Russland greift die Ukraine an

Nachdem die Zahl von fast 26 Biber Panzern durchs Netz geisterte findet man leider recht wenig über den Einsatz der Fahrzeuge was wohl daran liegt das das recht langweilig aussieht wenn die Brücke verlegt wird…

Mich würde mal interessieren ob die Dinger wirklich im Einsatz sind oder rumstehen

Das ist schon richtig. Wenn man Tokmak hält, kann man den Nachschub auch mit billigen Drohnen recht gut unterbinden. Aber Melitopol wäre auch ein politischer Erfolg. Es ist die zweitgrößte Stadt in dem Oblast und die größte, die von Russland besetzt wird. Eine Befreiung wäre ein ziemlich starkes Signal und der Nachschub in die Krim könnte dann tatsächlich nur noch über die Krimbrücke (bzw. per Schiff/Flugzeug) erfolgen. Überhaupt dürfte es schwierig für Russland werden, das Gebiet östlich von Melitopol zu halten und dort liegt ja auch Enerhodar mit dem größten AKW Europas.

Wie gesagt wäre die Befreiung von Tokmak unbestreitbar ein großer Erfolg für die Ukraine mit weitreichenden Konsequenzen für den weiteren Kriegsverlauf. Der Befreiung von Melitopol wäre aber ein schwerer Schlag für Russland und könnte den Krieg deutlich verkürzen.

Lustigerweise wurden erst vor kurzem ein paar Bilder gepostet:

Die sind ja nicht nur geeignet, um Schluchten und Flüsse zu überqueren, sondern eben auch ansonsten unpassierbare Stellen wie etwa tiefer Schlamm. Ich würde erwarten, dass sie eher im Hinterland zur Sicherstellung des Nachschubs eingesetzt werden. Und ja, das ist eher nicht so sexy :wink:

Das meldet Ukrinform:

Die ukrainische Armee hat die Verteidigungslinie der russischen Truppen beim Dorf Werbowe in der Region Saporischschja durchgebrochen.

«An der linken Flanke (bei Werbowe – Red.) haben wir einen Durchbruch erzielt und rücken weiter vor», sagte der Befehlshaber der Truppengruppierung „Tawrija“, Brigadegeneral Olexandr Tarnawskyj, gegenüber CNN. Die Truppen kommen ihm zufolge aber langsamer als erwartet voran. „Nicht so schnell wie erwartet, nicht wie in den Filmen über den Zweiten Weltkrieg. Das Wichtigste ist es aber, diese Initiative (die wir haben – Red.) nicht zu verlieren“, betonte der General.

Ukrainische Propaganda spielt halt schon in einer eigenen Liga:

Hintergrund:

Dazu hier auch noch ein paar interessante Ausführungen:
HC Strien auf X: „Wie ist der Stand der :ukraine: Offensive? Ein längerer​:thread: darüber, dass von „gescheitert“ keine Rede sein kann ABER: Kein Durchbruch zum Asowschen Meer! Richtig - nur: ist eine klassische Durchbruchsschlacht überhaupt das Ziel? Mit massierten Panzerverbänden durch Minenfelder, /2 https://t.co/a8kLT21kOp“ / X (twitter.com)

Passendes Bildmaterial dazu:
https://x.com/HighMarsed/status/1705170029434606047?s=20

Für die meisten eher nicht überraschend:

UN Commission of Inquiry on Ukraine finds continued systematic and widespread use of torture and indiscriminate attacks harming civilians

Angeblich, gepostet von ukrainischer Seite, wurde der Abzug der russischen Marine von Sewastopol angeordnet.

Ist da irgendetwas von neutraler Seite bekannt?

Um mal etwas zur Erheiterung beizutragen bei diesem ernsten Thema, hier ein link zu einer Auflistung der Ukrainischen Verluste laut dem russischen Verteidigungs Ministerium…

Luftkrieg eskaliert: Russland schießt „unzerstörbaren“ ukrainischen Kampfjet und Waffensysteme ab (msn.com)

Beeindruckend ist hierbei das Russland 483 Kampfflugzeuge abgeschossen hat die Ukraine aber vor dem Krieg nur knapp 100 hatte …auch die Anzahl der vernichteten Hubschrauber ist beeindruckend…von 30 Stück wurden über 200 vernichtet…

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Das gilt mittlerweile als bestätigt:
https://orf.at/stories/3333613/

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Hier mal eine aktuelle Zusammenfassung vom Reisner:

Soweit ich sehen kann, haben die USA keinerlei Interesse an einem Ukrainischen Sieg. Das mag sich jetzt, wo die Russen wieder vermehrt Geländegewinne verzeichnen aber wieder ändern.

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Wieso sollten die USA kein Interesse an einem ukrainischen Sieg haben, das ergibt absolut keinen Sinn, der Krieg ist schlecht für die Weltwirtschaft und damit schlecht für die USA und das können auch die paar Milliarden Rüstungsausgaben nicht abfangen.

Die Ukrainer stehen vor Tokmak, sollte diese Stadt fallen ist die Krim für Russland verloren was auch den Kriegswillen der russischen Bevölkerung stark beeinträchtigen wird.

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Es geht hier weniger um ‚die USA‘ als ein paar radikale Abgeordnete der Republikaner. Die GOP hat im Repräsentantenhaus nur eine knappe Mehrheit von fünf Mandaten. Das nutzte eine kleine Minderheit um immer radikalere Forderungen zu stellen (die sowieso im demokratisch kontrollierten Senat enden). Vor ein paar Tagen wurde der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses mit den Stimmen der Demokraten und acht GOP Hardlinern abgewählt. Ob es da in naher Zukunft einen Nachfolger geben wird, ist zweifelhaft. Eine Kernforderung der Hardliner ist eben das Einstellen der Hilfen für die Ukraine. Das Problem ist also ein innenpolitisches und in Grunde sind es nur fünf (bis acht) Einzelpersonen.

Russland ist da nicht ganz untätig und baut eine neue vierspurige Straße entlang der Küste:

Und solange die Krim-Brücke steht, wird die Krim eher nicht fallen. Das weiß auch Scholz:

Scholz fürchtet offensichtlich auch einen Beschuss der Krim-Brücke als wichtigen Nachschubweg der Russen. Putin könnte das als deutsche Kriegsbeteiligung werten, so sein Kalkül.

Mal sehen wie lange Scholz das durchhalten kann, für mich ist er schon Kriegsbeteiligter, als Helfer der Russen.

Im Moment sehe ich drei Gruppen in der Politik, die Putin offen unterstützen: AFD, DIE LINKE und einflussreiche Teile der SPD.

Die Ukraine wäre schon wesentlich weiter, wenn speziell die SPD nicht gebremst hätte. Die Herbstoffensive der Ukraine in 2022 musste unter anderem auch deswegen gestoppt werden, weil die Munitionsvorräte zu Neige gingen.
Was nicht zuletzt an den zögerlichen Lieferungen aus Deutschland lag.

Was wir praktisch sehen und was Reisner schon vor gut einem Jahr in seinen Berichten immer wieder aufzeigte ist, dass die USA immer grade so viel Material liefern, dass die Ukraine wieder mit den Russen mithalten kann, aber nicht mehr als das.

Immer wenn Russland wieder droht die Oberhand zu gewinnen, liefern die USA eine neue Waffe, die hilft. So war es mit den HIMARS, später mit langreichweitigen Marschflugkörpern und so weiter. Hätte die Ukraine für ihre Gegenoffensive F-16 gehabt, könnten sie schon viel weiter sein und von denen haben die USA über 1000 - aber man ist da sehr vorsichtig.

„Die Ukrainer stehen vor Tokmak, sollte diese Stadt fallen ist die Krim für Russland verloren was auch den Kriegswillen der russischen Bevölkerung stark beeinträchtigen wird.“

Die Ukrainer haben sich Tokmak ca. 10 km nähern können und bei Verbowe die erste der Verteidigungslinien durchbrochen - und das in 3 Monaten Gegenoffensive und unter erheblichen Verlusten. Auch verändern sich in dieser Gegend derzeit ständig die Besitzverhältnisse - teilweise wurden die Ukraine sowohl aus Verbowe als auch von Nowoprokopiwka zurückgedrängt.

Es steht zu erwarten, dass die Aktivitäten in den kommenden Monaten wieder abnehmen und die Russen weiter Gelegenheit haben ihre ohnehin schon tief gestaffelter Verteidigung wieder aufzubauen. So, wie es derzeit läuft ist es nicht wahrscheinlich, dass Tokmak in absehbarer Zeit fällt - außer die Ukraine bekommt wieder Gerät dass die Verhältnisse nachhaltig ändert, wie z.B. F-16.

Stimmt, aber Reisner hat auch klar gemacht, was tatsächlich das Ziel dieser Strategie ist:

Dass die USA nicht mehr Kriegsgerät oder Kampfflugzeuge lieferten und auch nicht die russischen Satellitennavigation störten, „entbehrt jeder militärischen Logik“. Der Ansatz sei aus Sicht der USA jedoch richtig. Denn die USA hätten kein Interesse daran, Russland in die Enge zu treiben. Das könnte einen Einsatz von Atomwaffen auslösen. Die US-Strategie „boiling the frog“ sei es, die Russen „langsam zu kochen, in der Hoffnung, dass sie einsehen, sie können nicht gewinnen“.

Deine Einschätzung, die USA hätten kein Interesse an einem ukrainischen Sieg, steht also im Widerspruch zu Reisner, auf den du dich hier berufst.

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OK, das hängt natürlich davon ab, wie man Sieg definiert. Die boiling the frog-Strategie zielt ja darauf ab, die Russen dazu zu bringen einfach nach Hause zu gehen. Im Prinzip wäre das auch ein Sieg der Ukraine, das stimmt schon.

Russland ist noch immer eine Atommacht. Ich bin der Meinung, dass eine andere Art von Sieg für die Ukraine nicht möglich sein wird. Russland hat schon mehrmals eroberte Gebiete wieder freigegeben, sobald die militärische Lage untragbar wurde. Es spricht also einiges dafür, dass die aktuelle Strategie aufgehen kann. Das wird auch die ukrainische Führung wissen, denn dort wird man am wenigsten wollen, dass Russland Atomwaffen einsetzt.

Dir ist klar das die Ausbildung um eine F16 zu bedienen nicht mal eben in einem Crashkurs in 8 Wochen abgewickelt werden kann, die Ausbildung der Piloten dauert etliche Monate. Es geht hier nicht darum das ein BMWfahrer plötzlich Mercedes fährt. Hätte die Ukraine für die Gegenoffensive F16 gehabt hätte es nichts geändert weil es keine Piloten gegeben hätte um diese zu fliegen.

Nur zum Verständnis , die Ausbildungsdauer für einen Eurofighter Piloten beträgt z.b. im Schnitt 5 Jahre. Für nach NATO Standart ausgebildete Piloten immerhin noch knapp 2 Jahre, die Vorstellung das ein Ukrainischer Mig Pilot mal eben in 8 Wochen lernt eine F16 im Kampfeinsatz zu fliegen ist komplett absurd.