Russland greift die Ukraine an

Hier die russischen Kriegsziele:

“Ich sehe Moldawien als nächstes Opfer.” Wenn Russland den Donbass bis zur Krim besetze, sei es leicht, auch gleich Moldawien anzugreifen. “Ich sehe auch Georgien in Gefahr - alle Staaten in der unmittelbaren Peripherie Russlands, die keine Sicherheitsgarantien durch die Nato haben”, fügte der Kriegsexperte hinzu.
[…]
“Wir haben es aber mit einem Akteur zu tun, der wild entschlossen ist, sich erst die Ostukraine und dann die gesamte Ukraine einzuverleiben”, sagte Masala. Putin werde nach einer Atempause von einigen Wochen oder auch einem Jahr seine Truppen neu aufstellen und weitermachen.

Putin wird entweder in der Ukraine, wo es mit westlicher Hilfe eine realistische Chance dazu gäbe, gestoppt, oder er wird noch weitere Länder mit Krieg und Zerstörung überziehen.

2 Like

Hallo,
dass die Ziele von Putin einigermassen bekannt und klar sein dürften, das ist Fakt.
Genauso klar ist und bleibt, dass Putin diese Ziele keinesfalls erreichen darf und irgendeine Art von Kapitulation seitens der Ukraine keine Lösung ist.
Jetzt kommt das berühmte „aber“ - aber jetzt entsteht durch die Äußerung von Selensky folgende Situation. Die Ukraine will nicht (mehr), den Aggressor auf den Stand vor dem 24.2. zurückdrängen, sondern in einem Zug auch die seit 2014 annektierte Krim wieder zurück in die Ukraine holen. Letzteres würde bedeuten, dass sich die Kriegslage verändern würde. Ukraine würde mit Hilfe des Westens als rechtmäßiger Besitzer der Krim, aber trotzdem als Angreifer diesen, von Putin ausgelösten Angriffskrieg beenden wollen. Wenn dem so ist, hat da der Westen, bzw. die Länder, die bisher die militärische Hilfe geleistet haben, diesem Plan zugestimmt oder müssen die da durch, nach dem Motto, wer "A"sagt, muss auch „B“ sagen ?
Gruss
Czauderna

Ich denke, du interpretierst hier zu viel hinein. Selensky muss aus zwei Gründen weiterhin die Rückholung der Krim als offizielle Agenda fordern. Erstens ist es eine Frage der Moral der eigenen Leute. Ukrainische Soldaten sterben gerade täglich zu hunderten und da käme es nicht wirklich gut an, wenn der Präsident Teile des Staatsgebietes für verloren erklärt. Zweitens hat Selensky nichts davon, jetzt schon auf die Krim zu verzichten. Er würde im Gegenzug absolut nichts bekommen, außer in Teilen seiner eigenen Bevölkerung als Verräter dazustehen.

Das Schicksal der Krim ist ein wichtiger Posten bei etwaigen Verhandlungen. Den durch einen einseitigen Verzicht jetzt schon aufzugeben, wäre absurd.

1 Like

Noch was zum Image, das Scholz international genießt:

1 Like

Hallo,
er war auch ein sehr guter Boxer - https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92325032/ukraine-krieg-wladimir-klitschko-verteidigt-deutschland-gegen-selenskyjs-kritik.html
Gruss
Czauderna

1 Like

Hallo,
ja, das ist wichtig - das Ansehen und der gute Ruf in der Welt.
Gruss
Czauderna

Das klingt bei dir so, als würde beides aus dem Nichts entstehen. Taten haben Konsequenzen und auch das Nichtstun kann Folgen haben.

Deutschland hat bisher Material im Wert von 350 Millionen an die Ukraine geliefert. Im gleichen Zeitraum hat man 12,5 Mrd. an Russland überwiesen. Man mag es den Ukrainern verzeihen, wenn man angesichts dieser Zahlen mal die Contenance verliert.

Hallo,
bei dir klingt es so, als ob Deutschland das einzige Land wäre, das an Russland nach den 24.02. noch Geld überweist für Warenlieferungen, wie Gas- oder Öl. Die Zahlen dafür hast du sicher auch zur Verfügung ?
Natürlich kann ich die Kommentare, die in letzter Zeit aus der Ukraine kommen, nachvollziehen, aber teilen kann ich sie in der Art und Form nicht, und wenn schon in der Ukraine selbst zur Mäßigung aufgerufen wird, dann sollte doch dieser aggressive Ton etwas friedlicher werden.
Die Stimmung im Land, also in Deutschland, wird durch solche Aussagen des Botschafters und des Präsidenten nicht unbedingt besser, und das will doch keiner.
Gruss
Czauderna

Es ist schon klar, dass Deutschland nicht von heute auf morgen alle Importe aus Russland abbrechen kann. Aber es geht hier um die Relation. Dass Deutschland mit weniger als 3% der Summe, die man nach Russland überweist, die Ukraine unterstützt, ist eine bewusste Entscheidung.

Kleine Anmerkung: Hier geht es nur um Öl, Gas & Co.

Mark Hertling meint, die UAF muss mit enormen Mengen an westlichem Gerät im Krieg zu einer neuen Armee umgebaut werden, um die Russen sichtbar zu schlagen.
Da fällt ein Scholzomat mit seiner Führunglosigkeit fast nicht mehr ins Gewicht.
Wie und wer und wann soll das geliefert werden?


Zahlen dazu:
2 Like

Auch dazu muss man sagen, dass hier die Zahlen natürlich sehr hoch angesetzt wurden. Kiew wird kaum erwarten, dass man 300 MRLs bekommt. Aber selbst wenn es nur 100 wären, würde das schon einen großen Unterschied machen. Aktuelle haben wir mehr oder weniger einen Stillstand an der Front, wo beide Seite geringe Fortschritte machen. Jetzt muss man sich mal vorstellen, wozu die Ukraine mit 500 westlichen Haubitzen, die ihren russischen Gegenstücken in jeder Hinsicht überlegen sind, in der Lage wäre.

Wenn es nur um Deutschland ginge, wäre es ja nicht so tragisch. Da könnte sich Scholz von mir aus den ganzen Tag zur weltweiten Lachnummer machen.
Aber Deutschland ist nun mal die größte Volkswirtschaft Europas und hat den zweitgrößten Wehretat der EU. Die anderen Länder schauen auf Deutschland und sehen da rein gar nichts, was irgendwie an Führerschaft oder Inspiration erinnern würde.

Und wir reden ja nicht nur von den letzten drei Monaten. Deutschland hat sich seit 2014 geweigert, nennenswerte Rüstungsgüter in die Ukraine zu liefern. Man wollte Putin ja nicht böse machen. Dafür kann natürlich Scholz nichts, aber auch das hat man international nicht vergessen.

4 Like

Zu dem Theater auch beachtlich das → Interview (im SWR) das der Philosoph Vittorio Hösle bereits am 20. März d.J. gab:

PS: Höslo spricht da nicht „aufgeregt“, wie der Interviewer mutmaßt. Hösle spricht immer so.

Gruß
Metapher

2 Like

Großartig, der Mann!

1 Like

Interessante Färbung.

Wie der kleine Bruder von Reich-Ranicki😁

Weil’s zum Thema passt:

Rheinmetall hat einen neuen Kampfpanzer der vierten Generation vorgestellt und da bei einige Neuerungen gezeigt, die vom Krieg in der Ukraine inspiriert sein könnten:

  • Loitering-Munition: Der Panther kann sogenannten „Kamikazedrohnen“ vom Typ HERO-120 verschießen. Die insgesamt vier pro Fahrzeug haben eine Reichweite von ca. 60km und können feindliche Panzer ausschalten. Ähnliche Waffen sind bereits in der Ukraine in Einsatz.

  • Natter RCWS: Die Natter ist eine ferngesteuerte Waffenstation (7,62mm), die unter anderem gegen Drohnen eingesetzt werden kann. In der Ukraine werden Drohnen unter anderem zur Einweisung von Artillerie verwendet.

  • Active Defence System: Der Panther wird rundum von einem ADS geschützt. Dieses kann anfliegende Raketen vor dem Einschlag zerstören und so den Panzer wirkungsvoll schützen. In der Ukraine wurden die meisten Panzer von schultergestützten bzw. Mobile Panzerabwehrwaffen zerstört.

Eine weitere Neuerung ist die Abkehr von der für westliche Kampfpanzer typischen Vier-Mann-Besatzung (Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze, Kommandant). Der Panther hat einen Autolader und der Turm kann theoretisch ferngesteuert werden. Damit erinnert er an den russischen T-14 Armata, der ebenfalls über einen autonomen Turm verfügt.

Alles in allem scheint der Panther für die Art von Kriegsführung, wie wir sie aktuell in der Ukraine miterleben, gut gerüstet zu sein.

1 Like

Oha, und wie soll die Standard -Besatzung des Panthers aussehen?

Fahrer, Richtschütze und Kommandant. Der Autolader macht den Ladeschützen unnötig und laut Rheinmetall kann man jede Aufgabe auch von den anderen Bedienplätzen aus erfüllen.

Eine Vier-Mann-Besatzung hat eine Reihe von Vorteilen und bisher hielt man daran im Westen fest. Bin gespannt, ob sich das durchsetzen kann.

1 Like

Der kann dann gut an Saudi-Arabien verkauft werden. Und in 5 Jahren kriegt auch die BW ein paar davon :thinking:

2 Like

Für ein Land mit relativ kleiner Bevölkerung kann die reduzierte Besatzung tatsächlich ein wichtiger Punkt sein. Und wenn Geld keine Rolle spielt, kann man auch gerne mal Qualität vor Quantität stellen.