese Erlösung in vielen Religionen nicht gibt.
Du hast natürlich einen sehr interessanten Punkt angegeben - die Sehnsucht. Aber die Sehnsucht ist zu etwas oder nach etwas Bestimmten- wenn du sagst es ist die Sehnsucht zu *Gott* klammerst du die Mehrzahl der Religionen bereits wieder aus.

Und natürlich sind es Religion*en*.
Du kannst nicht sagen „Die Religion“ wenn du nicht über eine ausgewählte Gruppe sprichst, damit würdest du behaupten, dass es eine „wahre“ Religion gibt. Und die gibt es, von der Außenperspektive betrachtet, nun einmal nicht.

lg
Kate

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Guck dir doch mal deine göttliche Schöpfung an!
Was für ein Pfusch!

Das sind Argumente. Übrigens war Christus am Kreuz gleicher Meinung, aber Er hat sie feiner ausgedrückt und vertraut statt gehadert.

Georg W., B 16!

Deinen Namen hatt’ste vergessen anzuhängen

Dazu Arno Schmidt

Wenn Arno Schmidt zu Deiner Art von Religion gehört, dann prost und viel Vergnügen, ich will ihn Dir nicht wegnehmen, Du darfst ihm vertrauen, so lange Du willst. Ich für meinen Teil vertraue Gott.

"Nicht daß ich das Leben en bloc zu verleumden gedächte

offenbar doch, was sonst heisst denn „das Meiste war schon ziemlich doof“ anderes als:

das Meiste war schon ziemlich doof

im Diesseits allein genommen, kann man übrigens getrost die Schöpfung als völlig unvollendet, sehr unglücklich und voller Prüfungen für die gläubige Seele, ja sogar als „Jammertal“ (vgl. Kirchenlied) anschauen, das alles darf seinen Raum haben; kurz gesagt, wer das Meiste Irdische schon ziemlich doof findet, kann immer noch glauben, dass es Schöpfung ist, weil es dann „jenseits“ verklärt werden kann.

Fritz

Ich versuche übrigens, die katholische Sicht darzulegen. Das ist legitim, und also hänge ich weder ein „sorry“ noch ein „sonstwas“ an. Ich sage nur, was meinem Glauben entspricht.
Gruss
Mike

1 Like

Ich versuche übrigens, die katholische Sicht darzulegen. Das ist legitim, und also hänge ich weder ein „sorry“ noch ein „sonstwas“ an. Ich sage nur, was meinem Glauben entspricht.

Noch’n Arno Schmit:

„Ich disputiere nie mit Frommen!“

‚Etwas Transzendentes‘! Ein Beispiel bringt weiter
Hallo Kate
(der Glaube an etwas
Transzendentes, das mit dem, was uns umgibt, zu tun hat, in
welcher Form auch immer)
ich nehm das Beispiel „Pantheismus“. Falls Du selber Pantheistin bist, wird es für Dich kaum verständlich, da es Deine Weltanschauung zu zentral betrifft. Aber ich nehm’ jetzt mal an, Du bist es nicht, und gebe selber an, dass ich es auch nicht bin.

Dann ist „welche Form auch immer“ die totale Übereinstimmung, die Identität, das Selber-Sein. Für einen Pantheisten ist im Grundsatz alles Gott. Und wo bleibt dann die Möglichkeit einer Transzendenz

Der Glaube einer Gruppe im Kontrast
zum Glauben des Einzelnen

das ist ein wichtiger Kontrast für das Wesen jeder Glaubensgemeinschaft, aber auch für die Menschen und die Kommunikation überhaupt. Er redet also nicht nur über den Glauben, sondern über jedes Wort, jeden Begriff, die Sprache und alles.

Ich beanspruche nicht die Endlösung, aber ich versuche an sie
heranzukommen.

Das ist hingegen ein schöner Zug. Und ich will Dir eins verraten: Wenn ich noch so viel weiss oder kritisiere, ich bin auch auf der Suche und bleibe es bis an mein schönes oder bitteres Ende.

Dazu muss man seine eigenen Ansichten zurücktreten lassen.

Da muss man nun schon ein wenig genauer aufpassen bei diesem Argument. Gegenüber was lasse ich meine Ansichten zurücktreten? Gegenüber dem katholischen Glauben. Warum sollte ich sie gegenüber Worten von „Unvoreingenommenheit“ oder den Worten von irgendwem sonst zurücktreten lassen, wenn mir mein Glaube sagt, dass die Liebe die Welt regieren soll.

wenn du sagst es ist die Sehnsucht zu *Gott*

die Sehnsucht zu Dem, Den ich Gott nenne, sollte das nicht das Gleiche sein wie die Sehnsucht zu Gott überhaupt

klammerst du die Mehrzahl der Religionen bereits wieder aus.

Als ob ich behaupten würde, Ihn restlos zu kennen. Ich kenne nur die Richtung, so sagt mir wenigstens mein Glaube, auf den ich übrigens auch nicht immer restlos vertraue, weil ich ja nur ein Mensch bin, also das impliziert ja gerade mein Sündersein, dass ich Gott auf Erden weder restlos erkenne oder Ihm restlos vertraue noch überhaupt sonst irgend ein restlos sicheres Wissen mein Eigen nennen kann.

Und natürlich sind es Religion*en*.

Wogegen ich mich sträube, siehe Begriffsgeschichte. Aber das ist nicht schlimm. Du kannst meinetwegen auch „Religion*en*“ sagen, wenn Du bereit bist, dabei drei Dinge anzuerkennen: 1. Es handelt sich um Arten der Verehrung des „Überirdischen“, Du hast an sich sehr schlau mit dem „Transzendenten“ argumentiert, aber dabei einige wie z. B. die Pantheisten aussen vor gelassen; die Arten der Verehrung des „Überirdischen“, die im Menschen sind, haben Verwandtschaft in anthropologischen Sinn; 2. Es handelt sich um einen abgewandelten Begriff, der ursprüngliche „Ciceronische“ heisst Religion auch für mehrere Arten der Verehrung; 3. Es gehört wesentlich zu einigen von ihnen, dass sie andere für falsch halten, und dies ist weder ein Beweis für ihre Richtigkeit noch Falschheit, sondern Identität

Du kannst nicht sagen „Die Religion“ wenn du nicht über eine
ausgewählte Gruppe sprichst

die Gattung „Homo sapiens“ ist so eine

damit würdest du behaupten, dass
es eine „wahre“ Religion gibt

Im Gegenteil. Ich behaupte zunächst einmal: Viele Arten von Religion können Wahrheit erkennen lassen. Das ist mein Begriff von „Religion“. Aber selbstverständlich impliziert mein Glaube auch, dass „Religion“ gerade durch ihn richtig gelebt wird, und dass gerade er die Fülle der Wahrheit lehrt, auch wenn ich sie auf Erden nur stückweise ahne.

Und die gibt es, von der
Außenperspektive betrachtet, nun einmal nicht.

Warum gerade Du darauf kommst, die „Aussenperspektive“ zu haben, ist unbegründbar.

lg
Kate

Gruss
Mike

Guck dir doch mal deine göttliche Schöpfung an!
Was für ein Pfusch!
Welche Menge von absurden Monstösitäten!
Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Epidemien, Kriege,
Volkermorde, Georg W., B 16!

Wer sagt denn, dass immer alles aus Sicht der Menschen perfekt sein muss? Beispiel: Eine Sandwüste ist für Menschen erstmal ziemlich nutzlos, bietet aber anderen Lebewesen einen einzigartigen Lebensraum und hat dadurch sehr wohl einen Sinn.
Wie sollte die Welt denn deiner Meinung nach sein? Die Frage ist ernst gemeint. Beschreibe doch mal, wie die Welt aussähe, wenn sie kein Pfusch wäre, wie du es ausdrückst.

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Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Epidemien, Kriege, Volkermorde, Georg W., B 16!

Willst du behaupten, dass diese Dinge und Personen kein Elend sind? Oder bist du gar der Ansicht, dass solche Elende nötig sind zur moralischen Erziehung für die Menschen? Um sie daran zu erinnern, dass sie arme Schweine sind angesichts der Allmacht Gottes und seiner irrationalen Weisheit?

Wer sagt denn, dass immer alles aus Sicht der Menschen perfekt sein muss?

Wen der Satz: Und siehe, es war alles sehr gut! stimmen soll: Jawohl doch!

Beispiel: Eine Sandwüste ist für Menschen erstmal ziemlich nutzlos, bietet aber anderen Lebewesen einen einzigartigen Lebensraum und hat dadurch sehr wohl einen Sinn.

Wärest du genn so eine Sandfloh? So eine Wüsteneidechse? So eine Sandschlange? So ein Dornstrauch, der alle Jobeljahre zum Blühen kommt? Oder gar ein Sandkorn, das vom ewigen Winde verweht wird?

Oder - um die Antarktis zu nehmen - so ein Pinguin?

Ich weiß mir Besseres!

Wie sollte die Welt denn deiner Meinung nach sein? Die Frage ist ernst gemeint. Beschreibe doch mal, wie die Welt aussähe, wenn sie kein Pfusch wäre, wie du es ausdrückst.

Es gäbe nicht:

Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Epidemien, Kriege, Volkermorde, Georg W., B 16!

Kein Aids! Keine Pest! Keinen Krebs! Keine Hungersnöte! Keine Zahnschmerzen! Keine Pickel! Keinen Schnupfen! Keine Magenwinde und Mundgeruch!
Keine Kirchen! Keine Religionen! Keinen Dahinden, der solchen Unfug glaubt, wie die Kirchen verbreiten. Und auch noch vernünftig verteidigen zu müssen glaubt und dazu noch glaubt, das acu noch zu können.
Keine Beschneidungen von Jungen und Mädchen! Keine Zwangsverheiratung Minderjähriger!
Der Mensch hätte wenigsten drei, besser vier Arme! Ein Auge im Hinterkopf.
Der Verstand würde nicht für das Lösen von Sudokas missbracht. Die Zeit nicht mit Comedys im Privat-TV vergeudet.
Man würde sich um Wissen in sinnvollen Bereichen bemühen und nicht in esoterischem, metaphysischem und religiösem Schlamm wälzen.
Im Internetz gäbe es nur wirklich erhellende Seiten und nich al´l den Rotz, den Spam, den Ausschuss menschlicher Hirnlosigkeit!
Ich müsste mich nicht im Brett „Religionswissenschaft“, in dem kaum ein Promille der Beiträge wissenschaftlichen Charakter hat, mit Windmüllern auseinandersetzen.
Ich müsste auch deine Frage nicht beantworten.

Ich könnte stundenlang weiter aufzählen!

Imagine there’s no heaven! sang Johnny Lennon!

Gruß Fritz

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Ich weiß mir Besseres!

Z. B. einen geprüften Menschen mit einem freien Willen, der darin besteht, zu seinem Schicksal deswegen „Ja“ sagen zu können, weil man weiss, dass man es mit Hilfe schaffen kann, zu hoffen; der aber nicht darin besteht, das Vollkommene immer schon haben zu wollen

Keinen Dahinden, der solchen
Unfug glaubt, wie die Kirchen verbreiten
und dazu noch glaubt,
das acu noch zu können

was ist das acu? fragt aus echtem Interesse
Mike