Rudolf steiner und waldorfpädagogik

Hallo!

Ich liefere noch schnell eine Zahl nach, die ich beim googeln gefunden habe. Die 90% werden eine bayernweite Zahl gewesen sein, aber deutschlandweit sieht es so aus:
„In ihrer sozialen Reichweite hat sich die Reformschule weit von ihren Ursprüngen als Einrichtung für Arbeiterkinder und Kinder bürgerlicher Haushalte entfernt. Während im Bundesdurchschnitt circa zwölf Prozent der Bevölkerung zur akademisch gebildeten Mittelschicht zählen, liegt der Anteil der entsprechenden Hintergründe bei Waldorfschülern bei über vierzig Prozent, mit einem besonderen Schwerpunkt bei (offenbar desillusionierten) staatlichen Lehrern. Die Hoffnungen der Eltern auf kulturelle Reproduktion schienen dabei durchaus berechtigt. Untersuchungen zeigen, dass Waldorfschüler stärker dazu neigen, wiederum Lehr- und Heilberufe zu ergreifen oder sich künstlerisch zu betätigen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Waldorfianer, Lehrer zu werden, ist fünfmal so hoch wie für Abgänger anderer Schulen. Allerdings zeigt sich auch, dass die Neigung zu studieren leicht unterrepräsentiert ist. Der Erfolg der Waldorf-Pädagogik, der unbestreitbar ist, misst man die Abschlussquote im Vergleich zum öffentlichen Schulsystem, hängt in erster Linie von diesem sozialen Faktor ab.“
http://waldorfblog.wordpress.com/category/miriam-geb…

Aber in der Grundaussage stimmt mir der Artikel ja zu (siehe letzter Satz).

LG, Sarah

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Gesamtschulen ohne Zukunft?
Hallo Sarah,

Deine Meinung, dass dem Gesamtschulkonzept nicht die Zukunft gehöre, mag für Bayern und BaWü gelten. Aber sie gilt nicht für den Rest der Republik.

Nach NRW (17.872.763) haben BY (12.510.331) und BW (10.744.921) mit weitem Abstand vor Hessen (6.061.951) die höchste Bevölkerungszahl (Stand 31.12.2009, http://www.statistikportal.de/Statistik-Portal/de_jb… ).
Was die Zahl der Gesamtschulen betrifft, sehen BY und BW ganz schön alt aus, und zwar im wahren Sinn des Worts, nämlich bildungspolitisch antiquiert und veraltet:
Integrative Schulen (in allen Bundesländern):
Heute [Nov. 2010] gibt es Gesamtschulen oder ähnlich arbeitende Schulen – hiermit sind Schulen gemeint, die zu allen Abschlüssen führen und entsprechende Lernan­gebote machen – in allen Bundesländern; ihre langfristige Existenz ist nicht überall gesichert (z.B. Sachsen). Der Anteil dieser Schulen reicht von Einzelfällen (Bayern(2), Baden-Württemberg(3), Sachsen(9), Sachsen-Anhalt(4), Thüringen (bisher 7)) künftig bis zu über 50 % der Sekundarstufenschulen (Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Saarland) und deutlich mehr (Bremen).

http://www.ggg-bund.de/index.php?option=com_content&…

Ja und jetzt schau dich mal um, wo diese IGS sind und von wem
sie akzeptiert werden. Verortung: NRW, Niedersachsen,
hauptsächlich.

Deine „hauptsächliche Verortung“ musst Du in Relation zur Bevölkerungszahl setzen, das geht mit den Daten aus dem ersten Link. Ich hab keinen Bock, das auszurechnen; aber Deine Behauptung ist eindeutig falsch.

Akzeptanz: von Eltern mit Kindern mit Haupt-
und Realschulempfehlung. Den IGS fehlt also die
Leistungsspitze…

Das ist Humbug. In Niedersachsen gibt es für die Aufnahme in die 5. Klasse wegen der hohen Anmeldezahlen an IGSen das qualifizierte Losverfahren; in anderen Ländern dürfte es ähnlich sein.
Das bedeutet, dass es 3 Lostöpfe gibt, in welche die Anmeldungen je nach Durchschnittsnote in bestimmten Fächern sortiert werden. Aus diesen Töpfen werden so viele Lose gezogen, dass ihr prozentualer Anteil identisch ist mit der Prozentzahl, welche die Schüler im Einzugsbereich der IGS für diese Durchschnittsnoten erreicht haben [Entschuldigung, ich kann mich nicht korrekt mathematisch ausdrücken und hoffe, dass es dennoch verständlich ist].
An meiner IGS waren die 3 Lostöpfe immer übervoll, und die Leistungsspitze also der Statistik entsprechend vertreten.

Die Töpfe sind übrigens immer noch übervoll, obwohl vor 2 Jahren in etwa 15 km Entfernung eine neue IGS gegründet wurde, bei der die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität seit Beginn weit übersteigt.
Ganz aktuell:
Haben Sie Ihr Kind für den neuen 5. Jahrgang der IGS Wilhelmshaven angemeldet? Dann wird es am Montag, den 20.6.2011 spannend - von 14-18 Uhr tagt der Aufnahmeausschuss. Es sind termingerecht 313 Mädchen und Jungen angemeldet worden - für 180 Plätze und das bei zurückgehenden Schülerzahlen in WHV!
http://www.igswilhelmshaven.de/aktuelles.html

Neenee, die Gesamtschule hat keine Zukunft …
Oder glaubst Du etwa, dass die hiesige Bevölkerung bildungspolitisch und pädagogisch besonders interessiert oder gar progressiv ist?

Und ist es nicht seltsam, dass ausgerechnet eine I dioten G esamt S chule dieses Jahr den Deutschen Schulpreis erhalten hat?
Nein, das ist nicht seltsam, wenn man dieses liest:
_ Deutscher Schulpreis 2006 – 2008
Es fällt ins Auge, dass die Verteilung der Preise keineswegs der Teilnahmequote der Schulformen folgt. Besonders auffällig ist, dass die Gesamtschulen 11% der Teilnehmer stellen, aber fast die Hälfte der Preise bekommen haben.
Auf die Schulen, die sich die Förderung aller Kinder und Jugendlichen zum Programm gemacht haben, also die Grund- und Gesamtschulen, entfallen 65 % der Schulpreise. Und wenn man sich unter der übrigen Preisträgerschulen umschaut, dann vertreten und praktizieren viele eine integrative Pädagogik, z.T. im Widerspruch zu der landläufigen Praxis ihrer „Artgenossen“. Etwas vereinfachend könnte man sagen: Die Robert-Bosch-Stiftung ist ausgezogen, gute Schulen zu suchen, und hat integrativ arbeitende gefunden_ .
http://www.ggg-bund.de/index.php?option=com_docman&t… (S. 4, mit Tabelle)

Was den Rest der Welt betrifft, da ist das Konzept Gesamtschule schon längst Realität und keine Zukunftsvision mehr.
Auf der Webseite der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) gab es einmal eine Übersicht über das Schulsystem der westlichen Länder, die ich nicht mehr finde. Dort waren nur Deutschland, Luxemburg, Österreich, die Schweiz und Nordirland als Länder mit einem selektiven Schulsystem aufgeführt.

Grüße
Pit

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Hallo!

Deine Meinung, dass dem Gesamtschulkonzept nicht die Zukunft
gehöre, mag für Bayern und BaWü gelten. Aber sie gilt nicht
für den Rest der Republik.

Das mag sein, heißt aber nicht, dass Gesamtschulen besser sind. Die Leistungsstreuung an Gesamtschulen ist nachweislich niedriger, was aber nicht daran liegt, dass jeder sein Potenzial optimal ausschöpft, sondern daran, dass die leistungsstärksten Schüler ihr Potenzial nicht optimal ausschöpfen, das wurde für England bereits in den 60er Jahren bewiesen. Da die Studie aber nicht mit der politischen Richtung zu der Zeit konform war (die Gesamtschulen wurden ja gerade eingeführt, weil sie angeblich für jedes Potenzial gerechter waren, was die Studie aber eindrucksvoll widerlegen konnte), verschwand sie ganz schnell in der Schublade und ist heute nur noch mit enormem Aufwand aufzufinden. Interessant ist, dass die Grammar Schools, also Gymnasien (befinden sich in den Regionen, wo man sich gegen Gesamtschulen entschieden hat) die englandweiten Schulleistungstabellen anführen, aber dass die Schulen, die unter den schlechtesten sind, zumeist gerade nicht in den Gegenden zu finden sind, wo es auch Gymnasien gibt, sondern in den stärksten Bastionen der „Gleichheit“.

Akzeptanz: von Eltern mit Kindern mit Haupt-
und Realschulempfehlung. Den IGS fehlt also die
Leistungsspitze…

Das ist Humbug. In Niedersachsen gibt es für die Aufnahme in
die 5. Klasse wegen der hohen Anmeldezahlen an IGSen das
qualifizierte Losverfahren ; in anderen Ländern dürfte es
ähnlich sein.

In NRW nicht. Da ist die Gesamtschule hauptsächlich ein Zufluchtsort für Kinder mit Hauptschulempfehlung, die zahlenmäßig am häufigsten abgewiesen werden, um zumindest einigermaßen zu garantieren, dass die Kinder mit Gymnasialempfehlung nicht absolut unterrepräsentiert sind. Außerdem hat eine Studie in NRW bereits bewiesen, dass die Gymnasialkurse an IGSen in NRW lange noch kein Gymnasialniveau erreichen. Sie liegen meist knapp hinter Realschülern an reinen Realschulen. Im Zentralabi schneiden sie in den Prüfungen deutlich schlechter ab als die Gymnasiasten.

Das bedeutet, dass es 3 Lostöpfe gibt, in welche die
Anmeldungen je nach Durchschnittsnote in bestimmten Fächern
sortiert werden. Aus diesen Töpfen werden so viele Lose
gezogen, dass ihr prozentualer Anteil identisch ist mit der
Prozentzahl, welche die Schüler im Einzugsbereich der IGS für
diese Durchschnittsnoten erreicht haben [Entschuldigung, ich
kann mich nicht korrekt mathematisch ausdrücken und hoffe,
dass es dennoch verständlich ist].

Hab ich schon verstanden.

An meiner IGS waren die 3 Lostöpfe immer übervoll, und die
Leistungsspitze also der Statistik entsprechend vertreten.

Ja, aber welcher Lostopf war am vollsten?

Die Töpfe sind übrigens immer noch übervoll, obwohl vor 2
Jahren in etwa 15 km Entfernung eine neue IGS gegründet wurde,
bei der die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität seit
Beginn weit übersteigt.
Ganz aktuell:
_Haben Sie Ihr Kind für den neuen 5. Jahrgang der IGS
Wilhelmshaven angemeldet? Dann wird es am Montag, den
20.6.2011 spannend - von 14-18 Uhr tagt der Aufnahmeausschuss.
Es sind termingerecht **313 Mädchen und Jungen angemeldet worden

Und wie willst du mir jetzt beweisen, dass von den 313 wirklich 1/3 Kinder mit Gymnasialempfehlung sind?

Neenee, die Gesamtschule hat keine Zukunft …
Oder glaubst Du etwa, dass die hiesige Bevölkerung
bildungspolitisch und pädagogisch besonders interessiert oder
gar progressiv ist?

Ne. Weil ich Gesamtschulen nämlich ohnehin nicht für progressiv im Sinne von wirklich fortschrittlich halte, zumindest nicht IGSen mit Kurskonzept, weil die nämlich teilweise fatale Auswirkungen auf das Selbstkonzept der Schüler haben. Und die Gymasialkurse kein Gymnasialniveau erreichen.

Und ist es nicht seltsam, dass ausgerechnet eine I dioten
G esamt S chule dieses Jahr den Deutschen Schulpreis
erhalten hat?
Nein, das ist nicht seltsam, wenn man dieses liest:
_ Deutscher Schulpreis 2006 – 2008
Es fällt ins Auge, dass die Verteilung der Preise keineswegs
der Teilnahmequote der Schulformen folgt. Besonders auffällig
ist, dass die Gesamtschulen 11% der Teilnehmer stellen, aber
fast die Hälfte der Preise bekommen haben
.
Auf die Schulen, die sich die Förderung aller Kinder und
Jugendlichen zum Programm gemacht haben, also die Grund- und
Gesamtschulen, entfallen 65 % der Schulpreise. Und wenn man
sich unter der übrigen Preisträgerschulen umschaut, dann
vertreten und praktizieren viele eine integrative Pädagogik,
z.T. im Widerspruch zu der landläufigen Praxis ihrer
„Artgenossen“. Etwas vereinfachend könnte man sagen: Die
Robert-Bosch-Stiftung ist ausgezogen, gute Schulen zu suchen,
und hat integrativ arbeitende gefunden_ .
http://www.ggg-bund.de/index.php?option=com_docman&t…
(S. 4, mit Tabelle)

Die Robert-Bosch-Stiftung ist aber auch in einer gewissen politischen Richtung angesiedelt. Außerdem arbeitet doch die prämierte IGS nicht mit dem weitverbreiteten Kurskonzept, wenn ich das richtig mitbekommen habe, oder?

Was den Rest der Welt betrifft, da ist das Konzept
Gesamtschule schon längst Realität und keine Zukunftsvision
mehr.

Ja, und wenn man sich das Wissen der Schüler an den entsprechenden Schulen anschaut, kann einem schlecht werden. Was für ein deutsches Abitur Standard ist, kommt in Frankreich am Ende des Bachelors dran. Oxford und Cambridge gelten weltweit als hyperelitär - aber die Studenten machen dort, was für mein Fach hier einfach von allen verlangt wird. Mit ein paar Extraübungsstunden in extrem viel kleineren Gruppen.

Auf der Webseite der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule
(GGG) gab es einmal eine Übersicht über das Schulsystem der
westlichen Länder, die ich nicht mehr finde. Dort waren nur
Deutschland, Luxemburg, Österreich, die Schweiz und
Nordirland als Länder mit einem selektiven Schulsystem
aufgeführt.

Nicht ordentlich recherchiert. Liechtenstein gehört auch dazu. Und Ungarn. Und - oh Schreck oh Graus - FINNLAND. Die selektieren nur später. Außerdem hat Nordirland die höchste soziale Mobilität GBs.

LG, Sarah

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ot: Spielverbot
Hallo Sarah,

Aber Montessori ist auch in manchen Aspekten unheimlich (z.B.
Spielverbot).

das ist das Erste, was ich davon im Zusammenhang mit Montessori lese. Weder in der Literatur noch bei den mir bekannten Montessori-Kindergärten, -schulen und -schülern bin ich jemals darüber gestolpert.

Könntest Du das eventuell etwas ausführen?

Beste Grüße

=^…^=
*hältnichtsvonwaldorf*

Ja, und wenn man sich das Wissen der Schüler an den
entsprechenden Schulen anschaut, kann einem schlecht werden.
Was für ein deutsches Abitur Standard ist, kommt in Frankreich
am Ende des Bachelors dran.

Das ist nicht richtig. In Frankreich wird das Abitur eben bac genannt. Hochschulabschlüsse sind an Unis Licence u…

Hallo KamikazeKatze,

dass du das von Montessorischulen oder -kindergärten noch nicht gehört hast, ist verständlich, da das Spielverbot inzwischen nicht mehr beachtet wird, zumindest von den meisten Montessorieinrichtungen nicht, da es als erwiesen gilt, dass das Spiel für die kindliche Entwicklung wichtig und förderlich ist.
Maria Montessori ging allerdings davon aus, dass das Aufwachsen eines Kindes eine Anpassung an die Erwachsenenwelt darstellt und dass Kinder daher schleunigst lernen sollten, sich auch wie Erwachsene zu verhalten. Daher enthielt ihre Pädagogik vor allem Tätigkeiten, die man als Erwachsener können muss, angefangen beim alleine an- und ausziehen, Mantel zuknöpfen, Schuhe binden usw. bis zum Hantieren mit Messern und zerbrechlichem Geschirr. All das sollten die Kinder im Montessori-Kinderhaus so schnell wie möglich lernen und sich darin quasi wie kleine Erwachsene verhalten. Alle Materialien sollten deshalb nur ein Mal vorhanden sein, damit die Kinder gleich diskutieren und aushandeln usw. lernen. Zu all diesen Dingen kam noch ein absolutes Verbot des freien Spiels (also so-tun-als-ob-Spiel), da die gute Frau es schlicht und einfach für realitätsunangepasst hielt.
Moderne Verteidiger ihrer reinen Ursprungstheorie verteidigen das so, dass es in Italien damals üblich war, dass die Kinder abends noch auf der Straße spielten und dass das Spiel nur im Kinderhaus verboten sein sollte und die Kinder danach tun konnten, was sie wollten. Allerdings ist das kein gutes Argument, meiner Meinung nach, sondern der Versuch der Verteidigung von etwas völlig Überholtem.

LG, Sarah

Hallo!

Danke, ich kenne den Unterschied zwischen Baccalauréat und Bachelor.
Wir haben im Abitur Shakespeare gemacht (jeder Englisch-LK deutschlandweit hat mindestens einen Shakespeare verpflichtend zu bearbeiten). Meine französische Kollegin im Auslandssemester ist mit Shakespeare zum ersten Mal im 6. Semester ihres Anglistik-Bachelors in Berührung gekommen.
Wir haben im Französisch-LK Molière gelesen. Sie hat nie einen Molière in der Schule gelesen (sie hat BacL!). Macht man nur im Bachelor Französische Literatur.

LG, Sarah

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Moin,

Ja, also ich hab schon Angst vor jemandem, der behauptet, alle
Kinder würden sich geistig im Gleichschritt entwickeln

bei der Menge an Texten, die Steiner produziert hat, läßt sich sicher auch so was finden, hast Du eine Quelle, wo das explizit zur Waldorfpädagogik im Zusammenhang steht?

(und
das Gehirn geht kaputt, wenn man zu früh liest…)

Auch hier bitte eine Quelle.

und der
noch eine gehörige Portion Rassismus dazupackt.

Oh ja, das kommt natürlich immer wieder, Steiner der Rassist.
Es gibt sicher einige Stellen, die nicht koscher sind, aber ihn deshalb als Rassisten zu bezeichnen ist schon kühn.

hab mich an der Uni mit Steiner beschäftigt, weiß
also einigermaßen bescheid.

In welchem Zusammenhang und mit welcher Zielsetzung?
Ihn als hirnverbrannten Rassisten dazustellen, oder als Visionär, oder wissenschaftlich neutral?

Warst Du schon mal in einer Waldorfeinrichtung, hast Dich direkt mit dem Konzept auseinandergesetzt und mit mit den Schülern gesprochen?
So wie Du Dich hier präsentierst kaum.

Meine Kinder waren in einem Waldorfkindergarten, da gabs nichts mit Gleichmacherei (im Gegenteil) und Rassismus (kein bischen!) und die Kinder durften (oh Wunder) auch lesen, wenn sie wollten.
Waldorfschüler kenne ich einige und die leben und lernen nicht in einem Biotop für Bekloppte. Meine Jungs gehen nur deshalb nicht auf eine Waldorfschule, weil die nächste leider zu weit entfernt ist.
Mit sind bei den Antroposophen nicht weniger oder mehr Bekloppte untergekommen als im Durchschnitt der Bevölkerung. Einige sind zwar schräg, aber die gibt es auch bei den anderen.

Sicher gibt es Kinder und Eltern, die mit der Waldorfpädagogik nicht klar kommen, aber die gibt es auch in den Regelschulen.
Für mich ist die Waldorfpädagogik eine wertvolle Alternative

Gandalf

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Hallo,

ich bin auch kein Freund von Waldorf-Pädagogik - aus verschiedenen Gründen: große Klassen, vom Leistungsniveau der Normschule hinterherhinkend und letztlich auch eine kuriose Weltanschauung.

Es ist also keine Pädagogik, die sich für Kinder eignet, die ein großes Interesse am Lesen und Rechnen haben (zumindest nicht in den ersten Jahren).

Was aber der Waldorfpädagogik positiv zu vermerken ist, ist die Nähe zur Natur, zur Kunst (die eindeutig in den Normschulen zu kurz kommt), handwerkliches Geschick und sicher auch ein My mehr selbstbewusste Menschen am Ende entlässt.

Das Ganze funktioniert nur, wenn die Eltern auch hinter der Pädagogik stehen. Es geht nicht, wenn das Kind tagsüber in einer Waldorfeinrichtung ist und dann zu Hause Nintendo, TV, Computer, Fussball und andere nicht Waldorfkompatible Dinge konsumiert.

Viele Grüße

Hallo!

Ja, also ich hab schon Angst vor jemandem, der behauptet, alle
Kinder würden sich geistig im Gleichschritt entwickeln

bei der Menge an Texten, die Steiner produziert hat, läßt sich
sicher auch so was finden, hast Du eine Quelle, wo das
explizit zur Waldorfpädagogik im Zusammenhang steht?

Lässt sich sicher. Aber hab ich nicht hier. Und da ich mich gerade aufs Staatsexamen vorbereite, werde ich auch nicht die Zeit haben, alles wieder rauszusuchen. Selber hab ich nur ein Buch dazu, und das hab ich gerade verliehen.

und der
noch eine gehörige Portion Rassismus dazupackt.

Oh ja, das kommt natürlich immer wieder, Steiner der Rassist.
Es gibt sicher einige Stellen, die nicht koscher sind, aber
ihn deshalb als Rassisten zu bezeichnen ist schon kühn.

hab mich an der Uni mit Steiner beschäftigt, weiß
also einigermaßen bescheid.

In welchem Zusammenhang und mit welcher Zielsetzung?
Ihn als hirnverbrannten Rassisten dazustellen, oder als
Visionär, oder wissenschaftlich neutral?

ich hoffe doch, dass die Bücher wissenschaftlich neutral waren. Sonst wäre der Prüfer (Prüfung in allgemeine Pädagogik fürs Lehramt) nämlich n ziemlich krasser Typ, weil der alles, was ich gesagt hab, recht okay fand.

Warst Du schon mal in einer Waldorfeinrichtung, hast Dich
direkt mit dem Konzept auseinandergesetzt und mit mit den
Schülern gesprochen?
So wie Du Dich hier präsentierst kaum.

Der Waldorfkindergarten hier am Ort (übrigens der hässlichste Betonbau, den ich in meinem Leben gesehen habe) tut zu meiner Meinung sein Übriges. Und ja, da war ich schon.

Meine Kinder waren in einem Waldorfkindergarten, da gabs
nichts mit Gleichmacherei (im Gegenteil) und Rassismus (kein
bischen!) und die Kinder durften (oh Wunder) auch lesen, wenn
sie wollten.

Das ist schön für die Kinder. Ins erste Jahrsiebt gehört es aber nicht. Wer sein Kind hier vor Ort in den Waldorfkindergarten schicken will, bekommt einen Hausbesuch, bei dem alle nicht-steiner-konformen Spielzeuge (Puppen, Duplo…) ENTSORGT werden müssen.

Sicher gibt es Kinder und Eltern, die mit der Waldorfpädagogik
nicht klar kommen, aber die gibt es auch in den Regelschulen.
Für mich ist die Waldorfpädagogik eine wertvolle Alternative

Ja, für manche Kinder sicher.

LG, Sarah

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Tach,

Meine Kinder waren in einem Waldorfkindergarten, da gabs
nichts mit Gleichmacherei (im Gegenteil) und Rassismus (kein
bischen!) und die Kinder durften (oh Wunder) auch lesen, wenn
sie wollten.

Das ist schön für die Kinder. Ins erste Jahrsiebt gehört es
aber nicht.

ach so. Im ersten Jahrsiebt dürfen sie also lesen, im zweiten erst mal nicht und später wieder?
Seltsam das - oder?

Wer sein Kind hier vor Ort in den
Waldorfkindergarten schicken will, bekommt einen Hausbesuch,
bei dem alle nicht-steiner-konformen Spielzeuge (Puppen,
Duplo…) ENTSORGT werden müssen.

Ich kenne in Deutschland einige Waldorfkindergärten und -schulen, aber das ist mir nicht bekannt.
Aber Waldorfkindergärten und die meisten Schulen sind so orgaisiert, daß die Eltern diejenigen sind die sagen und beschließen wie es läuft. Da mag es vielleicht auch eine Betonkopftruppe geben, die allers übertreibt. Typisch ist das aber nach meiner Erfahrung nicht.

Bei uns gab es eine Art Bewerbungsgespräch, in dem wir darlegen sollten, warum wir unsere Kinder (bzw. damals unser großer) in den Kindergarten geben wollten und als wir das erklärt hatten, war es gut.
Wir sind keine erklärten Antroposophen, schätzen aber z.B. Produkte von Demeter (auch eine Erfindung Steiners) und einige andere Aspekte, sind aber ansonsten ‚normal‘ :wink:

Sicher gibt es Kinder und Eltern, die mit der Waldorfpädagogik
nicht klar kommen, aber die gibt es auch in den Regelschulen.
Für mich ist die Waldorfpädagogik eine wertvolle Alternative

Ja, für manche Kinder sicher.

Jetzt doch?!

Gandalf

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Hallo Sarah,

BaWü werden sie in
Kauf genommen, aber nicht begrüßt.

Der BW MP ist ein Grüner - warte mal ab.

Gesamtschulkonzepte gelten bundesweit als Schule der
Zukunft;

DEFINITIV nicht.

In Zahlen : 1971 (sprich vor 30 Jahren) wurde in einigen
Bundesländern die IGS eingeführt - die Integrative Gesamt
(Tags-) Schule. Ohne Noten, Kurs-System, Oberstufe, heute
G9). Damals mit Kriitk, heute akzeptiert.

Mein Fehler ist schon 40 Jahre her.

Ja und jetzt schau dich mal um, wo diese IGS sind und von wem
sie akzeptiert werden. Verortung: NRW, Niedersachsen,
hauptsächlich. Akzeptanz: von Eltern mit Kindern mit Haupt-
und Realschulempfehlung. Den IGS fehlt also die
Leistungsspitze…

Unsinn! Eigene Erkenntnis: Ich hatte an der Uni im Vordiplom (1. Sem.) eine Lerngruppe in Chemie mit IGSlerin aus NS (Abschluss 2,7), Waldorfler („gut“), Althumanistische Gymi 1,3) und ich (Realschule plus FG 1,3).
Ohne IGSlerin hätte ich die chemischen Prüfungen nicht bestanden

Ein Einzelfall, aber Realität.

Gruß Hans

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Hallo!

BaWü werden sie in
Kauf genommen, aber nicht begrüßt.

Der BW MP ist ein Grüner - warte mal ab.

Ja, ich werde mich zurücklehnen und zusehen, wie sie Gemeinschaftsschulen einrichten. Die mit dem Lehrerschlüssel, die sie haben, nie im Leben funktionieren werden. Und gerade den Schülern, für die sie eingerichtet werden, nicht helfen werden.

Unsinn! Eigene Erkenntnis: Ich hatte an der Uni im Vordiplom
(1. Sem.) eine Lerngruppe in Chemie mit IGSlerin aus NS
(Abschluss 2,7), Waldorfler („gut“), Althumanistische Gymi
1,3) und ich (Realschule plus FG 1,3).
Ohne IGSlerin hätte ich die chemischen Prüfungen nicht
bestanden

Ein Einzelfall, aber Realität.

Naja, es kann ja sein, dass die IGSlerin es einfach drauf hatte, Leute, dies einfach draufhaben, gibts überall. Vielleicht konnte sie auch einfach nur richtig gut erklären. Ich habe eine meiner Prüfungen dank einer hessischen Gymnasiastin bestanden. Aber ich würde deswegen trotzdem nicht sagen, dass hessische Gymnasiasten grundsätzlich klüger sind. Sie hat auch eine Prüfung bestanden, weil ich sie gecoacht habe, und ist trotzdem nicht der Meinung, dass das bayerische Schulsystem überlegen ist. Womit sie höchstwahrscheinlich auch Recht hat.

LG, Sarah

Gruß Hans

Moin,

Wer sein Kind hier vor Ort in den
Waldorfkindergarten schicken will, bekommt einen Hausbesuch,
bei dem alle nicht-steiner-konformen Spielzeuge (Puppen,
Duplo…) ENTSORGT werden müssen.

Ich kenne in Deutschland einige Waldorfkindergärten und
-schulen, aber das ist mir nicht bekannt.

Ich kenne ebenfalls mehrere Waldorfkindergärten und -schulen. Auch dort habe ich das noch nie gehört oder erlebt. Die Eltern werden lediglich dazu angehalten Waldorfgerechtes Spielzeug auszuwählen und ihre Kinder nicht technisch hochzurüsten. Pflicht ist es nicht…

Ich bin mir sicher das die Aussage von Sarah so nicht stimmt. Mir scheint sie nicht wirklich gut informiert zu sein zu sein. Ihre angeblichen Wahrheiten sollen mit vermeintlich wissenschaftlichen Argumenten bemäntelt werden und zeugen damit von umso mehr Unkenntnis der Realität.

Das Steiner und auch Montessori nicht mit modernen Maßstäben zu messen sind dürfte doch jedem klar sein. Ihre pädogogischen Erkenntnisse sind gut 100 Jahre alt und spiegeln natürlich auch den Geist ihrer Zeit. In ihrem Grundsatz hat sich aber gezeigt, das sie erfolgreich funktionieren.
In allen Waldorfeinrichtungen die ich kenne (und das sind einige) werden diese Grundsätze nach ganz modernen Gesichtpunkten bewertet und angewendet. Wir sind nicht mehr in der Steinzeit…

Für eine zukünftige Pädagogin finde ich das Auftreten und die Argumentation recht fragwürdig. Mag ihr Verhalten vielleicht in Bayern anerkannt sein - woanders ist es das nicht…

Bei uns gab es eine Art Bewerbungsgespräch, in dem wir
darlegen sollten, warum wir unsere Kinder (bzw. damals unser
großer) in den Kindergarten geben wollten und als wir das
erklärt hatten, war es gut.

Ja, so kenne ich es auch.

Wir sind keine erklärten Antroposophen, schätzen aber z.B.
Produkte von Demeter (auch eine Erfindung Steiners) und einige
andere Aspekte, sind aber ansonsten ‚normal‘ :wink:

Sowas solls ja echt geben ;o)

Sicher gibt es Kinder und Eltern, die mit der Waldorfpädagogik
nicht klar kommen, aber die gibt es auch in den Regelschulen.
Für mich ist die Waldorfpädagogik eine wertvolle Alternative

Ja, für manche Kinder sicher.

Jetzt doch?!

Das mit der wertvollen Alternative finde ich jetzt auch erstaunlich. Kehrtwende um 180°???

Man wundert sich…

Es grüßt Yvisa

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Hallo Sarah,

ich denke, da fehlt etwas der größere Zusammenhang. Das Grundprinzip ist ja das berühmte „Hilf mir, es selbst zu tun“. In diesem Zusammenhang ist auch das:

Daher enthielt ihre Pädagogik vor allem Tätigkeiten, die man als Erwachsener können muss, angefangen beim alleine an- und ausziehen, Mantel zuknöpfen, Schuhe binden usw. bis zum Hantieren mit Messern und zerbrechlichem Geschirr.

zu sehen, was allerdings nur ein kleiner Teil im Gesamtbild ist. Und, ehrlich gesagt, verstehe ich auch nicht, was daran falsch sein soll - fördert es doch die Selbstständigkeit der Kinder. Zumal Kinder ja in der Regel durchaus selbst erlernen wollen die Tätigkeiten der „Großen“ zu beherschen. Wenn man sie denn lässt.

Alle Materialien sollten deshalb nur ein Mal vorhanden sein, damit die Kinder gleich diskutieren und aushandeln usw. lernen.

Mein Sohn hat zwar einen öffentlichen Kindergarten besucht, selbiger ist aber dank der Leiterin sehr an der Montessori-Pädagogik ausgerichtet. Alldort gibt es einige „Lieblingssachen“ nur in sehr begrenzter Anzahl, und siehe da - die Kinder lernen tatsächlich zu argumentieren und einen Konsens zu finden. Es ist auch üblich, dass sie in der Kinderversammlung die Regeln zum Umgang miteinander diskutieren und selbst aushandeln, und meiner Erfahrung nach halten diese Kinder die entsprechenden Regeln sehr viel besser ein (und erinnern sich auch gegenseitig daran) als Kinder in konventionellen Kindergärten und Schulen, die von oben herab gegebenen Regeln folgen müssen.

Moderne Verteidiger ihrer reinen Ursprungstheorie verteidigen
das so, dass es in Italien damals üblich war, dass die Kinder
abends noch auf der Straße spielten und dass das Spiel nur im
Kinderhaus verboten sein sollte und die Kinder danach tun
konnten, was sie wollten. Allerdings ist das kein gutes
Argument, meiner Meinung nach, sondern der Versuch der
Verteidigung von etwas völlig Überholtem.

Warum? Wenn ihre Nachmittage nicht von ihren Eltern verplant werden, haben doch Kinder auch heute noch massig Zeit zum Spielen. Zumindest in der Schule hat das imho nichts zu suchen - um nicht zu sagen, ich war völlig erschüttert, als ich erfahren musste, dass es inzwischen in Grundschulen in Ba-Wü durchaus üblich ist, dass es in den Klassenzimmern „Spielecken“ gibt. Auch die Art des „spielerischen“ Unterrichtens kommt wissbegierigen Kindern eher nicht entgegen.

Beste Grüße

=^…^=

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Hallo,

wie bereits erwähnt, ist Waldorfpädagogik nicht für alle Kinder geeignet.

Sie ist sicher von Voreil für eher unsichere Kinder, die eine feste Struktur benötigen, um sich entfalten zu können. Auch Kinder, die eher etwas langsamer in der Entwicklung sind und vielleicht auch eher handwerklich begabt, können hier gut aufgehoben sein.

Sehr neugierige Kinder, die sich schon sehr früh für Zahlen und Buchstaben interessieren, die immer wieder Neues ausprobieren und eher selbsttätig und wissensbetont lernen wollen, gehen bei Waldorf gnadenlos unter.

So, und jetzt dürfen alle überzeugten Waldorfianer über mich herfallen. ;o)

Grüße

=^…^=

Ein wenig mehr Respekt?
Hallo Sarah,

ich muss gestehen, ich finde deine Auslassungen über Montessori und Steiner schon ein wenig befremdlich. Nicht, weil ich der Meinung wäre, ein kritischer Blick auf die jeweilige Einrichtung wäre fehl am Platz. Ich persönlich habe mit dem esoterischen Steinerüberbau durchaus meine Probleme - dennoch führt das unterm Strich nicht dazu, alternative pädagogische Konzepte in Bausch und Bogen abzulehnen.

Für eine angehende Lehrerin (ich vermute mal: Lehramt bayerisches Gymnasium) sehe ich eine solche Engstirnigkeit wirklich als bedenklich an. Und wenn das auch noch der universitären Lehrmeinung entsprechen sollte (was mich angesichts der bekannten gymnasialen Arroganz zumindest an bayerischen Gymnasien nicht so sehr wundern würde), befremdet mich das noch mehr.

Das, was in unserem Land gründlich zu überdenken und reformieren wäre, ist das bestehende Regelschulsystem. Mit Scheuklappen durch die Welt zu laufen und in Grund und Boden zu verdammen, was konzeptionell und ideologisch von diesem abweicht, halte ich persönlich einem pädagogischen Weitblick nicht für zuträglich.

Ich würde mir KollegInnen wünschen, die offen sind für das, was es an Unterrichtskonzepten gibt. Das bedeutet ja noch lange nicht, alles unhinterfragt zu bejubeln - aber eine faire Betrachtensweise käme doch wohl dem am nähesten, worum es eigentlich geht: Dem Wohl und dem schulischen Erfolg der Schüler, die eben nicht alle quadratisch, praktisch, gut im schulischen Einheitsbrei mitköcheln können.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Sarah,

Maria Montessori ging allerdings davon aus, dass das Aufwachsen eines Kindes eine Anpassung an die Erwachsenenwelt darstellt und dass Kinder daher schleunigst lernen sollten, sich auch wie Erwachsene zu verhalten.

Das ist eine, wie ich meine, recht mutige Interpretation der Aussage Montessoris, dass Kinder von sich aus bestrebt sind, sich die Welt der Erwachsenen anzueignen und dass es Aufgabe der Erwachsenen ist, die Kinder dabei zu unterstützen.

All das sollten die Kinder im Montessori-Kinderhaus so schnell wie möglich lernen und sich darin quasi wie kleine Erwachsene verhalten.

Montessori betrachtete Kinder als eigenständige Persönlichkeiten, die die Welt aus ihrem eigenen Blickwinkel betrachten und eben genau das nicht sind: Kleine Erwachsene.

Alle Materialien sollten deshalb nur ein Mal vorhanden sein, damit die Kinder gleich diskutieren und aushandeln usw. lernen.

Das ist nur der eine Teil der Wahrheit. Der andere liegt in dem Ziel, durch die Materialbeschränkung zu erreichen, dass Kinder von sich aus auch auf anderes Material zurückgreifen, wenn das bevorzugte nicht verfügbar ist. Dadurch wird erreicht, dass das Kind sich aus eigenem Antrieb mit abwechselnden Inhalten beschäftigt.

Zu all diesen Dingen kam noch ein absolutes Verbot des freien Spiels (also so-tun-als-ob-Spiel), da die gute Frau es schlicht und einfach für realitätsunangepasst hielt.

Für diese Formulierung hätte ich gerne mal eine belastbare Quelle. Montessori legte Wert darauf, dass die Materialien nicht im Spiel zweckentfremdet, sondern immer nur bestimmungsgemäß verwendet wurden. Der Grund lag in dem von ihr als wichtig erachteten Prinzip, von der äußeren zur inneren Ordnung zu gelangen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
ich habe sehr interessiert mit gelesen und muß jetzt doch mal was dazu schreiben.
Mir hat die Waldorfschule sehr viel versaut und fürs Leben nicht mit gegeben.
Ich bin fast die ersten 4 Jahr in diese Schule gegangen bevor ich wieder auf eine Staatliche Schule gegangen bin.
Sicherlich gibt es auch viele schöne Erinnerungen, ich kann noch heute Stricken, mit nem Hobel umgehen, auf der Kungflöte spielen und kann noch immer Brot backen.
Das ist aber nicht das was einen im Leben weiter bringt.
Klar ist es auch toll in der ersten Klasse schon Englisch und Französisch zu lernen und wenn es nur einfache Worte sind.

Was bei mir aber eben nicht hin gehauen hatte ist die Tatsache das Kinder unterschiedlich sind. Heißt wenn ein Kind keine Lust hat am Unterricht teil zu nehmen sondern Spielen will so wird es gelassen.
Wenn ein Kind keine Lust hat Hausaufgaben zu machen dann muß es das Kind auch nicht( egal wie lange es wurde nie etwas gesagt ). Fehlende Anleitung kann bei vielen Kindern die dazu angehalten werden müssen ganz viele Schwierigkeiten mit sich bringen.
Das erste halbe Jahr auf der staatlichen Schule war eine Katastrophe, nur 5 und 6 in Deutsch und Mathe. In Mathe habe ich alles ziemlich schnell wieder aufholen können aber in Deutsch habe ich viele Stunden, Wochen und Monate sitzen müssen um halbwegs klar zu kommen. Es kommt immer auf das Kind darauf an aber wenn es Anleitung braucht um bestimmte Dinge zu tun würde ich sofort immer davon abraten.
Gruß Sunny

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Servus, Jule

was heißt hier: „bekannte gymnasiale Arroganz an bayerischen Gymnasien“?

Ich war jedenfalls schon geschockt und auch sauer, als ich in der Ausbildung erfahren hatte, daß eine Kollegin ihr gleich gutes Abitur durch einen Umzug von RP nach HE erhalten hatte (nachdem sie in RP relativ schlecht in der Schule war).
Wie sie mir selbst erzählte, haben dort (in HE) die Fachlehrer die Abituraufgaben für ihre Klasse selbst gestellt, während ich wie alle bayerischen Schüler einen einheitlichen Lehrplan komplett zu lernen hatte, weil die Aufgaben in Bayern zentral und einheitlich gestellt wurden.

Aber dadurch sind dann halt auch die Noten vergleichbar. Und ich wage zu behaupten, daß in HE zumindest damals die Fachlehrer schon beeinflussen konnten, wie ihre Schüler abschnitten.

Und diese Abschlüsse sind dann alle vergleichbar?

Wenn man der Ansicht ist, daß das bayerische Abitur relativ anspruchsvoll ist, hat das, wenn man o.a. Verhältnisse berücksichtigt, wohl kaum etws mit Arroganz zu tun.

Gruß Manu

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