Bei uns zuhause, sagt man zu einer Scheibe Brot, das zu dick geschnitten wurde: ein Remmel Brot (also ein Stück von der Mitte, keine Kante). Nun bin ich etwas unsicher, ob das ein Dialektausdruck (wenn ja, dann Kurpfalz) ist oder ein familienspezifischer Ausdruck oder ein eingeschlepptes Wort.
Und weils so schön ist, selbst wenn niemand Remmel kennen sollte - wie sagt ihr zu einer überdimensionalen Scheibe Brot?
Bei uns zuhause, sagt man zu einer Scheibe Brot, das zu dick
geschnitten wurde: ein Remmel Brot (also ein Stück von der
Mitte, keine Kante). Nun bin ich etwas unsicher, ob das ein
Dialektausdruck (wenn ja, dann Kurpfalz) ist oder ein
familienspezifischer Ausdruck oder ein eingeschlepptes Wort.
bei uns, am (linken) Niederrhein hieß es auch „Rammel“.
Das Wort Remmel kenne ich allerdings auch; und in Schwaben habe ich es in einem anderen Zusammenhang gehört: „ein Remmel von Mann“, also ein großer, gwaltiger, breiter Mann - kurz, so einer wie ich.
verwundert mich in diesem Zusammenhang, weil mir das Ränftel in der Abrlausitz als das abgeschnittene Endstück vom Rand (Riebele, Knust, Knippchen, Knörzje etc.) begegnet ist. Ist der Rammpft sicher eine überdimensioniert dicke Scheibe aus der Mitte?
mich auch, ist mir für eine besonders große/dicke Brot scheibe noch nie untergekommen, wohl aber für den Anschnitt.
weil mir das Ränftel
in der Abrlausitz als das abgeschnittene Endstück vom Rand
(Riebele, Knust, Knippchen, Knörzje etc.) begegnet ist.
Grimm schreibt zu „Ranft“:
[…] bair. der rampf, rampft, ramft, die rinde, besonders vom brot, und der auf der dem schnitt entgegengesetzten seite seine rinde behaltende erste abschnitt oder letzte rest eines laibes.…
obersächs. ranft und ramft, anschnitt und ende eines brotes. …
vielfach auch in den verkleinerungsformen ränftchen, ränftlein…
Ein Remmel ist in unserem Dorfidiom die Figur, die zum Ende des Karnevals durchs Dorf getrieben wird. Es ist eine Person die dick mit Stroh eingepackt und mit bunten Krepppapier behängt ist.
Zu Mitternacht wird das Stroh (und nur das Stroh!!!) verbrannt.
Nach Ende der Fastenzeit wird ein Fest gefeiert und der Remmel versoffen, was für die Endteens und Anfangstweens eine willkommene Gelegenheit ist sich abzufüllen.
mit täte hierzu aus dem oberschwäbischen Raum bloß ein Trumm einfallen, was man aber auch sonst zu jedem groß dimensionierten Stück oder Brocken sagen kann, z.B. auch „ein Mordstrumm Weibsbild“.
Mir kommts vom Klang vor, als sei da eine gemeinsame Wurzel. Die Verkleinerungsform analog Remmel findet man dann noch weiter im Süden nahe Bodensee, wo die charakteristischen runden Hügel der Grundmoränen „Drumline“ (= Trümmlein) heißen.
ein grosses Butterbrot = ‚èn Angkebock‘ oder ‚è Schnitte‘
eine grosse Brotscheibe in Ei gebacken = ‚è Fotzuschnìtte‘
ein grosses Schinkenbrot = ‚ès Yyklemmts‘
mit täte hierzu aus dem oberschwäbischen Raum bloß ein Trumm
einfallen, was man aber auch sonst zu jedem groß
dimensionierten Stück oder Brocken sagen kann, z.B. auch „ein
Mordstrumm Weibsbild“.
Aber „Trumm“ kenn ich auch unabhängig vom Remmel, so wie du es beschreibst: als großer Brocken (Frau) – kann für beide Geschlechter benutzt werden, aber ohne nähere bezeichnung (e Trumm) ist sie weiblich.
verwundert mich in diesem Zusammenhang, weil mir das Ränftel
in der Abrlausitz als das abgeschnittene Endstück vom Rand
(Riebele, Knust, Knippchen, Knörzje etc.) begegnet ist. Ist
der Rammpft sicher eine überdimensioniert dicke Scheibe aus
der Mitte?
…ist es wirklich so, wenn man sich ne dicke Scheibe abschneidet.
Und jemand, der selbige gierig verschlingt, ist ein „Moungrammpft“, übersetzt, Magenrammpft.
„Schneid dir an gscheidn Rammpft runter“, sagt man, wenn sich jemand ein dickes Stück abschneiden soll, nicht nur beim Brot, sondern auch z. B. beim dicken Pressack.
Das Anschnittchen oder letzte vom Brot ist das „Koppela“
Aber „Trumm“ kenn ich auch unabhängig vom Remmel, so wie du es
beschreibst: als großer Brocken (Frau) – kann für beide
Geschlechter benutzt werden, aber ohne nähere bezeichnung (e
Trumm) ist sie weiblich.
Hallo!
„a Trumm Mannsbild“ ist bei uns ein großer, starker oder dicker Mann
„a Trumm Weibsbild“ ebenso für eine Frau.
Und als Sache ist das Trumm ein Stück von was, und des „Mordstrumm“,eben das große Stück.
Und wenn mich jemand ärgert und ich ihm Schläge androhe, sage ich: „Wennst fei nuch weng bleed rummredst, fängt dir poor Trümmer (oder Mordstrümmer)Schelln ei, su schnell schaust goor nit!“
Grüße
von der ganz friedferigen Allu
Und weils so schön ist, selbst wenn niemand Remmel kennen
sollte - wie sagt ihr zu einer überdimensionalen Scheibe Brot?
ich kenne aus meiner schwäbischen Umgebung noch den Ausdruck „ein
Ranken“, für den Duden erklärt: " landsch. für dickes Stück Brot".
Es muß also nicht unbedingt eine schön geschnittene Scheibe sein, kann
auch ein abgebrochenes Stück Brot sein.
Ich geh’ jetzt also mal gucken, ob in meiner Brotschublade noch ein
Ranken für’s Abendessen liegt.
Schönen Sonntagabend