Dann dürfen wir mal gespannt sein, wie das weiter geht.
Das britische Verteidigungsministerium spricht heute einen wichtigen Punkt an:
Wenn man den berichten glauben schenken darf, hat die russische Armee einen sehr hohen Anteil an Verlusten unter ihren Offizieren. So sollen bis zu zwölf Generäle, 29 Oberste und 51 Oberstleutnants gefallen sein. Rechnet man noch die Verwundeten dazu, ist das eine unglaublich hohe Anzahl an erfahrenen, gut ausgebildeten Offizieren, die die russische Armee nicht ersetzen kann. Aber auch in den unteren Offiziersrängen soll es überproportional hohe Verluste geben.
Dafür soll es zwei Gründe geben: Einerseits befinden sich viele hohe Offiziere direkt an der Front um direkt Kontrolle über ihre Einheiten zu haben. Sie müssen bei Misserfolgen persönlich dafür geradestehen und haben wenig Vertrauen in ihre Untergebenen.
Andererseits müssen junge Offiziere kleinere Einheiten direkt in den Kampf führen, da es der russischen Armee an Unteroffizieren mit den nötigen Fähigkeiten fehlt. Hier rächt sich mal wieder die veraltete russische Doktrin, die Soldaten unterhalb des Offiziersrangs zu reinen Befehlsempfängern degradiert, die keinerlei Eigeninitiative zeigen dürfen.
Am Anfang der Invasion waren meist Offiziere im Einsatz, die Erfahrungen in Syren, Tschetschenien oder Georgien sammeln konnten. Die neuen Offiziere haben keinerlei Erfahrung, was zu einer Minderung der Effektivität der jeweiligen Einheit führt. Zudem haben die Soldaten eher wenig Vertrauen in neue Offiziere, was der ohnehin schon schlechten Moral einen weiteren Dämpfer verpasst.
Die russische Armee war schon bisher nicht in der Lage, komplexe strategische (gleichzeitiger Angriff über mehrere Achsen) und taktische (Flussüberquerungen) Manöver erfolgreich durchzuführen. Es darf bezweifelt werden, dass sich daran durch den massiven Verlust an erfahrenen Offizieren irgendwas verbessern wird.
Sich „als Kanonenfutter“ für die russ. Armee zur Verfügung zu stellen, wird zumindest gut vergütet
Von daher wird es kein baldiges Ende des Krieges geben.
Aber immerhin - Putin soll schwer krank sein.
Lawrow dementiert das sofort … Es muss Putin also wirklich sehr schlecht gehen🤨
Das Dumme ist nur, dass sein vermutlicher Nachfolger Patruschew, oder so ähnlich, nach russischer Aussage, noch schlimmer sein soll als Putin, noch korrupter (man glaubt es kaum, dass das möglich ist), auch aus dem Geheimdienst und vermutlich noch skrupelloser und dümmer.
Auf jeden Fall ist er in Russland massiv unbeliebt.
Unbestätigten Meldungen zufolge, soll die russische Armee bereits die ersten T-62 verloren haben:
Hier geht es um die ukrainische Offensive nördlich von Cherson und falls das stimmt, steht der T-62 tatsächlich an der Front im Einsatz. Außerdem lässt es vermuten, dass die moderneren Panzer von dieser Front abgezogen wurden.
Es gibt aber afaik noch keine visuelle Bestätigung.
Falls der russische Präsident sein Amt nicht mehr ausüben kann, übernimmt der Ministerpräsident (aktuell Michail Mischustin) kommissarisch (und mit Einschränkungen) dessen Aufgaben (zuletzt machte das Putin beim Rücktritt von Yelzin). Innerhalb von drei Monaten müssen dann Neuwahlen abgehalten werden. Wer hier dann tatsächlich als Nachfolger hervorgehen könnte, ist eher unklar.
Was der Mitteilung aus Moskau widerspricht, als davon gesprochen wurde, dass die T-62 nur an die Separatisten im Donbas ausgeliefert würden.
Schauen wir mal wie das System Putin, ohne Putin, die sich selbst gegebenen Regeln einhält.
Die Mitteilung habe ich nicht gelesen, aber nachdem Fotos von Waggons mit T-62 im Bahnhof von Melitopol auftauchten, war relativ klar, dass die früher oder später an der Front auftauchen würden. Die erste Vermutung war der Bereich um Saporischschja, aber natürlich kann man solche Züge genauso gut nach Cherson schicken.
Für alle, die glauben, Russland wäre an Verhandlungen interessiert:
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Einnahme des Donbass im Osten der Ukraine als „bedingungslose Priorität“ bezeichnet. Es gehe darum, die ukrainische Armee und Bataillone aus den von Moskau als unabhängige Staaten anerkannten Gebieten Donezk und Luhansk zu drängen, sagte Lawrow dem russischen Außenamt zufolge in einem Interview mit dem französischen Sender TF1.
Das Ministerium veröffentlichte die Antworten auf der Internetseite. Lawrow sprach in dem Interview erneut von einer angeblichen „Befreiung“ des Donbass vom „Kiewer Regime“.
Ich würde es vorziehen, wenn wir bis nach dem Krieg mit dieser Diskussion warten, denn derzeit sind alle Zahlen von Propaganda geprägt.
Auf den ersten Blick sind das keine „zehntausende Gräber“, ich fände es aber auch zynisch da jetzt großartig nachzurechnen - selbst wenn das „nur“ 3000 Gräber wären, wären es 3000 Gräber zu viel.
Und so oder so, greifen die Zahlen der UN offensichtlich zu kurz. Soviel steht wohl mit Sicherheit fest.
Mehr wollte ich mit dem Posting auch nicht ausdrücken. Ich schätze die Berichterstattung von Röpcke sehr, aber zähle auf dem Bildausschnitt auch ‚nur‘ ein paar tausend.
Hallo,
dieser Angriffskrieg wird nicht nur mit Panzern und Raketen ausgetragen sondern auch mit Maus und Tastatur und Kamera - wenn ich auch den Focus-Schreibern Fleischhauer und Steingart kritisch gegenüberstehe - das hier ist zumindest lesenswert - https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/gastbeitrag-von-gabor-steingart-wolodymyr-selenskyj-lebt-ein-leben-in-der-politischen-eindimensionalitaet_id_107896566.html
Gruss
Czauderna
Neues vom Ringtausch:
Die griechischen Streitkräfte verfügen über Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Dafür könnten sie deutsche Schützenpanzer vom Typ Marder erhalten.
Der BMP-1 wurde 1966 in Dienst gestellt und die Einheiten, um die es hier geht, sind ca. 50 Jahre alt. Es handelt sich dabei um ehemalige Fahrzeuge der NVA, die 1990 umgerüstet wurden (BMP-1A1-Ost). 1994 wurden 500 davon an Griechenland zum Stückpreis von 500 DM verkauft. Offiziell soll Griechenland noch ca. 155 davon irgendwo im Lager haben. Sie sind unbewaffnet und im Grunde nur noch Schrott.
Diesen Schrott will Deutschland in die Ukraine schicken und dafür Griechenland die Marder schicken, die man der Ukraine weiter vorenthält. Was für ein unwürdiges Trauerspiel…
Penegrin, wenn man deine Einschätzungen hier zur deutschen Militärpolitik liest, muss man zum Schluss kommen, das Scholz nicht ganz bei Trost ist. Ich hoffe inständig, dass du dich irrst…
Es dürfte kein Zufall sein, dass die SPD bei Umfragen bis zu 10 Punkte hinter der CDU liegt.
Kleine Korrektur: Es waren natürlich 50000 DM pro Stück und nicht 500.
Das ist der hybride Teil des Angriffskrieges.
Voll im Sinne Putins geschrieben.