Ok, das ist neu:
Er habe angesichts der vielen Gefallenen „kein Recht zu lügen“, erklärte Popow: „Ich habe auf die wichtigste Tragödie in der modernen Kriegsführung aufmerksam gemacht – das Fehlen von Gegenbatteriekämpfen, das Fehlen von Artillerie-Aufklärungseinheiten und massenhafte Todesfälle und Verletzungen unserer Brüder durch die feindliche Artillerie“, rechtfertigte sich der geschasste Militär.
Das scheint zu bestätigen, dass die ukrainische Artillerie sehr effektiv ist.
Auch interessant:
Wie russische Militärblogger erfahren haben wollten, soll Popow bei Generalstabschef Waleri Gerassimow vorstellig geworden sein, um eine stärkere „Rotation“ der Frontsoldaten in den am schwersten umkämpften Abschnitten durchzusetzen, was mit der Begründung abgelehnt worden sei, das sei alles nur „Alarmismus und Desinformation“.
Das würde die Berichte bestätigen, dass die russische Armee über zu wenig Reserven verfügt. Eine regelmäßige Rotation von Fronttruppen ist enorm wichtig. Überforderte Soldaten machen Fehler, was zu höheren Verlusten führt. Gleiches gilt für das Material, dass durch den ständigen Verschleiß ebenfalls gefordert wird. Keine Armee der Welt verzichtet ohne Not auf die regelmäßige Ablösung von Fronttruppen.
Shoigu und Gerasimow kommen auch nicht gut weg:
„Wie viele Kommandeure von Divisionsabteilungen heute sagten, konnten die Soldaten der Streitkräfte der Ukraine unsere Armee nicht von vorne erledigen, unser Oberbefehlshaber erschlug uns von hinten und enthauptete die Armee im schwierigsten und angespanntesten Moment auf verräterische und schändliche Weise.“
Bin ja gespannt, wie lange sich Putin dieses dynamische Duo noch leisten will bzw. kann.
Zum Abschluss noch ein Punkt zur aktuellen Phase der Gegenoffensive, den ich auch oben angesprochen habe:
Das US-Magazin Forbes behauptete in einer Analyse, die Ukraine sei tatsächlich dabei, den Artilleriekampf zu gewinnen: Für jedes zerstörte Geschütz verlören die Russen vier. Die Radaranlagen und Drohnen der Russen seien deutlich weniger effektiv: „Am wichtigsten ist vielleicht, dass die Ukrainer aus Deutschland, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten zahlreiche Gegenbatterieradare erhalten haben, die ankommende Artilleriegranaten und Raketen erkennen, den Ursprungsort lokalisieren und die eigenen Haubitzen und Werfer zum Gegenfeuer veranlassen.“
Nimmt man der russischen Armee ihre Artillerie, nimmt man ihr das wichtigste Werkzeug. Zumal es wie gesagt in Russland keine wirkliche Produktion von neuen Artilleriesystemen gibt.