Schon alleine aus der Überlegung heraus, dass die ukrainische Militärführung eine völlig andere Taktik als Russland hat, das hauptsächlich auf seine Artillerie und zahlenmäßige Überlegenheit der Infanterie setzt, läßt erwarten, dass die Mannschaftsverluste auf der ukrainischen Seite zwar auch hoch aber vermutlich nicht so katastrophal wie bei den Russen sind. Dazu sind die Ukrainer im Schnitt wesentlich besser motiviert, ausgebildet und ausgerüstet.
Die Menschenverachtung der russischen Militärführung hat schon Feldmarschall Schukow im WK II mit der Bemerkung, daß die russischen Frauen neue Soldaten gebären würden, ausgedrückt.
Die aktuellen russischen Offiziere handeln genau in diesem Sinn und treiben die Soldaten ohne vernünftiges Konzept wieder und wieder in schon vorher erkennbar aussichtslose Angriffe. Dass hinter der Angriffswelle von den Russen Blockadeeinheiten nachrücken, die zurückweichende eigene Soldaten aufhalten sollen (auch durch „freundliches“ Feuer) spricht Bände.
Russlands Schwierigkeit ist doch vor allem die Motivation seiner Soldaten und Rekruten. Wer kämpft denn gerne auf der Verliererseite in einem Krieg, der ja nicht mal ansatzweise halbwegs schlüssig begründet und vermittelt werden kann?
Viele der Ukrainer werden auch keinen Spaß am Krieg haben, sie wissen aber wofür sie kämpfen und die Russen liefern ihnen mit jedem Tag neue Gründe.