Russland greift die Ukraine an

Es soll wohl eine Absprache unter den Nato-Staaten geben, bestimmte Waffensysteme nicht zu liefern,
um das Risiko zu vermindern, dass dies von Russland als Kriegseintritt verstanden wird.

Ich versteh allerdings nicht, warum man Versprechungen nicht einhält. Fanden diese vor den Absprachen statt?

Ah ja.

Was sieht er denn kommen?

Den nächsten Sturm auf Kiew?

Die Wiederaufnahme des gescheiterten Plan C, Zangenbewegung Izium . Slowjansk - Kramatorsk?

Ich habe in dem Artikel keine konkrete Aussage entdeckt, was für Putin konkret „laufen“ sollte. Außer, dass er mit einer möglichen Einnahme von Sjewierodonetsk halt was zum Herumwedeln bekommen kann. Das mag für ihn ein propagandistischer Erfolg sein, aber es ist für den Krieg unbedeutend.

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Dafür ist seine Aussage viel zu verkürzt.
Das hat er auch retweeded:


Propagandaerfolge erkauft mit hohen Verlusten und Entblößung anderer Fronten.

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Was genau soll er anders sehen? :thinking:

Das soll wohl nicht stimmen:

Passend dazu:

Der nun von der Karikatur aus der SZ untermalt wird. So entsteht ein schlüssiges Bild: Deutschland gibt die Waffen nicht an die Ukraine, weil Selenskij Jude ist.

Das fasst es sehr gut zusammen:

Mick Ryan ist pensionierter Generalmajor und war Kommandant des Australian Defence College.

Lyman ist mittlerweile in russischer Hand und so sieht es aus, wenn die russische Armee eine Stadt angreift:

Wie man sieht, ist die russische Artillerie so ungenau, dass mehr oder weniger alles dem Erdboden gleich gemacht wird. Was man auch gut sehen kann, ist der unglaublich hohe Verbrauch an Munition (für relativ wenig Wirkung) und die damit verbundenen hohen Anforderungen an die Logistik.

Naja, ich denke mal, dass Problem ist, dass unsere Armee quasi nonexistent ist. Hatte die Bundeswehr 1990 noch 6000 Kampfpanzer sind es heute grade mal 350 - wie viele von denen einsatzfähig sind weiß kein Mensch, aber gemessen an dem, was man sonst so von der BW hört, glaube ich kaum dass es wesentlich mehr als die Hälfte sind.

Bei den anderen Waffensystemen sieht es kaum besser aus. Sicherlich könnte man bei KMW und den anderen Herstellern vielleicht Nachschub ordern, aber die Reorganisation der Beschaffung in der Bundeswehr durch die SPD verhindert das sehr effektiv. Mal ganz abgesehen davon, dass man bei KMW sowieso damit beschäftigt ist, die Geparden einsatzbereit zu bekommen.

Anders gesagt: Kann es sein, dass wir nichts liefern, weil wir nichts haben?

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Das Thema ist ja eigentlich überhaupt nicht lustig, aber dennoch habe ich seit Wochen Bilder im Kopf von einem Krieg zwischen den russischen Streitkräften und der Bundeswehr, der leider nicht so richtig in Gang kommt, weil auf beiden Seiten keine funktionsfähigen Panzer gefunden werden, oder die Munition fehlt oder es logistische Fehlplanungen gibt…

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und in dem beide Kriegsparteien Bußgelder auferlegt bekommen wegen Missachtung des Sonntagsfahrverbotes, Ruhestörung und wegen fehlendem TÜV

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Nein. Bei KMW stehen 50 Geparden und bei Rheinmetall 100 Marder sowie 88 Leopard 1. Das Einzige, was die Bundesregierung machen müsste, wäre die Genehmigung zu erteilen. Es geht hier nicht darum, dass Scholz nicht kann, sondern dass er nicht will.

Auch die Bundeswehr dürfte noch mehr als genug Material in seinen Lagern haben. Wenn ich eines in meiner Zeit beim Heer gelernt habe, ist es die Angewohnheit von Armeen nichts wegzuschmeißen. Die Bundeswehr hat Material aus DDR-Beständen geliefert und schafft es dann gerade mal 100 MG3 zu liefern? Seit 2005 gibt es bereits das MG4 und vom 2015 eingeführten MG5 hat die BW auch schon über 11.0000 Stück. Das ist einfach nur lächerlich…

Viel gefährlicher ist aber immer dieser Schlingerkurs von Scholz. Mal heißt es, man könne keine schweren Waffen liefern, weil sie zu kompliziert sind, dann gibt man die kompliziertesten Waffen frei. Erst heißt es, die NATO verbiete die Lieferung deutscher schwerer Waffen, dann will es doch keiner gesagt haben. Und dann gibt es noch solche Tweets von Scholz:

Mit so einer Rhetorik verlängert Scholz den Krieg, denn er gibt Putin Hoffnung darauf, dass er die aktuelle Einigkeit des Westens unterminieren kann.

Aus der Sicht der Ukraine finanziert Deutschland mit seinen Gaseinkäufen den russischen Angriffskrieg, während man eine Ausrede nach der anderen findet, um der Ukraine nicht zu helfen. Gleichzeitig brüskiert man Länder wie Polen, die alles in ihrer Macht stehende tun, um die Ukraine zu unterstützen, nur um dann festzustellen, dass Deutschland offenbar nicht gewillt ist, die Vereinbarungen einzuhalten.

Der Ruf Deutschlands ist jetzt schon auf Jahre ruiniert und Scholz tut leider als Bundeskanzler genau das, was er als Kanzlerkandidat auch schon gemacht hat: nichts. Wobei, das stimmt nicht ganz. Immerhin findet er die Zeit dazu, Klimaaktivismus mit dem NS Terror gleichzusetzen…

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Ich war beim Nachschub als die grade angefangen haben die Leopard 2 aus den Lagern zu holen. Dabei wurde dann festgestellt, dass die alle falsch eingelagert wurden und die Fahrzeuge erstmal alle in die Inst mussten.

Die ist aber notorisch unterbesetzt und unterversorgt und wenn man nicht grade ne A1C-Anforderung stellen konnte, wurden die auch nicht grade schnell beliefert. Kann sein, dass das jetzt, gut 20 Jahre später, besser ist, ich hab da aber meine Zweifel.

Ich war nicht im Hallenbetrieb sondern im Nachweis- und Betriebszug und da bekommt man einen ziemlich guten Eindruck davon, wie dass mit der Beschaffung lief und das war nicht beeindruckend - und soweit ich das verfolgen kann, hat die Reform durch die SPD die Vorgänge noch deutlich weiter entschleunigt.

Ich denke, dass du recht hast mit der Aussage, dass wir noch unheimlich viel Material haben - aber wieviel funktionsfähiges Material wir haben steht auf einem anderen Blatt. Das Fiasko mit den nicht funktionierenden Raketen wollte man sicherlich nicht wiederholen.

Ein anderer Aspekt ist ja, dass es nicht nur darum geht: „Was können wir liefern“, sondern „Was können wir liefern ohne unsere eigene Verteidigung zu entblößen“. Heeresinspekteur Mais sagte zum Ausbruch des Krieges nicht ganz umsonst, dass die Bundeswehr im Grund blank da steht:

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Mit anderen Worten: die Bundeswehr stellt den größten, bürokratisch hervorragend geführten Schrottplatz Europas dar?

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Sofern sich in den letzten 20 Jahren nicht grundsätzlich was geändert hat, scheint mir das eine erstaunlich zutreffende Beschreibung zu sein.

Und alles was ich von Insidern so in Zeitungen zu lesen bekommen weist darauf hin, dass sich nichts geändert hat :-/

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Du hast natürlich Recht, dass die Funktionsfähigkeit ein Thema ist und gerade Elektronik wie etwa bei Raketen ist so eine Sache. Aber ein MG, das ordnungsgemäß vorbereitet und eingelagert wird, kannst du nach Jahrzehnten aus der Kiste nehmen, putzen und verwenden.

Und was die schweren Waffen angeht: Wenn mir ein Rüstungskonzern sagt, er könne die ersten Schützenpanzer vom Typ Marder in drei Wochen auf Vordermann bringen, dann glaube ich ihm das. Beim Leopard 1 wurden sechs Wochen veranschlagt und vom Gepard habe ich zwar keine genauen Angaben, aber die ersten sollen im Juli geliefert werden.

Kein einziges der von mir angesprochenen Waffensystemen ist bei der BW noch in Verwendung. Die schweren Waffen sind schon lange ausgemustert und kommen alle von Rüstungskonzernen und die MG3 werden seit 2005 außer Dienst gestellt.

Weder die Einsatzfähigkeit der Waffen noch die Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr spielen hier auch nur die geringste Rolle. Beim Ringtausch schaut es natürlich anders aus, wobei ich bis jetzt noch darauf warte, dass von deutscher Seite kommuniziert wird, was da genau versprochen wurde.

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Immer mehr verfestigt sich in mir die Einsicht, das Putin mit seiner Einschätzung Deutschlands ganz richtig lag.

Nur diese uneinsichtigen Ukrainer vermasseln ihm sein schönes Konzept und stören Deutschland in seinem schönen Traum, führend in der Schaffung einer wunderbaren Welt zu sein.

Hallo,
ja, es gibt Momente, da wünscht man sich, dass Deutschland wäre wie unsere zwei Nachbarn -
einfach nur neutral - https://www.derstandard.de/story/2000136071421/niedrige-preise-sind-oesterreichern-wichtiger-als-solidaritaet-mit-der-ukraine -
dann hätten wir evtl. auch solche Ergebnisse.
Gruss
Czauderna

So, wie ich es den Medienberichten entnommen habe, sind die einzigen fest zugesagten Waffensysteme bisher die Geparden und die werden von KMW jetzt instandgesetzt und sollen dann in 2 Tranchen geliefert werden - von denen die zweite Tranche Ende August ansteht.

So wie ich es aus dem realen Firmenbetrieb kenne, gibt es normalerweise kaum Kapazitäten um viele solcher „Extraaufgaben“ zu übernehmen. Das heißt auch wenn es prinzipiell möglich war, die Marder in 3 Wochen auf Vordermann zu bringen, kann es ja trotzdem sein, dass die dafür notwendigen Kapazitäten jetzt aufgrund der Gepard-Instandsetzung nicht verfügbar sind.

Der Ukraine hat KMW jedenfalls erst zum Jahresende instandgesetzte Marder versprochen:

Eben höre ich im Fernsehen, dass Lavrov sagt: "der Donbass hat für uns unabdingbar allerhöchste Priorität ".

So unheilvoll sich das für die Ukraine vielleicht anhört, ich bin der Meinung, dass das aus ukrainischer Sicht eher positiv zu sehen ist. Diese Einstellung Russlands führt

  1. zur absoluten Priorität politischer Vorgaben vor militärischen und das führt
  2. zu vermehrten/schwereren militärischen Fehlern

Wie gesagt, wenn mir ein Konzern so etwas sagt, gehe ich zunächst mal davon aus, dass er es auch umsetzen kann. Ich sehe zumindest keinen Grund, daran zu zweifeln.
Das hat aber auch nichts damit zu tun, dass die Bundesregierung das Geschäft schon im Vorhinein verbietet.

Dein Artikel ist aus April, jetzt im Mai liest es sich etwas anders:

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