Russland greift die Ukraine an

Hat ja nicht lange gedauert:

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Soll man die Urkraine noch unterstützen, wenn sie Ziele ausserhalb ukrainischen Bodens angreift? Tue mir schwer, das zu unterstützen, selbst wenn das Ziel Putin heißt. Sind Angriffe mit Drohnen und Kampfjets auf Moskau wirklich Verteidigung?

Selbst wenn der angebliche Drohnenangriff der Ukraine auf Moskau kein Fake ist, wie ich es vermute, ist es durchaus in Ordnung den Angreifer mit allem was den Verteidigern möglich ist, zurück zu schlagen.
Wo soll die Logik sein, wenn der Angreifer sämtliche lebenswichtige Ziele in der Ukraine gezielt zerstört, einschließlich der Zivilbevölkerung, der Verteidiger aber nur bis zur eigenen Landesgrenze den Angreifer treffen darf. Es ist doch unstreitig, dass Russland von Stützpunkten in Russland Raketen und Bombenabwürfe in der Ukraine startet. Sollen dann die ukrainischen Verteidiger sitzen bleiben und Däumchen drehen, weil man den Angreifer nicht dort schlagen darf, von wo er seine Angriffe startet?
Abgesehen davon ist es kein Geheimnis, dass zu Beginn des Krieges tschetschenische Kommandos nach Kiew mit dem ausdrücklichen Auftrag geschickt wurden Selensky zu liquidieren.
Den „Drohnenangriff“ zu einem Anschlag auf Putin hoch zu stilisieren ist meiner Meinung nach ein Trick um die eigene Bevölkerung davon zu überzeugen, dass die andere Seite schlimme Sachen macht an denen Russland natürlich völlig unschuldig ist.

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Ich staune, dass Russland inzwischen der eigenen Bevölkerung vermittelt, dass bei dieser kleinen Spezialoperation der Gegner so stark sei, den Regierungschef in Moskau zu erreichen. Damit zeigt man sich selber ja ganz schön schwach.

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Ja. Wenn Russland sich sicher sein kann, dass seine Anlagen auf russischem Boden nicht angegriffen werden, kann die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen. Sie würden dann alle Depots, Hauptquartiere und Feldflugplätze einfach ein paar Kilometer hinter der Front platzieren und könnten von dort aus ungestört agieren.

Es kommt auf die Ziele und die Sichtweise an. Völkerrechtlich gesehen gibt es legitime Ziele in Moskau wie etwa den Kreml. Aus militärischer Sicht sind solche Angriffe aber sinnlos und es gibt lohnendere Ziele, die viel näher sind und direkt den krieg beeinflussen. Politisch würde so ein Angriff ebenfalls keinen Sinn machen und meines Wissens nach dementiert die Ukraine noch immer, dass sie dahinter stecken.

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Einen Beleg dafür, dass sie tatsächlich nicht dahinter stecken, gäbe es, wenn Lawrow oder Peskow laut von „Beweisen“ für die Urheberschaft der Ukraine für den Angriff tönten - dann könnte man sich daruf verlassen, dass dieser in keinem Zusammenhang mit irgendwem oder irgendwas aus der Ukraine steht. Bisher sind die beiden in dieser Hinsicht ungewöhnlich ruhig.

Es könnte auch eine Aktion der innerrussischen Opposition sein.
Gerade jetzt vor dem 9. Mai ist es durchaus plausibel die Leute und natürlich auch den Kreml zu verunsichern.

Die USA sprechen ganz offen von einer „false flag“ Aktion der russischen Regierung.

Hm - auch das ist erstmal nur deren Job: Was sollte man sonst dazu sagen?

Obwohl es schon hübsch wäre, wenn „der Trottel“ darauf anspränge und jetzt auch mit false flag operations ordentlich eskalieren wollte: Vielleicht spränge er dann demnächst medienwirksam vom Ostankino-Turm, statt immer bloß andere aus dem Fenster werfen zu lassen?

Ich würde sagen, wir sollten alles tun, um die Ukraine davon abzuhalten, diesen Weg zu gehen.

Wenn der Krieg der russischen Boden oder die Krim erreicht, werden die Russen zu Atomwaffen greifen. Das ist mal sicher. Bisher wird viel darüber spekuliert ob die überhaupt noch einsatzbereit sind oder auch so marode, wie der Rest der Technik.

Aber in der Hauptsache argumentiert man ja so, dass der Einsatz von Nuklearwaffen ja auch der Untergang Russlands wäre - und tatsächlich ist das eine gute Erklärung, warum Russland bisher darauf verzichtet.

Wird aber Russland oder die Krim direkt angegriffen, dann der der Untergang Russlands ohnehin nicht mehr aufzuhalten und dann könnte sich die Bereitschaft der Entscheidungsträger grundlegend ändern.

Das ist eine Behauptung die nichts kostet und zusätzlich jeder Logik widerspricht.

Die einzige Basis auf die Du Dich berufen kannst sind statements von russischen Großmäulern wie Medvedev, die sie schon oft bei verschiedensten Anlässen von sich gegeben haben, garniert mit verschiedenen Drohszenarien. Wenn dann tatsächlich eintraf, was sie verhindern wollten, passierte – NICHTS.

Im Gegenteil, der chinesische Führer hat den Russen diesbezüglich wohl den Zahn gezogen.
Vermutlich hat Medvedev deshalb nach dem gestrigen „Drohnenangriff auf den Kreml“ nicht zum gefühlt 87. mal mit Atomwaffen gedroht sondern „nur“ mit einem ganz gewöhnlichen Mordaufruf für Selensky reagiert.
Darin kennt sich dieses Mordgesindel aus aber auch das bleibt, wie all die anderen Drohungen, nur heiße Luft.

Du willst das vielleicht nicht, aber im Klartext sagst Du den Russen, weil sie Atombomben haben: "ihr dürft alles machen was ihr wollt, wir werden nichts tun, ihr könntet uns sonst vielleicht Atombomben auf den Kopf werfen.

Das wäre die Aufgabe der regelbasierten Weltordnung und sämtliche Regierung der Welt könnten ihre Souveränität bei den großen Atommächten abgeben.

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Warum sollte sie jeder Logik widersprechen?

Die meisten der „roten Linien“ waren als solche kaum ernst zu nehmen und bedrohten Russland nicht wirklich. Eine Ukraine die in Russland einmarschiert (zu diesem Zeitpunkt die russische Armee also bereits geschlagen hat), ist ein völlig anderes Szenario.

Wie ich bereits geschrieben habe: Russland kann so viel drohen wie es will, solange es nicht in direkt in seiner Existenz bedroht wird, wird es keine Atomwaffen einsetzen, weil das Ende seiner Existenz damit gesichert wäre. Genau deshalb ist eine in Russland einmarschierende Ukrainische Armee aber ein ganz anderer Fall.

Ich nehme mal an, das soll so eine Art Witz sein.

Von einer in Russland einmarschierenden ukrainischen Armee war nicht die Rede sondern von Angriffen auf Russland. Also Angriffe auf Munitionsdepots, Treibstofflager, Logistikzentren, Verkehrsknotenpunkte (spezielle Eisenbahnknotenpunkte) usw.

Die Ukrainer sind ziemlich sicher über die Weite des russischen Raumes informiert, den sie mit ihrer Personaldecke im Militär auch nicht annähernd ausfüllen können. Von einem solchen Einmarsch war noch nie die Rede.

Was ist russisches Gebiet? Da haben die Russen ja ihre eigene, völkerrechtswidrige Meinung. Und Du bestärkst sie offensichtlich darin, denn Du zählst die Krim so auf, als würde sie zu Russland gehören.

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Wiederherstellung der ukrainischen Grenzen von vor 2014.

Zur Zeit verlangt Russland, um überhaupt in Verhandlungen einzutreten, von den Westmächten, dass sie die völkerrechtswidrigen Annektierungen der fünf Oblaste absegnen sollen. Vorher sieht Russland keinen Anlass für Gespräche.

Wir sollten uns darüber klar sein, dass die Ukraine auch für uns kämpft. Wir setzen im Moment nur Geld aufs Spiel die Ukraine ihr Blut. Dort werden tatsächlich unsere Grenzen und Freiheiten verteidigt – nicht in Afghanistan oder Mali oder sonst wo in der dritten Welt. So günstig erhalten wir diese Verteidigung nie wieder frei Haus geliefert wie jetzt durch die Ukraine.
Wenn die Ukraine untergehen sollte, werden wir über kurz oder lang in Polen und in Deutschland unser eigenes Blut zu Markt tragen.

Dann werden hierzulande die Friedenstauben und Atombomben-Propheten die Hände ringen und über die böse Welt klagen - leider ist es dann zu spät.

Ich zähle sie doch eindeutig separat auf. Aber ich erwähne sie extra, weil sie für Russland eine andere Bedeutung hat. Im Gegensatz zu den Donbas-Republiken und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, auf die Russland ja auch Anspruch erhebt, betrachtet Russland die Krim als eigenes Territorium.

Dabei geht es überhaupt nicht darum wie du oder ich das sehen oder wie die völkerrechtliche Realität ist, sondern wie die Russen das sehen.

Das glaubst du doch hoffentlich nicht wirklich.

Hast du mir nicht vorhin noch vorgehalten Behauptungen „die nichts kostet und zusätzlich jeder Logik“ widersprechen aufzustellen?

Wenn der Ukraine-Krieg eines belegt hat, dann doch wohl die haushohe Überlegenheit westlicher Militärtechnik. Wenn eine drittklassige, schlecht ausgebildete Armee wie die Armee der Ukraine, in der Lage ist die Russen mit überlegenen Waffen aufzuhalten, stell dir mal vor, wenn sie das bei einer gut ausgebildeten Armee und deren Verbündeten probieren.

Gut: Die Ukraine ist insofern ein Sonderfall als das Russland da keinen Krieg führen wollte und sich daher auch nicht auf einen Krieg vorbereitet hat, aber am Ergebnis würde das grundsätzlich kaum was ändern.

ähm… ich kenne 3 Russen welche das komplett unterschiedlich sehen…
also:
Russe 1 - Meinung A
Russe 2 - Meinung B
Russe 3 - Meinung C

Gruß
Fronk

binaberauchwiederraushier

Offenbar sind die Jahre seit 2014, was die ukrainische Armee betrifft, völlig an dir vorbeigelaufen, ohne dass Du überhaupt irgendetwas bemerkt hast.

Damals hätte Deine Beurteilung zugetroffen, inzwischen ist sie schon längst überholt und war es auch schon Anfang 2022.
Inzwischen stehen der Ukraine nach westlichen Schätzungen zusätzlich noch etwa 12 Brigaden von im Westen ausgebildeten Soldaten zur Verfügung.

Ich denke Du widersprichst dir selbst. Warum nimmst Du Atombombendrohungen ernst und wenn die gleichen Leute davon fantasieren Atombomben bzw. Atomraketen nach Berlin und London zu schicken dann das ist für Dich nur Folklore?
Nicht umsonst ist Finnland der NATO beigetreten und Schweden steht kurz davor.
Nicht ohne Grund sind die baltischen Staaten hoch nervös – die haben ihre Erfahrungen mit Russland im vergangenen Jahrhundert nicht vergessen.

DAS sind Fakten und Erfahrungen die Du nicht vom Tisch wischen kannst und etwas völlig anderes, als die Allmachtsfantasien von Medvedev und wahrscheinlich auch Putin.

Das ist in meinen Augen eine völlige Realitätsverweigerung.

Das heißt dann wohl, dass deiner Meinung nach ein ukrainischer Angriff auf die Krim die Existenz Russlands bedrohen würde?

@Zerschmetterling hat dazu diese Meinung:

Dazu fällt mir kein höfliches Argument ein.

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Dann hast du die Aussage nicht verstanden.

Nein. In der ganzen Diskussion ging es mir darum, dass ich es für möglich halte, dass Russland tatsächlich zu Atomwaffen greift, wenn es sich in seiner Existenz bedroht fühlt. In der ganzen Diskussion geht es nur darum, wie die russische Führung die Situation einschätzt.

Das ist auch, was Cook nicht verstanden hat oder nicht verstehen wollte.

Doch ich hab das ziemlich genau verfolgt. Sowohl die Umstrukturierungen als auch die Training und die Aufrüstung durch die USA. Ändert alles nichts an meiner Aussage. Sie haben sich 8 Jahre auf den Krieg vorbereitet und hatten noch immer jede Menge Probleme und Baustellen - allen voran die krasse Korruption, der man nicht annähernd hatte Herr werden können.

Hast du es noch immer nicht verstanden? Ich nehme die Atombombendrohungen nicht ernst. Das hab ich doch geschrieben. Verstehst du es wirklich nicht?

Ja was denn nun?

Russland hat sich außergewöhnlich umfangreich auf den Krieg vorbereitet.
Aufgerüstet wie verrückt – dass das meiste in der Korruption offenbar versickert ist, war sicher nicht die Absicht Putins.

Allianzen wurden geschmiedet z.B. mit China, 150.000 russische Soldaten mit schwerem Gerät wurden über Monate an die ukrainischen Grenzen herangeführt - aber klar: das alles war ja nur Spielerei für die Generäle, die gern mal mit ihren Soldaten spielen wie andere Leute mit ihrer Modelleisenbahn.

Keinen Krieg vorbereitet! Noch mal: das ist Realitätsverweigerung in reinster Form.

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