Es ist halt immer die Frage welchen Zeitraum man ansetzt.
Grundsätzlich ist es aber eine Binsenweisheit, dass nach erfolgreichen Offensiven erstmal eine Konsolidierungsphase eingelegt werden muss um neue Kräfte zu schöpfen und weitere Schritte zu planen.
Erstens das, zweitens gibt’s da eine Kleinigkeit namens „Rasputiza“ gefolgt von „Winter“. Sich zu beschweren, es gäbe aktuell keine groß angelegten ukrainischen Offensiven ist lächerlich und zeugt von einer völligen Unkenntnis der militärischen Gegebenheiten.
Ich hab auf die Schnelle nur Daten für das aktuelle Jahr gefunden und der Januar war halt der letzte Monat vor dem Krieg.
Tatsächlich dürfte diese Zahlen noch oben drauf kommen. Kharkiv liegt beispielsweise gar nicht in den Donbas-Regionen. Außerdem stelle ich das nicht als Pluspunkt für Russland hin, sondern erwähne einfach nur den Fakt. Aber deine Zahlen passen ganz gut dazu, dass laut Statistiken des UNHCR insgesamt 2,8 Millionen Ukrainer nach Russland „geflüchtet“ sind.
Das ist falsch. Die USA haben die Ukraine beginnend 2014 mit Waffen versorgt und dabei vor allem in Luftabwehr- und Panzerabwehr-Raketen investiert. Es sind grade diese Waffensysteme, die den initialen Erfolg der Ukrainischen Streitkräfte ermöglichten. Gezielte Waffenlieferungen an die Ukraine aus beispielsweise der UK gab es schon ab 2021. Google mal „Weapon deliveries to Ukraine“ und setze den Datumsfilter auf einen Zeitpunkt vor dem Krieg.
Das ist richtig. Es ist keineswegs so, dass da vergleichbare Menschengruppen fliehen. Mir gings da mehr um den Zugang zu Information.
Weil die halt schon da sind. Einkaufen ist immer leichter als selber bauen und Geld ist was, was Russland durch Exporte noch immer reichlich einnimmt. Trotzdem traue ich den Russen zu, auch eine eigene Waffenproduktion auf die Beine zu stellen. Ein Großteil der Mikroelektronik wird heute in Asien produziert und die Technik-Embargos treffen Russland zwar hart, aber ich kann mir vorstellen, dass es ihnen trotzdem gelingt direkt vom Hersteller zu importieren.
Das ist jetzt ein bisserl ungerecht. Die Stagnation bezog sich offensichtlich auf die letzten Wochen, in denen sich nicht viel tat. Nachdem die HIMARS das Schlachtfeld erreichten und sich als Game-Changer erwiesen, gingen ja viele davon aus, dass man die Russen einfach aufrollen würde - und wie gesagt, viele sprechen davon, dass man Russland keine Pause gönnen darf - genau das geschieht aber grad - sicherlich auch wetterbedingt.
Weil „Teile der Bevölkerung“ nicht die ganze Bevölkerung sind und weil es vor allem in der Ukraine einen ganz erheblichen Nationalstolz gibt. Du kannst aber davon ausgehen, dass signifikante Teile (nein, nicht die Mehrheit) der Bevölkerung die Unabhängigkeit nicht gefeiert haben.
Absolut nicht. Langfristig fährt die Ukraine mit einer Hinwendung zum Westen besser:
Glücklicherweise hat das ja niemand getan. Btw: in Kherson herrschen derzeit in etwa die gleichen Temperaturen, wie bei uns uns - also ziemliches Herbstwetter. Die gleichen Temperaturen, die Februar-April 2022 geherrscht haben. Ist jetzt nicht so, dass da tiefster Frost herrschen würde, der alle Aktionen zum Erliegen bringt. Die Rasputiza ist natürlich ein Problem für die schwereren Fahrzeuge, aber die Herbstregen sind ja nun vorbei - vielleicht sehen wir in den kommenden Tagen wieder mehr Bewegung.
Ernsthaft? Die Kämpfe um Cherson dauerten bis 11. November und davor gab es schwere Kämpfe um Kharkiv und dann Izjum. Was du hier schreibst ist einfach nur Unsinn.
Da hast du dir aber ein tolles Beispiel ausgesucht. Erstens liegt Kherson am Schwarzen Meer und hat ein deutlich milderes Klima als der Rest der Ukraine. Im Schnitt gibt es dort sogar im Jänner nur Plusgrade, während es in Kharkiv weniger als -2 Grad sind. Zum zweiten Wird es bei Kherson keine Offensiven mehr geben, was aber nicht am Wetter sondern am Dnjepr liegt.
In Donetsk oder Bakhmut (das ist da, wo wirklich gekämpft wird) waren die Temperaturen besonders Anfang Dezember deutlich im Minusbereich.
An der Stelle würde mich interessieren, ob du irgendeine militärische Ausbildung genossen hast und ob’s da zufällig mal kalt war.
W23. Ich habe also, genau wie du, keine militärische Ausbildung im engeren Sinne.
Nö. Deine Unterstellungen, Beleidigungen und Unsachlichkeiten bin ich aber inzwischen gewöhnt. Gibt halt Menschen, die sich so erhöhen müssen. Kann ich nur traurig drüber lächeln.
Das ist sechs Wochen her! Ich habe also exakt das beschrieben, was du hier auch schreibst.
Keine Ahnung, was W23 sein soll und es beantwortet auch die Frage nicht. Ich wurde beim Bundesheer zum Hochgebirgsjäger ausgebildet und habe dabei ein, zwei Dinge über Kriegsführung in Schnee und Eis gelernt. Deine Ausführungen hier sind völlig realitätsfern und das nicht zum ersten Mal. Ich kann mich ehrlich gesagt an kein einziges Mal erinnern, wo einer deiner Kommentare zu Militär(technologie) nicht zumindest teilweise falsch gewesen wäre.
Der Unsinn ist nicht der Zeitraum, sondern deine Getue, als würde das Ausbleiben von Offensiven in dem Zeitraum irgendwas belegen. Das wäre so, als würde man sich darüber auslassen, dass Bayern München seit sechs Wochen nicht mehr gewonnen hat.
@Zerschmetterling schreib doch aber, dass er keine militärische Ausbildung im engeren Sinn hat und auch freiwilliger Wehrdienst beinhaltet in der Regel nicht nur eine teilweise Grundausbildung.
Leider schon. As W23 hat man halt die Grundausbildung - Ausbildung an der Waffe, Tarnen & Täuschen, Strukturen, Taktiken auf Zugebene und so weiter, sowie die Spezialgrundausbildung - Ausbildung am MG, Panzerfaust, SigPi und Granaten - und dann gehts weiter in die finale Verwendung - und wenn die einem Spass macht, darf man halt bis 23 Monate verlängern.
Aber Strategische Planung oder Taktiken auf Kompanieebene und darüber, und um die geht es hier meistenteils, sind nicht Teil der Ausbildung.
Wieso kann ich davon ausgehen? Hast Du dazu auch wieder ein paar Ukrainer befragt, denen Du mal in der S-Bahn begegnet bist oder hat die Regierung von Putins Gnaden der autonomen Region Donezk dazu letzte Woche eine Umfrage in Mariupol durchgeführt?
Die Art der Befestigungen lassen darauf schließen, dass man sich hier eingraben möchte. Angesichts der Überlegenheit der ukrainischen Artillerie scheint mir das keine sehr gute Idee zu sein. Aber die Ukraine wird sich denken, dass man seinen Feind ja nicht daran hindern soll, Fehler zu machen
Heute morgen sah ich eine Meldung, dass das russische Hauptquartier in Kremmina geräumt wird/wurde. Angeblich eine Verlautbarung aus Russland.
Vielleicht bewegt sich ja doch wieder etwas.
Kreminna befindet sich größtenteils westlich der Krasna. Zu halten gibt’s da für Russland wenig und es macht Sinn, sich komplett auf das östliche Ufer zurückzuziehen. Das eigentliche Ziel ist und bleibt Svatove weiter im Norden.
Um einen Durchbruch der Ukraine in Richtung schwarzes Meer zu unterbinden haben die Russen doch keine andere Möglichkeit, als Tomak und Kamianka zu befestigen.
Wenn das gelänge, wäre das eine Katastrophe für die russische Armee.
Sie müssen sich also dort festkrallen - egal wie die Erfolgsaussichten sind.
Die einzig realistische Möglichkeit ist eine dynamische, mobile Verteidigung. Mit den beiden Ortschaften ist es nicht getan, wenn das irgendeinen Sinn haben soll, müssten da noch mehr Ortschaften zu Festungen ausgebaut werden. Die müssen dann auch dementsprechend bemannt werden und die Ukraine kann sich dann aussuchen, wo sie ihre Kräfte bündeln und angreifen will. Wenn wir von diesen Stellungen wissen, weiß die ukrainische Armee schon lange davon und kann sich in aller Ruhe vorbereiten. Russland kämpft hier mit Mitteln aus dem 1. Weltkrieg…
Russland hat hier zudem keinerlei strategische Tiefe mehr und wenn die Ukraine diese Stellungen angreifen kann, ist das gesamte russische Hinterland in Reichweite von HIMARS/M270:
Das heißt, dass jede Artilleriestellung, jedes Nachschubdepot und jeder Kommandoposten in dem Bereich frei zum Abschuss steht. Mit diesen Stellungen sagt die russische Armee, dass sie einem ukrainischen Angriff hier de facto nichts entgegensetzen können. Nichts außer Soldaten.
Das - die Zusammenarbeit verschiedener mobiler Einheiten und Waffengattungen - ist genau das, was die Russen nicht gut können und sie wissen das.
Sie hoffen offensichtlich auf die schiere Überzahl an Menschen, völlig gleichgültig wie diese ausgebildet und ausgerüstet sind und wieviele dabei verloren gehen.
Ich frage mich, ob die Russen immer noch dieses gefügige Schlachtvieh sind, die von ihren Schlächtern (Generälen) ohne großen Widerspruch in den sinnlosen Tod geschickt werden.
Im Bachmut scheint es noch zu funktionieren, aber ohne nennenswerte Erfolge an der Front.