Hallo,
so schlimm sehe ich eine eventuelle Entwicklung in Sachen Rüstungsindustrie nicht. Ich fand es schon immer befremdlich, dass Deutschland zu den Ländern mit extrem hoher Rüstungsexportquote zählte. Außerdem muss es ja dann mit der Qualität der deutschen Rüstungsgüter nicht so weit her sein, wenn sich die ehemaligen Kunden jetzt woanders bedienen, wie z.B. in Südkorea.
Gruss
Czauderna
Mag sein, aber in Deutschland hängen über 50.000 Jobs von der Rüstungsindustrie ab.
Das ist gerade der Punkt. Es liegt nicht an der Qualität, dass sich Polen gegen den Leopard 2 entschieden hat. Im Gegenteil sind beim koreanischen K2 einige Änderungen notwendig, um ihn an die polnischen Bedürfnisse anzupassen. Das war eine rein politische Entscheidung, die auf das Agieren der jetzigen Regierung zurückzuführen ist. Es ist auch kein Zufall, dass auch gleich 650 Panzerhaubitzen in Südkorea bestellt wurden.
Hallo,
danke, lasse ich so stehen, allerdings dem hier
-Mag sein, aber in Deutschland hängen über 50.000 Jobs von der Rüstungsindustrie ab.
stelle dann mal das hier gegenüber - https://www.erneuerbareenergien.de/energierecht/mehr-beschaeftigte-im-umweltschutz-aber-weniger-bei-den-erneuerbaren
war sicher ein Schreibfehler und es sind wesentlich mehr Jobs, denn wenn es tatsächlich 50.000 insgesamt wären, dann taugt das Argument weniger, zumal ja nicht das Aus der Rüstungsindustrie zur Debatte steht.
Gruss
Czauderna
Hohe Stückzahlen führen zu niedrigeren Preisen und zu mehr Innovation. Und auch nicht ganz unwichtig: was macht Polen, wenn in Südkorea eine Regierung gewählt wird, die Putins Russland etwas gewogener ist? Bekommt Polen dann noch Ersatzteile für seine südkoreanische Panzer- und Haubitzenflotte?
Gerade mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung der Waffensysteme ist die Rüstungsindustrie eigentlich eine Branche, die in Deutschland ihren natürlichen Lebensraum hat und haben sollte.
Natürlich muss man Rüstungsexporte nicht schön finden, aber gerade bei den Großgeräten ist es ja nicht so, dass die haufenweise in Konflikten eingesetzt oder missbraucht worden wären. Die m.W. bisher einzigen Einsätze von Leopard 2-Panzern in einem echten Konflikt waren die der im türkisch-kurdischen bzw. -syrischen Krieg. Und ja: darüber darf man unglücklich sein, aber wenn man nicht einmal einen NATO-Partner Waffen liefern darf/will, muss man eigentlich für einen Austritt Deutschlands aus der NATO sein.
Das Scholz’sche Verhalten bzw. Nichthandeln wird die deutsche Rüstungsindustrie deutlich schwächen und unsere Abhängigkeit insbesondere von den USA wieder und weiter erhöhen. Und das finde ich mit Trump ante portas auch nicht so erbaulich.
Gruß
C.
Die Zahlen gehen tatsächlich auseinander.
Hier ist von 400.000 Stellen die Rede, wenn man Zulieferer mitrechnet:
Und hier kommt man mit Zahlen aus 2015 auf eine ähnliche Summe:
Kommt eben darauf an, was man alles dazurechnet.
In Afghanistan waren ebenfalls Leopard 2 (Kanada und Dänemark) im Einsatz.
Die USA stehen bereit, die in Europa vorhandenen Leopard 2 durch Abrams M1 langfristig zu ersetzen. Das erhöht die europäische Abhängigkeit von den USA noch weiter.
Inzwischen machen sich im russischen Internet wagnerfreundliche russische Kriegsblogger über Scholz ironisch lustig und feiern ihn als Held und Agent der „Operation Z“ für seine Zurückhaltung bei der Leopardlieferung.
Der Witz ist, dass der Westen über kurz oder lang moderne Kampfpanzer an die Ukraine liefern wird. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass da auch Leopard 2 dabei sein werden. Aber Dank der ‚Politik‘ der BuReg hat Deutschland auf jeden Fall die Arschkarte gezogen und die großen Gewinner (politisch und wirtschaftlich) werden die USA sein.
Also Baerbock ist längst dafür, Habeck auch, die FDP sowieso, Teile der SPD auch, der neue Verteidigungsminister wirkt so, als würde er wollen…oder irre ich mich?
Interessante grafische Aufbereitung der wechselnden russischen Strategien:
In weniger als einem Jahr entwickelte man sich vom 21. Jahrhundert über den 2. Weltkrieg hin zum 1. Weltkrieg. Und das gegen einen Gegner, dem teilweise die modernste Waffentechnik der Welt zur Verfügung steht.
Ochsenkarren fehlen jetzt noch
Der Rheinmetall-Sprecher erklärte: „Vom ‚Leopard 2A4‘ verfügen wir noch über 22 Fahrzeuge, die wir einsatzbereit machen und an die Ukraine liefern könnten“. Die Instandsetzung dieser Fahrzeuge würde „ein knappes Jahr“ dauern, ergänzte er. Eine Auslieferung wäre demnach Ende 2023/Anfang 2024 möglich. Vom „Leopard 1“ könnte Rheinmetall demnach 88 Fahrzeuge verfügbar machen.
Hinzu kämen 29 „Leopard 2A4“, die das Unternehmen für die Ringtausch-Projekte in Arbeit habe. Diese werde man bereits im April/Mai 2023 fertig haben, sagte der Sprecher. Konzernchef Armin Papperger stellte laut der Zeitschrift „Stern“ sogar ein Lieferdatum Ende März in Aussicht.
Der A4 wurde ab Mitte der 80er gebaut und hat ein paar wichtige Upgrades erhalten. Unter anderem ist er die erste Version, dessen Kanone auch US Munition (teilweise) benutzen kann, was die Logistik stark vereinfacht. Ich kenne den A4 recht gut und mit 29 Stück könnte man schon einiges auf die Beine stellen.
Der (polnische ) A5 ist ca. 10 Jahre jünger und zeichnet sich vor allen durch einen besser geschützten (und deutlich schwereren) Turm aus. Beide sind mit der kürzeren 120 mm L/44 bewaffnet, die etwas schwächer als die L/55 der moderneren Versionen ist.
Sie sind bei weitem nicht das Modernste bzw. Stärkste, das der Westen liefern könnte. Es bliebe somit noch Luft nach oben für weitere Eskalationsschritte.
The Biden administration is leaning toward sending a significant number of Abrams M1 tanks to Ukraine and an announcement of the deliveries could come this week, U.S. officials said.
The announcement would be part of a broader diplomatic understanding with Germany in which Berlin would agree to send a smaller number of its own Leopard 2 tanks and would also approve the delivery of more of the German-made tanks by Poland and other nations. It would settle a trans-Atlantic disagreement over the tanks that had threatened to open fissures as the war drags into the end of its first year.
Ich bin gespannt, wo sie diese M1 auftreiben wollen. Bisher wurden nur solche exportiert, bei denen zuvor die Panzerung aus abgereichertem Uran entfernt wurde. Davon soll es aber angeblich keine mehr geben und eine Umrüstung dürfte zumindest Wochen in Anspruch nehmen.
Hallo,
dann ist es jetzt soweit - https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Deutschland-liefert-Ukraine-Leopard-2-Panzer-article23867407.html
Ich bin gespannt, was als Nächstes kommt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass damit
jetzt alles in Ordnung ist - was gäbe es denn noch zu liefern, was bisher tabu war. ?
Gruss
Czauderna
- Weitreichende Raketenartillerie wie zB die ATACMS für die HIMARS oder die GBU-39.
- Weitreichende Anti-Schiff-Raketen wie zB die Tomahawk.
- Moderne Kampfpanzer der Generation 3+ wie zB Leopard 2A7 oder M1A2 SEPv3.
- Moderne westliche Flugzeuge (zB F-16) und Hubschrauber (zB Apache).
- Moderne westliche Schützenpanzer (zB Bradley M2A4).
Da ginge noch einiges und Russland ist sich dessen völlig bewusst. Wer behauptet, nukleare Abschreckung funktioniere nicht, hat nichts verstanden.
Kampfflugzeuge zum Beispiel. Polen hat an die 30 MiG-29 aus DDR-Beständen im Lager. Maschinen diesen Typs hat die Ukraine selber, könnte diese also sofort einsetzen - ohne zusätzliche Logistik, Training usw.
Ich glaube, wir hätten da noch 1,5 U-Boote und ein paar Häglunds (aber ohne Motor, die haben die AU nicht bestanden).
Ich glaube in Russland ist man sich auch sehr bewusst was ein paar Eurofighter mit der russischen Luftwaffe machen würden , oder Tiger Hubschrauber, oder wahlweise Fregatten der Baden-Würtembergklasse und U31 Boote mit der Schwarzmeerflotte…