Runterbremsen per Gangschaltung – gilt das auch bei neuen Autos?

Hallo,

bei meiner alten Kiste bin ich es gewohnt, wie in der Fahrschule
gelernt, zwecks langsamem Abbremsen mittels Herunterschalten die Geschwindigkeit
allmählich zu vermindern (statt nur auf die Bremse zu gehen).

Da ich nun öfter nagelneue Mietautos hatte, bin ich nicht
sicher, ob bei den heutigen Motoren dies immer noch angeraten ist.

Wer kann mich dazu aufklären?

Danke für eure Antworten!

Gruß

ER

Das ist doch Unsinn !

was passiert denn beim Runterschalten ? Die Drehzahl steigt und der Verbrauch steigt an (Schubabschaltung mal weggelassen).

Man soll möglichst schnell in den höchsten Gang hochschalten und beim verlangsamen umgekehrt runterschalten ?
Nein.
Man kann doch auch im 5 Gang ohne Problem an die rote Ampel heranfahren.

Das einzige wo man runterschaltet sind Passstraßen im Hochgebirge wo man bergab fährt und nicht dauerhaft auf der Bremse stehen soll, da schaltet man in kleinere Gänge runter und nutz die „Motorbremse“.

MfG
duck313

hi

ich bremse auch mit dem Gang - wie ich es früher gelernt habe … die neuen Motoren haben Schubabschaltung … sprich die verbrauchen dann nicht mehr Sprit (im Gegenteil) , die Bremsen (Bremsbeläge) werden geschont - der Magen der Beifahrer ebenfalls … und wenn sich der Ampelstau oder was auch immer auflöst, kann man gleich im passenden Gang wieder anfahren :wink:

Gruß H.

Stimmt! Das geht heute auch noch, solange man nicht gerade einen Automatik fährt. Warum sollte es auch nicht gehen.

Kann man, aber der Fahrer hinter dir freut sich sicher über deinen „Sonntagsfahrstil“.
Wir leben doch in einer schnellen Welt :wink:

Ganz im Gegenteil!

Heute hat jedes Auto, besonders die neueren, von denen hier die Rede ist, Schubabschaltung. Dabei wird die Einspritzung unterbrochen, so daß überhaupt kein Sprit verbraucht wird. Wenn du das vernachlässigst, kannst du beim Stromverbauch einer Lampe auch vernachlässigen, ob sie an ist, oder nicht.

Unterhalb von 1500-2000U/min wird die Schubabschaltung allerdings deaktiviert, damit der Motor nicht abstirbt, wenn man plötzlich auf die Kupplung tritt.
Bei etwa 50km/h im 5. Gang verbraucht der Wagen also Sprit, im 4. oder 3. Gang dagegen nicht…

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Neue Autos, Du meinst Rekuperation bei den Stromern? Ja, geht auch, wird extra teuer so gebaut.

Moin!

Dein Fahrlehrer hatte entweder keine Ahnung oder arbeitet nebenbei für einen Hersteller von Kupplungsbelägen…

Herunterschalten führt zu Verschleiß der Kupplungsbeläge.

Nun sollte man sich fragen, ob eine neue Kupplung oder neue Bremsbeläge günstiger sind.
Tip: Brembelagwechsel: 200 Eur. Kupplung: 700 Eur. Bei einem Kompaktfahrzeug.

Wer vorausschauend fährt, schafft auch bei einem Automatikfahrzeug (bei welchem man das manuelle Herunterschalten auch unterlassen sollte, (außer temporär bei zackig gefahrenen Bergstraßen / Bergabbfahrten) eine Lebensdauer von Bremsbelägen jenseits 50.000 Km. Bremsscheiben tausche ich alle 100.000 - 130.000 Km bislang. Und ich bin sicherlich kein Schleicher. Mein leichtetestes Auto wiegt gut 1,8t.

Rekuperation ist heute bislang noch ein Thema für E-Fahrzeuge und schwere LKW (Retarder). Feine Sache, bei Tesla geht man nicht von einem Wechsel der Bremsbeläge über die geplante Lebensdauer des Produktes von 8 Jahren aus.
Dürfte aber bei dieser Frage hier nebensächlich sein, Tesla verwendet ja auch keine Kupplungen oder Automatikgetriebe.

Gruß,
M.

Eben. Wer später bremst, ist länger schnell. Der steht dann zwar auch länger an der Ampel, aber das kann man ja vorher nicht wissen.

Es ging dem Frager hier ums langsame Abbremsen. Wenn ich mit dem Runterschalten Verzögerungswerte erzielen will, die dem Bremsen nahekommen, dann ist das ganz sicher für die Kupplungsbeläge weniger gut. Allerdings ist diese Verzögerungsvariante auch nicht für Gefahrenbremsungen und bis zum Stillstand gedacht.
Daneben kommt sicher auch darauf an, wie man die Kupplung kommen lässt. Davon abgesehen ist das mit dem Kupplungsbelagverschleiß auch nicht sehr so wild wie zu den Zeiten, als man noch Zwischengas geben sollte. Das hatte ja damals einen guten Grund. Aber selbstverständlich sollte man den Sychronringen schon etwas Zeit lassen. Aber wer nur ein bißchen langsamer werden will, hat die sicher auch. Er will ja gerade nicht unbedingt 3 Sekunden eher (und länger) an der roten Ampel stehen.

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Tach!

Das kann ich so nicht aus der Frage herauslesen. Er schreibt zwar, die Geschwindigkeit „allmählich“ verringern zu wollen, aber er will sie nun einmal mittels Getriebe / Motorbremse und nicht mittels Bremsen verringern.
Genau das macht keinen Sinn.
Dafür haben die Ingenieure die Bremsanlage vorgesehen.

Der von Dir erwähnte vorausschauende Fahrstil macht meist Sinn, wenn man es nicht übertreibt. Das extreme Zuschleichen auf Ampeln z.B. kann den nachfolgenden Verkehr unnötig aufhalten. Andererseits macht Vollgas bis 100m vor der roten Ampel auch keinen Sinn.
Dennoch nehme ich beim Zufahren auf Ampeln den Gang heraus und bremse den Wagen mit der Bremse herunter. Dafür ist sie da.
An der Ampel bleibt der Gang „raus“ und die Kupplung gelöst. Der Gang wird dann bei „Gelb“ eingelegt und ich fahre wieder los. So schont man Kupplung, Lager (mit eingelegtem 1. Gang und getretener Kupplung an der Ampel zu stehen macht eben auch keinen Sinn) und auch die hinteren Bremsen, welche sehr häufig so selten benutzt werden, dass eine völlig verrostete Bremsscheibe und neuwertige Bremsbeläge bei der Inpektion gewechselt werden müssen.

Die Unterhaltskosten meiner Fahrzeuge geben mir Recht. Eine Kupplung habe ich noch nie erneuern müssen. Trotzdem halten meine Bremsen überdurchschnittlich lang. Man muss nur bereit sein, einen vernünftigen, zügigen, vorausschauenden Fahrstil einzuüben und sich ein wenig mit der Technik eines Autos zu beschäftigen.

Bei Automatikfahrzeugen mit alten Planetengetrieben kann das Schalten auf „N“ bei zu erwartendem längeren Stehen z.B. an Apeln übrigens auch sinnvoll sein. Das Herunterschalten zwecks Bremsen jedoch niemals.

Gruß,
M.

Mal ein kurzer Vergleich:
Audi A6 Avant, BJ 2001, 356.000km noch immer erste Kupplung
Bremsen, ca alle 30.000 neue Beläge und alle 60.000 neue Scheiben vorne, hinten ca alle 90.000km
Trotz Verzögerung mit dem Motor!

Wo ist da der Vergleich???

Moin, moin!
Hier mein gefährliches Halbwissen:
Schonung der Kupplung
„Kupplungspedal ganz durchtreten, oder Fuß weg! Nicht schleifen lassen!“
Abbremsen
„Wie der Titel sagt, mit der Bremse! Bei Abbremsung mit dem Motor kann Öl in den Brennraum gelangen, das ist nicht gut. Die heutigen Bremsbeläge halten das aus, wir sind nicht mehr in den 60gern.“
Fachlich falsch? Ich lerne gerne dazu!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Tach!

Das ist halt ein Audi, der größtenteils Langstrecke gefahren und dabei sicherlich nicht verheizt wird.
Dass die Bremsen bei Autos aus dem VW-Konzern generell schneller verschleissen als z.B. bei Mercedes, führt mit zu diesem von Dir genannten Bild.
Dass die Kupplung so lange gehalten hat, liegt eben am Fahrprofil. Oder willst Du mir weis machen, dass wir hier über ein Taxi im Großstadt-Betrieb sprechen?

Bei einem Audi A8 schaffte ich es auch, binnen 60.000 Km die vorderen Bremsscheiben und zwei Belagsätze zu verarbeiten. Bei den Mercedes S davor und danach hielt beides doppelt so lange. Fahrstil und Streckenprofil natürlich gleich.

Die A6 aus der Zeit vor 15 Jahren waren trotz der schwachen Bremsen mit das Beste, was man an Autos überhaupt je kaufen konnte. Ein Freund von mir hat vor gut 10 Jahren einen solchen Wagen aus Bj. Ende der 90er mit 250.000 Km auf der Uhr gekauft. Vom Katastrophenschutz. Günstig. Heute hat der Wagen über 800.000 Km auf der Uhr und läuft noch gut. Allerdings mit dem 3. Automatikgetriebe und dem ersten 2.8 L V6 Benziner.
Billiger kann man gar nicht fahren, auch wenn das Ding 11 L / 100 Km verbraucht. Mit einem ähnlich starken Audi 2.5 tdi aus dieser Zeit wäre spätestens nach der halben Laufleistung Schluss gewesen.
Die Qualität gerade des 2.8 V6 war und ist legendär. Ein solches Auto kann man auch heute noch in gepflegtem Zustand sehr gut verkaufen, während die Mercedes E und BMW 5er aus dieser Zeit meist schon ziemlich verbraucht und rostig sind.

Aber wie auch immer, es ist extrem schwer, anhand solcher Anekdoten ein generelles Bild zu zeichnen. Es gibt Leute, die auch einen W126 mit 50.000 Km verheizt hatten und andere, die auf einen extrem anfälligen VW 1.4 TSI 500.000 Km fahren.
Ich für meinen Teil habe sehr gute Erfahrungen mit Mercedes 8-Zylindern gemacht. Andere scheuen sich für 11-15 L / 100 Km Benzinverbrauch und kommen mit einem Renault Clio 300.000 Km weit.
Die Wahrscheinlichkeit hierfür steigt, wenn man ein paar Dinge berücksichtigt. So eben auch einen materialschonenden Fahrstil, zu dem auch das Schonen der Kupplung gehört, deren Defekt bei einem alten Auto durchaus einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellen kann, während Bremsen bei normalen Autos immer einigermassen preiswert zu tauschen sind.

Am Ende ist es mir nicht so wichtig, was andere mit ihrem Eigentum anstellen. Wenn aber, wie hier, gefragt wird, muss auch eine vernünftige oder im Zweifel besser keine Antwort gegeben werden, meine ich.

Gruß,
M.

Moin!

Sofern es sich nicht um einen 2-Takter und/oder Vergasermotor handelt, wird es dem warmen Motor reichlich egal sein.

Eher problematisch ist, dass ein Motor im Schiebebetrieb nicht zündet und somit auch kaum warm wird. Wer also am Berg lebt und jeden Morgen erst mal 10 Km bergab fahren muss, sollte über die Anschaffung einer Standheizung und den Einsatz der Bremsen bei sanfteren Gefällen nachdenken, während der Motor im Leerlauf wenigstens ein wenig warm werden kann. Im Zweifel ist am Berg natürlich die Motorbremse zu nutzen!

Öl gelangt heute bei gesunden, vernünftig konstruierten Motorn nur noch minimal in die Brennräume. Im VW-Konzern gibt es noch solche Ölsäufer, aber der Stand der Technik ist, auf ein Ölwechselinterval maximal einen Liter Öl nachzufüllen. Wenn überhaupt.

Bei modernen Dieselmotoren ist es eher ein Problem, dass während der Reinigungszyklen des Dieselpartikefilters der dünnflüssigere Diesel in den Ölkreislauf gelangt und somit die Schmierwirkung verschlechtert. Daher sind die Ölwechselintervalle penibel einzuhalten. Bei Kurzstreckenfahrzeugen würde ich sogar jährlich bzw. alle 15.000 Km einen Ölwechsel anraten.

Gruß,
M.

naja, ich als Motorsportler bin noch nie recht zimperlich mit meinen Fahrzeugen umgegangen. Ich komm ja von der Rallye und nicht von der Rundstrecke.

Hallo zusammen,

was bisher noch nicht geschrieben wurde: Moderne Motoren, vor allem Benziner, laufen teilweise so weich, dass man die Motorbremse kaum merkt und daher schnell mal denkt, dass die schubabschaltung nicht im Betrieb ist. Wobei es da zwischen den Fahrzeugherstellern spürbare Unterschiede gibt. Mein vorheriger, 1998er Fordmotor war da meinem jetzigen, deutlich neuerem VW-Motor deutlich überlegen.
Wenn man im 3. oder 4. Gang immer langsamer wird, merkt man zumindest bei einem Benziner bei ca. 1300 U/min meist einen kleinen Ruckler, wenn die Schubabschaltung abgeschaltet und wieder Kraftstoff eingespritzt wird.

So richtig runterbremsen tut man ja eigentlich nur wenn man einen Pass runter fährt. Den Schubbetrieb hingegen nutzt man ja bewusst um Sprit zu sparen und beim vorausschauenden Ausrollen lassen.
Ansonsten kommt das höcjhstens noch im Sport vor, wenn die Sechskolbenfestsattelbremse nicht mehr die gewünschte Verzögerung bringt.

Erzähl mal. Wenn man schneller ranfährt, wird schneller wieder grün? Und wenn erstmal alle schneller an der roten Ampel stehen und dann erst wieder aus dem Stand losfahren müssen geht das schneller als wenn man noch mit 20km/h angekullert kommt?
Ja, es gibt Ampeln, die merken, ob jemand kommt bzw. da steht. Leider sind viel zu wenige. Da könnten die Feinstaub, Stickoxid und Sonstwas durch Umweltzonen und Fahrvebote Vermeiderwoller mal ansetzen. Auch die gute alte grüne Welle scheint beim heutigen technologischen Stand eine größere Herausforderung zu sein als vor 30 Jahren. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls kann es da unter zeitlichen Gesichtspunkten Sinn machen, wenn man 2 Sekunden eher da steht. Im Berufsverkehr spulen aber die meisten Ampeln trotzdem ein starres Schema ab, weil ständig überall jemand ansteht.
Auf den Strecken, die ich regelmäßig fahre, weiß ich inzwischen, wie schnell man da ranfahren kann oder muss, um nicht bis zum Stillstand abzubremsen, wenn die Ampel gerade auf rot schaltet.
Klar, das kann dazu führen, dass ich nicht erst 100m vor der Ampel beginne von 100 auf 0 zu verzögern, sondern einfach schon 500m die Füsse vom Gas nehme und am Ende mit 25 km/h rankullere und dann wieder beschleunige, wenn 2 m vor der Haltelinie wieder grün wird. Erspart mir schonmal mindestens einen Schaltvorgang beim Anfahren/Beschleunigen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist auch schneller wieder erreicht. Also eher ein Zeitgewinn.
In der Regel überholt mich dann tatsächlich der Hintermann ganz aufgeregt, um dann an der nächsten Ampel zu stehen, wenn ich dann wieder angekullert komme und noch gar kein Gas geben muss, wenn der dann erstmal von 0 auf 25 km/h beschleunigt…
Der verbraucht auf dieser Strecke nicht nur mehr Sprit, sondern auch mehr Brems- und auch Kupplungsbeläge. Denn jetzt sieht er mich mit einem Geschwindigkeitsüberschuss ansegeln und muss schon wieder volle Möhre durch die Gänge jagen. Womöglich weil er von der Angst getrieben wird, von einem „Schleicher“ überholt zu werden oder weil er mental gerade davon überfordert ist, dass dieser Schleicher im Moment schneller ist und schneller aus der, obwohl er den doch gerade ganz aufgeregt überholt hat. Da muss schwarze Magie im Spiel sein. Nichts wie weg.

Grüße

Moin JBlack,

schönes Hobby. Du bist es also gewohnt, etwas mehr Geld in Dein Auto zu stecken.
Viele möchten das nicht…

Ich gebe auch gerne Gas. Um zügig anzukommen. Rennen fahre ich nicht. Das Fahren wirklich geniessen kann ich eher auf einem alten Motorrad.

Jeder wie er´s mag.

Gruß,
M.