Ruiniert der Euro Deutschland?

Hi!

Zur Zeit gewinnt der Euro nahezu täglich an Wert gegenüber dem US-Dollar. Jetzt klagt die exportorientierte deutsche Wirtschaft über Gewinneinbrüche. Wie kann das sein, wenn die Politiker (Hallo, Helmut Kohl!) bereits vor Jahren von den Vorzügen der europaweiten Währung geschwärmt haben, wenn deutsche Unternehmen befreit werden wollten vom Risiko der Kursschwankungen, wenn der weitaus größte Teil der Exporte innerhalb des Euro-Raumes bleibt? Nun haben wir den Euro, und die Wirtschaft jammert schon wieder.

Dabei gilt der Euro mittlerweile als stabile Währung. Woran liegt das? Deutschland trug bereits bei Einführung des Euro als Rechen-Währung mit seiner Wirtschaftskraft entscheidend bei. Seit 1999 liegt die Inflation in Deutschland mehr als deutlich unter dem Inflationswert des Euro-Raumes (aktuell 1,2% in D gegenüber 2,3% im Euro-Raum).

Aber was hat Deutschland davon? Nichts! Ganz im Gegenteil, die deutsche Wirtschaft wird vom Euro bestraft. Das Wachstum tendiert in D gegen Null, also würde bei einer Inflation von 1,2% eine Bundesbank den Leitzinssatz auf 1% senken,um die Wirtschaft anzukurbeln. Die EZB läßt den Euro bei 2,5% stehen. Kein Wunder, daß niemand Geld in Betriebe investieren will.

Und unsere lieben Euro-Partner? Die denken überhaupt nicht daran, die Konvergenzkriterien einzuhalten. Irland hatte 2002 eine Inflation von 4,7%, die Niederlande und Griechenland von 3,9%, Portugal 3,7%, Spanien 3,6%. Diese Länder bekommen billiges Geld von der EZB (eben zu jenen 2,5%) und können entsprechende Mittel in ihre Wirtschaft pumpen und bleiben so unter der 3%-Verschuldungsgrenze. Im schlimmsten Fall steigen die Zinsen der EZB - na und? Solange die eigene Inflationsquote höher ist, kratzt das keinen.

In Deutschland ist man so blöd und drückt die Inflationsquote. Niedrige Löhne, sinkende Umsatzzahlen, geringe Steuerquote. Aber wir halten den Euro stabil. Dafür zahlen wir heftige Geldstrafen, weil wir die 3%-Klausel nicht einhalten können. Schön blöd.

Die Franzosen und Briten haben die Lage der Dinge längst erkannt. Le Figaro schrieb zur Einführung des Euros: „Der Euro bedeutet für die Deutschen ein Versailles ohne Krieg.“ Und die Times meinte: „Deutschland wird zum Rostgürtel Europas werden.“ Beide haben inzwischen recht bekommen.

Zu D-Mark-Zeiten war die deutsche Wirtschaft Weltspitze, selbst in Krisenzeiten. Nach der Einführung des Euros sind wir Schlußlicht in Europa. Danke, all ihr Euro-Befürworter!

Grüße
Heinrich

Hi!

Zur Zeit gewinnt der Euro nahezu täglich an Wert gegenüber dem
US-Dollar. Jetzt klagt die exportorientierte deutsche
Wirtschaft über Gewinneinbrüche. Wie kann das sein, wenn die
Politiker (Hallo, Helmut Kohl!) bereits vor Jahren von den
Vorzügen der europaweiten Währung geschwärmt haben, wenn
deutsche Unternehmen befreit werden wollten vom Risiko der
Kursschwankungen, wenn der weitaus größte Teil der Exporte
innerhalb des Euro-Raumes bleibt? Nun haben wir den Euro, und
die Wirtschaft jammert schon wieder.

Unter der Regierung Kohl war das Wachstum zeitweilig
über 10 %. Der Euro hat zwar viele Nachteile,
hätte aber auch viele Chancen geboten.

Gruss, Marco

P.S. Die Wirtschaft hat noch über jede
Regierung geklagt :smile:

Moin Marco,

Unter der Regierung Kohl war das Wachstum zeitweilig
über 10 %.

Wann soll das denn gewesen sein?

Ciao

Ralf

Moin Heinrich,

Zur Zeit gewinnt der Euro nahezu täglich an Wert gegenüber dem
US-Dollar. Jetzt klagt die exportorientierte deutsche
Wirtschaft über Gewinneinbrüche.

Da hat Marco Recht: die Wirtschaft klagt immer.

Aber was hat Deutschland davon? Nichts! Ganz im Gegenteil, die
deutsche Wirtschaft wird vom Euro bestraft. Das Wachstum
tendiert in D gegen Null, also würde bei einer Inflation von
1,2% eine Bundesbank den Leitzinssatz auf 1% senken,um die
Wirtschaft anzukurbeln.

Das ist sehr die Frage. Die Bundesbank hat auch immer nach dem Motto gehandelt: „Wir orientieren uns ausschließlich an der Geldwertstabilität. Fürs Wirtschaftswachstum sind andere zuständig.“ Anders als z.B. die Fed in den USA. Sicherlich wäre der DM-Leitzins niedriger als der EZB-Leitzins, aber ich sicherlich nicht unterhalb der bundesdeutschen Inflationsrate (vielleicht also 2%).

Die EZB läßt den Euro bei 2,5% stehen.
Kein Wunder, daß niemand Geld in Betriebe investieren will.

Ja, der Leitzins ist sicherlich einer der Gründe. Ein Teil der europäischen und deutschen Wachstumsschwäche ist auf die EZB zurückzuführen (nur hätte wie gesagt die Bundesbank nicht viel anders gehandelt). Aber sicherlich nicht der einzige.

Und unsere lieben Euro-Partner? Die denken überhaupt nicht
daran, die Konvergenzkriterien einzuhalten. Irland hatte 2002
eine Inflation von 4,7%, die Niederlande und Griechenland von
3,9%, Portugal 3,7%, Spanien 3,6%. Diese Länder bekommen
billiges Geld von der EZB (eben zu jenen 2,5%) und können
entsprechende Mittel in ihre Wirtschaft pumpen und bleiben so
unter der 3%-Verschuldungsgrenze. Im schlimmsten Fall steigen
die Zinsen der EZB - na und? Solange die eigene
Inflationsquote höher ist, kratzt das keinen.

Sicherlich schon. Vor allem wenn das Wirtschaftswachstum niedriger als die Inflationsrate ist. Dann liegt es schon im Interesse der Länder ihre Inflationsrate zu senken.

In Deutschland ist man so blöd und drückt die Inflationsquote.
Niedrige Löhne, sinkende Umsatzzahlen, geringe Steuerquote.
Aber wir halten den Euro stabil. Dafür zahlen wir heftige
Geldstrafen, weil wir die 3%-Klausel nicht einhalten können.
Schön blöd.

Die Franzosen und Briten haben die Lage der Dinge längst
erkannt. Le Figaro schrieb zur Einführung des Euros: „Der Euro
bedeutet für die Deutschen ein Versailles ohne Krieg.“ Und die
Times meinte: „Deutschland wird zum Rostgürtel Europas
werden.“ Beide haben inzwischen recht bekommen.

Zu D-Mark-Zeiten war die deutsche Wirtschaft Weltspitze,
selbst in Krisenzeiten.

Das stimmt so nicht. Schon in den Jahren vor dem Euro war Deutschland auf den hinteren Rängen. Das liegt vor allem daran, dass wir viel Geld in einen Teil des Landes pumpen. Diese Belastung hat sonst keine Nation.

Und die deutsche Wirtschaft ist ja auch heute noch Weltspitze. Wir haben gegenwärtige den höchsten Aussenhandelsüberschuss aller Zeiten. Das Problem ist allerdings, dass dies mit extrem hoher Rationalisierung und damit Arbeitslosigkeit erkauft wird.

Ciao

Ralf

Hallo Ralf,

Zur Zeit gewinnt der Euro nahezu täglich an Wert gegenüber dem
US-Dollar. Jetzt klagt die exportorientierte deutsche
Wirtschaft über Gewinneinbrüche.

Da hat Marco Recht: die Wirtschaft klagt immer.

Stimmt. Einfach nur richtig. Und das liegt daran, dass es für die einen Branchen gut und für die anderen schlecht ist.

Aber was hat Deutschland davon? Nichts! Ganz im Gegenteil, die
deutsche Wirtschaft wird vom Euro bestraft. Das Wachstum
tendiert in D gegen Null, also würde bei einer Inflation von
1,2% eine Bundesbank den Leitzinssatz auf 1% senken,um die
Wirtschaft anzukurbeln.

Das ist sehr die Frage. Die Bundesbank hat auch immer nach dem
Motto gehandelt: „Wir orientieren uns ausschließlich an der
Geldwertstabilität. Fürs Wirtschaftswachstum sind andere
zuständig.“ Anders als z.B. die Fed in den USA. Sicherlich
wäre der DM-Leitzins niedriger als der EZB-Leitzins, aber ich
sicherlich nicht unterhalb der bundesdeutschen Inflationsrate
(vielleicht also 2%).

Das wage ich zu bezweifeln. Die EZB hat die Zinsen aus wirtschaftspolitischen Gründen mehrmals gesenkt.
Das hätte die Buba nie in dem Maße getan.
Nebenbei bleibt zanzumerken, dass der Leitzins bei weitem keinen so großen Einfluss hat wie alle tun. Und die Gefahr die droht ist bei zu vielen Leitzinssenkungen japanische Verhältnisse zu bekommen. Sprich gar nicht mehr reagieren zu können.

Die EZB läßt den Euro bei 2,5% stehen.
Kein Wunder, daß niemand Geld in Betriebe investieren will.

Ja, der Leitzins ist sicherlich einer der Gründe. Ein Teil der
europäischen und deutschen Wachstumsschwäche ist auf die EZB
zurückzuführen (nur hätte wie gesagt die Bundesbank nicht viel
anders gehandelt). Aber sicherlich nicht der einzige.

Einer der unwichtigsten Gründe.
Niedrige Zinsen lösen das psychologische Problem nicht, dass Investitionen verhindert.

Und unsere lieben Euro-Partner? Die denken überhaupt nicht
daran, die Konvergenzkriterien einzuhalten. Irland hatte 2002
eine Inflation von 4,7%, die Niederlande und Griechenland von
3,9%, Portugal 3,7%, Spanien 3,6%. Diese Länder bekommen
billiges Geld von der EZB (eben zu jenen 2,5%) und können
entsprechende Mittel in ihre Wirtschaft pumpen und bleiben so
unter der 3%-Verschuldungsgrenze. Im schlimmsten Fall steigen
die Zinsen der EZB - na und? Solange die eigene
Inflationsquote höher ist, kratzt das keinen.

Sicherlich schon. Vor allem wenn das Wirtschaftswachstum
niedriger als die Inflationsrate ist. Dann liegt es schon im
Interesse der Länder ihre Inflationsrate zu senken.

Und wie pumpen die die entsprechenden Mittel ohne Neuverschuldung in die Wirtschaft? Die These hinkt gewaltig und erklärt in keinster Weise wieso Portugal so Probleme hat.

In Deutschland ist man so blöd und drückt die Inflationsquote.
Niedrige Löhne, sinkende Umsatzzahlen, geringe Steuerquote.
Aber wir halten den Euro stabil. Dafür zahlen wir heftige
Geldstrafen, weil wir die 3%-Klausel nicht einhalten können.
Schön blöd.

Die Franzosen und Briten haben die Lage der Dinge längst
erkannt. Le Figaro schrieb zur Einführung des Euros: „Der Euro
bedeutet für die Deutschen ein Versailles ohne Krieg.“ Und die
Times meinte: „Deutschland wird zum Rostgürtel Europas
werden.“ Beide haben inzwischen recht bekommen.

Zu D-Mark-Zeiten war die deutsche Wirtschaft Weltspitze,
selbst in Krisenzeiten.

Das stimmt so nicht. Schon in den Jahren vor dem Euro war
Deutschland auf den hinteren Rängen. Das liegt vor allem
daran, dass wir viel Geld in einen Teil des Landes pumpen.
Diese Belastung hat sonst keine Nation.

Hurra, Zustimmung meinerseits.

Und die deutsche Wirtschaft ist ja auch heute noch Weltspitze.
Wir haben gegenwärtige den höchsten Aussenhandelsüberschuss
aller Zeiten. Das Problem ist allerdings, dass dies mit extrem
hoher Rationalisierung und damit Arbeitslosigkeit erkauft
wird.

Na dann sags doch anders: Die deutsche Exportwirtschaft ist Weltspitze.
Die deutsche Wirtschaft gesamt eher nicht.

Gruß ivo

Moin Ivo,

Das wage ich zu bezweifeln. Die EZB hat die Zinsen aus
wirtschaftspolitischen Gründen mehrmals gesenkt.
Das hätte die Buba nie in dem Maße getan.
Nebenbei bleibt zanzumerken, dass der Leitzins bei weitem
keinen so großen Einfluss hat wie alle tun. Und die Gefahr die
droht ist bei zu vielen Leitzinssenkungen japanische
Verhältnisse zu bekommen. Sprich gar nicht mehr reagieren zu
können.

Die japanische Gefahr ist richtig. Und sicher überschätzen manche die Bedeutung des Leitzinses. Andererseits wäre Greenspan nicht so bedeutsam und würde dessen Fed-Politik als so bedeutsam eingeschätzt, wenn der Leitzins nur geringe Bedeutung hat. Ich denke, du unterschätzt ihn.

Ciao

Ralf

Hy

Tja, das was nun passiert, habe ich vor der Einführung des Teuros hier prophezeit (und noch einiges mehr - du musst nur abwarten können, da kommt noch ganz anderes auf uns zu) - und bin als Stammtischschwätzer beschimpft worden. Wenn ich mir die Antwortpostings hier durchlese, haben es einige scheinbar immer noch nicht verstanden, was für einen Sch… wir da für unsere D-Mark bekommen haben. Aber der Deutsche Michel war ja schon immer ein bisschen dämlich. Welchem Volk kann man sonst schon weißmachen, „die Deutsche Einheit kostet den Steuerzahler keinen Pfennig“ (O-Ton Kohl) oder „der Euro schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Wirtschaft an“. Und wenn dann auch dem letzten teutonischen Hinterwäldler klar geworden ist, dass uns die Politiker (mal wieder!!!) von vorne bis hinten verarscht haben, geht nicht etwa ein Sturm der Entrüstung durch das Land - nee, der Michel glotzt dämlich auf die Scherben eines Landes, das einmal für sein Wirtschaftswunder in der ganzen Welt geachtet war, verstrickt sich in theoretischen Erklärungspeinlichkeiten (wie hier in diesem Brett) … … und schweigt ansonsten.

Gruß

Die japanische Gefahr ist richtig. Und sicher überschätzen
manche die Bedeutung des Leitzinses. Andererseits wäre
Greenspan nicht so bedeutsam und würde dessen Fed-Politik als
so bedeutsam eingeschätzt, wenn der Leitzins nur geringe
Bedeutung hat. Ich denke, du unterschätzt ihn.

Hallo Ralf,

Greenspan wird eher immer noch überschätzt, auch wenn er wichtig ist.
Seine Zinsenkungen der letzten 2-3 Jahre sind nahezu wirkungslos verpufft. Leitzinsänderungen haben zu 95% nur einen psychologischen Effekt. Das ist der Grund warum die Börse (und die ist m.E. ein guter Frühindikator) früher gewackelt hat, wenn Greenspan sich räusperte.
Nachdem es jetzt immer nur abwärts geht, ist der Effekt anders.
Da zeigt sich für alle die Investitionen tätigen, dass die Krise noch nicht vorbei ist. Und keiner investiert. Darunter hat die Wichtigkeit des Herrn Greenspan doch ein bischen gelitten.

Das Problem der keynjanischen Wirtschaftspolitik der USA ist noch ein anderes. Keynes funktioniert nämlich nur wenn man konsequent ist. Das würde bedeuten, dass man die Steuergeschenke und Staatsausgaben in besseren Zeiten wieder zurückfährt. Ich kenne keine Regierung auf dieser Welt die das jemals konsequent gemacht hätte.

Gruß ivo

Moin Ivo,

Greenspan wird eher immer noch überschätzt, auch wenn er
wichtig ist.

Ok, diese Einstellung von dir ist wenigstens konsequent. Es ist aber fraglich, finde ich, ob nur du Greenspans Bedeutung richtig und alle anderen falsch einschätzt.

Seine Zinsenkungen der letzten 2-3 Jahre sind nahezu
wirkungslos verpufft.

Das ist natürlich die Frage. Es ist ja unklar, wie die wirtschaftliche Lage der USA ohne diese Zinssenkungen wäre.

Leitzinsänderungen haben zu 95% nur
einen psychologischen Effekt.

Das kann ja ausreichen. Wenn ALLE in dem Irrglauben leben, dass Greenspan wichtig ist, dann IST er wichtig. Allerdings ist mir das zu mysteriös. Woher sollte der Irrglauben kommen, wenn er keine Basis hat?

Da zeigt sich für alle die Investitionen tätigen, dass die
Krise noch nicht vorbei ist. Und keiner investiert. Darunter
hat die Wichtigkeit des Herrn Greenspan doch ein bischen
gelitten.

Da stimme ich dir allerdings zu. Das Renomee Greenspans ist in den letzten Jahren sicherlich etwas verblasst. Ob zu recht oder nicht, ist eine andere Frage.

Das Problem der keynjanischen Wirtschaftspolitik der USA ist
noch ein anderes. Keynes funktioniert nämlich nur wenn man
konsequent ist. Das würde bedeuten, dass man die
Steuergeschenke und Staatsausgaben in besseren Zeiten wieder
zurückfährt. Ich kenne keine Regierung auf dieser Welt die das
jemals konsequent gemacht hätte.

Nicht ganz, aber etwas schon. Der US-Staat (nicht die Länder und anderen öffentlichen Kassen!) hatte ja in guten Zeiten unter Clinton einen Haushaltsüberschuss und die Sozialausgaben, die in den USA ja nie hoch waren, wurden noch weiter zusammengestrichen. Das hat Deutschland schon seit Jahrzehnten nicht mehr geschafft.

Ciao

Ralf

Moin Fralli,

Tja, das was nun passiert, habe ich vor der Einführung des
Teuros hier prophezeit

Hast du auch prophezeit, dass wir praktisch keine Inflation mit dem - von dir sogenannten - „Teuro“ haben?

Welchem Volk kann man sonst
schon weißmachen, „die Deutsche Einheit kostet den
Steuerzahler keinen Pfennig“ (O-Ton Kohl) oder „der Euro
schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Wirtschaft an“.

Richtig. Beide Sätze waren Unsinn. Vor allem aber der erste, was ja auch die Ökonomen damals gesagt haben.

Ciao

Ralf

tach Ralf,

Ok, diese Einstellung von dir ist wenigstens konsequent. Es
ist aber fraglich, finde ich, ob nur du Greenspans Bedeutung
richtig und alle anderen falsch einschätzt.

Alle anderen nicht. Zumindest ich stimme Ivo da zu.

Das ist natürlich die Frage. Es ist ja unklar, wie die
wirtschaftliche Lage der USA ohne diese Zinssenkungen wäre.

Wer soll das schon so genau wissen?

Das kann ja ausreichen. Wenn ALLE in dem Irrglauben leben,
dass Greenspan wichtig ist, dann IST er wichtig. Allerdings
ist mir das zu mysteriös. Woher sollte der Irrglauben kommen,
wenn er keine Basis hat?

Naja, zu Boom-Zeiten war der „Koffer-Indikator“ durchaus für viele von Interesse, seit zwei Jahren habe ich nichts mehr davon gehört.

Da stimme ich dir allerdings zu. Das Renomee Greenspans ist in
den letzten Jahren sicherlich etwas verblasst. Ob zu recht
oder nicht, ist eine andere Frage.

Das Ansehn als solches ist nicht besonders angekratzt, nur der Glaube an die FED-(fast)Allmächtigkeit.

Nicht ganz, aber etwas schon. Der US-Staat (nicht die Länder
und anderen öffentlichen Kassen!) hatte ja in guten Zeiten
unter Clinton einen Haushaltsüberschuss und die
Sozialausgaben, die in den USA ja nie hoch waren, wurden noch
weiter zusammengestrichen. Das hat Deutschland schon seit
Jahrzehnten nicht mehr geschafft.

Nur wurde der Überschuß nicht konsequent zum Schuldenabbau verwendet, was dann ein neuerliches deficit spending ohne bleibenden Verluste ermöglicht hätte. Und das ist eine Sache die lafontaine und Konsorten im Leben nicht rallen.

Gruß
L.

Definitionsfrage

Moin Fralli,

Tja, das was nun passiert, habe ich vor der Einführung des
Teuros hier prophezeit

Hast du auch prophezeit, dass wir praktisch keine Inflation
mit dem - von dir sogenannten - „Teuro“ haben?

Da ich nicht weiß, mit welcher Rhetorik euch beigebracht wurde, die Inflation nicht als solche zu sehen, würde ich es gerne wissen.

Wir haben einen kontinuierlichen Anstieg der Geldmenge wobei keinerlei mehr Arbeitsstunden verrichtet werden seit vielen Jahren. Das ist definitiv Inflation nach meiner Sicht. Man kann diese doch nicht an der Produktivitätssteigerung messen.

fragend:
Frank

Moin Frank,

Da ich nicht weiß, mit welcher Rhetorik euch beigebracht
wurde, die Inflation nicht als solche zu sehen, würde ich es
gerne wissen.

Preisniveausteigerung

Ciao

Ralf

Moin Frank,

? Wann stehst du auf? :smile:

Preisniveausteigerung

Das ist nun wieder eine etwas unrunde Sache. Da durchschnittlich in den unteren Einkommwensklassen definitiv weniger zur Verfügung steht als vor Jahren und somit die Konsumtionsfähigkeit leidet, kann man dies nicht als Inflationskriterium stehen lassen.
Euch fällt das in den alten Ländern vielleicht nicht so auf, aber der Osten ist drastisch verarmt seit der Wende. Sich hier selbständig zu machenb mit etwas „Innovativem“ geht garnicht - die Leute haben schlicht zu wenig für Dinge ausserhalb ihres Grundbedarfs. Noch nicht mal neue Autos lassen sich verkaufen.
Für meine Begriffe ist hier das Preisniveau stark gestiegen - also auf lokale Unterschiede achten. Der Warenumsatz in D ist garantiert auchz rückläufig, die Geldmenge steigt. Für mich ist das Inflation wie in jeder Marktökonomie vorher.
Was meinst du?

Gruß
Frank

Moin Frank,

? Wann stehst du auf? :smile:

Heute recht spät. 7 Uhr 20, glaube ich. Warum?

Der Warenumsatz in D ist
garantiert auchz rückläufig, die Geldmenge steigt. Für mich
ist das Inflation wie in jeder Marktökonomie vorher.
Was meinst du?

Es gibt Bereiche, da sind die Preise gestiegen. In anderen Sektoren sind sie gefallen. Insgesamt sind sie recht konstant geblieben.

Ciao

Ralf

„moinmoin“

Es gibt Bereiche, da sind die Preise gestiegen. In anderen
Sektoren sind sie gefallen. Insgesamt sind sie recht konstant
geblieben.

Das ist ebend das Problem. Einzelne Preise brauchst du nicht zu betrachten. Was ist mit der Staatsverschuldung und der privaten allgemein und wieso hat hierzulande kaum noch einer Kohle? Das ist ebend das Problem, was ich meine, dass diese Ökonomie aus einem völlig falschen Winkel betrachtet wird. Anhand von Zahlen ist das nicht erkennbar, weil man mit Mathematik keine Zusammenhänge in dynamischen Systemen!!! darstellen kann.
Dadurch, dass bei dieser Marktwirtschaft der Zufall zum Prinzip erkoren wurde, zieht es die Notwendigkeit nach sich, dass sie dauerhaft nicht funktionieren kann.
Was passiert eigentlich, wenn D der Meinung ist „Konkurs“ anmelden zu müssen?

Gruß
Frank

Moin Frank,

Was passiert eigentlich, wenn D der Meinung ist „Konkurs“
anmelden zu müssen?

Was passiert eigentlich, wenn die Venus mit dem Saturn kollidiert? Hat etwa die gleiche Wahrscheinlichkeit.

Über solche absurden Fragen mache ich mir keine Gedanken.

Ciao

Ralf

Moin Ralf,

Was passiert eigentlich, wenn die Venus mit dem Saturn
kollidiert? Hat etwa die gleiche Wahrscheinlichkeit.

Über solche absurden Fragen mache ich mir keine Gedanken.

Absurd? Es gibt eine einzige Möglichkeit, dies zu verhindern und wir stehen kurz davor. Nämlich radikaler Rückbau nicht selbstgenutzten Eigentums - Besteuerung dessen. Da bin ich mir sehr sicher - alles andere forciert den crash nur. Eichel kann das nicht schnallen. Schau dir die Entwicklung der letzten Jahrzehnte an. Die Staatsquote ist unmöglich rückführbar. Diese Wirtschaft funktioniert, wie auf einer Bugwelle zu reiten.

Gruß
Frank

„Nun haben wir den Euro, und
die Wirtschaft jammert schon wieder.“

ach, WANN jammert die Wirtschaft mal nicht? Und was tut die derzeitige Regierung schon für die Wirtschaft? Bzw. was tut das Volk für die Wirtschaft?

"Aber was hat Deutschland davon? Nichts! Ganz im Gegenteil, die

deutsche Wirtschaft wird vom Euro bestraft."

ja ja, die armen Deutschen, der bööööse Euro.

Liegt es nicht an uns selber was aus dem EURO wird?
Wenn ich einkaufen gehe und sehe, was ein Produkt HEUTE kostet, was vor 2 Jahren um die Hälfte (natürlich umgerechnet)billiger war…liegt das am EURO oder an dem der die Preise „macht“?

":In Deutschland ist man so blöd und drückt die Inflationsquote.

Niedrige Löhne, sinkende Umsatzzahlen, geringe Steuerquote.
Aber wir halten den Euro stabil. Dafür zahlen wir heftige
Geldstrafen, weil wir die 3%-Klausel nicht einhalten können.
Schön blöd."

Deutschland ist für Vieles zu blöd.

Nina

Hi!

ach, WANN jammert die Wirtschaft mal nicht? Und was tut die
derzeitige Regierung schon für die Wirtschaft? Bzw. was tut
das Volk für die Wirtschaft?

ja ja, die armen Deutschen, der bööööse Euro.

Liegt es nicht an uns selber was aus dem EURO wird?
Wenn ich einkaufen gehe und sehe, was ein Produkt HEUTE
kostet, was vor 2 Jahren um die Hälfte (natürlich
umgerechnet)billiger war…liegt das am EURO oder an dem der
die Preise „macht“?

Deutschland ist für Vieles zu blöd.

Wow!
Ich bin begeistert!
Das war mit Abstand einer der qualitativ höchstwertigen Kommentare, die ich hier je gelesen habe. So argumentativ, so stark mit Fakten unterlegt! Beeindruckend. Wirklich imPISAnt!

SCNR!

Grüße
Heinrich