Fragen stellen
Guten Tag,
meine Religionslehrerin sagt ständig Dinge, die vällig unmoralisch sind.
Ich empfinde solche Aussagen nicht a priori als unmoralisch, sondern als zu flüchtig dahingeworfen und nicht ausreichend erklärt. Sollte einer Pädagogin nicht passieren. Bei Vorträgen bin ich auch viel vorsichtiger als im zwanglosen Gespräch. Anders gesagt: Ich kritisiere nicht WAS sie gesagt hat, sondern WIE es wohl gesagt wurde.
Tiere hätten keine Seele
Gibt es überhaupt eine Seele? Bisher gibt es dafür noch keine Evidenz. Ich bin mir sicher, dass ich keine habe; Weil, um so zu sein, wie ich bin, brauche ich keine.
Tiere hätten keine Gefühle
Stellt sich die Frage, was Gefühle sind.
Evolutionsbiologisch gesehen sind sie z.B. wichtige Anreize um Lernen auszulösen (Gefahren zukünftig vermeiden, gutes Essen bevorzugen, uvam.), woraus man schliessen kann, dass Tiere, die nicht lernfähig sind (zu kleines Gehirn, „festverdrahtete“ Verhaltensweisen), wie z.B. Insekten keine Gefühle haben, weil sie keine brauchen um erfolgreich zu Überleben.
Nach dem Lernen sind Gefühle wichtige Auslöser um Schaden für den Organismus zu vermeiden oder Vorteile für das Lebewesen zu bewirken.
Wenn man das empfinden von Gefühlen ganz simpel an der Existenz des Teils des Gehirns festmacht, dass Gefühle „empfindet“ (informationstechnisch verarbeitet), dann könnte man sagen, dass Lebewesen, die kein limbisches System in ihrem Gehirn haben, auch keine Gefühle empfinden können. Nun ja. Das Gehirn funktioniert ein bisschen komplizierter als ein PC mit spezifischen Komponenten.
Am Rande: Gestern durfte ich beobachten, wie eine solitäre Wespen-Mama, die wohl in einem Karton in meinem Schlafzimmer ihrem Nachwuchs eine „Krippe“ bauen wollte mehrfach unschlüssig zwischen Karton und Fenster unschlüssig hin und her flog. Ein Lebewesen mit Gefühlen hätte irgendwann sich für etwas entschieden. Nun gut, ich wollte sie nicht verhungern lassen und habe sie mit Räucherstäbchen zum wiederholten Male (ja, sie ist nicht lernfähig) zur Flucht veranlasst (festverdrahtetes Verhalten auf Rauch).
sie behauptet, die Kreuzfahrer hätten
den Moslems helfen wollen und seien mit guten Absichten ins
Heilige Land gekommen.
Keine Ahnung.
Außerdem meint sie es wäre Geld-und Zeitverschwendung, wenn man im Fernsehen in den Nachtichten regelmäßig über die Notlage in der dritten Welt berichtenm und Spendenaufrufe starten würde, da es ja sowieso niemanden interessieren würde, da seien ihr persönlich die Lottozahlen wichtiger.
Ich schätze, sie meint Spenden nützen nichts, weil es den Menschen dort hauptsächlich deshalb schlecht geht, weil sich die Führungsschicht (Politik, Unternehmer, zum Teil Intelligenzia) aufgrund einer „Stammesmentalität“ (Bimbo-Mentalität, wobei wir die alle auch haben, halt in DE ein bisschen weniger) nicht um die „Anderen“, sprich jegliche Menschen in ihrem Lande kümmert. Da hat sie nicht ganz unrecht. Entwicklungshilfe in Form von Bildung/Ausbildung mit dem Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist viel sinnvoller als ferngesteuerte westlich-einseitige Entwicklungshilfeprojekte mit oft zweifelhaftem Ausgang.
Abgesehen von der Frage, inwieweit Spendengelder wirklich für den beabsichtigten Zweck genutzt werden.
Was sagt ihr zu sowas? Also ich finde das schrecklich und
barbarisch, sowas im Unterricht zu sagen! Was kann man machen,
wenn sie wieder solche Aussagen trifft?
Sie soll es detailliert erklären. Im Grunde hat sie Recht, sollte solche Aussagen aber immer begründen können.
„Wer nicht fragt, bleibt dumm“
Ach ja, nichtsdestotrotz sollten unsere Medien immer über den (größeren) Rest dieser Welt berichten. Wir sind ja bloß 80 Mio. von ca 6,9 Mrd. Menschen. Über freiwillige und unfreiwillige Pressezensur können wir ein andermal reden/schreiben.
Gruß
Stefan