Religiös motivierter Übergriff auf Weihnachtsmarkt

Ich bin gerade zufällig über diesen Vorfall gestolpert:

Die Männer hätten sich darüber empört, „dass ein Nicht-Deutscher auf einem christlich-deutschen Weihnachtsmarkt Bratwürste brät“, erklärte ein Polizeisprecher. Ein 33-Jähriger soll dem Syrer mit den Worten „Ich hau’ dich weg, ich mach’ dich alle!“ gedroht haben. Dann sei es zu einer Rangelei zwischen einem der Männer und dem Syrer gekommen.

Dürfen demnach nur deutsche Christen (wahlweise auch christliche Deutsche) auf Weihnachtsmärkten Bratwürste braten oder wie soll man diese Aussage interpretieren?

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Wenn der Syrer die dort übliche Genehmigung zum Wurst-Braten hatte, dann darf er das auch. Die Religion oder Herkunftsland sollte da keine Rolle spielen.

Bin übrigens der Meinung dass das Wort Religion in Gesetzen nichts zu suchen hat. Allenfalls in diesem Satz: Religionen sind Vereinen gleich zu setzen.

Gruß MIchael

Natürlich darf jeder auf einem Weihnachtsmarkt Würstchen braten und verkaufen, sofern er das ordentlich angemeldet hat, und die Gewerberechtlichen und Lebensmittelrechtlichen Bestimmungen etc. einhält.
Das Verhalten der Personen die den Bratwurstverkäufer bedroht haben ist also dunkelbraunes Schwachsinnsverhalten. Aber das ist ja inzwischen wieder Gesellschaftsfähig.

Warum hier immer wieder über intellektuellen Abyss unterhalten?
Diese Spacken sind eigentlich keine Zeile wert!
Ich frage mich, wie solche peinlichen Zeitgenossen und AfD-Wähler einen Armenier, in deren Land die älteste Christenheit der Welt lebt, von einem kaukasischen Moslem unterscheiden!?
Einfach ignorieren und sich die Bratwurst schmecken lassen.

Oh doch, denn diejenigen, die ihren Glauben zum Leben (und Sterben) brauchen, müssen vor denen geschützt werden, die keinen Unterschied zwischen einer gemeinnützigen, altruistischen Organisation wie z.B. Ärzte ohne Grenzen und einem Kegelclub erkennen wollen.
Verpflichte mal jemanden per Gesetz zur Selbstlosigkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft!
Wir brauchen bestimmt keine Kirche(n), aber imho braucht jeder Mensch eine Religion…und wenn er nur an den heiligen Pumuckl glaubt oder Steve Jobbs.

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Da zeigt sich einfach nur wieder einmal mehr, worum es dem Pöbel am rechte Rand wirklich geht, der immer vorschiebt, ja „gar nichts gegen Ausländer zu haben“. Es ist der blanke Ausländerhass, der hier offenbar jemand getroffen hat, der alles richtig gemacht hat, sich in unsere Kultur einlebt, Kontakt mit der deutschen Bevölkerung hat, Sprachkenntnisse aufbaut, Arbeit gesucht und gefunden hat, … Also jemand gegen den auch der härteste konservative nichts haben kann, solange er eben konservativ im Sinne „auf dem Boden des Rechtsstaats“, und kein verkappter Neonazi ist.

BTW: Es gibt kein „christlich-deutsch“, sondern nur ein „christlich“! Die Zahl der deutschen Päpste in der Geschichte ist jedenfalls sehr überschaubar!

Vermutlich eine Art Bipolare Störung: Wechsel zwischen Manie und Depression; Kompensierung tiefgründig versteckter Kränkungen und Ängste; begünstigend sind Rudelbildungen (AfD, FPÖ, Ultras/Hooooligans, NSU)

Grüße mki

Natürlich nicht und die Schläger werden hoffentlich gefasst.
Interessant wäre allerdings, was passieren würde, wenn derselbe Bratwurstbräter einmal seine Thüringer nach Originalrezept am Ramadan an einem Stand in Mekka anbietet.

Gruß
rakete

Bin mir nicht sicher, ob das Gegenbeispiel greift oder nur Vorurteile bedient. Es ließe sich vermutlich nicht gar nicht realisieren. Sicher brauchts eine Genehmigung. Jedoch angenommen, der Betreiber würde diese Genehmigung erhalten (ganz gegen meine Erwartung), bin ich (ziemlich) sicher, dass die behördlichen Aufseher diesen Würstchenstand in Mekka schützen würden.

Grüße mki

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Interessant ist viele eher, dass du offensichtlich nicht in der Lage bist, auf eine Frage ohne Whataboutism zu antworten. Noch dazu mit einem so plumpen Exemplar, dass nicht mal mit großer Nachsichtigkeit auch nur im Entferntesten zum Thema passt.

Warum fragst du nicht lieber, was passieren würde, wenn ein Christ in einem Stand eines arabischen Verkäufers Schawarma zubereitet?

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Für was?

Grüße
Siboniwe

PS: Man kann auch niemandem mit Religion zur Hilfsbereitschaft verpflichten.

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Er bekäme die Zutaten nicht.

Grüße
Siboniwe

Diese Fallbildung ist zwar denkbar. Die Umstände scheinen jedoch nicht hinreichend klar zu sein. Das Hausrecht hätte offenkundig der Araber. Wenn der Christ gegen das Hausrecht verstoßen würde, hätte der Christ ein Problem. Zu Recht.

Grüßen mki

Tja, möglich. Wobei der Betreiber nicht zu unterschätzen ist. Vielleicht kommt der sogar aus Thüringen…

Grüße mki

Nein, sicher.
Jegliche Schweinefleischprodukte (und etliches anderes) ist in Saudi Arabien absolut verboten. Wirklich nirgends zu haben (außer als Schmuggelware und das ist nie mehr als Eigenbedarf). Das betrifft Schweinefleisch und Produkte aus Schweinefleisch ebenso wie Schweineleder, Borsten usw. Bereits Darstellungen von Schweinen sind nicht erlaubt (keine Marzipanschweinchen, keine kleinen Schweinchen mit Kleeblättern im Mund (zumal Neujahr eh’ wann anders gefeiert wird).

Und genauso wichtig: ein Nicht-Moslem kommt nicht mal in die Nähe von Mekka. Es wird an allen Einfallstraßen kontrolliert, ob jemand einen braunen Iqama hat (also Nicht-Moslem ist) oder einen grünen ( = Moslem).

Grüße
Siboniwe

PS: Was aber überhaupt nichts mit der Ausgangsfrage zu tun hat.

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Vergessen:

Falls mir jetzt jemand kommt und sagt „keine Religion ist auch eine Religion“ - das ist Blödsinn. Ich glaube nicht, dass es keine höhere Macht o.ä. gibt. Es ist mir schlichtweg egal.

Grüße
Siboniwe

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Absolut. Was also einer Straftat gleich kommt, nicht einfach nur einer illegalen Handlung. Leider. Das mal dahin gestellt. Was sagen dazu eigentlich die Schweine oder deren Sprecher?

Grüße mki

Ein Andersgläubiger dürfte nur mit Ausnahmegenehmigung nach Mekka rein. In der Regel ist es nicht gestattet.
Ein Wurststand (ob dort ein Christ oder Moslem brät), bekäme die mit Sicherheit nicht. Auch wenn die Wurst nicht „Schwein“ wäre, würde es einen Mordsaufstand geben, der den Fall der thüringischen Schläger in den Schatten stellen dürfte.

Gruß
rakete

Egal? ´Glaub´ ich nicht. Nicht einmal Darwin war das egal. Er ließ die Frage bis zuletzt einfach offen…

Grüße mki

Missstände bekämpft man nicht mit Emotionen (ich weiß, ich weiß, dass gerade ich das sage…). Der (Mords)aufstand wäre nicht unverständlich, schließlich würde gegen behördliche (wenn auch religiös motivierte) Auflagen verstoßen. Klar, dass sich dann die Ordnungskräfte einmischen würden… So wie auch in Deutschland.

Grüße mki