Von der ganzen Ukraine kann also nicht die Rede sein.
Da muss ich mich wohl verhört haben, als Experten im TV erklärten, dass die ganze Ukraine angegriffen wird.
Von der ganzen Ukraine kann also nicht die Rede sein.
Da muss ich mich wohl verhört haben, als Experten im TV erklärten, dass die ganze Ukraine angegriffen wird.
andersrum würde wenigstens sprachlich ein Stiefel draus - vom Inhalt mal abgesehen.
Bist Du denn ganz sicher, dass Lwiw, Riwne und Kowel in Polen liegen?
Eine Frage geht mir seit gestern Abend durch den Kopf. Was könnte Putin in Kiew wollen? Der Westen der Ukraine gilt als prowestlich und ukrainisch-nationalistisch. Diesen zu übernehmen, gegen den Widerstand der Bevölkerung zu halten und zu regieren würde viel Energie und Ausdauer kosten - vielleicht vergleichbar mit dem unsinnigen Versuch der USA, die Taliban aus Afghanistan vertreiben zu wollen. (Wobei ich aus dem Bauch heraus glaube, dass ukrainische Partisanen nicht das Durchhaltevermögen der Taliban haben werden.)
Warum wird also Kiew angegriffen? Hofft Putin vielleicht, die Nazi-Oligarchen einkassieren zu können, von denen er in seiner Rede sprach? Könnte er wirklich glauben, dass ein Regime-Change dauerhaft stabil herbeizuführen sei?
Chancenlos.
Ich befürchte, dass es zwei Optionen gibt:
Im Fall 2 befürchte ich, dass sich die Ukraine daran erinnert, dass es da Pipelines gibt, die man sprengen kann - und dass man als Betreiber mehrerer Kernkraftwerke in einem Verzweifelungsakt recht einfach die eine oder andere „schmutzige Bombe“ bauen kann.
Die Wahrscheinlichkeit dafür bewegt sich im Promillebereich. Damit würde die ukrainische Regierung jede Menge Sympathien im Westen verlieren und das ist das Allerletzte, was man will.
Würde es Dir etwas ausmachen, den Artikel vollständig zu lesen bzw. zu zitieren? Dass Du den Absatz davor nicht zitierst, grenzt ja schon an Böswilligkeit. Oder nein: es überschreitet diese Grenze.
Es geht höchstwahrscheinlich darum, politische und militärische Strukturen zu zerschlagen, um den Osten der Ukraine leichter unterwerfen/besiegen zu können. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Russland nach Abschluss des Feldzuges großzügig aus dem Westteil Kiews und der Ukraine zurückziehen würde und es der verbliebenen Westukraine überlässt, wie sie sich organisiert. Die Ostukraine wird entweder nach Volksabstimmung annektiert oder als Volksrepublik Ostukraine in die „Selbstständigkeit“ entlassen.
Sträflich vernachlässigt wird von den „Analysten“ hier im Forum die geostrategische Auswirkung, die der Altmännertraum Putins für Rußland hat bzw. haben wird.
Hier mal ein Auszug aus einem Artikel im „Der Tagesspiegel“, der diesen Aspekt beleuchtet.
Das werden sicher auch einige Mitstreiter in Rußland ähnlich sehen.
Zitat:
Natürlich unterstützt China trotz seines häufig wiederholten Mantras, wonach nationale Souveränität und territoriale Integrität sakrosankt seien, jetzt faktisch Putins Militäraufmarsch entlang der Grenze zur Ukraine: Es hat den Westen gedrängt, Russlands „Sicherheitsbedürfnis“ ernst zu nehmen, und hat seine Ablehnung einer Nato-Erweiterung bekräftigt. Doch dürfte das nicht bedeuten, dass China Russland bei einer Auseinandersetzung mit den USA und der Nato unterstützen wird.
Stattdessen hat Xi getan, was notwendig war, um Russland in eine vasallenartige Abhängigkeit von China zu bringen. Und Putin ist ihm in dem Glauben, dass eine Partnerschaft mit Xi ihm in seiner Konfrontation mit dem Westen helfen würde, direkt in die Falle getappt.
Was könnte für China besser sein als eine russische Wirtschaft, die komplett vom Westen abgeschnitten ist? All das Erdgas, das nicht westwärts in Richtung Europa fließt, könnte gen Osten ins energiehungrige China fließen. Alle sibirischen Rohstoffvorkommen, für deren Erschließung Russland westliches Kapital und Know-how brauchte, würden ausschließlich China zur Verfügung stehen, Gleiches gilt für neue Infrastrukturprojekte in Russland.
Zitatende
Wenn das der Umgebung Putins klar wird, kühlt sich die Begeisterung vermutlich stark ab (falls sie für den Krieg überhaupt bestand).
Ich tippe auf zweiteres. Ein alleine nicht überlebensfähiger Vassallenstaat analog zu Belarus hat imho größere Vorteile für Russland als eine direkte Annexion. Irgendein historisch klingender neuer Name wird ihnen auch noch einfallen.
mehr Berichte von russischen Medien wären wirklich interessant.
was berichten die? wie rechtfertigen die die Angriffe?
ich nehme an, die Medien werden auch genau das berichten was Putin will.
dazu finde ich nämlich nur Auszüge in unseren Medien - aber keine original (übersetzte) russischen.
Von offizieller Seite gibt es grundsätzlich zwei Gründe für die Invasion, die beide schon seit mehreren Jahren vom Kreml immer wieder ins Spiel gebracht wurde:
Entnazifizierung der Ukraine. Der Kreml behauptet, die ukrainische Regierung bestünde aus Nazis, die mittels Atombomben am Untergang Russlands arbeiten. Damit werden natürlich Bilder vom Großen Vaterländischen Krieg beschworen und wer wäre ein besser Gegner als Nazis? Der absurde Vorwurf ist schon deswegen originell, weil Präsident Selenskyj jüdische Wurzeln hat.
Genozid an russisch sprechenden Ukrainern. Putin hat immer wurde davon gesprochen, dass der russisch sprechende Teil der ukrainischen Bevölkerung unterdrückt wird. Kurz vor der Invasion hat er dann direkt behauptet, dass im Osten ein Genozid stattfinden würde. Dass die Muttersprache von Selenskyj Russisch ist, stört offensichtlich nicht weiter.
Das sind im Grunde die beiden Hauptargumente Putins. In den russischen Medien wirst du kaum Gegenstimmen hören, da es erstens so gut wie keine unabhängige Medien mehr gibt und die Regierung hart gegen Abweichler durchgreift. Es darf nur berichtet werden, was offizielle Stellen freigegeben. Wer dagegen verstößt, muss saftige Geldstrafen zahlen und riskiert das Blockieren seiner Kanäle.
Die Diskussionsmethode, die du grade verwendest bezeichnet man als „Strawman“-Argumentation. Man tut dabei so, als hätte der Diskussionspartner bestimmte Argumente gebracht und widerlegt sie dann. Sie gehört zu den unehrlicheren Diskussionsmethoden.
Ich habe nie behauptet, dass Putin die Ukraine aus Angst vor der NATO angegriffen hat.
Du hast letztlich 2 Dinge behauptet:
Hierzu kann man feststellen, dass die NATO vor allem in den letzten 30 Jahren mehrfach völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt hat, wobei sie das teilweise nicht als NATO getan haben (Stichwort Irakkrieg). Die NATO ist also nicht nur ein Verteidigungsbündnis, sondern ein militärisches Bündnis, dass im Zweifel auch völkerrechtswidrige Angriffe ausführt.
Ich will mal außen vor lassen, dass genau dieses Szenario die Grundlage für einen jahrzehntelangen kalten Krieg war und dass die NATO quasi mit dem Ziel gegründet wurde, die UdSSR anzugreifen. Wobei natürlich beide Blöcke nach außen immer betonten, dass ihr jeweiliges Bündnis zur zur Abwehr des anderen Bündnisses gedacht war.
Nein. Tatsache ist, dass die NATO mehrfach Angriffskriege geführt hat, mit dem offiziellen Ziel Diktatoren zu entfernen und Menschenrechtsverletzungen zu beenden. Wenn du dir die Berichtserstattung über Russland in den letzten Jahren ansiehst wirst du feststellen, dass beide Kriterien in Russland erfüllt sind. Der Unterschied ist graduell, nicht prinzipiell. Ein Angriff der NATO war immer ausgesprochen unwahrscheinlich, aber grundsätzlich ausgeschlossen war er nie.
Der letzte Halbsatz ist eine originelle Umschreibung für ‚die NATO war nicht daran beteiligt‘. Nur weil die USA und ein paar willfährige Verbündete sich an einem Krieg beteiligen, hat das noch lange nichts mit der NATO zu tun. Der einzige Krieg, der zu deinen Vorgaben passt, ist der Kosovokrieg. Ansonsten war die NATO afaik an keinem einzigen Krieg beteiligt.
Ich kann dir 6255 Gründe nennen, wieso ein Angriff der NATO auf Russland ausgeschlossen ist. Es sind übrigens die gleichen 6255 Gründe, wieso Russland sich in der Ukraine ungestört austoben darf.
Bist Du denn ganz sicher, dass Lwiw, Riwne und Kowel in Polen liegen?
Aprilfisch, du überschätzt mich, wenn du glaubst, dass ich weiß, was deine Frage mit meinem bisherigen Geplapper zu tun hat. Aber Hauptsache, die anderen Leser verstehen das.
Afghanistan? Schon vergessen?
Wie genau war die NATO daran beteiligt?
Als Teil der Operation Enduring Freedom.
„Der NATO-Rat beschloss daraufhin, die Anschläge vom 11. September 2001 als Angriff auf die Vereinigten Staaten unter Artikel 5 des Washingtoner Vertrags zu werten. Dort ist festgesetzt, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen (gemeint sind die Vertragsparteien) in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird.“
Ich habe gefragt, wie die NATO beim Angriff auf Afghanistan beteiligt war. Mal davon abgesehen, dass auch Länder wie Russland, Indien oder der Iran am Kampf gegen die Taliban beteiligt waren.
Du, wenn du dich hier nur dumm stellen willst, lassen wir das halt, ok?